Linke Politikerin will "Reiche erschießen"

  • Ich wohne nicht in Düsseldorf...

    Ich kenne auch Duisburg-Marxloh (oder wie viele Duisburger es titulieren "Mürxlüh").

    Aber auch da wohne ich nicht.

    Sondern anderswo im Ruhrgebiet.

    Und auch diese Locations haben unsere Gäste aus Sachsen kennengelernt... (btw, auch Düsseldorf hat solche "Ecken"...)

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • aber ich denke du verstehst wie es gemeint ist

    ICH versteh's nicht, erklär's mir bitte. Und wenn jetzt nicht Verünftiges kommt muss ich das leider für saudummes und beleidigendes Geschwätz halten. Ich denke Du verstehst wie es gemeint ist.

  • War das wirklich so unverständlich?

    Es gibt eben Regionen - vornehmlich sehr ländliche - in denen jemand, der keinen entsprechenden Abschluss packen wird, eben einen Beruf ergreifen kann, wo das auch nicht nötig ist (da habe ich jetzt einfach mal den Stallknecht ins Feld geführt als Beispiel). Das soll nicht heißen dass diese Berufe unwichtig wären... nur sind sie eben in anderen Regionen - vor allem Ballungsgebieten - überhaupt nicht vorhanden. Und gerade dort ist es immer mehr so geworden, dass Betriebe (mMn oft unsinnigerweise) "unbedingt" Abiturienten als Azubis wollen. Schon deshalb wollen auch die, die nicht dafür geeignet sind, "unbedingt" aufs Gymnasium - und torpedieren dadurch natürlich den Bildungsschnitt.


    Klingt vielleicht paradox - aber erklärt das "gute" Abschneiden der besagten Länder mMn eher als angebliche "bessere Schulbildung".

    War das jetzt verständlicher?

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  • Das ändert nichts dran, dass Dein übliches anti Bayern und Ossi Gewäsch auf der gleichen Stufe steht wie das "aber Dich meinen wir doch nicht, wenn wir über Ausländer hetzen" der hiesigen SVPler. Das sind übrigens waschechte Rechtspopulisten. Da helfen auch Deine ganzen Anführungszeichen nicht.

  • ...hier in NRW (konkret im Ruhrgebiet) erfahre ich vor allem, dass es "bunt" ist...

    Das ist doch ein Widerspruch zu deinem Text weiter oben. Oder meinst du mit "bunt" lediglich Hautfarben? Das wäre wiederum sehr "eintönig"...


    Ich lade dich einfach mal zu einer Rundreise durch ganz Deutschland ein, damit du außer Ruhrgebiet noch was anderes kennenlernst. Die Welt ist so groß und vielfältig, es gibt nicht nur Düsseldorf und Bochum;)

  • Das ist doch ein Widerspruch zu deinem Text weiter oben. Oder meinst du mit "bunt" lediglich Hautfarben? Das wäre wiederum sehr "eintönig"...


    Ich lade dich einfach mal zu einer Rundreise durch ganz Deutschland ein, damit du außer Ruhrgebiet noch was anderes kennenlernst. Die Welt ist so groß und vielfältig, es gibt nicht nur Düsseldorf und Bochum;)

    Das kann ich nur unterstützen. Nach 1990 haben wir (mein Mann, ich, meine Kinder) beschlossen, alle Regionen des "geheimnisvollen" Westens zu besuchen. Wir waren von "ganz oben" bis "ganz unten".

    Überall war es sehr schön. Tolle Landschaften und nette Menschen (mit ein paar Ausnahmen), wobei ich zugebe, dass die Alpen und Ostfriesland uns am besten gefallen haben.

    "Putzige" Aussprache (die Oberbayern), die wir nicht verstanden, die uns aber auch nicht verstanden, und dennoch war es wunderschön.

    Ich verstehe bis heute nicht, wieso die einzelnen Regionen immer gegeneinander ausgespielt werden.


    Und vor allem die Vorurteile!

    Die Bayern laufen nicht alle im Dirndl herum (sieht hübsch aus, leider nicht bei meiner Figur :traenen:), die Schwaben sind nicht geizig sondern nett, die Nordländer sind keine "Fischköpfe" (darf ich jetzt sagen, denn ich wohne jetzt auch an der Küste), die Ostfriesen sind nicht dämlich, im Gegenteil und die Sachsen sind eben keine Nazis. Die Sachsen sind ein "zänkisches Bergvolk", die aber jeden Besucher, der aufgeschlossen ist, gern und herzlich willkommen heißen. Dazu gibt es noch leckeres Essen (meine arme Figur).

    Arrogante und nervende Menschen gibt es überall. Die sind aber in der Minderheit und man kann sie ja ignorieren.


    Ich lade alle "Wessis" ein, die nach 30 Jahren immer noch nicht bei "uns" waren (das soll es geben), sich den Osten anzusehen.

    Mecklenburg-Vorpommern (Rostock, Darß, Rügen, ...) ist wunderschön und ganz wichtig, das Meer ist immer da ;). Im Harz sind die Touristenattraktionen so dicht beieinander, dass man in 14 Tagen nur einen Bruchteil schafft (Quedlinburg, Gernrode, Thale, Wernigerode, Stolberg, ...)

    Da ich hier nicht alles aufzählen kann, nur noch: Thüringer Wald (Wanderungen!), Spreewald (einmalig in Deutschland und es gibt keine Mücken!), Müritzgebiet (Boot mieten!, leider gibt es Mücken), Wörlitz, Sächsisches Burgen- und Schlösserland, Erzgebirge und Vogtland (keine Hinterwäldler, sondern fleißige, aufgeschlossene Menschen, die Landschaft ein Traum) und vor allem mein geliebtes Elbsandsteingebirge inkl. Dresden.


    Das war alles Off-Topic und hat mit dem Eingangskommentar gar nichts zu tun. Sorry.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Ging es hier nicht anfangs um die Äußerung auf der Strategiekonferenz der Linken? Ich finde Äußerungen dieser Art weder von links, noch von rechts akzeptabel und bin fassungslos, dass solche Aussetzer in einem Lehrerforum relativiert werden.

    Dieser Beitrag auf der Strategiekonferenz wurde zu Recht zerrissen und auch von vielen Linken kritisiert. Das ist keine Satire und nicht lustig.

    Wo bleibt die Distanzierung von radikalem linken Gedankengut?

    Nichts anderes war das.

    Ich wünsche mir eine Rückkehr zur Mäßigung auf allen Seiten.


    @samu

    Ich spreche dich jetzt direkt an. Ich habe in dem Corona Thread deinen Beitrag kritisiert, weil die AfD zwar in vielen Teilen kritikwürdig sein mag, aber die AFD mit Corona nun wirklich nichts zu tun hat. Also lass das Hintenrum Gezicke. Ich finde deine penetranten Beiträge übrigens kritikwürdiger als die von mikael. In einem deiner letzten Beiträge relativierst du die Meinungsfreiheit mit "ins Hirn geschissen" usw.

    Das ist kein Niveau, auf dem eine konstruktive Diskussion möglich ist.


    Ich kenne viele Menschen, die im Osten sozialisiert wurden und die weder die AFD, noch die Linke jemals wählen würden. Die Klischees, die hier aufgezählt wurden, sind noch nicht einmal mehr peinlich.

    Einmal editiert, zuletzt von anjawill ()

  • Ich finde deine penetranten Beiträge übrigens kritikwürdiger als die von mikael

    Das scheint offenbar Ansichtsssache zu sein. Ich halte Samus Beiträge für um Welten schlüssiger argumentiert als jeden Beitrag von Mikael. Man muss nicht der gleichen Meinung sein, aber ich möchte sie zumindest nachvollziehbar präsentiert bekommen.


    Zum Thema:

    Offenbar ist untergegangen, dass sich Riexinger zeitnah von seinem schlechten Scherz distanziert hat und sich entschuldigt hat. https://taz.de/Riexinger-ueber…rung-zu-Reichen/!5666317/ sowie bei Twitter https://twitter.com/b_riexinge…mp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor


    Er hat in diesem Moment falsch reagiert, wie es vielen schon mal passiert ist. Er hat sich öffentlich entschuldigt, was beileibe nicht viele Menschen machen. Ob einem Profi so etwas passieren darf, sei mal dahingestellt.

    Zitat

    Ihre Worte dazu waren allerdings inakzeptabel. Dafür hat sie sich entschuldigt. Ich habe nicht angemessen reagiert. Dafür entschuldige ich mich.

    Aus meiner Sicht eine aufrichtige, klare Entschuldigung einer massiven Fehlleistung. Auch wenn es hier nicht Thema ist: So etwas liest man eher selten von Grenzüberschreitungen bei der AfD.


    Ich kenne viele Menschen, die im Osten sozialisiert wurden und die weder die AFD, noch die Linke jemals wählen würden. Die Klischees, die hier aufgezählt wurden, sind noch nicht einmal mehr peinlich.

    Das allerdings stimmt wohl. Der Anteil an Linken/AfD-Wählern ist aber offenbar in allen östlichen Bundesländern zusammengerechnet weit höher als im Westen. Das gehört halt auch dazu. In Thüringen haben sie zusammen sogar eine Mehrheit. (An der Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass aus meiner Sicht die Linke nicht einmal ansatzweise die Gefährdung für Gesellschaft und Demokratie darstellt wie die AfD. Spinner gibts tatsächlich in jeder Partei, die Frage ist immer, wie mehrheitsfähig diese Spinner innerhalb der Partei sind)

  • oh Hilfe... @samu - um dir noch mal ganz konkret zu antworten: Bunt ist der Kulturmix. Natürlich auch "Hautfarben", aber das war eher sekundär. Ich kaufe beispielsweise gerne in Geschäften ein, die von bspw. Vietnamesen, Indern, Marokkanern, Persern oder was weiß ich nicht betrieben werden, schon, weil die Leute sehr freundlich sind, und ich dort Produkte bekomme, die der klassische "deutsche Supermarkt" einfach nicht führt. Und die gibt es hier an jeder Ecke, und auch die Kundschaft ist "bunt" und nicht nach Kulturen sortiert.

    Die Gebiete, in denen die Leute so drastisch AfD wählen, und sich gerne über "Ausländer" mokieren sind ironischerweise die, wo die wenigsten von ihnen leben, wo also kaum jemand Erfahrungen mit ihnen haben kann. Wo dann erst recht jeder, den man vllt negativ erlebt, auffällt, und dann wird sicherlich gerne verallgemeinert. Und diese Gebiete sind nun mal eher im Osten und Süden der Republik.


    Und -ich weiß, daß der "Osten" sehr schöne Ecken hat, und ich kenne auch nette Leute von dort, leben möchte ich da trotzdem nicht. Ich abe mal überlegt, ob ich schon in allen unseren Bundesländern war... ja, war ich, wenn auch bei einem wirklich nur ganz kurz auf "Durchreise" (das war das Saarland, tut mir leid, nicht angehalten aufm Weg nach Frankreich). Und natürlich gefällt jedem was anderes, sowohl landschaftlich als auch von dder Art, wie die Mehrheit der leute dort "tickt"...

    wie schon oben erwähnt... das sollte kein Ossi- oder Bayern- oder soonstwas-Bashing sein. Nur der Versuch, zu ergründen, wieso diese Nicht-Partei ausgerechnet da solchen Zulauf hat...

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  • Diese "Partei" wird im Übrigen auch bei euch gewählt. Ich erinnere mich noch daran, dass sie in mehreren duisburger Wahlbezirken stärkste Kraft wurden. Und Duisburg ist nun wirklich, wie du so schön schreibst, "bunt".

  • Ok, ich versuche es noch einmal und riskiere auch Ärger.


    Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, dass man mit Beleidigung, Herabwürdigung, Diskriminierung oder sogar mit Zwangsmaßnahmen bei problematischen Schülern nicht viel erreicht. Dabei schließe ich die extremen Fälle aus. Da muss auch einmal die Keule geschwungen werden.

    Was für Schüler gilt, gilt auch für Erwachsene. Mit Beleidigungen usw. erreicht man nichts. Das einzige was helfen kann, ist ein sachliche, ruhige Diskussion. Man muss sich deren Argumente anhören und diese, vorausgesetzt man kann es, widerlegen.


    Nun die Argumentation der potentiellen AfD-Wähler, die ich mehrfach gehört habe, auch in MV. Und diejenigen, die offen reden, sind keine "verlorenen" Fälle. Das Gefährliche sind die, die alles in sich hineinfressen und dann AfD wählen.


    Wohlgemerkt deren Meinungen, nicht meine!

    1. Die gewählten Politiker haben vom Wähler den Auftrag bekommen, im Interesse ihrer Wähler Politik zu machen.

    2. Der Zuzug einer größeren Menge von Ausländern wird von einem nicht unbedeutenden Teil der Bevölkerung nicht gewünscht. (nach Umfragen sind das deutlich mehr, als AfD wählen). Dabei wird immer klar die Menge der Ausländer getrennt. In Sachsen, auch in MV, leben z.B. viele Vietnamesen und ehemalige Bürger der früheren Republiken der Sowjetunion usw.. Mit denen hat man keine Probleme. D.h., diese Sachsen empfinden sich nicht als ausländerfeindlich, sondern als ablehnend gegen Moslems. (noch mal, nicht meine Meinung)

    3. Die Politiker der "alten" Parteien sorgen dafür, dass immer mehr dieser Ausländer kommen. Die AfD verspricht etwas dagegen zu tun. Dass in deren Reihen einige richtige Nazis sind, wird kritisch gesehen, aber als das kleinere Übel akzeptiert.

    4. Eine nicht kleine Gruppe von Politikern, Medienschaffenden usw. nutzt jede Gelegenheit auf die Sachsen einzuschlagen. Vorwiegend sind die Grünen in der Kritik. Deshalb werden die auch bei den Wahlen regelmäßig abgestraft.

    Und die Sachsen (auch die Thüringer) sind eine Art Bayern. Wenn jemand auf sie einschlägt, rücken sie nur stärker zusammen.


    Nun kann man eine solche Einstellung als hinterwäldlerisch, konservativ, dämlich und sehr weit rechts bezeichnen. Moralisch ist dies sicherlich zu kritisieren, aber moralisches Fehlverhalten ist nicht automatisch kriminell.

    Ich muss diese Meinungen erst einmal zur Kenntnis nehmen. Und ich muss mit solchen Leuten vernünftig reden. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass man laut wird. Der alte Spruch "Wer schreit hat Unrecht" gilt immer noch.

    Dazu kommt noch, dass ich den Eindruck habe, dass einige nach einem längeren Gespräch erleichtert sind, dass sie endlich einmal ihren Frust loswerden konnten. Kennen wir das nicht auch bei unseren Schülern.


    Wenn das nicht bald kapiert wird und das ständige Wählerbeleidigen nicht aufhört, werden wir noch unser blaues Wunder erleben.

    Nächstes Jahr ist ein Superwahljahr mit Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Niedersachsen und bei uns in Mecklenburg. Mir wird es jetzt schon himmelangst.

    Für Conni: שמי מרים

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  • oh Hilfe... @samu - um dir noch mal ganz konkret zu antworten: Bunt ist der Kulturmix. Natürlich auch "Hautfarben", aber das war eher sekundär. Ich kaufe beispielsweise gerne in Geschäften ein, die von bspw. Vietnamesen, Indern, Marokkanern, Persern oder was weiß ich nicht betrieben werden, schon, weil die Leute sehr freundlich sind, und ich dort Produkte bekomme, die der klassische "deutsche Supermarkt" einfach nicht führt. Und die gibt es hier an jeder Ecke, und auch die Kundschaft ist "bunt" und nicht nach Kulturen sortiert.

    Die Gebiete, in denen die Leute so drastisch AfD wählen, und sich gerne über "Ausländer" mokieren sind ironischerweise die, wo die wenigsten von ihnen leben, wo also kaum jemand Erfahrungen mit ihnen haben kann. Wo dann erst recht jeder, den man vllt negativ erlebt, auffällt, und dann wird sicherlich gerne verallgemeinert. Und diese Gebiete sind nun mal eher im Osten und Süden der Republik.

    Jaja schon, nur fällt dir der Widerspruch nicht auf? Du hältst dich für weltoffen, weil du indische Gewürze kaufst aber gleichzeitig verallgemeinerst du, dass "im Osten" verallgemeinert würde...


    Dass es hier ein besonderes Problem mit Rechtspopulismus gibt wissen wir alle, ich finde aber jetzt deine Art, zu verallgemeinern nicht hilfreich. Ich fange langsam tatsächlich an, mich mit Sachsen so'n kleines bisschen zu identifizieren und du schließt in 3 Sätzen 5 Bundesländer aus, dass ich so'n Gefühl dafür bekomme, wie man "als Ossi" sich ausgeschlossen fühlt. Witzig, oder beängstigend? jahrelang hab ich die Wessivorurteile um die Ohren gehauen bekommen, jetzt bekomme ich ein Gefühl fürs Gegenteil. Wie muss es erst einem Syrer hier gehen...


    Vorurteile bleiben solche, egal ob jemand ein Grundsatzproblem mit Sexualität hat oder mit Herkunft oder mit Religion oder mit Bildung oder mit Hautfarbe. Und Herkunft heißt hier tatsächlich auch DDR, die Leute haben nämlich gleich zwei Diktaturen mitgemacht, auch wenn wir junge Wessis das nicht nachfühlen können.

  • OT aber wo und was unterrichtest du, Miriam Wegert?

    Steht in meinem Profil. Seit 12 Jahre bin ich in Mecklenburg-Vorpommern, aber ursprünglich aus dem Elbsandsteingebirge.

    Ich bin am Gymnasium mit Mathematik und Physik.

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  • In einem deiner letzten Beiträge relativierst du die Meinungsfreiheit mit "ins Hirn geschissen" usw.

    Erst wirfst du alles durcheinander und dann meldest du dich beleidigt ab? Das ist ja auch alles andere als konstruktives Diskutieren aber gut. Zu deiner Kritik an dem Begriff "ins Gehirn geschissen", lies dir die faschistoiden Zitate durch, die verlinkt wurden und nenne mir eines davon, das man nicht als Scheißdreck bezeichnen kann.


    Und ich verbitte mir, die Linke mit der AfD in einen Topf zu werfen. Es geht um Nazis in der AfD, ob dir das passt oder nicht, die sind zahlreich dort vertreten und machen auch keinen Hehl daraus.

  • wie schon oben erwähnt... das sollte kein Ossi- oder Bayern- oder soonstwas-Bashing sein.

    Na wenn's das nicht sein sollte, dann lass es in Zukunft einfach. Ich bin da als in Bayern geborene Person durchaus empfindlich weil ein Stück weit immer noch heimatverbunden. Was Du machst, und zwar nicht zum ersten mal hier ist, ich wiederhole es noch mal weil es mich echt nervt, so ziemlich genau das gleiche wie jeder beknackte Rechtspopulist. Die Bayern/Sachsen sind alle so, kennste einen kennste alle. Wir Bayern sind schon mal rund 13 Millionen und wir sprechen noch nicht mal alle den gleichen Dialekt (Bairisch ist sogar sprachwissenschaftlich betrachtet was anderes als Ostfränkisch/Rheinfränkisch und Allemanisch/Schwäbisch). Wenn Du wirklich mal in Bayern warst und nicht nur in München, dann hast Du nicht mit den Leuten gesprochen. Ich empfehle da übrigens Radfahren oder Fernwandern, so lernt man wirklich Leute kennen. Das Saarland ist lustigerweise auch das einzige Bundesland, das auf meiner "Liste" fehlt. Nunja, immerhin ist unser Fachvorstand ein waschechter Saarländer und der fängt auch echt komisch an zu reden, wenn er sich aufregt. :)


    Der Anteil an Linken/AfD-Wählern ist aber offenbar in allen östlichen Bundesländern zusammengerechnet weit höher als im Westen. Das gehört halt auch dazu.

    Das ist so und es ist eine wirklich spannende Frage, warum das so ist. Ich finde, Miriam Wegert hat dazu schon vieles sehr gut geschrieben. Hier noch ein paar Gedanken von mir: Ich hab ja nun die halbe Verwandtschaft im "Osten" (mehrheitlich MV) und soweit ich weiss wählt da niemand AfD, vielleicht ein paar die Linken, die Mehrheit wird wohl CDU/SPD oder so wählen. Einige waren sogar mehrfach auf Pegida/AfD-Gegendemonstrationen. Warum tun die das nicht (also AfD wählen)? Weil es alle keine klassischen "Wende-Verlierer" sind. Im Gegenteil, den meisten ging es nachher deutlich besser als vorher, auch wenn Betriebe aufgelöst wurden etc. ist da heute niemand arbeitslos, man hat ein Haus bzw. eine Wohnung, ein Auto und fährt 1 - 2 x pro Jahr in den Urlaub. Ich habe einzelne Personen in der Verwandschaft die immer mal wieder Probleme mit dem Regime/der Stasi hatten, insgesamt waren immer alle ganz klar regimekritisch und meine Mama, die alte Rebellin, hat jahrzehntelang mit selber kein Geld Pakete geschickt von denen maximal die Hälfte überhaupt nur jemals angekommen ist. Warum ist das 2020 noch wichtig? Weil natürlich die Generation von damals die eigenen Werte, die Einstellung zum Leben, die Sozialisierung etc. an die Kinder weitergegeben hat und diese Kinder das heute wieder an die eigenen Kinder weitergeben. Nota bene bin ich in der ganzen grossen Verwandschaft die erste, die überhaupt Abitur gemacht hat und studieren gegangen ist, zwei Jungs haben später nachgezogen aber alles in allem setzt sich meine Verwandschaft praktisch ausschliesslich aus "einfachen" Leuten zusammen.


    Jetzt könnte man meinen, aha, wer selbst Ausgrenzung erfahren hat, der merkt sich das und wir im späteren Verlauf des Lebens entsprechend handeln, konkret, sich gegenüber fremden Personen aufgeschlossen und solidarisch verhalten. Nein, so ist es leider auch nicht. Ich bleibe mal anekdotisch, meine Mama hatte nämlich zeitlebens eine ausgesprochen ... sagen wir "ungünstige" Einstellung gegenüber der Politik im Allgemeinen und Ausländern im Speziellen. Dabei ist sie selbst als Kriegsvertriebene aufgewachsen mit allen Ressentiments die man in Bayern anno dazumal halt gegenüber Sudetendeutschen so hatte. Es ist besser geworden als ich studieren gegangen bin und noch besser geworden als ich dann während der Promotion zeitweise die einzige im Arbeitskreis mit einem deutschen Pass war, irgendwie hat sie da geschnallt dass Leute aus Indonesien, Bosnien, Ägypten, Algerien, Russland, Indien ... (keine Ahnung wo meine Kollegen noch überall herkamen) 1. auch keine kleinen Kinder fressen und 2. die Beweggründe warum man als Mensch ins Ausland geht in der Regel andere sind als dass man sich dort für keine Arbeit das Geld in den Arsch schieben lassen will. Und noch besser wurde es, als ich 2011 in die Schweiz umgezogen bin, auch noch nach Genf und sie umständlich "Rue de Lausanne" aufs Kuvert pinseln musste, wenn sie mir einen Brief schicken wollte. Jawoll Mama, die reden da echt kein Deutsch und übrigens Mama, die Schweizer finden uns Deutsche hin und wieder echt doof. Warum war meine Mama wie sie war? Weil sie auf ganzer Linie im Leben verloren hatte und irgendjemand musste ja Schuld haben. Sie wusste natürlich, dass sie selbst viele Fehler gemacht hat, aber selbst wenn sie die nicht gemacht hätte, wären ihr keine Rosen aus dem Hintern gewachsen. Und dann verbittert man halt. Erstens. Und zweitens hatte sie keine Ahnung von der Welt. Meine Mama war eine intelligente aber gänzlich ungebildete Frau. Man redet schnell viel Scheissdreck daher wenn man nie gesehen hat wie es anderswo wirklich ist und dann vielleicht auch noch ein paar ganz schlechte Beispiele vor die Nase gesetzt bekommt die man dann für "so isses!" hält. Ich mag mich erinnern, dass wir gegen Ende der 90er auch mal ein paar Kriegsflüchtlinge aus dem damaligen Jugoslawien im Ort hatten und die mangels Beschäftigung anfingen zu randalieren. Uh oh ... Tja, das war die Zeit in der in meinem Heimatwahlkreis 20 % Republikaner wählten, der Rest CSU und ich mit rot-grün-gestreiften Wollsocken an den Füssen zur meiner ersten Bundestagswahl marschiert bin. Danach habe ich übrigens nie wieder rot/grün gewählt, ausschlaggebend war für mich damals der Einsatz der Bundeswehr im Kosovo. Pfui.


    Jetzt versuche ich mal den Bogen in die Gegenwart zu spannen denn ich finde, und das schrieb ich hier schon häufiger, in gewisser Hinsicht wiederholt sich seit 2015 einiges, was wir (ihr? bin ich eigentlich noch "wir"?) in den 90ern in Deutschland schon mal hatten. Verbitterten Menschen (die leider auch mehr als 20 Jahre später noch verbittert sind) ohne Konzept aber mit ganz viel Polemik Leute vor die Nase zu setzen, denen es noch beschissener geht und die sich in ihrer Not vielleicht nicht ganz so "normgerecht" verhalten, wie man das von Gästen eigentlich erwarten können sollte, war damals eine schlechte Idee und ist heute eine schlechte Idee. Guckst du, was damals passiert ist: Republikaner, NPD, DVU fischen Stimmen, die CDU wird in ihrer Rhetorik rechtspopulistisch dass einem schlecht werden kann (Scheinasylanten, Asylschmarotzer ... das sind Worte, die in den Reihen der CDU erfunden wurden!), Steine fliegen, Menschen brennen. Weil es sich eben wiederholt und weil die Dimensionen jetzt um einiges grösser sind, ist auch eine AfD um einiges grösser als damals die Republikaner z. B. waren. Die grosse Koalition hat zusammen mit der ganzen EU in Sachen Migrationspolitik auf der kompletten Linie versagt. Wer da heute noch was anderes behauptet, der ist echt nicht ganz knupser in der Birne. Leute sterben. In Deutschland und vor allem ersaufen sie im Meer und werden neuerdings an der EU-Aussengrenze auch einfach abgeknallt. Deutschland hat bis 2015 weder Italien noch Griechenland in dieser Frage unterstützt, mindestens seither weiss man aber ganz sicher ums Problem. Es gibt aber immer noch kein Konzept. Ich persönlich finde Rechtspopulismus scheisse, ich finde die AfD scheisse. Ich halte es aber für eine geradezu logische Schlussfolgerung, dass die jetzt gewählt wird. Natürlich haben die genauso kein Konzept, natürlich blasen die nur unfassbare Hühnerkacke raus. Aber die CDU, die SPD, die Grünen ... die können echt alle mal so richtig eins in die Fresse bekommen, vielleicht hockt sich ja dann endlich mal einer auf den Hintern und denkt über eine ernsthafte Lösung fürs Problem nach. Ich glaube nämlich nicht, dass das geschähe wenn alle ganz vernünftig *keine* dumme AfD wählten weil die ja bäh ist. Dann hiesse es nur "yeah ... der Wähler hat uns und unsere Politik bestätigt, also weiter wie bisher".

  • Ich weiss, es nervt so manchen hier. ABER ... Die dumme kleine Schweiz hat das alles (in zugegeben kleinerem Massstab, aber sie ist ja eben auch klein, die Schweiz) längstens schon durch. Die SVP ist zu einer Zeit so richtig stark geworden, als vor allem die Schweiz überproportional viele Kriegsflüchtlinge aus den Balkan-Staaten aufgenommen hat. So kam die Schweiz nämlich gegen Ende der 90er schon auf einen Anteil an Moslems von rund 5 % im Land (hier im Kleinbasel sind es übrigens 20 %). So wie die SVP heute daher kommt, ist sie fast schon wieder erträglich im Vergleich zu dem, was die zu Beginn ihrer unsäglichen Karriere so gerissen haben. Einfach mal ein bisschen nach alten Wahlplakaten googeln, da zieht's einem die Schuhe aus. Der SVP haben wir das Minarettverbot zu verdanken, der SVP haben wir die Masseneinwanderungsinitiative zu verdanken. Als letztere durchgegangen ist, habe ich schon hier in Basel gewohnt. Es ist unfassbar, wenn man als sozialversicherungspflichtig arbeitender Mensch, sogar noch im Bildungswesen arbeitend, vor dem Fernseher sitzt und so einen Abstimmung live mitverfolgt. Die schweizer Kollegen an der Schule haben sich am Montag danach bei uns Ausländern hochnotpeinlich berührt entschuldigt: Ich war zur Abstimmung, glaub's mir, die spinnen doch alle! Für die Schweiz war das ein bisschen der grosse Knall wie jetzt der Brexit, dafür hat das Land von der EU nämlich ordentlich aufs Maul bekommen. Getroffen hat's natürlich vor allem die, die dagegen gestimmt haben, wen wundert's. Dem guten Kurt Fluri ist es zu verdanken, dass das Monstrum de facto nie zur Gänze umgesetzt worden ist, wir sind also allesamt gewissermassen noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Seither verliert übrigens die SVP. Und sie hat sowohl bei der letzten Nationalratswahl als auch bei den letzten kantonalen Wahlen ganz kräftig zugunsten der Grünen abgegeben, weil die Leute hier allmählich wirklich begriffen haben, dass nicht wir dummen Ausländer das Problem sind sondern die Welt vor allem deshalb vor die Hunde geht, weil wir im Konsum ersticken.


    Ich hoffe für Deutschland, dass diese Einsicht bei euch auch noch kommt und dafür hoffe ich dann eben doch wieder auf die Grünen, dass es denen gelingt, das Ruder irgendwie rumzureissen. Sie werden auch bei der nächsten Bundestagswahl *nicht* meine Stimme bekommen, das müssen andere erledigen. CDU und SPD haben in jedem Fall aber ausgedient, die haben jetzt lange genug gezeigt, dass sie es nicht können. Als ernstzunehmende Alternative bleiben dann nur noch die Grünen, die AfD mag manchen vielleicht als Alternative erscheinen, Regierungspartei wird sie aber niemals (soweit getraue ich mich aus dem Fenster zu lehnen). Ich weiss nicht, was ich wählen werde. Wahrscheinlich werde ich gar nicht mehr wählen und in 2 Jahren darf ich hier endlich das Einbürgerungsgesuch stellen.

  • WOW, was für ein ausführlicher Beitrag! Auf jeden Fall sehr interessant zu lesen... Ich kann zwar deinen Enthusiasmus für die Grünen nicht teilen, aber im Sinne des gegenseitigen Respekts für unterschiedliche politische Richtungen ist natürlich auch dafür hier Platz im Forum ;) .

  • @Wollsocken80, unbedingt ja zur Frage der Familiengeschichte(n), was Flucht und Kriegstrauma bedeuten, weiß noch ein Gutteil unserer Bevölkerung und haben viele von uns im kollektiven Gedächtnis. Die Folgen kann man heute noch beobachten. Dass daraus oft mehr Abgrenzung als Mitgefühl entsteht ist traurig aber wohl Fakt. Vermutlich, weil die Traumata eben nicht verarbeitet und schon gar nicht gesellschaftlich anerkannt wurden.


    Aber absolut nein zum "AfD-Wählen ist okay", sei es zum Aufrütteln von CDU/SPD/Grüne oder mit dem Hinweis darauf, dass extreme Parteien ja mit der Zeit milder würden. Es ist nicht okay, AfD zu wählen, es war nie okay, Republikaner oder NPD zu wählen und es wird nie okay sein. Und auch in Hinblick auf Meinungsfreiheit wird es nie okay sein, die NPD war verboten, weil sie die Verfassung gefährdet. Jegliches Bagatellisieren macht sie gefährlich, weil ein Schritt in Richtung Salonfähigkeit. Und von mir auch nein zum Vergleich mit der Schweiz. Die Schweiz ist nicht Deutschland, Deutschland hat eine andere Geschichte und wird diese niemals nie ablegen können. Nicht im Sinne einer "Schuld" der heutigen Generation, daran haben sich die 68er abgearbeitet, sondern im Sinne eines besonderen Bewusstseins, einer Verantwortung.

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