Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Also: In den Corona-Jahren gab es weniger Infektionen und jetzt mehr, mehr als normalerweise, weil einige noch keine Infektion hatten.

    Sprich, insgesamt über die Jahre, zB das Jahrzehnt von 2013-2023, sind es genauso viele.

    Ich meine das, meinst du das auch?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich meinte, dass das Immunsystem der Kleinen durch die Coronavorsichtsmaßnahmen wenig mit den Üblichen Viren bombardiert wurde (und das Immunsystem sie nicht kennengelernt hat, ich habe trainiert gesagt, was ich immer noch nicht für ganz falsch halte) und dass es durch den Wegfall vieler Maßnahmen jetzt so weit ist.

    Interessant wäre es zu wissen, wie es sich an den Schulen verhält, wo sehr viele Menschen derzeit Masken tragen. Dann dürfte der Krankenstand dort ja eigentlich weniger sein.

  • So ähnlich also wie meine These, bei dir schwingt zusätzlich noch mit, dass früherer Konakt mit Viren besser gewesen wäre. So lese ich das bei dir.


    Bei uns trägt kein Schüler mehr Maske, Kollegen noch 3. Von 60.

    Krank sind genauso viele wie immer, Kollegen wie Kinder.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ... und wirklich, "bombardieren" und "trainieren" halte ich in diesem Zusammenhang für unpassende Ausdrücke.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • "Training" ist schlichtweg Quatsch. Das ist Kindergartensprech wie in der Chemie die personifizierten Atome, die immer alle so gerne Edelgase wären. Erkältungsviren mutieren einfach sehr schnell, was dazu führt, dass einmal gebildete Antikörper nicht mehr genau passen. Bzw werden in den Schleimhautzellen gebildete IgA Antikörper relativ schnell wieder abgebaut. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Erwachsene im Moment stärker an irgendwas erkranken, wir beobachten in Teilen Europas lediglich eine Verschiebung der Saisonalität. Der Krankenstand bei uns im Schulhaus entspricht exakt dem, was vor Corona im Herbst zu erwarten war. Etwa 2 - 3 Lehrpersonen von 110 pro Woche.


    Wir haben schon seit Februar keine Maskenpflicht mehr und entsprechend die grosse Viren-Welle längst hinter uns. Fasnacht 2022 brach einmal die Hölle über uns herein, da waren Klassen teilweise um mehr als die Hälfte dezimiert und auch so viele Lehrpersonen krank gemeldet wie ich in 9 Dienstjahren überhaupt noch nie erlebt habe. Ob jemand gerade an Covid erkrankt ist, weiss man eigentlich nur, wenn es jemand aus der eigenen Fachschaft ist. Schülerinnen und Schüler sind einfach krank. Warum und was und wie, das interessiert niemanden.

  • Ich sehe das anders. In meinen ersten Dienstjahren war ich im Winter ständig erkältet. Später nie. Bis Corona kam.

    In den ersten Dienstjahren bin ich vor Vorbereitungssstress phasenweise fast gestorben. Ich habe angefangen mit einem 50 % Pensum an einem Gymnasium, einem 30 % Pensum an einer Berufsschule und insgesamt 40 % Stellvertretung an beiden Schulen. Zähl zusammen und überleg dir, wie lustig das mein Immunsystem wohl fand.

  • In den ersten Dienstjahren bin ich vor Vorbereitungssstress phasenweise fast gestorben. Ich habe angefangen mit einem 50 % Pensum an einem Gymnasium, einem 30 % Pensum an einer Berufsschule und insgesamt 40 % Stellvertretung an beiden Schulen. Zähl zusammen und überleg dir, wie lustig das mein Immunsystem wohl fand.

    Du solltest vielleicht das mit den Prozenten nochmal nacharbeiten. Da stimmt irgendwas nicht ;)

    • Offizieller Beitrag

    Doch. Das kann sein. Ich bin aktuell auch zu 100% Schulleiter und zu 100% Klassenlehrer. Das nennt man ..., Magie. ;)


    kl. gr. frosch


    P.S.: Hatte Hermine nicht in einem der HarryPotter-Teile so einen "Duplikator" oder "Multiplikator"?=

  • Da stimmt irgendwas nicht

    Jupp, das hat mein Körper irgendwann auch gefunden. Ich mag mich an einen Moment erinnern als ich hinterm Haus auf der Wiese stand und gar nicht wusste, wie ich da hingekommen bin.


    Ich wollte damit auch nur darauf hinweisen, dass es für eine erhöhte Infektanfälligkeit vielerlei Ursachen gibt. Als Gegenargument zur Aussage, das Immunsystem liesse sich nicht "trainieren" taugt das nicht.

  • Das ist Kindergartensprech wie in der Chemie die personifizierten Atome, die immer alle so gerne Edelgase wären.

    Ich finde das ist keine Schande, Richard Feynman schwörte bei seinen Ausführungen auf solche Techniken und begeisterte damit Millionen Menschen für Naturwissenschaften. Solange man passend Modellkritik einfliessen lässt, sind das prima Hilfestellungen.

  • In den ersten Dienstjahren bin ich vor Vorbereitungssstress phasenweise fast gestorben. Ich habe angefangen mit einem 50 % Pensum an einem Gymnasium, einem 30 % Pensum an einer Berufsschule und insgesamt 40 % Stellvertretung an beiden Schulen. Zähl zusammen und überleg dir, wie lustig das mein Immunsystem wohl fand.

    Lustig - so in etwa ist mein Pensum gerade.

  • Richard Feynman schwörte bei seinen Ausführungen auf solche Techniken und begeisterte damit Millionen Menschen für Naturwissenschaften

    Was ich von Feynman gelesen habe ist nicht grundsätzlich falsch. Atome, die irgendwas wollen, halt schon. Nota bene: "Naturwissenschaften", also Plural, ist übrigens auch falsch. Feynman war Physiker und nur das.

  • Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Erwachsene im Moment stärker an irgendwas erkranken, wir beobachten in Teilen Europas lediglich eine Verschiebung der Saisonalität. Der Krankenstand bei uns im Schulhaus entspricht exakt dem, was vor Corona im Herbst zu erwarten war. Etwa 2 - 3 Lehrpersonen von 110 pro Woche.

    Und die Berichte aus D, dass besonders viele Lehrkräfte, Personal in Kliniken, etc. erkrankt sind, sind dann falsch, weil es bei dir an der Schule nicht so ist?

  • Und die Berichte aus D, dass besonders viele Lehrkräfte, Personal in Kliniken, etc. erkrankt sind, sind dann falsch, weil es bei dir an der Schule nicht so ist?

    Dass mehr erkranken ist nicht dasselbe, wie ein stärkeres Erkranken.

  • Hm, stimmt. Wie nennt man es dann?

    Falls das eine ernst gemeinte Frage ist: Ich behaupte mal, Chemielehrpersonen sind Meisterinnen und Meister der Modellbildung. Wir arbeiten ständig mit Modellen, die nur Teile der Wirklichkeit mehr oder weniger gut beschreiben. Wir arbeiten auch mit mehr oder weniger guten Analogien und da wird es immer dann kritisch, wenn eine solche zu Fehlvorstellungen führt. Dann muss ich mir überlegen einen entsprechend komplexen Sachverhalt entweder ganz wegzulassen oder eben nur Teile davon so zu erklären, dass es nicht falsch ist. Der Klassiker in der Chemie ist die "Edelgsregel" als ursächliche Begründung für eine chemische Zustandsänderung, aka Stoffumwandlung. Äpfel fallen halt auch nicht auf den Boden, weil sie das unbedingt wollen. Komischerweise kommt auch keiner auf die Idee, das zu behaupten. Wenn ich in der Chemie von Kräften oder gar Entropie nichts erzählen will, bleibe ich halt bei der Beobachtung und stelle fest "offensichtlich ist (meistens) es so". Es hat keinen Mehrwert, hingegen für fortgeschrittenene Lernende einen eindeutigen Nachteil, an der Stelle irgendeinen Quatsch zu behaupten.

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