Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wir hören stets Radio/lesen die örtlichen News und wenigstens für Österreich und Italien kann ich feststellen, dass der Umgang insgesamt wesentlich entspannter ist und Corona irgendwo unter ferner liefern abgehakt wird, wenn es überhaupt erwähnt wird.

    Ich kann dir zumindest für Österreich sagen, dass es nicht so ist.

    Es ist ein Tabuthema, aber die meisten haben Angst sich anzustecken und einige denken, wenn man nicht darüber spricht, dann ist es auch weg.



    Das ist aber in den Familien usw. längst nicht so, aber man macht eben wieder gute Mine zum bösen Spiel, so wie die letzten Jahre auch und hofft hier die Saison diesmal mitnehmen zu können ohne wieder mittendrin doch die Maskenpflicht usw. wieder einführen zu müssen.

  • Ich kann dir zumindest für Österreich sagen, dass es nicht so ist.

    Es ist ein Tabuthema, aber die meisten haben Angst sich anzustecken und einige denken, wenn man nicht darüber spricht, dann ist es auch weg.



    Das ist aber in den Familien usw. längst nicht so, aber man macht eben wieder gute Mine zum bösen Spiel, so wie die letzten Jahre auch und hofft hier die Saison diesmal mitnehmen zu können ohne wieder mittendrin doch die Maskenpflicht usw. wieder einführen zu müssen.

    Ich sprach von der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und dort trifft man Corona. Jr noch wenig an. Da du ein Beispiel von anekdotischer Relevanz nennst, werde ich dies halt auch tun: Alle Österreicher auf den Plätzen waren sich einig, dass in Deutschland viel zuviel Tohuwabohu darum veranstaltet wird und in Österreich zu wenig. Sie fanden einen Mittelweg gut. Von Angst und Tabuthema war da nun nicht viel zu spüren.

  • Ja, das ist die offizielle Aussage, hast du in Österreich private Kontakte und kannst damit sagen, was eben hinter den Kulissen abgeht? Kennst du Ärzte, Arztpraxen usw. in Österreich näher?!?


    Auch hier im Forum sind es ganz sicher nicht die Österreicher, die sagen, alles erledigt, alles vorbei. Ganz im Gegenteil, die halten sich scheinbar gerade oft zurück.

  • Wie sehen denn dort die Coronazahlen aus? Weisst du das?

    In Italien waren die Zahlen zu dem Zeitpunkt ziemlich mistig. Man musste sich aber informieren wollen, um jenseits der abendlichen Nachrichten Infos zu finden. Die gângigen Websites musste man erstmal nach Infos durchsuchen. Draghi und Berlusconi, Tottis Scheidung von Blasi, Fußball, die sexy Mörderbrüder, Ukraine etc. alles deutlich wichtiger. Heute wird zum ersten mal Omicron 5 ganz oben auf La Repubblica erwähnt. Nach Zahlen muss ich weiterhin aktiv suchen.


    Fand ich selbst etwas nervig aber naja.

  • Nicht so in Deutschland. Kaum liefen die ersten deutschen Sender, war Corona wieder omnipräsent. Da fragt man sich schon, warum wir in Deutschland so grundlegend anders ticken.

    Vielleicht ist das auch die subjektive Wahrnehmung. Ich finde, dass Corona kaum noch in den Medien präsent ist. Klar, wenn man es gezielt sucht, findet man etwas. Aber angesichts der aktuellen Rekordzahlen in Deutschland, wird kaum darüber berichtet. Die unterschiedliche Wahrnehmung liegt vielleicht auch daran, dass wir uns gerade auf einem Höhepunkt befinden während andere zurückgehende Zahlen haben. Wenn man jeden Tag von Freunden und Bekannten hört, dass einer gerade Corona hat, ist das Thema automatisch präsenter.

    Besonders auffällig fand ich die scheinbar bei Weitem nicht so extreme Spaltung der Gesellschaft in "dumme Menschen/Querdenker, die Masken blöd finden" und "übervorsichtige Hypochonder, die am liebsten drei Masken tragen würden", um es mal überspitzt zu formulieren.

    In Deutschland begann die Spaltung aus meiner Sicht bereits weit vorher. Wir haben ja schon immer einen Ost-West-Konflikt. Selbst heute tritt das noch auf. Beispielsweise bei der Zustimmung zur AfD. Und da haben wir auch die zweite Spaltung. Die AfD und Montagsdemonstrationen, die es nach der Flüchtlingskrise gab. Auf der anderen Seite eine Willkommenskultur. Und dann kam Corona. Dann die Ukraine-Krise. Bei vielen komme alle Gründe zusammen. Sie suchen dann ihr Heil abseits der Gesellschaft / normalen Politik.

    Es herrscht vielmehr der Konsens, dass man auf sich selbst aufpasst, sich an bestimmte Regeln und Vorgaben (naja, weitestgehend) hält und damit ist dann auch gut. Moralische Ansprüche, sich auch über offizielle Regeln hinaus stets um die gesundheitlichen Belange fremder Menschen zu sorgen, traf man dort nicht an.

    Das ist natürlich deine subjektive Wahrnehmung. Dass genau das nicht klappt, merken wir doch gerade. Die Entscheidungen erfolgen nicht aus sinnvollen Gründen sondern die Masken werden pauschal abgelehnt. Egal, ob ich mit 20 Leuten in der U-Bahn sitze oder draußen feiere. Selbst offizielle Regeln werden kaum eingehalten. Fahre doch mal in Berlin mit der S-Bahn. Dort herrscht Maskenpflicht und keiner hält sich dran. Im Ausland ist aber auch so, dass die Strafen deutlich härter sind und auch mehr durchgesetzt werden. Diese Argumentation mit "moralischen" Ansprüchen kann ich echt nicht mehr hören. Wenn ich in einer Menschenmenge husten oder niesen muss, drehe ich mich weg. Wenn vor mir ein älterer Mensch stürzt, helfe ich ihn auf. Das hat alles nicht mit "moralischen Ansprüchen" zu tun. Das sind Grundregeln des Zusammenlebens. Es gehört dazu, dass man Rücksicht auf andere Menschen nimmt. Und dazu gehört momentan z.B. dass ich nicht krank in der Gegen rumlaufe oder in bestimmten Situationen eine Maske anziehe, um meine Mitmenschen zu schützen. Ich frage mich ehrlich, wie die Leute, die hier etwas von moralischen Ansprüchen reden, sich im Reallife verhalten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die sich dort genauso arschig verhalten, wie sie sich hier zeigen.

  • Ja, das ist die offizielle Aussage, hast du in Österreich private Kontakte und kannst damit sagen, was eben hinter den Kulissen abgeht? Kennst du Ärzte, Arztpraxen usw. in Österreich näher?!?

    Ja, habe ich. In Wien und Kärnten. Alles relativ entspannt. Man wundert sich, was in Deutschland los ist und wünscht sich zugleich etwas mehr öffentliche Infos als quasi gar keine.

  • Ja, habe ich. In Wien und Kärnten. Alles relativ entspannt. Man wundert sich, was in Deutschland los ist und wünscht sich zugleich etwas mehr öffentliche Infos als quasi gar keine.

    Also, wenn ich nur auf die Startseite der Kronenzeitung gehe (mit Abstand größte Tageszeitung Österreichs), finde ich aktuell drei Berichte zur Corona. Inklusive aktueller Fallzahlen und Diskussion über "uninformierte Ärzte und Apotheker".

  • Also, wenn ich nur auf die Startseite der Kronenzeitung gehe (mit Abstand größte Tageszeitung Österreichs), finde ich aktuell drei Berichte zur Corona. Inklusive aktueller Fallzahlen und Diskussion über "uninformierte Ärzte und Apotheker".

    Das sah vor drei Wochen anders aus. Man musste schon scrollen, um Zahlen und Fakten zu finden. Allerdings haben wir auch (mangels Internet in den Bergen) oft Radio gehört und da fand das Thema halt kaum mehr Beachtung.


    Ich denke nicht, dass man Menschen, die nicht bereit sind, Regeln über das gesetzte Maß hinaus anzuwenden, als arschig bezeichnen muss.


    Meine italienische Family hat es sehr schön zusammengefasst " Die Franzosen protestieren gegen Regeln, die Italiener ignorieren Regeln und die Deutschen wollen besser sein als die Regeln." Wer sich an die Regeln hält und sich nicht darüber hinaus noch besonders richtig verhalten will, macht m. E. n. nichts falsch und ich habe kein Recht, ihn deswegen zu kritisieren, völlig unabhängig davon, ob ich es persönlich anders machen würde oder eben nicht. Ich trage häufig Maske, wenn es ich selbst für notwendig erachte, die Regeln es mir aber erlauben würden, die Maske wegzulassen. Es käme mir nicht in den Sinn, meinen Kollegen zu kritisieren, nur weil er konsequent das Kackding nicht mehr trägt.

  • Ich kann dir zumindest für Österreich sagen, dass es nicht so ist.

    Es ist ein Tabuthema, aber die meisten haben Angst sich anzustecken und einige denken, wenn man nicht darüber spricht, dann ist es auch weg.



    Das ist aber in den Familien usw. längst nicht so, aber man macht eben wieder gute Mine zum bösen Spiel, so wie die letzten Jahre auch und hofft hier die Saison diesmal mitnehmen zu können ohne wieder mittendrin doch die Maskenpflicht usw. wieder einführen zu müssen.

    Und ich kann dir sagen, dass es nicht so ist.

    Wir gehen tatsächlich entspannter mit der Situation um. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht schützt oder die Corona kleinredet. Mein gesamtes Umfeld würde hier im Forum von manchen Personen in die Querdenkerecke gestellt werden (Querdenken ist hier übrigens eine positive Eigenschaft. Schließlich heißt sogar ein Schulbuch für Geschichte so).

  • Das sah vor drei Wochen anders aus. Man musste schon scrollen, um Zahlen und Fakten zu finden. Allerdings haben wir auch (mangels Internet in den Bergen) oft Radio gehört und da fand das Thema halt kaum mehr Beachtung.


    Ich denke nicht, dass man Menschen, die nicht bereit sind, Regeln über das gesetzte Maß hinaus anzuwenden, als arschig bezeichnen muss.


    Meine italienische Family hat es sehr schön zusammengefasst " Die Franzosen protestieren gegen Regeln, die Italiener ignorieren Regeln und die Deutschen wollen besser sein als die Regeln." Wer sich an die Regeln hält und sich nicht darüber hinaus noch besonders richtig verhalten will, macht m. E. n. nichts falsch und ich habe kein Recht, ihn deswegen zu kritisieren, völlig unabhängig davon, ob ich es persönlich anders machen würde oder eben nicht. Ich trage häufig Maske, wenn es ich selbst für notwendig erachte, die Regeln es mir aber erlauben würden, die Maske wegzulassen. Es käme mir nicht in den Sinn, meinen Kollegen zu kritisieren, nur weil er konsequent das Kackding nicht mehr trägt.

    Das stimmt auch. Corona spielt in den Medien eher eine untergeordnete Rolle. Selbst die Frauenfußball-EM war wichtiger und die Teurungen. Wenn ich allerdings Zeitung xy und Corona eingebe, erhalte ich direkt die gewünschten Infos.

    Die Maske tragen nur noch wenige. In Niederösterreich vielleicht 10%, außer wo es Pflicht ist (Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser). In Wien ein paar mehr, da ist es in den Öffis Pflicht. Aber wenige halten sich dran.

  • Ja, das ist die offizielle Aussage, hast du in Österreich private Kontakte und kannst damit sagen, was eben hinter den Kulissen abgeht? Kennst du Ärzte, Arztpraxen usw. in Österreich näher?!?


    Auch hier im Forum sind es ganz sicher nicht die Österreicher, die sagen, alles erledigt, alles vorbei. Ganz im Gegenteil, die halten sich scheinbar gerade oft zurück.

    Wir halten uns zurück, weil wir eben nicht auf der Panikwelle mitschwimmen.

  • Ich denke nicht, dass man Menschen, die nicht bereit sind, Regeln über das gesetzte Maß hinaus anzuwenden, als arschig bezeichnen muss.

    Du bringst da zwei Dinge durcheinander. Niemand erwartet grundsätzlich, dass man mehr macht als das Gesetz vorschreibt.


    Trotzdem kann ich aber von anderen Menschen erwarten, dass ich mich rücksichtsvoll verhalte und das auch ohne Gesetz. Wenn ich husten oder niesen muss, drehe ich auch weg. Wenn jemand das nicht macht, ist das schon ziemlich arschig. Wenn ich am Wochenende eine hohes Infektionsrisiko hatte, wäre es schon richtig im Lehrerzimmer in den nächsten Tagen eine Maske zu tragen. Wenn mich ein Kollege bittet, neben ihr eine Maske zu tragen, weil sie sich gefährdet fühlt/ist, komme ich dem nach und sage nicht nein. Wenn ich Lebensmittel anfasse, wasche ich mir sogar vorher die Hände. Oder nach dem Toilettengang. Das sind alles keine gesetzlichen Vorschriften...

  • Im Übrigen ist es mir völlig egal, wie in anderen Ländern mit der derzeitigen Corona-Situation umgegangen wird, muss ich sagen. Warum sollte mich das als hier in Deutschland Lebende großartig interessieren?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir halten uns zurück, weil wir eben nicht auf der Panikwelle mitschwimmen.

    Welche Panikwelle meinst du, ich erlebe hier keine, das würde ja bedeuten, dass man sich zuhause verbarrikadiert und nicht mehr raus geht, aber sich weiterhin zu schützen, auch wenn es nicht vorgeschrieben ist (was ich für ziemlich dumm halte), ist doch keine Panik.

  • Das stimmt auch. Corona spielt in den Medien eher eine untergeordnete Rolle. Selbst die Frauenfußball-EM war wichtiger und die Teurungen. Wenn ich allerdings Zeitung xy und Corona eingebe, erhalte ich direkt die gewünschten Infos.

    Die Maske tragen nur noch wenige. In Niederösterreich vielleicht 10%, außer wo es Pflicht ist (Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser). In Wien ein paar mehr, da ist es in den Öffis Pflicht. Aber wenige halten sich dran.

    Und wo ist der Widerspruch zu meiner Aussage, offiziell wird darüber nicht geredet und im privaten schon.

  • Welche Panikwelle meinst du, ich erlebe hier keine, das würde ja bedeuten, dass man sich zuhause verbarrikadiert und nicht mehr raus geht, aber sich weiterhin zu schützen, auch wenn es nicht vorgeschrieben ist (was ich für ziemlich dumm halte), ist doch keine Panik.

    Wir erleben hier im Forum schon von einigen eine Panikwelle und werden auch entsprechend angegangen (tauschen uns mittlerweile sogar außerhalb des Forums darüber aus). Aber auch bei Freunden und Verwanden aus Deutschland bemerke ich Unterschiede.

  • Und wo ist der Widerspruch zu meiner Aussage, offiziell wird darüber nicht geredet und im privaten schon.

    Zitat 🤔


    Ich kann dir zumindest für Österreich sagen, dass es nicht so ist.

    Es ist ein Tabuthema, aber die meisten haben Angst sich anzustecken und einige denken, wenn man nicht darüber spricht, dann ist es auch weg.



    Das ist aber in den Familien usw. längst nicht so, aber man macht eben wieder gute Mine zum bösen Spiel, so wie die letzten Jahre auch und hofft hier die Saison diesmal mitnehmen zu können ohne wieder mittendrin doch die Maskenpflicht usw. wieder einführen zu müssen.

    Hier schreibst du, dass es hier ein Tabuthema wäre, was definitiv nicht stimmt.

  • Hier schreibst du, dass es hier ein Tabuthema wäre, was definitiv nicht stimmt.

    Doch, ist es, denn es wird ja in der Öffentlichkeit eigentlich nicht mehr drüber gesprochen, fast nur noch privat und das ist für mich ein Tabuthema.

    Das hast du ja selber bestätigt:

    Das stimmt auch. Corona spielt in den Medien eher eine untergeordnete Rolle. Selbst die Frauenfußball-EM war wichtiger und die Teurungen.

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