Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wir haben noch Tests in der Schule und wenn ein Schüler sich testen möchte und einen triftigen Grund dafür hat lassen wir ihn.

    Mal davon abgesehen, dass ich eure Vorgehensweise RICHTIG und vor allem LOGISCH finde, ist es in Bayern tatsächlich so nicht vorgesehen bzw. erlaubt.


    Zitat aus dem Schreiben vom KuMi:

    "Umgang mit Krankheitssymptomen
    o Grundsätzlich gilt: Wer krank ist, bleibt zuhause unabhängig davon, ob COVID-19-Verdacht besteht oder nicht.
    o Bei COVID-19 typischen Symptomen (Atemnot, neu auftretender Husten, Fieber und Geruchs- oder Geschmacksverlust) sollte ein Arzt aufgesucht werden.
    o Bei leichten Symptomen, wie Schnupfen oder Halskratzen, empfehlen wir, vor dem Schulbesuch zu Hause einen Selbsttest durchzuführen. Alternativ kann ein Antigen-Schnelltest beim Hausarzt oder im Testzentrum Aufschluss über eine mögliche Infektion geben.

    In der Schule finden ab Mai keine Testungen mehr statt; es können auch keine Selbsttests für zuhause ausgegeben werden.
    o Zusätzlich kann bei leichten Erkältungssymptomen das Tragen einer Maske davor schützen, dass ggfs. das SARS-CoV-2-Virus weitergegeben wird.

    (Quelle: Coronavirus Hygienemaßnahmen an den Schulen in Bayern (Stand: 27.04.22))

  • Also wir haben auch keine einzige Stunde oder Person oder einen Raum bekommen, der uns beim Testen unterstützt. Die positiv getesteten haben wir in den Flur gesetzt, Sekretärin auf dem Handy angerufen, die hat die Eltern informiert, SL ist durch die Gänge gegangen und hat einen Blick auf die armen Positiven geworfen, bzw. Kontrolliert, dass diese abgeholt wurden. Ca. 500 SuS.

  • Auch wenn unsere Landesregierung einiges falsch macht, muss man sie da wirklich mal loben. Es gab verhältnismäßig viele Möglichkeiten der Unterstützungen. Neben einem festen Betrag für zusätzliches Personal etc., gab es zusätzliche Stundenermäßigungen und auch ein paar Förderprogramme. In der Summe natürlich trotzdem zu wenig aber besser als in anderen Ländern.

  • Da wart ihr in Niedersachsen ja wirklich ein Positivbeispiel. Hier in Hessen gab es nichts - außer das Gefühl, dass man uns auf einmal allen medizinische Kompetenzen zutraute :)

    Wir haben noch drei Wochen bis zu den Sommerferien. Nun stehen diese Woche die Zeugniskonferenzen an - natürlich alle in Präsenz...

    5 Kollegen sind diese Woche wg Corona zu Hause, über die SchülerInnen habe ich keinen Überblick mehr.

  • Da wart ihr in Niedersachsen ja wirklich ein Positivbeispiel. Hier in Hessen gab es nichts - außer das Gefühl, dass man uns auf einmal allen medizinische Kompetenzen zutraute :)

    Wir haben noch drei Wochen bis zu den Sommerferien. Nun stehen diese Woche die Zeugniskonferenzen an - natürlich alle in Präsenz...

    5 Kollegen sind diese Woche wg Corona zu Hause, über die SchülerInnen habe ich keinen Überblick mehr.

    Same here. Bloß es sind noch 2 Schultag mehr.

  • Da wart ihr in Niedersachsen ja wirklich ein Positivbeispiel. Hier in Hessen gab es nichts - außer das Gefühl, dass man uns auf einmal allen medizinische Kompetenzen zutraute

    Kann ich für Berlin unterschreiben, wir haben die positiven Kinder mit dem Test oder einem Zettel zum Sekretariat geschickt, dort saßen sie dann davor, teilweise noch durchs halbe Treppenhaus und unten auf dem Flur und die Sekretärin hat die Eltern angerufen und die haben meistens die Kinder abgeholt, aber die Frage, ob sie nicht erst noch einkaufen gehen könnten oder zum Friseur oder was weiß ich, gab es auch immer wieder am Telefon.

  • Das hatten wir aber auch alles. Und wir hatten auch das Problem, dass wir irgendwelche Situation einschätzen sollten für die wir gar nicht qualifiziert sind. Stichwort: schulinterner Hygieneplan. Aber letztlich war Niedersachsen dort eher im Team Vorsicht.

  • Man muss natürlich auch Berücksichtigen, dass das Land explizit für solche Aufgaben zusätzliches Personal bereit gestellt hat. Das geht weder von den Lehrerstunden noch von den PMs runter. Je nachdem wir groß eure Grundschule ist, habt ihr so 10.000 - 25.000 € dafür bekommen zusätzliches Personal für solche Aufgaben einzustellen.

    Das Land hat doch kein Personal bereit gestellt. Es gab Geld und dann konnte man zusehen, ob jemand für die paar Kröten arbeiten gehen kann. Wir haben auch Leute gefunden. Die sind aber zeitlich noch in anderen Tätigkeiten gebunden (Kinder, Studium z.B.) und hätten gar nicht jeden Tag das morgendliche Testungsproblem lösen können. Bei uns haben sich Kinder vergesslicher Eltern auf dem Schulhof selbst getestet (schriftl. Einverständnis lag vor), durchs Fenster beaufsichtigt. Und komm mir jetzt keiner mit Privatsphäre oder so. Da waren einfach pragmatische Lösungen gefragt. Und natürlich sind die zusätzlichen Kräfte in allen möglichen Bereichen eingesetzt. Die haben uns den Arsch gerettet. Ich kenne auch eine Schule mit 70% Unterrichtsversorgung. Kleines Kollegium, 1 Kollegin dauerkrank, 2 Kolleginnen schwanger nicht dabei, Abordnung taucht niemals auf...... Plattes Land, unbeliebte Gegend. Soll's geben in Nds....

  • Das Land hat doch kein Personal bereit gestellt. Es gab Geld und dann konnte man zusehen, ob jemand für die paar Kröten arbeiten gehen kann.

    Naja, das Problem ist natürlich immer. Aber letztlich wirst du nach Tarifvertrag bezahlt. Das sind für uns Lehrer ein paar Kröten aber für den normalen durchaus ein akzeptabler Lohn. Wir reden hier immerhin von einem fünfstelligen Betrag. Letztlich ist es besser als wenn es nichts gibt. Und wenn man Ende eine Mutter findet, die das auf 450 € Basis macht ist das sicherlich besser als nichts.


    Und natürlich sind die zusätzlichen Kräfte in allen möglichen Bereichen eingesetzt. Die haben uns den Arsch gerettet.

    Da muss natürlich gucken aus welchem Programm das Geld kommt. Teilweise ist der Aufgabenbereich schon eingeschränkt. D.h. natürlich nicht, dass man das Personal nicht anders eingesetzt wird. Es ist aber im Zweifel nicht ok. Wenn die Sekretärin/Hausmeister z.B. Klassen beaufsichtigt, weil kein Personal da ist, kann das sicherlich auch mal passieren. Trotzdem ist es natürlich nicht legitim.

    Ich kenne auch eine Schule mit 70% Unterrichtsversorgung. Kleines Kollegium, 1 Kollegin dauerkrank, 2 Kolleginnen schwanger nicht dabei, Abordnung taucht niemals auf...... Plattes Land, unbeliebte Gegend. Soll's geben in Nds....

    70% ist nicht 50%. Und Kollegin krank und Abordnung fällt aus ist natürlich ein Unterschied zu wir haben grundsätzlich nur 50-70% Versorgung. Wir sind uns doch wohl einig, dass man mit einer regulären Versorgung von 50-70% keine Schule führen kann. Wenn dann jemand krank wird, ist man unter 50%.

  • Naja, das Problem ist natürlich immer. Aber letztlich wirst du nach Tarifvertrag bezahlt. Das sind für uns Lehrer ein paar Kröten aber für den normalen durchaus ein akzeptabler Lohn. Wir reden hier immerhin von einem fünfstelligen Betrag. Letztlich ist es besser als wenn es nichts gibt. Und wenn man Ende eine Mutter findet, die das auf 450 € Basis macht ist das sicherlich besser als nichts.


    Da muss natürlich gucken aus welchem Programm das Geld kommt. Teilweise ist der Aufgabenbereich schon eingeschränkt. D.h. natürlich nicht, dass man das Personal nicht anders eingesetzt wird. Es ist aber im Zweifel nicht ok. Wenn die Sekretärin/Hausmeister z.B. Klassen beaufsichtigt, weil kein Personal da ist, kann das sicherlich auch mal passieren. Trotzdem ist es natürlich nicht legitim.

    70% ist nicht 50%. Und Kollegin krank und Abordnung fällt aus ist natürlich ein Unterschied zu wir haben grundsätzlich nur 50-70% Versorgung. Wir sind uns doch wohl einig, dass man mit einer regulären Versorgung von 50-70% keine Schule führen kann. Wenn dann jemand krank wird, ist man unter 50%.

    Natürlich sind wir uns da einig. Passiert aber trotzdem. Und nu?


    Wer sind denn die "normalen" von denen du sprichst? Ich meinte, dass kaum jemand es sich leisten kann, einen 450€ Job an einer Schule anzunehmen. Wir finden auch niemanden, der im Ganztag ein Angebot machen möchte, weder bezahlt noch ehrenamtlich. Die arbeiten alle und sind froh, wenn die Kinder wegorganisiert sind.


    Ich hab keine Lust mehr auf ein "Besser als nichts"-System, dass davon abhängt, ob Mütter auf 450€ Basis arbeiten kommen und ob die FSJler kompetent sind.

  • Natürlich sind wir uns da einig. Passiert aber trotzdem. Und nu?

    Es passiert selten im Rahmen von Krankheit etc.. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Grundschule in Niedersachsen regulär eine Versorgung von 50-70% hat. Wir sind irgendwo im Durchschnitt bei 95-97%. Das ist natürlich auch deutlich zu wenig. Aber wenn irgendwo eine Schule nur noch 50% hat, dass muss durch Abordnungen, Feuerwehrlehrkräfte etc. entsprechend reagiert werden. Ich würde sogar sagen, dass sonst die Schulleitung ihren Job verfehlt hat. Schwieriger ist es natürlich, wenn im Laufe des Schuljahres Leuten ausfallen. Aber auch da kann ich nicht mit dauerhaft 50% arbeiten. Ich kenne die Zahlen für unseren Landkreis. Da ist keine Schule auch nur annähernd so schlecht aufgestellt. Bei einigen Schulen fehlen noch Stunden aber da wird überall dran gearbeitet. Wir werden am Ende sicherlich keine Schule haben, die auf dem Papier unter 90% ist.


    Wer sind denn die "normalen" von denen du sprichst? Ich meinte, dass kaum jemand es sich leisten kann, einen 450€ Job an einer Schule anzunehmen. Wir finden auch niemanden, der im Ganztag ein Angebot machen möchte, weder bezahlt noch ehrenamtlich. Die arbeiten alle und sind froh, wenn die Kinder wegorganisiert sind.


    Ich hab keine Lust mehr auf ein "Besser als nichts"-System, dass davon abhängt, ob Mütter auf 450€ Basis arbeiten kommen und ob die FSJler kompetent sind.

    Menschen, die jetzt einen 450 € suchen, werden eher schlechter als besser bezahlt im Vergleich zur Schule. Es ist nicht so, dass das Land jetzt schlecht bezahlt.

    Ganztagsangebote sind grundsätzlich schwierig. Es ist viel Fahrt für wenig Arbeit. Aber es auch schwierig, dort Lösungen zu finden.


    Ich finde es gut, dass das Land überhaupt Geld ausgibt. Andere Länder machen gar nichts. Natürlich findet man dafür keine Top-Mitarbeiter mit Ausbildung und Berufserfahrung. Aber ich habe die Chance dort Hilfskräfte einzustellen. Das ist deutlich mehr als fast alle anderen Bundesländer. Man muss da ja auch ein wenig realistisch sein.

  • Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Grundschule in Niedersachsen regulär eine Versorgung von 50-70% hat. Wir sind irgendwo im Durchschnitt bei 95-97%. [...] Wir werden am Ende sicherlich keine Schule haben, die auf dem Papier unter 90% ist.

    Ich weiß nicht, ob das bundeslandspezifisch unterschiedlich berechnet wird, der Unterschied in Regelschule vs. Sonderschule besteht oder es bei euch tatsächlich viel besser aussieht als bei uns, aber diese Zahlen klingen traumhaft.

    Ich kenne hier kein SBBZ (Förderschule), das so eine hohe Versorgung hat, dafür mehrere mit unter 70 %.

  • Tom123 hat Zahlen gesehen, die in einer Konferenz der SL samt Personalräte vorgestellt werden.


    Allerdings sind diese Zahlen

    - davon abhängig, dass ausgeschriebene Stellen wirklich noch besetzt werden, gelingt dies nicht, sind die Zahlen gleich andere.

    - vorbehaltlich aller Zusatzbedarfe, also OHNE Grundversorgung, OHNE Bedarfe für Kinder mit festgestelltem Unterstützungsbedarf (Hören, Sehen, GE, KME), OHNE Zusatzbedarfe Brennpunkt, OHNE Zusatzbedarfe DAZ.

    Die Versorgung bezieht sich also nicht auf den im Erlass festgesetzen Bedarf (Grundversorgung FöS = 2 Std. pro Woche, DaZ-Stunden), sondern allein auf die Pflichtstundenversorgung ... und natürlich allein nach statistischen Zahlen von Ende Juni.

    Obwohl also die im Erlass gesetzten Stunden nicht gewährt werden, wird den Schulen eine 100% Versorgung genannt,

    gleichzeitig sagt die Dezernentin gleich dazu, dass man bitte noch keinen Stundenplan machen solle, weil noch nichts fest sei und dass viele Schulen mit 90% oder weniger in das Schuljahr starten müssen und dass man davon ausgehen solle, dass man von vorn herein mit Vertretungsstellen auskommen müsse ... die man sich dann wiederum selbst backen muss.


    Theoretisch hat das Land folgende Regelungen

    - für kurzfristige Vertretung gibt es pädagogische Mitarbeiterinnen, allerdings wurden deren Verträge verändert, sodass die Stunden, die die Schule erhält, nicht ausreicht, um eine Vollzeitlehrkraft zu ersetzen und das Land geht davon aus, dass die Lehrkräfte sich gegenseitig vertreten, was in der GS nicht möglich ist, wenn immer alle in den Klassen eingeteilt sind.

    - für längerfristige Ausfälle sollte es Vertretungsstellen geben, allerdings werden immer die Zusatzbedarfe abgezogen und nicht alle Stunden ersetzt und dann muss man noch jemanden finden. Die Stellen werden irgendwann freigegeben bzw. ausgeschrieben, damit hat man aber noch lange keine Lehrkraft gefunden.


    Neue Maßnahmen u.a.

    - die Referendar:innen sollen statt 6 Std. gleich 10 Std. eigenverantwortlich unterrichten,

    - es sollen Stellen in der nächstgrößeren Mittelstadt angesetzt werden, die Lehrkräfte sollen sich verpflichten, die ersten 3 Jahre in die Fläche zu fahren (1 Std. Fahrzeit), danach bekommen sie dann in der Stadt eine Stelle angeboten.


    Die Zahlen klingen nur traumhaft, sie sind es nicht und die FöS sind auch nicht besser gestellt. Das ist ein Grund, warum die Grundversorgung in der Fläche nicht ankommt.

    Auf dem Bewerbungsportal gibt es ca. 660 offene Stellen, davon 270 an Grundschulen.

  • Vorneweg: Die Versorgung ist in Niedersachsen nicht ausreichend. Wir bräuchten eine Versorgung von 105-110% um vernünftig arbeiten zu können und Ausfälle zu kompensieren. Aber was Palim schreibt ist definitiv falsch.

    Tom123 hat Zahlen gesehen, die in einer Konferenz der SL samt Personalräte vorgestellt werden.

    Ja aber dort wird die offizielle Unterrichtsversorgung nicht angeben. Diese wird vom Land ermittelt und dann veröffentlicht. Zum letzten Stichtag (September 2021) waren die Werte die schlechtesten seit 19 Jahren:

    "Nach Angaben des Ministeriums haben Grundschulen mit 100,1 Prozent die höchste Unterrichtsversorgung. Dahinter folgen Gymnasien (99,3 Prozent), Realschulen (96,4 Prozent), Gesamtschulen (95,9 Prozent), Oberschulen (94,6 Prozent) sowie Hauptschulen (93 Prozent) - Schlusslicht sind die Förderschulen (90,8 Prozent)." (Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten…rrichtsversorgung108.html)


    Allerdings sind diese Zahlen

    - davon abhängig, dass ausgeschriebene Stellen wirklich noch besetzt werden, gelingt dies nicht, sind die Zahlen gleich andere.

    - vorbehaltlich aller Zusatzbedarfe, also OHNE Grundversorgung, OHNE Bedarfe für Kinder mit festgestelltem Unterstützungsbedarf (Hören, Sehen, GE, KME), OHNE Zusatzbedarfe Brennpunkt, OHNE Zusatzbedarfe DAZ.

    Die Versorgung bezieht sich also nicht auf den im Erlass festgesetzen Bedarf (Grundversorgung FöS = 2 Std. pro Woche, DaZ-Stunden), sondern allein auf die Pflichtstundenversorgung ... und natürlich allein nach statistischen Zahlen von Ende Juni.

    Nein, das stimmt einfach nicht. Du kannst als Teil der SL dir im Stabil-Portal die aktuelle Arbeitsliste einsehen. Dort erkennst du, dass für deine Versorgung der Gesamtbedarf herangezogen wird. Du musst die Zahlen von der ersten Seite Grundbedarf und von der zweiten Seite Zusatzbedarf zusammenzählen und auf dem Gesamtbedarf zu kommen. Wenn du dann deine aktuellen Lehrersollstunden zum Gesamtbedarf ins Verhältnis setzt kannst du den Unterrichtsversorgung selber nachrechnen. Notfalls kann man das mit einem Taschenrechner relativ einfach nachrechnen.

    Das ist Arbeitsliste. Das wird die auch jedes mal angezeigt. Von daher kann ich deine Kritik nicht nachvollziehen. Die offiziellen Zahlen sind die Listen vom September. Dort sind dann auch die tatsächlichen Zahlen hinterlegt. In der aktuellen Liste sind alle Abordnungen etc. noch nicht hinterlegt, weil die jetzt erst erfolgen. Ist ja auch anders nicht möglich. Ich muss ja erstmal den Bedarf feststellen und kann abordnen. Wie willst du das sonst machen?

    Obwohl also die im Erlass gesetzten Stunden nicht gewährt werden, wird den Schulen eine 100% Versorgung genannt,

    gleichzeitig sagt die Dezernentin gleich dazu, dass man bitte noch keinen Stundenplan machen solle, weil noch nichts fest sei und dass viele Schulen mit 90% oder weniger in das Schuljahr starten müssen und dass man davon ausgehen solle, dass man von vorn herein mit Vertretungsstellen auskommen müsse ... die man sich dann wiederum selbst backen muss.

    Wenn dir fälschlicherweise eine Versorgung von 100% genannt wird, solltest du dich direkt an den Dienstvorgesetzten wenden. Ggf. den Bezirkspersonalrat. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie der Dezernent das machen soll. Die Daten sind ja im Stabil eingegeben worden. Wie will er dort gefakte Unterrichtsversorgungen erstellen? Außerdem werden die Daten jährlich veröffentlicht. Da müsste ja im großen Stil betrogen werden. Das kann ich mir nicht vorstellen.


    Wenn viele Schulen mit weniger als 90% ins Schuljahr starten und wir im Schnitt irgendwo bei 100 % liegen, müssten ja ebenso viele Schulen bei 110% und höher liegen. Du hattest ja bei euch sogar von 50-70% gesprochen. Dann hätten wir andere Schulen bei 130-150% Unterrichtsversorgung. Also in den letzten Jahren mussten wir immer abordnen wenn wir deutlich über 100% waren und die anderen Bedarf hatten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass euer Dezernent solche Unterschiede im großen Stil zulässt. Das wäre auch nicht rechtens, weil er/sie zum Ausgleich verpflichtet ist.


    Das man mit Vertretungsstellen arbeiten muss und das Bewerber fehlen ist ein großer Problem. Aber wir sind weit davon entfernt, was du hier als Normalität darstellst.


    Theoretisch hat das Land folgende Regelungen

    - für kurzfristige Vertretung gibt es pädagogische Mitarbeiterinnen, allerdings wurden deren Verträge verändert, sodass die Stunden, die die Schule erhält, nicht ausreicht, um eine Vollzeitlehrkraft zu ersetzen und das Land geht davon aus, dass die

    Magst Du das belegen? Bisher wurden PMs immer nach der Anzahl der Schüler berechnet. Pro Schüler bekommst du einen bestimmten Betrag. Die Verträge wurden auch nicht geändert. Wir haben einen Tarifvertrag, der ihre Entlohnung regelt. PM sind u.a. für eine kurzfristige Vertretung. Ein vollständiger Ersatz einer Vollzeitkraft ist eigentlich auch nicht ihre Aufgabe. Sie sollen die Kinder beaufsichtigen, wenn eine Lehrkraft krank ist. PMs planen auch offiziell keinen Unterricht. Sie werden entsprechend auch nicht bei der Berechnung der Unterrichtsversorgung berücksichtigt. Aber ich lasse mir gerne das Gegenteil zeigen.

    - für längerfristige Ausfälle sollte es Vertretungsstellen geben, allerdings werden immer die Zusatzbedarfe abgezogen und nicht alle Stunden ersetzt und dann muss man noch jemanden finden. Die Stellen werden irgendwann freigegeben bzw. ausgeschrieben, damit hat man aber noch lange keine Lehrkraft gefunden.

    Das Wort immer stimmt nicht. Die Zusatzbedarfe werden bei Ausfällen gekürzt, was ja auch durchaus sinnvoll ist. Bei längerfristigen Ausfällen kann man eine Feuerwehrlehrkraft bekommen. Wir haben aktuelle eine und sind dadurch knapp über 100%. Alle Zusatzbedarfe sind also gedeckt. Auf dem aktuellen Arbeitsmarkt ist es natürlich ein Problem überhaupt jemand zu finden.


    - es sollen Stellen in der nächstgrößeren Mittelstadt angesetzt werden, die Lehrkräfte sollen sich verpflichten, die ersten 3 Jahre in die Fläche zu fahren (1 Std. Fahrzeit), danach bekommen sie dann in der Stadt eine Stelle angeboten.

    Die meisten Lehrkräfte in Niedersachsen sind Beamte. Diese können schon immer an andere Schulen abgeordnet werden, wenn dort eine Bedarf ist.

    Die Zahlen klingen nur traumhaft, sie sind es nicht und die FöS sind auch nicht besser gestellt. Das ist ein Grund, warum die Grundversorgung in der Fläche nicht ankommt.

    Auf dem Bewerbungsportal gibt es ca. 660 offene Stellen, davon 270 an Grundschulen.

    Ok, von 61800 Vollzeitlehrerstellen in Niedersachsen sind 660 noch offen. Das ist natürlich echt ein Problem. Es sind also nur 98,94% Prozent aller Stellen besetzt.

    Noch mal: Das sind alles keine guten Zahlen. Aber sie sind weit weg von massenhaften Schulen mit 50-70% Unterrichtsversorgung.

    Die Förderschulen sind schon seit Jahren deutlich schlechter gestellt. Dort hat man tatsächlich Schulen mit 70%. Dort wird oft die sonderpädagogische Grundversorgung im Sek 1 Bereich gekürzt. Im letzten Schreiben wurde ja noch mal unterstrichen, dass der Grundbedarf in den Grundschulen gedeckt werden muss.


    Das Land macht sicherlich vieles falsch.


    Aber: Wir habe die Corona-Stunden für die Schulleitungen bekommen. Das sind alleine 6.200 Stunden oder auch 220 Vollzeitstellen. Das haben andere Länder nicht. Würde das Land das streichen hätten wir nur noch 50 offene Stellen an Grundschulen.

    Wir haben aus den Förderprogrammen viel Geld für weitere Mitarbeiter bekommen. Eine durchschnittliche zweizügige Grundschule hat über 10.000 € bekommen. Ich kenne die Zahlen nicht, wie viel Geld abgerufen wurden. Aber andere Bundesländer haben gar nichts bekommen.


    Es kommen schwierige Zeiten auf uns zu. Die Unterrichtsversorgung ist schlecht. Aber muss auch fair bleiben und bei den Fakten bleiben.

  • Ich weiß nicht, ob das bundeslandspezifisch unterschiedlich berechnet wird, der Unterschied in Regelschule vs. Sonderschule besteht oder es bei euch tatsächlich viel besser aussieht als bei uns, aber diese Zahlen klingen traumhaft.

    Ich kenne hier kein SBBZ (Förderschule), das so eine hohe Versorgung hat, dafür mehrere mit unter 70 %.

    Was verwirrt dich an meinem Beitrag? Du glaubst, dass die offiziellen Zahlen falsch sind?


    Die Förderschulen sind bei uns in der Tat deutlich schlechter versorgt. Dort sind wir inzwischen sicherlich knapp unter 90%. Ich kenne tatsächlich auch welche in den 70er%. Palim und ich sind aber an einer Grundschule. Das Land hat in den letzten Jahren dort immer eine Priorität gesetzt. Förderschulen sollen z.B. nicht die Grundversorgung an den Grundschulen kürzen sondern nur an den weiterführenden Schulen. Vom Gymnasien werden trotz schlechter Versorgung Stellen abgeordnet, um den Unterricht an Grundschulen sicherzustellen. Das hat auch damit zu tun, dass die Grundschulen verlässlich sind und kein Unterricht ausfallen darf. Ist ganz offiziell, dass die Schulaufsicht Maßnahmen ergreifen muss, wenn der reguläre Unterricht mit dem vorhanden Personal nicht gewährleistet ist. Allerdings hat Palim natürlich Recht, dass das nicht für die Zusatzbedarfe gibt. Eine zweizügige Grundschule hat mehr als eine 1 Vollzeitlehrerstelle an Zusatzbedarfen. Bei zweizügigen Grundschulen allein 16 Stunden sonderpädagogische Grundversorgung. Dazu Daz. Da bist du schon bei 28 Stunden. Und dann kommt noch ganz viel Kleinkram dazu. Mit Ganztag hast du auch schnell mal 2-3 Vollzeitlehrerstellen. Wenn nun eine Kollegin mit 10 Stunden krank wird, heißt es dann halt, dass man dort kürzen soll. Das ist nicht gut.

  • Aber muss auch fair bleiben und bei den Fakten bleiben.

    Dann mach das doch und unterstell mir nicht, dass meine Angaben falsch seien, nur weil du es dir nicht vorstellen kannst.


    Mit der Versorgung von September 2021 wären wir zurecht gekommen, obwohl schon Stunden fehlten.

    Aber die Stunden bleiben ja nicht so, wenn man Ausfall hat.

    Und wenn in der SL+PR-DB Zahlen OHNE Zusatzbedarfe gezeigt werden und Schulen ihre Pflichtstunden nicht besetzen können, wie wird es dann wohl aussehen, wenn die Zusatzbedarfe eingerechnet wären?


    In den vergangenen Jahren

    - hatten wir nie die Grundversorgung nach Erlasslage - nie!, 2 Std. pro Klasse pro Woche wird bei uns nicht realisiert,

    - hatten wir nie die Stunden der Zusatzbedarfe für I-Kinder mit gesondertem Anspruch, nur für GE-Kinder einen Teil der möglichen Stunden durch eine FöS Lehrkraft GE, nicht die Stunden für andere Beeinträchtigungen, nich für uns als Kollegium, nicht von einer FöS,

    - wurden Zusatzbedarfe bei Ausfall immer gestrichen und nie ersetzt,

    - konnten wir langfristige Ausfälle mehrfach nicht ersetzen, sodass PM langfristig eingesprungen sind, was sie gar nicht sollen.

    - mussten wir jedes Jahr PM-Stunden nachträglich beantragen. Jedes Mal legt man offen, warum es so ist, jedes Mal wird es anerkannt.


    Nun könnte man meinen, es sei nur an unserer Schule so, aber an den benachbarten Schulen ist es auch so.


    Die Bedingungen der neuen PM-Verträge sollten dir geläufig sein, wenn du dich als Teil der SL siehst. Ansonsten kannst du dich selbst beim Bezirkspersonalrat erkundigen, Fachgebiet Nichtlehrendes Schulpersonal.

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