Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Den einzigen Menschen, den ich getroffen habe, der keine Maske trug, wo man eine tragen sollte, war eine alte Frau (wirklich keine Dame) beim Hausarzt, die mit dem Aufzug in den 1. Stock gefahren ist, ich im Vorbeigehen zu ihr: Sie haben Ihre Maske vergessen! Und sie: Nein, ich habe ein Attest. - So weit, so gut. Aber ich bin dann kurz vor ihr beim Arzt rein (zu Fuß geht`s eben schneller als mit dem Aufzug...) und sie drängelt sich vor mich vor, noch vor eine Dame älteren Datums (jene mit Maske) und meint so lapidar zu uns: Ich bin ganz schnell. - Und schon sprach sie mit der Tresendame. Und brauchte länger als ich nach ihr.

    DAS ist mein Eindruck von Menschen mit Maskenattest. Mag subjektiv gefärbt sein.

    Ich sehe aktuell zwei SuS (5. und 6.Klasse) in der Schule, die keine Maske tragen, beide nicht in meinem Unterricht glücklicherweise. Das eine Kind könnte der Reaktion nach, wenn es im Flur von mir angesprochen wird (weil ich mich erst auf den 2.Blick an das Gesicht erinnere und dass sie ein Attest hat) aus einer quergestrickten Familie stammen, das andere Kind habe ich jetzt zweimal angesprochen (auch da: Erst nach dem Ansprechen, was automatisch passiert bei SuS ohne Maske, erinnert, dass es das Gespräch schon am Vortag gab). Der Junge meinte jedes Mal, er habe Asthma. Ich ihm also jedes Mal erklärt, dass ich das auch habe, weshalb ich ja gerade FFP2-Maske trage, seine Erkrankung also für mich nicht ausschlaggebend wäre, nur die Frage, ob er durch ein Attest von der Maskenpflicht befreit wäre oder nicht. Sein Blick sagte mir, dass er kein Wort verstanden hat (weder sprachlich, noch kognitiv bedingt), weil er einfach nur wie ein Papagei wiedergeben konnte, was er zuhause mitgeteilt bekommen hatte, ohne zu erfassen, worum es eigentlich geht.

    Die Klasse eines Kollegen, der selbst nicht geimpft ist, stellt mir dagegen auffällig häufig impfbezogene Fragen (z.B. warum sich Genesene auch noch impfen lassen müssten) und wenn ich diese soweit es mir möglich ist beantworte kommen Sprüche wie "Sind sie Ärztin Frau CDL oder woher wissen sie das?", die meines Erachtens nicht auf deren Mist gewachsen sind und auch nicht aus den Familien stammen (da ich teilweise weiß, dass die Eltern geimpft sind).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das wäre eine spannende Frage. Ich habe es bei den Test immer so verstanden, dass man Bedenken hat jemanden zu einem Test zu zwingen. Man also Angst hat, dass man das juristisch nicht durchsetzen kann. Daher kein Test => Distanzlernen. Bei Masken ist die Sache eventuell anders. Ich sage mal bei einer Alkoholkontrolle kann ich mich auch verweigern und auf einen richterlichen Beschluss bestehen. Wenn ich keinen Gurt benutze und kann die Polizei mir direkt die Weiterfahrt untersagen. Trifft es natürlich nicht 100%. Ich wollte einfach nur sagen, dass eventuell keine Maske anders sanktioniert werden darf.

  • In NDS ist das nicht so. Gemäß Rundverfügung vom 10.11.21 gilt: "Schülerinnen und Schüler, die ihrer Testverpflichtung nicht nachkommen, müssen sich eigenverantwortlich den Lernstoff aneignen und auf die Prüfungen vorbereiten. Die nicht gerechtfertigte Abwesenheit stellt eine Verletzung der Schulpflicht dar, welche die üblichen Konsequenzen nach sich ziehen kann, wie Erziehungsmittel oder Ordnungsmaßnahmen nach § 61 NSchG, Einleitung eines Bußgeldverfahrens nach § 176 NSchG, Berücksichtigung unentschuldigter Fehltage in Zeugnissen oder die (negative) Berücksichtigung bei Leistungsbewertungen."

    Den verpassten Unterrichtsstoff müssen wir also wohl den Testverweiger*innen zur Verfügung stellen, abei einen Anspruch auf Distanzunterricht - also z. B. durch Zuschalten in den Präsenzunterricht - haben sie mMn nicht.

    Und zudem müssen SuS, die sich morgens nicht zuhause getestet haben und eine Nachtestung in der Schule verweigern, das Schulgelände verlassen: "Wenn Schülerinnen und Schüler oder deren Erziehungsberechtigte weder
    ein negatives Testergebnis noch eine ärztliche Bescheinigung über das Nichtvorliegen einer Infektion oder ein anderweitiges aktuelles negatives Testergebnis am von der Schule festgelegten Testtag vorlegen, ist eine Teilnahme am Präsenzunterricht nicht möglich."


    An meiner Schule sind zum Glück meines Wissens solche Fälle bisher nicht aufgetreten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    In NRW ist das aber die Regelung.

    Wenn Eltern den Schulbesuch durch die Kinder (wegen der Testung) verweigern ist es eine Schulpflichtsverweigerung.

    Wenn die Kinder aber da sind und den Test verweigern, greift die Ordnungsmaßnahme "Ausschluss vom Präsenzunterricht".

  • oder die (negative) Berücksichtigung bei Leistungsbewertungen


    Wobei das aus meiner Sicht dem Sinn einer Leistungsbewertung nicht entspricht.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Dem habe ich gar nicht widersprechen wollen. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass hier in NDS eine andere Regelung gilt ;) .

    In Nds. dürfen sie auch nicht mehr an Arbeiten teilnehmen.

    Aber in Nds. ist auch so, dass zu Hause getestet wird und dass dann mit Unterschrift oder Abgabe der Testkassette belegt wird. Wobei die Testkassette dann so alt ist, dass man dem Schüler das Ergebnis von zu Hause glauben muss. Wir haben auch schon Eltern, die nicht möchten, dass ihr Kind bei einem vergessen Test in der Schule den Test nachholen. Warum wohl? Ein Elternteil sagte mir mal direkt, dass sie sich einen positiven Test nicht leisten können. Daher würde nur zu Hause getestet ...

    Letztlich wird es daher in Nds. nur sehr wenige Testverweigerer geben. Dafür hat man halt eine Menge X, die beim Test beschummeln.

  • Ehrlich bin ich gerade nur noch genervt davon, dass die Sechstklässler es nicht auf die Reihe bekommen mit dem Maske tragen, aber ich denke das hat auch was mit der Klassenlehrerin zu tun, unsere Jülis (1-3) können das jedenfalls deutlich besser als die Sechstklässler, wo ich heute vertreten habe. Und dabei sind da schon nur noch 8 Schüler da (davon zwei gerade aus der Quarantäne zurück).

    Wir schicken da mittlerweile konsequent nach Hause, zweimal wird erinnert, dann heißt es tschüss. Es geht um die Gesundheit der Mitschüler und Lehrer!

  • Voraussetzung für den Schulbetrieb ist, dass die Infektionsschutzbedingungen eingehalten werden.

    Die Alternative zum Rausschmiss wäre die Schließung der Schule. Das kommunizieren wir immer klar. Aber wie schon geschrieben lässt es die Schule meines Sohnes, wenn dessen Erzählungen stimmen einfach laufen, wenn Masken schepp sitzen.

  • Wir schicken da mittlerweile konsequent nach Hause, zweimal wird erinnert, dann heißt es tschüss. Es geht um die Gesundheit der Mitschüler und Lehrer!

    Naja, das ist ja in einer Grundschule immer noch etwas anders, die Betreuung bis 13:30 Uhr muss ja sichergestellt sein. Zumal das eben nicht meine Klasse war, aber auch ich hatte bereits angesagt, dass sie gleich rausfliegt. Fanden die Schüler aber nicht schlimm

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Naja, das ist ja in einer Grundschule immer noch etwas anders, die Betreuung bis 13:30 Uhr muss ja sichergestellt sein.

    Zumindest in NRW muss da auch in der Grundschule nichts sicher gestellt werden. Wenn ich wollte, könnte ich die Kinder, die die Maske nie richtig tragen, konsequenterweise abholen lassen. Steht so in der Corona-Betreuungsverordnung NRW.

  • Wobei das aus meiner Sicht dem Sinn einer Leistungsbewertung nicht entspricht.

    Wieso nicht? Wenn jemand unentschuldigt im Unterricht fehlt, wird diese Unterrichtsstunde mit "ungenügend" bewertet. Es wurde ja mutwillig keine Leistung erbracht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wieso nicht? Wenn jemand unentschuldigt im Unterricht fehlt, wird diese Unterrichtsstunde mit "ungenügend" bewertet.

    Das gilt für tatsächlich versäumte Leistungsüberprüfungen, insbesondere Klassenarbeiten. Die Bewertung einer Unterrichtsstunde mit "ungenügend" wäre hingegen sehr fraglich und scheitert nicht nur an der fehlenden Trennung von Lern- und Leistungssituation, sondern auch daran, dass es kaum realistisch ist, die Fachleistung von Schülern jeweils auf Basis einer einzigen Unterrichtsstunde einzuschätzen, in der sie im besten Fall effektiv 1-2 Minuten Redezeit pro Person haben.


    Edit: Bei sehr hohen Fehlzeiten kann es hingegen sein, dass die fachlichen Leistungen eines Schülers gar nicht erst einzuschätzen sind, was zum Urteil "nicht bewertbar" und damit zumindest in der Sekundarstufe II zum Ausweisen von 00 Punkten bzw. Nichtbelegung des Kurses führen kann.

  • Hm also ich mache nach jeder Stunde SoMi Noten und setze für unentschuldigte Fehlstunden eine 6. Der Schüler, der gerade im LK mit 26 unentschuldigten Fehlstunden glänzt, bekommt zum Halbjahr dementsprechend jetzt auch die entsprechende SoMi-Note.

  • Zumindest in NRW muss da auch in der Grundschule nichts sicher gestellt werden. Wenn ich wollte, könnte ich die Kinder, die die Maske nie richtig tragen, konsequenterweise abholen lassen. Steht so in der Corona-Betreuungsverordnung NRW.

    Das ist hier leider nicht so einfach. Der Schutz der Mitarbeiter war ja die ganze Zeit kein Thema bzw. nicht wirklich interessant.

  • Mittlerweile bin ich seltsam entspannt und wäre fast froh "es hinter mich zu bringen". Es kütt wie et kütt. Wieder ne Woche daheim gewesen, da ich Symptome + rote App + Fälle in der Schule hatte. Und was ist? -Natürlich mal wieder negativ, dabei war ich fast überzeugt, dass es mich diesmal erwischt hat, war doch ziemlich im Eimer. Mit Zwergenkind daheim wird das wohl bis ins Frühjahr noch öfters der Fall sein und ich dem zur Folge noch öfters daheim auf PCR-Ergebnisse warten.


    Hab mich anfangs noch sehr darüber geärgert, wie mit den Schulen und den dortigen Quarantänemaßnahmen verfahren wird (bei gleichzeitig strengeren Maßnahmen im privaten Bereich), aber mittlerweile isses mir wurscht das "Kanonenfutter" zu sein und kräftig bei der schleichenden Durchseuchung mitzumischen. Bringt ja nix, mich panne zu machen.

  • An unserer Schule haben wir ein Klientel in dem fast keiner geimpft ist. Resultat: Bei etwa 550 Schülern haben aktuell 91 Corona und 42 sind in Quarantäne wegen erkrankter Familienmitglieder. Mehrere Lehrer/innen sind ebenfalls infiziert und erkrankt. Bei meiner Tochter am Gymnasium sind fast alle geimpft. Cornaerkrankte aktuell: eine Lehrkraft meiner Tochter mit erkranktem Kigakind (hat die Lehrerin den Oberstufenschüler(inne)n geschrieben, daher wissen wir es).


    Ich hab keinen Bock mehr auf diese dämlichen Impfverweigerer, die dazu beitragen, dass sich auch die Geimpften infizieren. Ich möchte nicht mit schlechtem Gefühl zu meinem Eltern gehen und denen das Virus aus der Schule anschleppen. Ich wünsche mir eine Impfpflicht auch für Schüler/innen oder eine Regelung, dass nur Geimpfte Präsenzunterricht bekommen und wer nicht geimpft ist, bekommt Material für zuhause, aber keinen Onlineunterricht. Mit Sicherheit würde dann die Impfrate steigen.

  • 1,3% der 4.-Klässler wurden in Sachsen in den letzten 3 Monaten vom Präsenzunterricht befreit, nur mal so zur Einordnung.


    Sehr toll übrigens: im Schulleiterbrief stand, wer zu Hause gelernt hat, bekommt weder Halbjahresinfo noch Bildungsempfehlung. Inzwischen wird auf dem Blog des SMK verkündet, dass dies eine Falschinformation sei, wer auch immer die verbreitet habe. Wie sagt man in Hessen? Da weeß der Kopp net, was der Arsch macht. ^^

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