Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Und das ist schlecht, weil?

    Das ist schlecht, weil in der Schule nicht nur quietschgesunde, widerstandsfähige Schüler und Mitarbeiter rumlaufen. Denen macht das Restrisiko, das trotz Impfung bleibt, durchaus erhebliche Bauchschmerzen. Und einige Schüler und Mitarbeiter haben zu Hause Angehörige, die das Durchseuchungsexperiment nicht auf die leichte Schulter nehmen können, weil sie vorerkrankt sind, die Impfung nur bedingt anschlägt, ihr Immunsystem schwach ist, sie zu denen gehören, die nicht geimpft werden können. Die werden dann zum Kollateralschaden und unterliegen derzeit teils erheblicher psychischer Belastung aufgrund genau der Strategie "Augen zu und durch". Die Aussicht "Für dich ist im Notfall noch Platz auf der ITS" wirkt da wenig tröstend.

  • @karuna


    Wer hat von Außerirdischen gesprochen? Außer Dir jetzt?


    Meine große Befürchtung ist, dass es KEINE Pläne gibt. Weder von den Weltverschwörern, noch von Außerirdischen. Das Lavieren von Situation zu Situation ist ja mittlerweile Staatsräson. Wer erwartet, dass Politiker planen und verschiedene Szenarien durchspielen, wird enttäuscht.


    Aktuell stellt sich die Corona-Situation so dar:

    - Es wird immer wieder neue Varianten geben.

    -Aussagen zu Infektiosität oder Verläufen lassen sich für neue Varianten nicht treffen.

    - Impfungen senken das Risiko, müssen jedoch recht oft nachgeschärft und aufgefrischt werden.

    - Impfungen verhindern weder Infektion, noch Erkrankung oder Tod (zumindest nicht absolut)

    - Eine Herdenimmunität ist nicht erreichbar.

    - Ein Teil der Bevölkerung lässt sich nicht freiwillig impfen.

    - Infektionswege sind i.d.R. nicht zweifelsfrei nachzuvollziehen.

    - Testungen haben eine nicht unerhebliche Fehlerquote (falsch-negativ)


    Mit diesen Rahmenbedingungen müsste sich doch etwas planen lassen. Etwas, das nicht aus holterdipolter Schließungen, Lockdowns, Ausgangssperren, Verboten etc. besteht.


    Für diejenigen, die darauf verweisen, man müsse nur zuwarten. Wie lange ist jeder Einzelne von Euch bereit, diesen Schwebezustand, den Notstand oder Ausnahmezustand mitzutragen? Noch Monate, Jahre, Jahrzehnte?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Zitat meiner Chefin vor 2 Jahren: es wird schwierig für viele hier in Deutschland werden. Denn Deutsche planen gerne - das geht aber in nächster Zeit nicht.

    Wir fahren jetzt bis auf weiteres auf Sicht.


    Kl. Gr. Circusfrosch


    P.S.: mach einfach das Beste draus.

  • Meine große Befürchtung ist, dass es KEINE Pläne gibt.

    Achso, was meintest du dann mit:

    Ergo lassen sie [die Tests und Impfungen Anm. d. Verf.] sich nur mit einem Ziel erklären, das jenseits der erwartbaren und nun auch bestätigten Wirksamkeit der vorgenannten medizinischen Maßnahmen liegt.

    Welches Ziel also?

  • Und das ist schlecht, weil?

    Weil Corona nicht ohne ist und wir versuchen sollten Infektionen zu vermeiden.

    Weil wir keine Ahnung haben, ob es nicht bei den Kindern doch bleibende Schäden trotz milden Verlaufes gibt.

    Weil wir ganz viele Kinder haben, die sich impfen lassen wollen aber noch nicht die Chance hatten.

    Weil viele Lehrkräfte nicht unbedingt Lust haben sich dem Risiko einer Infektion trotz Impfung auszusetzen.

    Weil erst in ein paar Wochen, wie gefährlich Omikron wirklich ist.

    Weil Medikamente erst in den nächsten Monaten verfügbar sind.

  • @karuna

    Siehst Du, genau jetzt bist Du da, wo ich schon lange bin. Die alltägliche Plan- und Orientierungslosigkeit der Politik und dann die gleichzeitige Hoffnung, es möge doch noch irgendwo ein Ziel, einen Plan geben.


    Da die wenigen ausgegebenen Ziele ständig revidiert werden (R-Wert, Impfquote 60%, Inzidenzen nach Belieben, Hospitalisierungsraten etc.) oder eben nebeneinander bestehen (dem Zuständigkeitswirrwahr sei Dank) ist es doch nur logisch, nach dem aktuellen Ziel der Corona-Politik zu fragen. Doch nichts Genaues weiß man nicht und die Verantwortlichen verweigern sich einer konkreten Antwort.


    Stattdessen muss man die Handlungen und Äußerungen der Betteffenden interpretieren und deuten. Das Ergebnis meiner Deutungen hast Du oben zitiert. Du hast sicherlich auch meine vielen Fragen gesehen, womit klar ist, dass ich ganz sicher nicht behaupte, das Ziel (wenn es denn eins gibt) unserer Politiker hinsichtlich Corona zu kennen. Im Gegenteil, mich dürstet nach näheren Infos diesbzgl.


    Aber außer dem auch hier geäußerten "mal abwarten" kommt da nichts. Und ähnlich wie mit den maroden Straßen, Brücken, Schulen, der ausgebliebenen Digitalisierung, den fehlenden ernsthaften Bemühungen hinsichtlich der Energiewende oder dem überfälligen Umbau des Rentensystems fürchte ich, dass das Ganze zum Warten auf Godot ausartet.


    Hier wie dort gilt "Nichts zu machen". Jetzt noch rasch die Hände zur Raute geformt und ab und an eine Verschärfung oder Lockerung verkündet. Je nach Sichtverhältnissen.


    PS: Das Zitat ist übrigens insofern falsch, als ich hier mit "sie" ausdrücklich all jene Maßnahmen meinte, die über die medizinischen Maßnahmen (Impfung, Testung) hinausgehen.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    2 Mal editiert, zuletzt von elCaputo ()

  • Für diejenigen, die darauf verweisen, man müsse nur zuwarten. Wie lange ist jeder Einzelne von Euch bereit, diesen Schwebezustand, den Notstand oder Ausnahmezustand mitzutragen? Noch Monate, Jahre, Jahrzehnte?

    Ich bin selber noch Jahrzehnte stabil, würde das aber nie von anderen verlangen. Ansonsten halte ich deine Prämissen für unwahrscheinlich und Panikmache.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Welche meiner Prämissen hältst Du für "unwahrscheinlich und Panikmache"?

    Ich hatte gedacht, dass die von mir genannten derzeitigen Rahmenbedingungen konsensfähig seien.


    Vielleicht liege ich ja aber wirklich falsch bei der Beurteilung der Situation.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Hast du dafür eine Quelle?

    Ja, unsere Schule. Letztes Jahr gab es in mehreren Klassen Ansteckungen eines Banknachbarn nach dem anderen. Diese hatten keinen privaten Kontakt außerhalb der Schule. Nach dem dritten positiven Fall ziehen wir jetzt spätestens die Reissleine. Das tut der Schulleiter in der Klasse meines Kindes nicht. Da gab es 5 Ansteckungen hintereinander in einer Bankreihe und das Warten auf 20 Prozent Ansteckungen. Das haben wir nicht abgewartet und wie die Hälfte der Eltern unser Kind krank gemeldet. Da verletzt die Schule meiner Meinung nach legal die Fürsorgepflicht.

  • Siehst Du, genau jetzt bist Du da, wo ich schon lange bin. Die alltägliche Plan- und Orientierungslosigkeit der Politik und dann die gleichzeitige Hoffnung, es möge doch noch irgendwo ein Ziel, einen Plan geben.

    Nein, das ominöse Ziel hast du postuliert. Ich sehe viel Chaos und den Versuch, die Situation nicht eskalieren zu lassen. Letztlich gibt es aber keinen übergeordneten Plan, um etwas ganz anderes zu erreichen, wie du anklingen lässt.


    Und ich (Achtung, planlos) glaube nicht, dass die Einschränkungen noch Jahre währen, wenn sie es doch tun, ist es halt so. Wen soll ich verantwortlich machen für das Virus? Die Kanzlerin ist es nicht.

  • Trotz wiederkehrender Auffrischungsimpfungen (ob mit oder ohne Pflicht) Maskenzwang, Abstandsregeln, Böllerverbot, wiederkehrende Lockdowns, begrenzte Treffen, abgesagte Hochzeiten, Taufen, Gottesdienste, Karneval, Klassenfrühstücke, Weihnachtsfeiern, faktische Reiseverbote und Ausgangssperren für immer?

    Mal abgesehen davon, dass mir a) bspw. ein immerwährendes Böllerverbot so gar nichts ausmachen würde, es hier b) schon sehr lange keinen Lockdown und keine Ausgangssperren mehr gab und ich c) niemanden kenne, der/die wegen Corona seine/ihre Hochzeit, eine Taufe oder Konfirmation des Kindes abgesagt hat / absagen musste (im Gegenteil haben in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft seit "Corona-Beginn" mehrere Paare geheiratet, ihre Kinder taufen oder konfirmieren lassen - wenn auch nur mit kleiner Feier): Wenn das alles noch längere Zeit so weitergehen sollte, ist das eben so. Kann ich gut mit leben (habe ich die letzten fast zwei Jahre auch gut geschafft)! Aber da bin ich vielleicht eine Ausnahmeerscheinung.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und das ist schlecht, weil?

    - wir überhaupt noch nicht beurteilen können, zu welchen langfristigen Schäden eine (oder mehrere) Covid-Infektionen führen können (es ist bereits Viruspersistenz nachgewiesen worden; auch Schädigungen des Gehirns wurden beobachtet)

    - wir auf Risiko setzen und darauf wetten, dass es schon nicht so schlimm werden wird (kann gut gehen, aber, wenn wir Pech haben, verurteilen wir durch unsere Nichteindämmungsstrategie unzählige fitte und junge Menschen zu dauerhafter Einschränkung und Behinderung (Long Covid)

    - durch die massenhaften Infektionszahlen wieder neue Varianten entstehen können (wenn z. B. Delta auf Omikron trifft) und wir einen weiteren Abfall der Schutzwirkung unserer derzeitigen Impfung risikieren

    - wir in Deutschland eine deutlich zu niedrige Impfquote haben (70 Prozent, man kann es nicht fassen!) und, wenn jetzt in den nächsten Wochen diese Personen alle auf einmal infiziert und davon auch viele krank werden, wir überhaupt noch nicht abschätzen können, was das für das ganze Land bedeutet

    - wir wieder und wieder auf Start gehen und das ganze Szenario (mit noch x anderen negativen Begleiterscheinungen, die mir grad nicht einfallen) wieder und wieder erleben werden, weil wir einfach zu doof und politisch unfähig sind, geeignete Eindämmungsmaßnahmen politisch durchzusetzen


    tbc

  • Studie liefert Hinweise: So hoch ist das Infektionsrisiko in Supermarkt, Schule und Friseur - Wissen - Tagesspiegel


    Ich finde es bemerkenswert, dass es nach 2 Jahren Pandemie keine tragfähigen Statistiken zur Ansteckungsrate in Schulen gibt, dafür hätte man u.a. konsequent sequenzieren müssen. Stattdessen wird die Mähr "Schulen sind sicher / keine Pandemietreiber / Bremsen der Pandemie" weiterverbreitet, die ebenfalls durch nichts außer Wunschdenken der Verantwortlichen begründet ist. Langsam habe ich die Vermutung, dass man einfach nicht wissen will, welches Risiko besteht. Sonst müsste man ja vielleicht endlich mal aktiv werden, statt sich in sicheren Büros auf seinen Lorbeeren auszuruhen.

  • Nachdem ein Freund, der gerade aus der Reha kommt, mir erzählt hat, wie bescheiden es Leuten mit Long-Covid geht (kommen z.B. fast nicht mehr die Treppe hoch usw.) und ich parallel dazu die Beiträge von News4teachers bzgl. Corona lese, gehe ich dem Coronavirus momentan etwas panisch entgegen. :angst:

    Bzgl. der Ansteckungen in Schulen kann ich nur sagen, dass es bei uns viele Fälle gab in der Zeit, als die Maskenpflicht ausgesetzt war. Da konnte man sehen, wie es in einzelnen Klassen um sich griff (2., 4., 6., 8.) und wie auch geimpfte Kolleg/Innen krank wurden. Einmal waren 5 Stück gleichzeitig angesteckt (von knapp 50).


    Jetzt wollen sie die Quarantäne bei Omikron verkürzen. Aha. In anderen Ländern wird sie verlängert. Das Chaos wird uns schon noch um die Ohren fliegen. So oder so.

  • Jetzt wollen sie die Quarantäne bei Omikron verkürzen. Aha. In anderen Ländern wird sie verlängert.


    Aus Neugier: Wo?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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