Zur Ergänzung: ich möchte der Personalpolitik im Bildungsbereich mit meinem Beitrag nicht die Absolution erteilen, sondern sehe diese ebenfalls kritisch. Aber wenn jeder konsequent mit einem leichten Halskratzen zu Hause bleibt, bricht wohl jede Organisation zusammen.
Ich habe mich diesbezüglich zuletzt zugegeben über meine Schulleitung geärgert aber mit ein paar Wochen Abstand muss ich auch sagen, es gibt für meine Fächer schlicht keine externe Stellvertretung, die man ad hoc organisieren kann. Wir sind in der Physik seit Jahren latent unterbesetzt, es gibt einfach keine Lehramtsanwärter. Ich habe in den bald 8 Jahren, die ich an dieser Schule arbeite, noch nicht einen einzigen Studenten für dieses Fach gesehen. In der Chemie haben wir zwar jedes Jahr jemanden aber auch nur genau eine Person und in der Regel taugen die nichts. Mein letzter Studi hat jetzt einen Teil meiner Notfall-Stellvertretung gemacht aber gelaufen ist da praktisch nichts. Einige Lektionen in anderen Klassen sind einfach ausgefallen weil es keine Vertretung gab. Eine Kollegin hat immer noch 4 Lektionen von mir aber die hat sie halt zusätzlich zu ihrem eigenen Pensum. Die hat an einem Tag die Woche jetzt 9 Lektionen. Mir tut das furchtbar leid aber bei ihr weiss ich wenigstens, dass normaler Unterricht stattfindet. Wenn sie es nicht machen würde... Es gäbe einfach sonst niemanden. Da kann meine Schulleitung nichts dafür und auch nicht der Kanton, es gibt einfach niemanden.