Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Bei uns gibt es auch eine Walddorfschule. Ein Teil ist geimpft. Aber der größte Teil der Elternschaft lehnt Impfungen ab. Wir hatten da letztens eine Diskussion, weil ein Kind von uns dort hin gewechselt ist. Das waren auch die klassischen Querdenker. Dort würde es auch gerne Maskenpflicht geben. Stimmt aber zu mindestens laut Schulhomepage nicht.

    Das sich die Dachverbände für eine Impfung aussprechen heißt ja noch lange nicht, dass die Mehrheit der Walddorfeltern das so sehen. Ich bin überzeugt, dass die Impfqoute bei denen deutlich unter dem vergleichbaren Bundesdurchschnitt liegt. Das liegt einfach auch daran, dass viele von denen grundsätzlich Probleme mit der Schulmedizin haben.

    • Offizieller Beitrag

    Bzgl. Waldorf ist die Sachlage nicht so einfach.


    Steiners Meinung zum Thema "Impfen":

    "Man könne das Risiko einer Ansteckung durch Furchtlosigkeit minimieren. D.h. eine positive Einstellung stärkt das Immunsystem."


    Er soll aber auch, als er sich gegen die Pocken impfen ließ, gesagt haben:

    "Wenn die Bevölkerung definitiv Angst vor einer Ansteckung habe, seien Erziehungsmaßnahmen in Richtung Furchtlosigkeit sinnlos. Dann würde eine Impfung auch notwendig sein."


    Nicht ganz passt da etwas rein, was sich mal zum Thema "Inkarnation" von Steiner gelesen hatte. Dort hieß es, es sei gut, wenn Kinder krank werden und Fieber bekämen, denn das würde der Inkarnation helfen.


    Siehe auch hier.


    Also, Waldorfler können sich aus den verschiedenen Aussagen alles zusammenstellen, was sie brauchen. Je nachdem, was sie wollen und wie die Grundeinstellung zu Corona ist.

    - sei furchtlos, dann passiert nichts!

    - es ist keine gefährliche Pandemie, also braucht mal sich auch nicht impfen lassen!

    - Impft euch bitte, denn es ist eine Pandemie vor der viele Leute Angst haben und daher ist es sinnvoll.


    Die Waldorfler über einen Kamm zu scheren, dürfte also wenig Sinn machen.

  • Zu Froschs Beitrag


    Also, nur wer Angst hat, lässt sich impfen. Er ist nicht stark genug. Genau das ist hier zu hören und man traf sich in großen Gruppen, selbst als es verboten war, was den Ausbruch vergrößerte. Bei den staatlichen Schulen gab es bisher relativ weniger Ausbrüche (und sie verteilten sich auf längere Zeiträume, ließen sich dadurch auch besser eingrenzen).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Antimon, ich habe hier nie was über Österreich geschrieben. Zu deiner Aussage hätte ich gerne einen Beleg. Über den Eintrag aus Tschechien in Bezug auf die Verbreitung des Deltavirus in Oberfranken/Oberpfalz (Hof, Wunsiedel, Tirschenreuth z.B.) habe ich mich geäußert, dazu stehe ich. Dort ist es seither auch vergleichweise ruhig, es gibt in dem Gebiet im Vergleich zu Südbayern eine sehr hohe Impfquote und die Region fällt seit dem Frühjahr nicht mehr durch hohe Zahlen auf.

    https://www.sueddeutsche.de/ge…20090101-211022-99-693917

    Vergleichbare Ausbrüche an staatlichen Schulen nach Schulveranstaltungen sind mir zumindest nicht bekannt. Kennst du solche Ereignisse? Schulveranstaltungen mit über 1500 Teilnehmern haben hier nie mehr stattgefunden. Abiverleihungen und Schuleinführungsfeiern gab es nur unter strengsten Hygienekonzepten.

  • Gingen die von dir genannten Ausbrüche von Schulveranstaltungen mit vielen externen Besuchern aus? Ich bin im deutschen Schulumfeld unterwegs, ich kenne in Deutschland keine vergleichbaren Ereignisse wie an der Waldorfschule in Freiburg.

  • Bei denen sind grundsätzlich ALLE Impfungen verboten.

    (Zeugen Jehovas.) Tatsächlich wohl nicht, das Gespräch hatte ich neulich in der Schule. Siehe auch Selbstaussage: https://www.jw.org/de/jehovas-…-impfungen-immunisierung/ Dass die Ablehnungsrate unter Zeugen Jehovas höher ist als unter Protestanten oder Katholiken, kann natürlich sein; ich habe keinerlei Information dazu.


    Mein Stand zu Zeugen Jehovas: Blutinfusionen (mit fremdem Blut) werden abgelehnt. Blutspenden nicht, auch Impfung nicht. Aber das ist nur Hörensagen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Antimon: Außerdem hätte ich gern noch einen Beleg dafür, wo ich außerhalb der oben beschriebenen Situation Deltavirus in Oberfranken/Oberpfalz durch Eintrag aus Tschechien irgendwelche Zusammenhänge zur Weiterverbreitung des Coronavirus hergestellt hätte.

  • Die Waldorfschule in meinem alten Heimatort war schon weit vor Corona ein absoluter Impfgegnerhotspot. Ich mag gar nicht wissen, wie es dort derzeit aussieht.


    Eine Bekannte aus MV mit Tochter auf einer Waldorfschule erzählte ebenfalls, dass ihr Tochter die einzig Geimpfte in der Klasse sei. Vielleicht ist es regional sehr unterschiedlich, welche Haltung zu Impfungen vorherrscht, wenn es in der Schweiz so anders ist.

  • Antimon: Außerdem hätte ich gern noch einen Beleg dafür, wo ich außerhalb der oben beschriebenen Situation Deltavirus in Oberfranken/Oberpfalz durch Eintrag aus Tschechien irgendwelche Zusammenhänge zur Weiterverbreitung des Coronavirus hergestellt hätte.

    Das mit den Österreichern warst du tatsächlich nicht, sorry.


    Man kann die Impfquoten übrigens sehr gut mit dem Wahlverhalten korrelieren. Je weiter rechts, desto ungeimpfter.


    Steiner ist sehr ambivalent. Es gibt die Hardcore Impfgegner und es gibt (bei uns in der Schweiz) die Eltern, die einfach die staatliche Sek I vermeiden wollen und die Kinder an die Steiner Schule schicken. Die gehen dann wieder ans staatliche Gymnasium. Wir haben in allen Klassen ehemalige Steiner-Schüler, auch unter den KuK sind es einige, die selbst Steiner-Schüler waren. Mein Fachdidaktiker Chemie hat parallel Steiner-Schule und staatliches Gymnasium unterrichtet.

  • Die Waldorfschulen in Baden-Württemberg sind oft genug quasireligiös und der frosch hat Steiner ja zitiert, der ist das heilige Wort.


    Ob es was bringt, Sündenböcke zu suchen weiß ich nicht, jedenfalls bringt es nichts, zu sagen die seien halt alle dumm. Sind sie sicher auf eine Weise, vielleicht passt auch verblendet, aber das ändert halt nichts an deren Einstellung. Im Gegenteil, je mehr über Impfpflicht gesprochen wird, desto mehr machen 'diese Leute' zu (klar haben sie eine Gemeinsamkeit, nämlich zumindest die Angst vor Impfschäden) oder sie radikalisieren sich.


    Wir kriegen das nicht mit, weil wir nicht in den einschlägigen Gruppen unterwegs sind, ich hab Facebook sowieso schon länger gekündigt und Telegram im Laufe der Pandemie gelöscht. Aber ich weiß, dass sich die Gruppe derer, die auch auf den Demos ist zum Beispiel, bewusst im Internet sucht und trifft oder austauscht, um sich in ihrer Wahrnehmung zu bestärken gegenseitig.

  • Was gefällt einem an der Aussage, Leute radikalisierten sich? :gruebel:


    Was ich so absurd finde: Der Vorwurf, man sei in Panik vor Corona. Die Gruppe der Impfgegner ist am meisten mit Ängsten beschäftigt, Angst vor Impfschäden, Angst vorm gesellschaftlichen Verfall, Angst vorm Verlust der Demokratie...


    Ich hab nach wie vor keine Angst vor Corona, ich merke nur, wie meine Wut wächst, wenn die Kliniken nicht mehr operieren können und Leute im Sterben ihre Covid Erkrankung leugnen, die haben doch einen Dachschaden und das auf Kosten von Pflegepersonal und chronisch Kranken, denen nicht geholfen werden kann.

  • Je weiter rechts, desto ungeimpfter.

    Wäre aber auch ein Kamm, über den man jemanden schert. Vielleicht stimmt die Aussage, vielleicht nicht, ist aber auch nicht relevanter als die, dass Anthroposophen sich nicht impfen lassen.


    Im übrigen könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es da eine Schnittmenge gibt. Die Probleme Steiners mit Antisemitismus und Rassismus hast du ja oben indirekt auch angesprochen.

  • Wäre aber auch ein Kamm, über den man jemanden schert. Vielleicht stimmt die Aussage, vielleicht nicht

    Ich schrieb es korreliert und das stimmt auf jeden Fall. Ich schrieb nicht, dass alle Rechten sich nicht impfen lassen, das wäre ja falsch. Dieses "die xy sind alle so und so" kommt immer so ein bisschen einfältig daher.

    Einmal editiert, zuletzt von Antimon ()

  • Das ist so offensichtlich dass ich auf einen Beleg in Form einer Quelle-Verlinkung verzichtet habe. ZON hat doch so schöne Grafiken. Wahlverhalten, Impfquoten, Inzidenzen, kann man alles übereinander legen und sich freuen. Face the truth, guys! 8)

  • Das ist so offensichtlich dass ich auf einen Beleg in Form einer Quelle-Verlinkung verzichtet habe.

    Ich würde mal sagen, dass es auch offensichtlich ist, dass es (in Deutschland) unter Eltern von Walddorfkindern eine geringere Impfbereitschaft gibt. Aber dazu wird es sicherlich keine Untersuchungen geben...

  • Ich würde mal sagen, dass es auch offensichtlich ist, dass es (in Deutschland) unter Eltern von Walddorfkindern eine geringere Impfbereitschaft gibt. Aber dazu wird es sicherlich keine Untersuchungen geben...

    "Waldorf" bitte, keine 2 d.


    Und klar gibt's die, daraus macht keiner ein Hehl.

  • Man lese bitte noch einmal nach, worauf ich Bezug nahm: auf die Aussage, "die Waldorfis" würden generell Impfungen ablehnen. Das ist in dieser Pauschalität ganz einfach falsch. Ich stritt an keiner Stelle ab, dass es unter "den Waldorfis" wohl eine geringere Impfbereitschaft geben wird. Ist das eigentlich wirklich so schwer mit dem Lesen? Oder sucht man nur noch nach bestimmten Buzzwords um irgendeinen bereits vorgefertigten Text, den man schon irgendwo abgespeichert hat, per copy & paste zum 100. mal hier einzufügen?


    Aber gerne noch mal zur Repetition, habe ich aber schon sicher 3 mal hier verlinkt:


    Covid-19 (medsektion-goetheanum.org)


    Die Internationale Anthroposopische Gesellschaft veröffentlicht bereits im Januar 2021 eine Stellungnahme zur Covid-Impfung in der sie es ausdrücklich begrüsst, dass ein Impfstoff zur Verfügung steht. Infolge ätzt aber die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland gegen die Impfung von Kindern. "Die Anthroposophen" an sich sind überhaupt nicht gegen diese Impfung. Alles was diesbezüglich direkt aus dem Goetheanum dazu kommt ist sicherlich kritisch aber insgesamt aufgeschlossen und positiv.

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