Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

Die meisten BL orientieren sich ja an den Äußerungen des Umweltbundesamtes, wobei ich weiß, dass es da verschiedene Veröffentlichungen gibt.

Aktuelles sthet hier

https://www.umweltbundesamt.de…hend-geluftet-werden-kann

Da wird angenommen, dass man eine 45min-Stunde unterrichtet und nach 20 min lüftet,

es wird auch genannt, dass im Anschluss die gesamte Pause zu lüften sei - wie lang diese ist, wird nicht gesagt.

Zudem wird genannt, dass die Fensterflügel weit zu öffnen sein sollten ... und ich denke immer noch, dass bei näherem Hinsehen sehr viele Räume diese Bedingungen nicht erfüllen und demnach aus innenraumhygienischer Sicht (Umweltbundesamt) für den Unterricht ungeeignet sind.

Zitat von Antimon

Und wie du auch geschrieben hast, hast du auch im Schulzimmer den ganzen Tag das Fenster offen. Da bist du ja auch nicht alleine. Das hat also nichts mit "vorgegebenen Lüftungsintervallen" zu tun.

Vielleicht solltest du einfach mal darüber nachdenken, dass man je nach Situation und Wetter unterschiedlich lüftet? Wie kommst du darauf, dass du aus der Schweiz es besser beurteilen kannst, wie die Personen vor Ort? Oder möchtest Du den Leuten hier Lügen unterstellen?

Humblebee : Was verwirrt dich an meiner Aussage? Du meinst nicht, dass das Lüften in Abhängigkeit der Situation passieren muss? Das steht sogar in unserer Corona-Verordnung. (S. 15)

Wenn man in den vorgeschriebenen Intervallen querlüftet und zusätzlich noch die CO2 Ampel berücksichtigt, kommt man bei uns bereits jetzt nicht mehr über 16 Grad Raumtemperatur. Ich bin wirklich gespannt, wie das Ganze dann mal bei Minusgraden aussieht. Generell ist es wirklich erschreckend, wie schnell diese CO2 Ampel in den roten Bereich rutscht. Bei vollgestopften Räumen dauert es teilweise keine 5 Minuten nach Schließen des Fensters, bis man eigentlich wieder öffnen müsste.

Das ist ja das Problem. Wenn man nicht korrekt lüftet ist Unterricht nicht erlaubt und wenn man es korrekt macht ist Unterricht eine Zumutung in Sachen Kälte.

Und dabei steigen die Zahlen (bei uns jetzt Inzidenz 399) und sinken die Temperaturen (zu Schulbeginn morgen 3 Grad vorhergesagt)

Eigentlich ist Schulbetrieb in Präsenz derzeit nicht möglich, wird aber weiter durchgezogen.

Ich bin definitiv für Präsenzunterricht - aber man kann doch nicht einfach so weitermachen wie bisher. Wenn die CO2 Ampel so schnell rot wird, wenn man die Fenster nicht öffnen kann, wenn die Raumtemperatur nicht mal mehr 18°C beträgt - das ist doch der nackte Wahnsinn...

Ich selbst habe sehr gute Bedingungen, mein Kind auch (bei uns sehr große Klassenzimmer, zusätzlich Luftfilter, wenig Schüler, bei meinem Kind ähnlich) - aber - Kopfschütteln. Ich bin sowas von für Präsenzunterricht, aber da muss doch endlich was passieren! Ich bin wirklich fassungslos, was ihr hier berichtet.

Bei uns ist es von Lerngruppe zu Lerngruppe und Raum zu Raum sehr unterschiedlich. In den Oberstufenkursen mit maximal 21 Schülern funktioniert die Balance aus Lüften und Temperaturen recht gut, in der Mittelstufe haben wir allerdings 32-34er Klassen und da ist die CO2 Ampel quasi dauerrot.

Zitat von Tom123

Humblebee : Was verwirrt dich an meiner Aussage? Du meinst nicht, dass das Lüften in Abhängigkeit der Situation passieren muss? Das steht sogar in unserer Corona-Verordnung. (S. 15)

Mir ging es um deine Ausdrucksweise Antimon gegenüber, die ich nicht i. O. finde. Aber du hast recht: da passt ein "trauriger" Emoji besser.

Die Empfehlung von Lüftungsintervallen nach Zeit ist Murks. Die Raumgröße und die Zahl der Personen hat eine erhebliche Schwankungsbreite. Dementsprechend schwankt auch die Lüftungsnotwendigkeit.

Daher sollte man für jeden Raum ein CO2 Messgerät beschaffen. Sobald 1000 ppm erreicht sind, soll nach Empfehlung des UBA gelüftet werden. In einer Klasse wo wir das durchgezogen haben, war bei 32 Schülern letztlich ein Lüftungsintervall von 10 Minuten erforderlich. Man hat sich auf dauerlüften geeinigt. D.h. die meisten Fenster auf Kipp und das Lehrerfenster weit auf. Hier blieb das CO2 dauerhaft auf 700 ppm.

Es gab auch Klassen, wo das Lüften alle 20 Minuten gereicht hat.

Tipp noch an die Chemielehrer..

Schaltet auf jeden Fall den Abzug ein, der sorgt dafür dass kontinuierlich eine nicht unerhebliche Menge der Raumluft abgezogen wird

Maylin85

Nicht müsste, sondern muss! Alles andere wäre doch sehr fahrlässig, wenn man die Gefährdungswerte kennt

Zitat von chemikus08

Tipp noch an die Chemielehrer..

Schaltet auf jeden Fall den Abzug ein, der sorgt dafür dass kontinuierlich eine nicht unerhebliche Menge der Raumluft abgezogen wird

Nur ist unser lauter als jeder Luftfilter, aber stimmt, er zieht gewaltig, sorgt für Luftbewegung (und man versteht kein Wort mehr).

Wir haben keine CO2-Messer erhalten, weil die drei getesteten unterschiedliche Werte gemessen haben. Und Luftfilter würden der Gesundheit schaden, ich hatte ein Gespräch mit einem Entscheider unseres Schulträgers. (Ich habe deutlich darauf hingewiesen, dass nur Lüften bei uns nicht reicht, sobald es regnet oder schneit, geht es gar nicht mehr. Aber solange sonst niemand sich beschwert. Bei wird kaum noch gelüftet (höchstens eine Minute am Anfang einer Stunde, weil es stinkt, zu kalt, zu laut, es infiziert sich sowieso jeder.)

Was habt Ihr für einen Abzug, wenn die Lämpchen nicht dran wären, würde ich glatt vergessen wieder auszuschalten.

Zitat von chemikus08

Was habt Ihr für einen Abzug, wenn die Lämpchen nicht dran wären, würde ich glatt vergessen wieder auszuschalten.

Sie sind schon alt (welche Lämpchen?)

Zitat von chemikus08

Maylin85

Nicht müsste, sondern muss! Alles andere wäre doch sehr fahrlässig, wenn man die Gefährdungswerte kennt

Sehe ich grundsätzlich auch so, 15 Grad Raumtemperatur oder sogar weniger sind aber halt auch nicht so geil.