Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es ist doch beides richtig. Wer sich im Stadion ansteckt und ins Spital muss, hat selber Schuld. Vermeidbares Risiko, ganz klarer Fall. Moralisch verwerflich kann man hingegen finden, dass er zu Hause möglicherweise den Opa ansteckt. Der ist aber zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich sicher geimpft oder hatte wenigstens die Möglichkeit dazu, also ist sein Risiko schwer zu erkranken, sehr klein.

    Absolut, aber es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man schreibt, dass die Impfung wahrscheinlich und hoffentlich die vulnerablen Gruppen schützt und sich fragt, wie viele im Stadion sitzen sollten, oder ob man sagt...

    Scheinbar waren die Fußballspielbesucher mündige Bürger, die sich im Klaren waren, was die da taten und einfach dieses Ansteckungsrisiko in Kauf nehmen. Stelle dir vor, ich bin auch schon einmal außerorts über 100 gefahren! Mit dem Risiko, dass etwas schief gehen kann...

    Und solche Sätze sind einfach nach 1,5 Jahren Pandemie nicht mehr auszuhalten.

  • Hmm. Ich sehe nicht so den wahnsinnigen Unterschied zwischen dem was ich schrieb und was Lindbergh schrieb. Meinst Du nicht, dass Du seinen Beitrag im Kontext aller Beiträge, die er schon geschrieben hast, strenger bewertest als meinen?

  • Oh, ich habe gerade was ganz Übles gefunden:


    https://www.srf.ch/news/schwei…-aeltere-menschen-starben


    Mit keiner Silbe wird erwähnt, dass zum fraglichen Zeitpunkt im Baselland die Beizen und Restaurants noch gestopft voll waren während man aus anderen Teilen des Landes längst wusste, dass deren Schliessung effektiv zur Senkung der Infektionszahlen führen würde. Das finde ich mal so richtig zum Kotzen. :uebel:


    Oh Gott. Mir fällt gerade ein, dass haargenau in den Zeitraum, der da beschrieben wird, auch eine Reihentestung bei uns im Schulhaus fällt. Ist das Scheisse, ey. Ich hasse unseren Kantonsarzt gerade aus tiefstem Herzen.

  • Nein, eigentlich bin ich bislang abstinent. meine Kinder waren im Freibad und ich war mit Impfpass bei einem open-air-event. Neulich habe ich eine (ebenfalls geimpfte^^) Freundin umarmt und das war schon irgendwie... seltsam.

    Das geht mir ähnlich. So richtig wohl fühle ich mich unter Unbekannten (beim Essen in der Innen- oder Außengastronomie, wo wir bisher aber erst dreimal waren) noch nicht und auch das Umarmen kommt mir noch immer etwas "befremdlich" vor.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • state_of_Trance : Warum ist das traurig? Man ist - nein: ich bin! - es halt gar nicht mehr gewohnt nach der langen Zeit des "social distancing". Wird sich wohl bald wieder ändern (wobei ich bei den Nicht- oder Noch-nicht-Geimpften weiterhin auf Abstand bleiben werde)!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Weil es mich traurig macht, wenn die deutsche Gesellschaft noch distanzierter wird durch die Corona-Erfahrung. Ich finde Freunde umarmen gehört dazu...


    Ich habe aber auch in der Innengastronomie kein Problem. Ich bin geimpft und alle meine potentiellen Risikokontakte ebenfalls, da mache ich mir jetzt Delta mäßig keinen Kopf.

  • Ich finde auch, dass man zu Freunden und Familie wieder innigeren Kontakt haben sollte. Aber zu Fremden kann gerne 1,5m bleiben (wo es geht). So bleiben einem viele ekelhafte Kontakte erspart.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich fand das toll mit diesen 12 Personen in einem Chalet im Simmental zu hocken. Die Organisatorin hatte zuvor noch gefragt ob es denn für alle OK sei, wenn wir keine Masken tragen oder ob jemand drauf besteht, dass wir zuvor noch zum Test gehen. Alle waren geimpft, niemand hatte ein Problem damit auf alle Schutzmassnahmen zu verzichten. Ich fand es eine riesige Erleichterung endlich mal wieder etwas völlig Normales zu machen. Auch beim Yoga tragen wir jetzt keine Masken mehr. Da weiss ich nicht mal, ob alle geimpft sind, aber es interessiert mich auch nicht. Ich denke, das muss jetzt jeder für sich selbst entscheiden.

  • @Antimon ich hatte da auch zum Schuljahres Ende ähnliche Erahrungen in Form kleiner Abschlussfeiern gemacht, es hat sich richtig angefühlt wieder normal zusammen zu sitzen.

  • Da weiss ich nicht mal, ob alle geimpft sind, aber es interessiert mich auch nicht. Ich denke, das muss jetzt jeder für sich selbst entscheiden.

    Genau das ist mein Problem: Freunde von uns lassen sich nicht impfen (generelle Impfgegner). Kinder im ähnlichen Alter.

    Würdest du die jetzt innen, ungetestet treffen?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Und was ist mit der Gefahr, die Kinder anzustecken oder die Oma, bei der evtl der Impfschutz schon wieder nachlässt (schon im Januar geimpft)?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ja, das haben wir auch. Eure Überlegungen würden mir echt helfen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ja, das haben wir auch. Eure Überlegungen würden mir echt helfen.

    Naja, da sind immer noch eine ganze Reihe Impfungen vorhanden und die Inzidenz super niedrig. Da muss man viele kleine Zahlen miteinander multiplizieren und erhält eine winzigst kleine Zahl als Ergebnis.

  • Und was ist mit der Gefahr, die Kinder anzustecken oder die Oma, bei der evtl der Impfschutz schon wieder nachlässt (schon im Januar geimpft)?

    Mit der Oma würde ich sprechen und fragen, was sie denkt. Wir haben einen guten Freund der zwar geimpft ist, aber zu den Personen mit höchstem gesundheitlichen Risiko gehört. Für ihn war es schon kein Problem als er noch nicht geimpft war. Das war mir ja so arg, dass ich mal zum Test gegangen bin seinetwegen. Du kannst ja auch ohne Covid nicht ausschliessen, dass Du der Oma irgendwas mitbringst, was gefährlich für sie ist. Vor allem, wenn Du kleine Kinder dabei hast. Ich denke mehr als impfen kann man jetzt nicht.


    Das mit den Kindern ist so eine Sache. Rational betrachtet haben die nur ein sehr kleines Risiko wirklich zu erkranken. Aber da kann ich auch verstehen, dass man sich als Eltern Sorgen macht und nicht will, dass die sich anstecken. Ich weiss wirklich nicht, was ich da machen würde.

  • Und noch was ... bei Leuten, die sich aus Prinzip nicht impfen lassen, hat man wahrscheinlich so ein bisschen irrational die Befürchtung, dass gerade die es dann auch wirklich haben, ne? Irgendwie geht mir das jedenfalls so. Es ist ja eigentlich ein Schmarrn. Vor allem hängt es wohl vom individuellen Risikoverhalten ab und das kann je nach dem bei einem Impfwilligen viel gefährlicher sein. Da kämen mir jetzt schon auch ein paar Leute in den Sinn, die ich z. B. an der Schule eher skeptisch beäugt habe.

  • Ich weiss wirklich nicht, was ich da machen würde.

    Ich würde mir diese moralische Frage so nähern:

    1. Was würde ich für mich selber entscheiden? --> Impfung
    2. Warum soll ich meinen Kindern etwas vorenthalten, was ich selber haben will?

    So komme ich dann recht schnell zu dem Entschluß, daß ich meine Kinder impfen lassen würde, hätte ich welche. Neben der reinen Frage der Corona-Erkrankung kommt ja auch noch die psychologische Komponente hinzu, wenn die Kinder sehen, was die Geimpften dürfen und sie als Nicht-Geimpfte nicht. So hatten wir im Kollegium kurz vor den Ferien z.B. die Frage: "Wir wollen in ein Hochinzidenzgebiet verreisen, wir (Eltern) sind geimpft und unsere Kinder nicht. Und jetzt?"


    Außerdem empfinde ich es persönlich als äußerst unbefriedigend, um mich mal höflich auszudrücken, abzuwarten bis man dann doch eine Krankheit bekommt. In dem Zusammenhang muß ich an meine Kindheit zurückdenken. Ich hatte damals ein Muttermal auf dem Rücken und der Hautarzt war sich nicht sicher, ob es bösartig (=Hautkrebs) ist oder nicht. Ich mußte alle paar Monate zum Hautarzt und das Muttermal wurde fotografiert, um zu kontrollieren, ob es sich verändert hatte oder nicht. Alle paar Monate schwebte da das Damokles-Schwert üeber meinem Kopf: "Und was ist, wenn es jetzt doch Krebs ist? Dann hast Du über Jahre zugewartet und es dadurch immer noch schlimmer gemacht, ggf. durch die Warterei unheilbar."


    Als ich dann wegen einer anderen Geschichte im Krankenhaus auf den OP-Tisch mußte, haben mein Eltern Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, daß das Ding dann gleich mit rausgeschnitten wird, wenn ich schon mit Vollnarkose auf dem Tisch liege. Auch wenn der Befund am Ende war "nicht bösartig", so war es psychologisch doch eine gewaltige Entlastung das Problem loszusein. Bei der Corona-Impfung von Kindern sehe ich es ähnlich. Besser jetzt (aktiv) impfen als (passiv) sich in das dann unausweichliche Schicksal ergeben.


    Kurzum: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • Äh ... laleonas Kinder sind zu jung zum Impfen, für die ist noch nichts zugelassen. Wenn die älter wären, würde ich selbstverständlich auch zur Impfung raten wenn man mich fragt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Und noch was ... bei Leuten, die sich aus Prinzip nicht impfen lassen, hat man wahrscheinlich so ein bisschen irrational die Befürchtung, dass gerade die es dann auch wirklich haben, ne? I

    Hm, generell mag das stimmen.

    In meinem Bekanntenkreis ist es so, dass die wenigen, die gegen die Impfung sind, auch sonst eher .... fahrlässig sind. Da ist die Befürchtung dann nicht so irrational. (Stichwort: Corona gibt es nicht und testen lasse ich mich nicht, ich bin ja nicht krank, und so.)


    kl. gr. frosch

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