Meine Klassen aus dem fränkischen Bullerbü (Landgymnasium mit vergleichsweise niedrigen Übertrittsquoten) sind überwiegend so aus dem Lockdown gekommen, wie sie rein sind. Ehrlich, ich bin überrascht, wie wenig Spuren die Sache bei denen hinterlassen hat. Im Gegenteil, viele haben sogar profitiert, sie sind viel selbstständiger geworden. Aber klar, die kommen mehrheitlich aus gefestigten, sozial abgesicherten dörflich-kleinstädischen Familienstrukturen. Da haut einen so ein Lockdown nicht so schnell um.
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Wird euch eigentlich auch ein bisschen schlecht, wenn ihr die vollen Fußballstadien wie z. B. in. Budapest seht, in denen die Fans ohne Masken eng beieinander jubeln?
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Ja. Da habe ich mich auch schon drüber geärgert und finde es ziemlich unverantwortlich.
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Ja natürlich haben Einzelne bei uns auch profitiert. Bzw in einzelnen Bereichen haben wahrscheinlich alle profitiert. Meine Klasse z. B. hatte genau gar kein Problem mit dem Selbstlernsemester, das direkt im Anschluss an den Fernunterricht kam. Aber dafür hätten wir jetzt keine Pandemie und keinen Shutdown gebraucht. Ich hätte mir gewünscht, dass wir aus der ganzen Situation heraus unsere grundsätzlichen pädagogisch-didaktischen Konzepte überdenken was aber leider nicht passiert ist. Ich bin ja ein ganz grosser Fan von selbständigem und projektartigem Lernen. Da gibt es schon entsprechende Unterrichtsgefässe bei uns an der Schule aber mir geht das längstens nicht weit genug. Nun ja. Demnächst steht in der Schweiz ohnehin eine grosse Reform des Gymnasiums an und da werden sich gerade deftigst die Köpfe drüber eingeschlagen. Wenn's nach mir ginge ... tut's aber nicht
Ansonsten ist das Einzugsgebiet meiner Schule einfach so wie es ist und so wird es immer sein. Auch im Landkanton gibt es halt sozial schwächer gestellte Gegenden und mittendrin liegt nun mal unser Schulhaus. Zumal wir im Kanton halt auch der grösste FMS-Standort sind und dort sammeln sich ohnehin die etwas leistungsschwächeren Jugendlichen mit einem höheren Anteil an Migrationshintergrund aus eher bildungsfernen Elternhäusern. Die Akademikerkinder gehen alle nach Oberwil, da ist bestimmt alles feinifein. (Ehrlich ... ich weiss es nicht, müsste ich die KuK dort fragen. Es interessiert mich aber auch nicht, ändert ja nichts an unserer Situation.)
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Wird euch eigentlich auch ein bisschen schlecht, wenn ihr die vollen Fußballstadien wie z. B. in. Budapest seht, in denen die Fans ohne Masken eng beieinander jubeln?
Nein. Es sieht ja in der Basler Innenstadt nicht anders aus.
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In einer 11er FHR Klasse war ich auch verwundert, dass sich dort von anfänglich 30 Leuten im Laufe des Jahres 6 abgemeldet haben. Eigentlich ist der Verlust dort geringer, aber deswegen wird wohl niemand dort sitzen bleiben, die sind vorher gegangen. In der Parallelklasse ist es anders, da ist niemand offiziell gegangen, 2 Schülerinnen habe ich aber in diesem Halbjahr fast gar nicht gesehen und 5 werden wohl sitzen bleiben. 6 werden wahrscheinlich durch kommen, obwohl sie 2 5en haben. Wie sagt ein Kollege? Die haben Corona FOR.
Bin echt gespannt auf die Zeugniskonferenz am Montag.
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Nein. Es sieht ja in der Basler Innenstadt nicht anders aus.
In der Innenstadt hat man immerhin normalerweise nur kurzen Kontakt zu fremden Menschen, im Stadion sitzt man 2h neben denselben Menschen. Das erhöht schon das Ansteckungsrisiko (zusätzlich wird im Stadion mehr geschrien/gesungen, also höherer Aerosolausstoß als in der Innenstadt).
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In der Innenstadt hat man immerhin normalerweise nur kurzen Kontakt zu fremden Menschen, im Stadion sitzt man 2h neben denselben Menschen. Das erhöht schon das Ansteckungsrisiko (zusätzlich wird im Stadion mehr geschrien/gesungen, also höherer Aerosolausstoß als in der Innenstadt).
Dazu hatte doch auch Lauterbach mal recht anschaulich die Gefahren erklärt. Es geht vor allem um das Expositionsrisiko - wie lange es (statistisch gesehen) braucht, um im Freien, bzw. Stadion neben einem Infizierten bei einem bestimmten Abstand eine hohe Wslkeit für eine Infektion zu haben. Und die ist dort viel größer als bei random Begegnungen.
Habe gerade auch schon versucht, den Beitrag zu finden (bei irgendeiner Talksendung, schon länger her, hat er das echt sehr gut erläutert) - leider bisher erfolglos.
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In der Innenstadt hat man immerhin normalerweise nur kurzen Kontakt zu fremden Menschen, im Stadion sitzt man 2h neben denselben Menschen. Das erhöht schon das Ansteckungsrisiko (zusätzlich wird im Stadion mehr geschrien/gesungen, also höherer Aerosolausstoß als in der Innenstadt).
Wer Präsenzunterricht in Schulen mit ihren geschlossenen Räumen zulässt muss auch Großveranstaltungen wie Fußballspiele im offenen Stadion zulassen.
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Dazu hatte doch auch Lauterbach mal recht anschaulich die Gefahren erklärt. Es geht vor allem um das Expositionsrisiko - wie lange es (statistisch gesehen) braucht, um im Freien, bzw. Stadion neben einem Infizierten bei einem bestimmten Abstand eine hohe Wslkeit für eine Infektion zu haben. Und die ist dort viel größer als bei random Begegnungen.
Habe gerade auch schon versucht, den Beitrag zu finden (bei irgendeiner Talksendung, schon länger her, hat er das echt sehr gut erläutert) - leider bisher erfolglos.
Ich meinte vor allem, dass das Ansteckungsrisiko im Stadion ohne Masken und Abstände sicher höher ist als in der Innenstadt ohne Masken und mit etwas Abstand. Alleine schon, weil man im Stadion viel länger neben einer Person sitzt. Auch werden die wenigsten stundenlang durch die Innenstadt laufen und das ohne Abstand zu halten.
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Wer Präsenzunterricht in Schulen mit ihren geschlossenen Räumen zulässt muss auch Großveranstaltungen wie Fußballspiele im offenen Stadion zulassen.
Die Bedeutung von schulischer Bildung ist größer als die der EM. Und 30 SuS vs. 10k Zuschauer ist schon ein deutlicher Unterschied.
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Wer Präsenzunterricht in Schulen mit ihren geschlossenen Räumen zulässt muss auch Großveranstaltungen wie Fußballspiele im offenen Stadion zulassen.
Ah, ok, interessante Kausal(?)kette.
Und wer so Großveranstaltungen zulässt muss mir morgen 2kg Gummibärchen vegan vorbeibringen.
Wer spielt mit und hängt die nächste Kausalkette dran? Macht voll Laune!
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Die Bedeutung von schulischer Bildung ist größer als die der EM. Und 30 SuS vs. 10k Zuschauer ist schon ein deutlicher Unterschied.
30 SuS? Multipliziert mit allen Schulklassen aller Schulen der gesamten Bundesrepublik und zwar pro Tag. Und das bei geschlossenen Räumen.
Eine Infektion geht doch nicht im Stadium herum, wenn ich meine Nebenfrau anstecke, dann steckt die doch nicht gleich beim Spiel noch ihren Nebensitzer mit an, das ist biologisch gar nicht möglich infektiös zu werden innerhalb der Zeit. Ich habe doch nicht Kontakt zu 10 000 Leuten da und kann die potentiell anstecken!
Im Vergleich zu Schulen ist so ein Fußballevent von den Zahlen her eher vernachlässigbar.
Mach doch mal eine überschlagsrechnung wie oben von mir angedeutet und Du wirst sehen, dass die Zahl der Kontakte durch Präsenzunterricht die Zahl der Kontakte in Fußballstadien (die übrigens nichtmal geschlossene Räume sind) um Potenzen übersteigt.
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Ah, ok, interessante Kausal(?)kette.
Und wer so Großveranstaltungen zulässt muss mir morgen 2kg Gummibärchen vegan vorbeibringen.
Wer spielt mit und hängt die nächste Kausalkette dran? Macht voll Laune!
Ich finde es einfach nur lächerlich, wie ihr euch über Fußballspiele aufregt aber jeden Tag munter Präsenzunterricht macht. Ich habe eure Namen irgendwie nicht in der Liste derjenigen gesehen, die sich hier im Forum vehement gegen Präsenzunterricht wehren. Aber jetzt bei Fußball den Mund aufreißen, weil da einInfektionsrisiko besteht? Für mich ein perfektes Beispiel für hypocrisy.
Es mag keine Kausalkette in Form unweigerlich folgender Naturgesetze sein, da magst Du recht haben.
Genausowenig folgt aus der Verurteilung von Kreuzfahrten wegen der Umweltbelastung, dass man selber zwangsläufig auf Fliegen und das Fahren eines dicken Autos verzichten muss. Das ist auch keine Kausalkette. Du bist aber so eine Heuchlerin, die genau das macht. Sich über Kreuzfahrten beschweren aber gegen Flugreisen oder dein eigenes dickes Auto keine Umweltbedenken haben.
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Uiuiui, jetzt wird´s aber persönlich.
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Das entscheidende Argument von Fallen Angel ignorierst du komischerweise: Der Vergleich eines - seien wir ehrlich - eher bedeutungslosen Sportereignisses mit dem Recht auf Bildung ist vollkommen absurd. Im Übrigen wurde hier nicht kritisiert, dass überhaupt Zuschauer in den Stadien sind, sondern dass sich diese nicht an die damit verbundenen Regeln halten.
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Meine Klassen aus dem fränkischen Bullerbü (Landgymnasium mit vergleichsweise niedrigen Übertrittsquoten) sind überwiegend so aus dem Lockdown gekommen, wie sie rein sind. Ehrlich, ich bin überrascht, wie wenig Spuren die Sache bei denen hinterlassen hat. Im Gegenteil, viele haben sogar profitiert, sie sind viel selbstständiger geworden. Aber klar, die kommen mehrheitlich aus gefestigten, sozial abgesicherten dörflich-kleinstädischen Familienstrukturen. Da haut einen so ein Lockdown nicht so schnell um.
Geht mir hier - auch fränkisches Landgymnasium - auch so.
Es sind keine "Verwerfungen" erkennbar - der Kontakt der Schüler untereinander war auch im Lockdown begrenzt möglich.
Manche ruhigeren Vertreter haben profitiert, die "der Arbeit nicht so zugeneigten" Schüler haben weniger aufgenommen und müssen aufholen. Aber das war eigentlich jedes Jahr spätestens nach den Sommerferien so. -
Wer Präsenzunterricht in Schulen mit ihren geschlossenen Räumen zulässt muss auch Großveranstaltungen wie Fußballspiele im offenen Stadion zulassen.
Müssen muss man da gar nichts. Es ist immer (noch, wie seit 15 Monaten) eine Abwägung zwischen "Risiko der Infektion" und "Folgen der Einschränkungen".
In Schulen ist das Infektionsrisiko natürlich höher, aber der Unterricht mag wichtig sein. Daher will man nach Möglichkeit nicht drauf verzichten. (Das sieht natürlich jeder anders.)
In Fußsballstadien ist das Risiko bestimmt geringer, daher liegt erst einmal der Gedanke nahe "Kann man ja erlauben". Aber die Folgen eines Verbots sind auch wesentlich geringer - darum "Deckel drauf".
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Ich finde es einfach nur lächerlich, wie ihr euch über Fußballspiele aufregt aber jeden Tag munter Präsenzunterricht macht. Ich habe eure Namen irgendwie nicht in der Liste derjenigen gesehen, die sich hier im Forum vehement gegen Präsenzunterricht wehren. Aber jetzt bei Fußball den Mund aufreißen, weil da einInfektionsrisiko besteht? Für mich ein perfektes Beispiel für hypocrisy.
Es mag keine Kausalkette in Form unweigerlich folgender Naturgesetze sein, da magst Du recht haben.
Genausowenig folgt aus der Verurteilung von Kreuzfahrten wegen der Umweltbelastung, dass man selber zwangsläufig auf Fliegen und das Fahren eines dicken Autos verzichten muss. Das ist auch keine Kausalkette. Du bist aber so eine Heuchlerin, die genau das macht. Sich über Kreuzfahrten beschweren aber gegen Flugreisen oder dein eigenes dickes Auto keine Umweltbedenken haben.
Ich bin ja durch mein Praxissemester aktuell im Präsenzunterricht und dort halten sich die SuS an die Regeln. Ist schon ein Unterschied zum Stadion. Außerdem sind die Lehrer inzwischen mittlerweile einmal geimpft, genauso wie alle anderen an der Schule Tätigen (mich eingeschlossen).
Ob ein User hier ein dickes Auto hat, kann ich nicht beurteilen und ist auch irrelevant.
BTW: Eine Person, die keine Kreuzfahrten unternimmt, sondern "nur" ein dickes Auto fährt, ist immer noch besser für die Umwelt und das Klima als jemand, der sowohl Kreuzfahrten unternimmt als auch ein dickes Auto unternimmt. Nur weil man sich für Klimaschutz einsetzt, muss man nicht absolut umweltfreundlich leben. Auch kleine Schritte eines Einzelnen können etwas bewirken.
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In Schulen ist mag das Infektionsrisiko natürlich höher, aber der Unterricht mag wichtig sein. Daher will man nach Möglichkeit nicht drauf verzichten. (Das sieht natürlich jeder anders.)
Und in Schulen wird ja darauf geachtet, dass sich an die Regeln gehalten wird.
Im Gegensatz zum Stadion, wo es scheinbar keine Security-Mitarbeiter gibt, die ab und zu mal gucken, ob alle auch ihre Maske tragen.
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