@MissJones deutet aber etwas an, was ich schon öfter schrieb: Die deutsche Gesellschaft ist nicht solidarisch aufgebaut. Ich glaube, dieses "Wir müssen uns alle mal am Riemen reißen und dann schaffen wir das schon!" klappt in anderen Ländern besser als hier, weil es einfach dort integraler Teil der Kultur ist. Gerade deswegen sollte solidarisches Handeln Einzelner umso stärker geschätzt werden, weil es aus intrinsischer Motivation heraus erfolgt. Zwang hierzu führt meiner Meinung nach eher zu einer Vertiefung der innergesellschaftlichen Gräben, die jetzt schon bestehen.
Es gibt sicherlich solidarischere Länder als D, aber vor allem sehr viele Staaten, die deutlich weniger solidarisch sind. Da braucht man gar nicht weit zu gucken, mir würden spontan GB und die USA einfallen.
Unsere Sozialversicherungen sind solidarisch aufgebaut (Bspw. die GKV: Kinder und Ehepartner sind gratis mit drin, Kranke zahlen genauso viel wie Junge (beim selben Einkommen)), starke Schultern können mehr tragen als schwache, es gibt ALG II (häufig kritisiert, sichert aber das Überleben) und so weiter.
Wie sieht denn für dich eine solidarische Gesellschaft oder ein solidarischer Staat aus?