Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • heutiger Erfahrungsbericht meiner Oberstufenschülerin zur Umsetzung des Schutz- und Testkonzeps in den Schulen (vor dem Lesen evtl besser hinsetzen^^):

    Nachdem heute "neu" die Elfklässler zum Präsenzunterricht kamen (riesiges Schulzentrum), durften diese erstmal vor allen anderen Schülern in den Genuss der Schnelltests kommen.

    Bei zwei von ihnen war das Ergebnis vor Schulbeginn positiv. Weiteres Vorgehen: Schüler werden in den Unterricht geschickt, mobiles Testteam (mit PCR-Testung) wird informiert. Die kreuzen kurze Zeit später auf, nehmen die Abstriche der beiden Schüler am Gang (!) ab (Lehrerin war auch total fassungslos), Schüler dürfen danach wieder in den Unterricht. Ergebnis wird per Express ausgewertet, nach der Mittagspause liegt es vor --> positiv. Die beiden betroffenen Schüler werden heimgeschickt, sonst passiert (ratet mal), genau, NIX.

  • Boah, was ist denn das für ein Mist. Hier klare Ansage, die Schüler mit positivem Selbsttest werden separiert, die Eltern und das Gesundheitsamt wird informiert, Gesundheitsamt soll wohl einen PCR-Test vermutlich im nächsten Testzentrum organisieren, die Aufsicht muss FFP2 tragen und Abstand halten.

    Der Schüler geht bis zum Testergebnis in Quarantäne, danach entscheidet das Gesundheitsamt, was weiter passiert.

  • heutiger Erfahrungsbericht meiner Oberstufenschülerin zur Umsetzung des Schutz- und Testkonzeps in den Schulen (vor dem Lesen evtl besser hinsetzen^^):

    Nachdem heute "neu" die Elfklässler zum Präsenzunterricht kamen (riesiges Schulzentrum), durften diese erstmal vor allen anderen Schülern in den Genuss der Schnelltests kommen.

    Bei zwei von ihnen war das Ergebnis vor Schulbeginn positiv. Weiteres Vorgehen: Schüler werden in den Unterricht geschickt, mobiles Testteam (mit PCR-Testung) wird informiert. Die kreuzen kurze Zeit später auf, nehmen die Abstriche der beiden Schüler am Gang (!) ab (Lehrerin war auch total fassungslos), Schüler dürfen danach wieder in den Unterricht. Ergebnis wird per Express ausgewertet, nach der Mittagspause liegt es vor --> positiv. Die beiden betroffenen Schüler werden heimgeschickt, sonst passiert (ratet mal), genau, NIX.

    Ganz ehrlich, ich würde Dienstaufsichtsbeschwerde / Anzeige stellen , bzw ich halte es sogar für eine Pflicht. Da ist absolut eine Grenze überschritten. Wer hat angeordnet, die Schnelltestpostiven in den Unterricht zu schicken? Das erfüllt definitiv den Tatbestand der Körperverletzung.

  • Boah, was ist denn das für ein Mist. Hier klare Ansage, die Schüler mit positivem Selbsttest werden separiert, die Eltern und das Gesundheitsamt wird informiert, Gesundheitsamt soll wohl einen PCR-Test vermutlich im nächsten Testzentrum organisieren, die Aufsicht muss FFP2 tragen und Abstand halten.

    Der Schüler geht bis zum Testergebnis in Quarantäne, danach entscheidet das Gesundheitsamt, was weiter passiert.

    Ich war auch total fassungslos, konnte das kaum glauben. Die Frage ist ja auch, wozu testet man dann überhaupt? Okay, man erkennt die zwei Fälle - trotzdem. Im Prinzip ist ja potentiell das Gebäude kontaminiert. Wenn, dann müsste man die Tests sowohl vor dem Unterricht als auch außerhalb des Gebäudes machen.

    Wissenschaftler, die mit Sars-CoV-2 arbeiten, dürfen das nur in Speziallabors, unter extremen Sicherheitsvorschriften. Ach ja, und bezüglich der Impfung waren sie die ersten ...

    An den Schulen hat man das Gefühl, man geht damit um, wie mit den Reagenzien eines Kinder-Chemiebaukastens. Die Gesamtsituation wirkt zunehmend absurder.

  • Es geht ja auch nicht ernsthaft um Schutz. Ich habe gelernt in meinem Berufsleben immer danach zu fragen, welche Funktion ein System gemäß seiner inneren Logik erfüllt frei nach Niklas Luhmann. Und der Sinne der Maßnahmen scheint in erster Linie zu sein, Haftungsrisiken weiterzugeben, so dass man nicht der Fahrlässigkeit überführt werden kann. Es ist so gesehen ein "als ob" Spiel. Jeder weiß, dass die Abstände spätestens dann nicht mehr realistisch einhaltbar sind, sobald der Lehrer wegguckt. In dem Moment ist es aber egal, solange die Aufsichtspflicht nicht nachweisbar tangiert ist. Es wird doch jeder die Situation kennen, dass die Maske immer mal zum Trinken o.ä gelüftet wird, aber hinterher natürlich angegeben wird, diese sei ununterbrochen getragen worden um die Quarantäne zu vermeiden und das Gesundheitsamt gibt sich zufrieden um keine Scherereien zu haben.


    Es ist im Grunde ein Spiel zur Strafvermeidung und da offenbar jemand meint, dass eine Schnelltestung keine förmliche Quarantäne nach sich zieht, muss man halt nichts machen. Aber das ist er im Irrtum, den die allgemeinen Regeln zur fahrlässigen Körperverletzung gelten natürlich trotzdem. Aber wo kein Kläger...

  • Ganz ehrlich, ich würde Dienstaufsichtsbeschwerde / Anzeige stellen , bzw ich halte es sogar für eine Pflicht. Da ist absolut eine Grenze überschritten. Wer hat angeordnet, die Schnelltestpostiven in den Unterricht zu schicken? Das erfüllt definitiv den Tatbestand der Körperverletzung.

    Ich würde jetzt einfach mal ins Blaue hineinvermuten, das Gesundheitsamt? Die Schulen haben darauf wenig, bzw. gar keinen Einfluss. Wundern täte es mich im Übrigen auch nicht, da hier mal ein großer Artikel in der Zeitung über einen Coronaleugner zu lesen war, der zudem Chef des einen Gesundheitsamtes war (wurde, nachdem er die Regierung verklagen wollte oder eine ähnlich dämliche Aktion) dann strafversetzt.

  • Ich würde jetzt einfach mal ins Blaue hineinvermuten, das Gesundheitsamt? Die Schulen haben darauf wenig, bzw. gar keinen Einfluss. Wundern täte es mich im Übrigen auch nicht, da hier mal ein großer Artikel in der Zeitung über einen Coronaleugner zu lesen war, der zudem Chef des einen Gesundheitsamtes war (wurde, nachdem er die Regierung verklagen wollte oder eine ähnlich dämliche Aktion) dann strafversetzt.

    So ähnliche Geschichten könnte ich auch erzählen, nur ohne Strafversetzung. Ich denke trotzdem, dass eine Strafbarkeit hier in jedem Fall gegeben ist. Analoge Fälle wurden so entschieden. Ggbf. ist sogar das Verhalten der Schüler strafbar.

  • So ähnliche Geschichten könnte ich auch erzählen, nur ohne Strafversetzung. Ich denke trotzdem, dass eine Strafbarkeit hier in jedem Fall gegeben ist. Analoge Fälle wurden so entschieden. Ggbf. ist sogar das Verhalten der Schüler strafbar.

    Ich denke, in dem Fall hat jeder "formal" alles richtig gemacht und man kann strenggenommen niemanden einen Vorwurf machen. Das Problem ist, dass die formalen Vorgaben mittlerweile (mit den ansteckenderen Varianten) unzureichend sein könnten, bzw., nach allem, was wir wissen, es auch sicherlich sind. Bislang war es meistens ausreichend (und hat sich wohl auch in der Praxis so gezeigt), dass bei Kontakt mit Covid-Positiven das Tragen einer entsprechenden Maske (z. B. FFP2) in Ordnung geht. Das dürfte jetzt zunehmend nicht mehr der Fall sein - aber in welchem Maße, in welchem Umfang, dazu fehlen die Erfahrungswerte.

    Das Gesundheitsamt entscheidet, bzw. gibt vor, wie Situationen zu bewerten sind, und zwar anhand von Kriterien, die durch die Auswertung früherer Situationen gebildet wurden. Die Schulen richten sich danach. Nur sind die Routinen so starr (und dann, wenn sie zur Anwendung kommen, auch schon wieder veraltet), dass man echt große Zweifel anmelden muss, ob sie der jeweiligen Lage gerecht werden.


    Die Schulen haben eben auch nicht das Freizeitverhalten ihrer Schüler unter Kontrolle (z. B. wenn sich nach Unterrichtsschluss alle die Masken herunterreißen und gemeinschaftlich an einer Colaflasche nuckeln) und können auch nichts dagegen tun, dass sich die Mobiltät und damit die Möglichkeit für Ansteckungen durch die Ausweitung ihrer Öffnung erhöht. Das war ja schon im Herbst das Problem - und wieder ist dieser grundsätzliche Punkt nicht wirklich in den Konzepten gewürdigt worden. Nicht aus bösem Willen, oder Unwillen, sondern, weil es offenbar so schwierig ist, der Dynamik des Geschehens die Leitlinien anzupassen.


    Denke, das ist überhaupt ein grundsätzliches Dilemma - alle wollen eigentlich das Richtige tun, aber das Richtige ist nicht klar definiert und immer das Ergebnis eines (faulen) Kompromisses. Hat man ja im Herbst schon sehr schön gesehen: Mal mussten die Schüler bei Erkältung in jedem Fall zuhause bleiben, dann durften sie kommen, wenn negativ getestet; dann wiederum durften sie bei "leichten" Erkältungssymptomen kommen. Schön langsam sind alle genervt von wieder einer neuen Regel und die Moral (speziell bei denen, von deren Kooperation der Erfolg mit am meisten abhängt), sinkt.


    Alles Mist irgendwie: Wir müssten im Moment alles dafür tun, die Zahlen zu senken, stattdessen tun wir alles, damit es genau in die andere Richtung geht. Fast ein bisschen wie bei einer klassischen Tragödie. :(

  • Nochmal zu diesen Schnelltests für Schüler:

    Mir ist aufgefallen, dass ich noch nirgends etwas Offizielles gelesen habe, was man eigentlich machen soll, wenn ein Schüler positiv getestet wird, durch so einen Schnelltest.

    In dem Video aus Hamburg, das ich verlinkt hatte, da wird den Schülern ja auch erzählt, dass sie, wenn sie der Test jetzt positiv ist, sie keine Angst haben sollen, sondern, dass man dann in jedem Fall noch einen PCR-Test machen muss, um das Ergebnis zu bestätigen, bzw. auszuschließen.

    Ist das vielleicht so gedacht, dass die Schülerschnelltest nur eine Art "Vortest" sein sollen, und man unabhängig vom Ergebnis zur Bewertung sowieso eine PCR-Test braucht? Das fände ich dann aber auch total am Ziel vorbei.


    Hat hier eigentlich schon jemand Erfahrung aus erster Hand mit Schülerschnelltests? Würde mich echt interessieren.

    • Offizieller Beitrag

    NRW hat heute Infos verschickt.

    Bei einem positiven Schnelltest wird der Schüler isoliert und man lässt ihn abholen. Dann wird ein pcr-Test gemacht.

    Das Gesundheitsamt wird nicht informiert.

    Das ist die Kurzfassung.

  • NRW hat heute Infos verschickt.

    Bei einem positiven Schnelltest wird der Schüler isoliert und man lässt ihn abholen. Dann wird ein pcr-Test gemacht.

    Das Gesundheitsamt wird nicht informiert.

    Das ist die Kurzfassung.

    Hier soll das Gesundheitsamt schon beim positiven Schnelltest wohl informiert werden, weil du in Brandenburg sonst nicht problemlos einen kostenlosen PCR-Test bekommst, wenn du symptomlos bist.


    In Berlin bei den Schnelltests der Lehrer müssen wir dann zwei Straßen weiter zum Testzentrum und bekommen da einen PCR-Test, aber wir müssen auch schon vorher die Kontaktpersonen in der Schule melden.

  • Ah okay, danke für die Rückmeldung.


    Dass das Gesundheitsamt nicht über einen positiven Schnelltest informiert werden soll, finde ich allerdings auch etwas merkwürdig. Oder ist das, weil sowieso ein PCR gemacht wird?

    Das würde ja die These stützen, dass der Schnelltest den Status eines inoffiziellen Vortests hat.

  • Ja, genauso wurde es begründet.

    Habe gerade nachgeschaut.


    Kl.gr. Frosch

    Okay, vielen Dank! Jetzt wird mir einiges klar(er).

    Deshalb kann dann wahrscheinlich auch ein mit Schnelltest positiv getesteter Schüler einfach so wieder in den Unterricht, weil er ja sozusagen offiziell noch nicht infiziert ist ... naja, juristisch bestimmt wasserdicht, virologisch/epidemiologisch gesehen, eher eine Katastrophe^^

  • Mein Plan wäre (Schnelltests vor der Schule halte ich leider für nicht durchführbar) Selbsttest zu Beginn der 1. Stunde - alle Testkartuschen bleiben nicht bei den Schülern, sondern werden auf eine Platte gelegt (mit Zuordnungsmöglichkeit für den Lehrer) und dann außer Sichtweite (ich wette, sonst gibt es kaum Möglichkeit für einen Unterrichtsbeginn). Nach 15 Min schaut der Lehrer drauf - alle negativ - ab in die Tüte. Einer positiv, Zuordnung merken, alle Schüller abholen lassen und den positiven Schüler direkt mit Erziehungsberechtigten nach Anmeldung übers GA zum Test. Dann weiß man spätestens am Abend Bescheid, ob sich das Ergebnis bestätigt hat und kann alle anderen in Quarantäne schicken oder sonstiges. So vermeidet man halt auch die Stigmatisierung bei einem falsch-positiven Test.

    Mein Test heute früh war übrigens negativ - und man merkt, ob man richtig ist - bei mir Tränen die Augen, wenn ich tief genug bin.

  • An der Schule meines Kindes wurde am Wochenende vor Aufnahme des Wechselunterricht eine Reihentestung von Schülern angeboten. Dann kam erst der Schreck: über 15 % der getesten Kinder waren beim SCHNELLTEST positiv. Diese Kinder mussten jetzt zu Hause bleiben und einen PCR-Test machen lassen. Mittlerweile sind fast alle Ergebnisse da, nur noch eines steht aus - ALLE Ergebnisse bisher sind negativ!


    Sagt mal, kann das sein? Sind diese Schnelltests wirklich sooooo unzuverlässig? Was soll die Testerei dann überhaupt bringen, außer dass viele Familien ein schwieriges Wochenende hatten und die Kinder z. B. ihren "ersten" Schultag nach drei Monaten verpasst haben...

  • Ja, das wäre zwar nach der offiziellen Wirksamkeit ein Ausreißer, aber was Hersteller so erzählen, wenn der Tag lang ist und was real ist sind zwei paar Schuhe. Viel schlimmer ist die Rate falsch negativer, manche geben die mit bis zu 50% an.

    Es gibt Fälle hochsymptomatischer Coronapatienten, die kann man testen wie man will mit PCR und Schnelltest und die Tests schlagen nicht an. Nicht einmal ein PCR Test bietet völlige Sicherheit, dass man nicht mehr ansteckend ist.

  • An der Schule meines Kindes wurde am Wochenende vor Aufnahme des Wechselunterricht eine Reihentestung von Schülern angeboten. Dann kam erst der Schreck: über 15 % der getesten Kinder waren beim SCHNELLTEST positiv. Diese Kinder mussten jetzt zu Hause bleiben und einen PCR-Test machen lassen. Mittlerweile sind fast alle Ergebnisse da, nur noch eines steht aus - ALLE Ergebnisse bisher sind negativ!


    Sagt mal, kann das sein? Sind diese Schnelltests wirklich sooooo unzuverlässig? Was soll die Testerei dann überhaupt bringen, außer dass viele Familien ein schwieriges Wochenende hatten und die Kinder z. B. ihren "ersten" Schultag nach drei Monaten verpasst haben...

    Weißt Du, welcher Test das war? Ich weiß bisher vom ganzen Kollegium von keinem positiven Test und wir sind recht viele.

Werbung