Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Sorry, aber ich kenne nur wenige Personen - auch unter jüngeren Bekannten und Verwandten -, die in Restaurants online bestellen. Der gute alte Anruf ist hier noch sehr weit verbreitet. Ich selbst habe noch nie irgendwo online Essen bestellt.

    Ich hasse es. Ich habe noch nie Essen per Telefon bestellt :D

  • Nö, das ist eher selten der Fall! Du kennst unsere Landgaststätten "in the middle of nowhere" nicht; da gibt es keine Sitzgelegenheiten in der Nähe

    Ich habe direkt Bilder im Kopf!


    Am Straßenrand parken und im Auto essen - mit Blick auf grüne Wiesen und Weiden - und an der 70er-Strecke zum Verkehrshindernis werden. Jippieh!


    Wobei man in Emden in der Stadt am Delft toten Fisch fangen kann, um dann weiterzufahren und ihn am Deich zu essen :_o_D Aber der Fisch ist ja ohnehin oft kalt.

  • Ich hab das Gefühl, hier können sich ein paar Stadt-Menschen den Arsch der Welt nicht recht vorstellen. Vom Oberbaselbiet sind es in die Stadt Luftlinie vielleicht nur 5 km, was nichts dran ändert, dass das Posti 2 h unterwegs ist, weil es erst mal den Hügel runter, einmal durchs ganze Tal, den Hügel wieder hoch, einmal links rum, runter, rechts rum... und mit dem Auto geht es auch nicht schneller, das muss über die gleichen Hügel.

  • Also wir waren ja eigentlich immer Wiederholungstäter. Der eine Asiate und der eine Grill mit Pizza um die Ecke wo ich zu Fuß hin kann. Zum Essen gehen der Inder, Spanier und das Bistro um die Ecke.

    Für unsere Stadt gibt es eine Facebookseite zur Unterstützung lokaler Anbieter.

    Da schreibt dann wer: wo kann ich heute zum Abendessen Burger abholen und Zack bekommt man ein paar gute Tipps, meist noch mit Fotos. Leute fotografieren ihr Essen, posten wie lange sie gewartet haben und direkt einen Link zur Speisekarte.

    Das funktioniert auch mit:

    - wo kann ich ein Ersatzteil für meine xy Waschmaschine bekommen

    - wo bekomme ich ein Angebot für neue Vorhänge

    -...

    Ein Schreibwarenladen postet dort seine Angebote, jetzt findet man dort Nummern für Terminvereinbarungen.


    Ich hab so viele tolle Restaurants und Läden kennen gelernt.

    Ich glaube ohne Corona hätte ich weiter mehr bei Amazon bestellt und mich auf ein paar wenige Restaurants beschränkt. Ich hoffe nur die Leute bleiben auch dabei.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Alternative? Es ist politisch gewünscht, dass die Kinder wieder in Präsenz beschult werden und Kinder dürfen ja (noch) nicht geimpft werden. Immerhin durchlaufen Kinder in den allermeisten Fällen milde Verläufe.

    Irgendwie scheint dir entgangen zu sein, dass die Schülerinnen und Schüler keine Ferien hatten seit vor Weihnachten, sondern Fernuntericht. Sie werden also nicht überhaupt erst wieder beschult, sondern nur wieder in Präsenz beschult (soweit das nicht bereits geschieht, teilweise sind ja schon direkt nach den Weihnachstferien erste Lerngruppen wieder in die (Teil-)Präsenz gegangen). Versuch doch daran beim nächsten Mal, wenn du dich dazu äußerst zu denken, dann könnte ich dir zur Abwechslung womöglich auch mal zustimmen an der einen oder anderen Stelle.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Okay, das stimmt. Dann bleibt immerhin noch das Abholen und da sehe ich ehrlich gesagt nirgendwo Probleme. Wenn die Leute sonst kommen um dort zu essen, warum sollten sie dann nicht kommen um abzuholen?

    Du kannst bei Lieferando Pizza bestellen, aber halt nicht Rehrücken mit handgerollten Kroketten, die dann nach Transport noch knusprig sind und einem Dessert, dass dann nicht lauwarm geworden ist. Den Wein, den man sich für 30 Eur die Flasche geteilt hätte und die Flasche Cola für die Kinder, für die man in der Gaststätte das 5-fache g

    bezahlt hätte (von den Getränken leben Gaststätten) , holt man dann doch vorher im Supermarkt.


    "Essengehen" ist einfach was anderes als "Lieferdienst". Klar macht man das mal, aber der Genuss des aushäusigen Essens, Bedienenlassens, nicht abwaschen Müssens, Woandersseins, Beratenlassens, Auswählens zwischen mehr als zwei Sachen, die sich gut in Tupperdosen packen lassen ist schlicht nicht dasselbe.

    Und wer das gut oder doof findet ist auch total egal, denn Fakt ist offenbar, dass die Leute das nicht machen und die Restaurants, die mehr als Schnellimbiss anbieten auch nicht hinterherkommen mit der Umstellung des Angebots. Und Touristen fehlen auch.

  • (...)
    Ich bin der Ansicht, dass die Schulen schon immer maßgebliche Verbreitungsorte in dieser Pandemie waren, aber aufgrund der Untertestung von Kindern, die Infektionsfälle erst erkannt wurden, als der Ursprung schon nicht mehr erkennbar war (enges PCR Zeitfenster abgelaufen). B117 verschärft das, was absehbar war, aber verursacht hier nichts fundamental Neues. Man kann jetzt aber bequem so tun, als wäre das etwas Neues damit über frühere Fahrlässigkeit und politische Fehler nicht gesprochen werden muss.

    Das würde ich jetzt zumindest so undifferenziert nicht so sehen. Bei uns im Bezirk (eigenes Gesundheitsamt in der Stadt mit sehr umfassender Teststrategie) wurde wirklich sehr gründlich getestet bei positiven Fällen in den Klassen (und davon hatten wir einige bis Weihnachten, an einem Punkt war mal ein Drittel des Kollegiums zeitgleich in Quarantäne plus entsprechend viele Klassen), dennoch gab es nie weitere positive Fälle in den Klassen wenn ein Mitschüler positiv getestet worden war. In den Schulen selbst wurde aber halt auch noch am Umfassendsten auf Einhaltung der Hygienekonzepte geachtet, die Zuhause bzw. bei privaten Treffen dann oft nicht mehr ausreichend beachtet wurden (oder auch werden konnten infolge beengter Wohnverhältnisse). Ich wage zu behaupten, dass insofern in Welle 1 und 2 nur eine Minderheit der Ansteckungen am Ende auf direkte Kontakte in den Schulen zurückgeführt werden könnten (so genau wird das aber mangels ausreichender Tests von Kindern und Jugendlichen bundesweit betrachtet niemand sagen können), schulische Kontexte aber sicherlich absolut betrachtet zu vielen Ansteckungen beigetragen haben, weil eben viele mit Bus und Bahn anreisen, dort und an Haltestellen meist keine Abstände einhalten könnten oder wollen, Masken gar nicht oder nicht korrekt getragen wurden etc.

    Ich glaube- leider- auch, dass sich das jetzt in der 3.Welle ändern könnte. Nicht, weil man jetzt endlich auch Kinder und Jugendliche umfassender zu testen beginnt, sondern weil ich befürchte, dass B117 hier einen entscheidenden Unterschied macht, der durch Öffnungskonzepte ohne ausreichende Mindestabstände wie aktuell in BW "gefüttert" und verstärkt wird.

    Ich bin ehrlich: Im Moment mache ich mir nur wenig Gedanken um LongCovid, dazu ist für mich noch zu vieles nicht klar oder bekannt dazu, weshalb ich mir auch nicht anmaßen möchte, das zu bewerten. Mir reicht es, was man aktuell über B117 erfährt, um mir Sorgen zu machen um meine Schützlinge.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nochmal zur Selbsttesterei, Shells hat woanders den Erklärfilm aus HH verlinkt, hat das jemand schon im real life durch? Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass meine Schüler das hinbekommen, weil es Geschick und Kraft in den Fingern erfordert, sie sind motorisch aber eher auf dem Stand von 6-Jährigen. ich möchte aus hygienischen Gründen nicht jedem Kind helfen.


    Edit: und was passiert eigentlich an Schulen mit 1000 SuS? Da fliegen jede Woche 1000 potentiell verseuchte Testkits als Sondermüll wie und wohin genau weg?

  • Ich gehe davon aus, dass die Fälle dort steigen, weil es die am stärksten untertestete Gruppe war und es durch die Schnelltests und das langsame Durchdringen über den Wahrheitsgehalt von Toilettenparolen "Kinder erkranken nicht" immer schwieriger wird solche Fälle zu übersehen. Ist halt kaum möglich eine PCR Testungs noch abzulehnen, wenn jemand mit dem positiven Schnelltest von Aldi wedelt.


    Ich bin der Ansicht, dass die Schulen schon immer maßgebliche Verbreitungsorte in dieser Pandemie waren, aber aufgrund der Untertestung von Kindern, die Infektionsfälle erst erkannt wurden, als der Ursprung schon nicht mehr erkennbar war (enges PCR Zeitfenster abgelaufen). B117 verschärft das, was absehbar war, aber verursacht hier nichts fundamental Neues. Man kann jetzt aber bequem so tun, als wäre das etwas Neues damit über frühere Fahrlässigkeit und politische Fehler nicht gesprochen werden muss.

    oh, ich muss zugeben, dass ich diesen Beitrag von Nymphicus übersehen habe. (Meist sind sie mir zu lang und zu melodramatisch :stumm:)


    Aber in diesem Punkt stimme ich zu 100% zu. Und es ärgert mich, dass die Entscheidungsträger diesen Punkt einfach ausblenden.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Mich würde mal die Gegenseite interessieren. Dass bei vielen Gastronomen gerade Landunter ist, wisst ihr, oder?

    Ja, zumindest ich weiß das, kann mir auch vorstellen, dass Verzweiflung bei so etwas eine Rolle spielt, aber wenn die Kellner dann nicht mal Masken tragen geht es letztlich nicht einfach um Verzweiflung, sondern um ignorantes Leugnen und sich selbst über Wasser halten wollen, egal um welchen Preis (den dann Andere im Zweifelsfall bezahlen). Da endet meine Empathie dann auch wieder ganz schnell, meine Toleranz sowieso schon weit davor.

    Ich hoffe sehr für meine Bekannten, dass sie zumindest die Außengastronomie mit Hygienekonzept (auf das sie auch durchgehend achten) im April wieder öffnen dürfen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Warum können diese Gastronomen nicht liefern oder abholen lassen? Gibt es dafür einen vernünftigen Grund?

    So wie ich das bislang mitbekam, bieten die allermeisten Gastronomiebetriebe einen to-go-Betrieb im weitesten Sinne an. Es muss aber auch angenommen werden. Ich erinnere mich an einen Beitrag letztens, in dem ein Barbetreiber aus Köln, sogar gute Lage, gezeigt wurde. Er musste in der Zwischenzeit mehrere Aushilfen entlassen, seine Einnahmen durch to-go Ausschank von Getränken seien überschaubar und eher im Sinne von "Denkt dran, dass es uns noch gibt!". Das Geschäft lebe von den Spontanbesuchern, weswegen auch Terminausmachen wegfalle.

    Davon abgesehen, hat to-go-Geschäft zwei dicke Haken: Die meisten Gastronomiebetriebe leben im Prinzip von den Getränken aufgrund der höheren Gewinnmarge. Im to-go-Geschäft werden sehr wenige Getränke bestellt. Außerdem sind die Leute zum "normalen" Ausgehen bereit, deutlich weiter von ihrem Wohnort weg zu fahren. Da das Essen sonst kalt wird, beschränkt sich die Gästeschaft derzeit auf die Leute, die grob über den Daumen gepeilt maximal 15 Minuten vom Gastronomiebetrieb entfernt wohnen.


    Anyway, ich sehe immer wieder die Berichte im Fernsehen aus den verschiedenen Branchen und die Leute sagen, dass sie die Situation besser durchlaufen würden, wenn die finanziellen Probleme nicht wären, und da liegt das Problem eindeutig beim Staat. Letztens hieß es noch, dass 90% der Betriebe die Novemberhilfe bislang erhielten, 80% die Dezemberhilfe. Warum müssen im Umkehrschluss immer noch 20% auf die Dezemberhilfe warten? Erhält man auch 3 Monate Aufschub beim Zahlen der Miete, der Kredite, der Steuern oder der Rechnungen? Ich glaube nicht...

  • Warum können diese Gastronomen nicht liefern oder abholen lassen? Gibt es dafür einen vernünftigen Grund?

    Ja, gibt es. Ich denke jetzt einfach an den großen Betrieb meiner Bekannten. Die haben im ersten Lockdown To Go versucht, um sich über Wasser zu halten. Blöderweise sind sie der Lage und Klientel nach das klassisches Familien- und Ausflugslokal im Grünen. Da gab es schlichtweg nicht genügend Nachfrage der Kundschaft nach dem To Go, so dass der Waren- und Personaleinsatz sich nicht gerechnet hat. Die hatten dann halt 2-3 Bestellungen am Tag und dafür einen ganzen Tag Personaleinsatz. Das klappt halt einfach nicht für alle Lokale, egal wie gut sie unter normalen Umständen laufen mögen. (Meine Bekannten hatten direkt vor Corona in ihre Außengastronomie investiert, da ging der Hauptteil der Rücklagen rein, weil man darauf hoffen konnte, dass sich das schnell refinanziert.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nochmal zur Selbsttesterei, Shells hat woanders den Erklärfilm aus HH verlinkt, hat das jemand schon im real life durch? Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass meine Schüler das hinbekommen, weil es Geschick und Kraft in den Fingern erfordert, sie sind motorisch aber eher auf dem Stand von 6-Jährigen. ich möchte aus hygienischen Gründen nicht jedem Kind helfen.


    Edit: und was passiert eigentlich an Schulen mit 1000 SuS? Da fliegen jede Woche 1000 potentiell verseuchte Testkits als Sondermüll wie und wohin genau weg?

    Ich berichte mal, wie sich das bei uns ab kommender Woche entwickelt, wenn 5/6 zum Nasen-Popel-Test auflaufen darf, während die Abschlussklassen parallel den klassischen Schnelltest machen dürfen wenn gewünscht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ... Warum müssen im Umkehrschluss immer noch 20% auf die Dezemberhilfe warten?

    Derlei Fragen könnte man gerade Zuhauf formulieren. Deutschland hat gerade ein sich zuspitzendes Problem in vielen Bereichen. Es zeigt sich auch immer mehr, wieviel Digitalisierung verschlafen wurde, Breitbandausbau, Schulen und diverse Behörden kommen gerade überhaupt nicht mehr mit den jetzt anfallenden Aufgaben klar. Da ist die nicht funktionierende Impfterminvergabe nur die Eisbergspitze. Ein befreundeter Informatiker erzählt manchmal von den Projekten, die er für Städte im Pleistozän ausführt, da kann's einem echt anders werden.


    Und dass immer noch keine Lüftungen und Gurgeltests für die Schulen da sind und trotzdem schonmal aufgemacht wird, ist echt nur noch zum Kotzen.

  • Edit: und was passiert eigentlich an Schulen mit 1000 SuS? Da fliegen jede Woche 1000 potentiell verseuchte Testkits als Sondermüll wie und wohin genau weg?

    Ich bin so froh, dass das bei uns alles im Labor gemacht wird und die Röhrchen zumindest von den älteren Jugendlichen auch zu Hause gefüllt werden. Ich finde die Vorstellung, dass das alles an der Schule passiert, massiv widerlich.


    Aber jetzt beantwortet mir doch bitte mal jemand die Frage, warum man an unseren Schulen so gut wie nichts findet obwohl B117 längst dominant ist? Mehr als jede Woche alle testen kann man nicht tun und es ist wirklich, wirklich, wirklich so, dass da nichts ist, von dem wir nicht sowieso wüssten. Es gibt keine unbemerkten Massenausbrüche. Die, von denen ich weiss, waren nicht "unbemerkt" oder besser "unerklärlich", sondern auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen.

  • Das würde ich jetzt zumindest so undifferenziert nicht so sehen...

    In der Öffentlichkeit wird aber stark unterschätzt, wieviele Coronafälle wir garnicht erst sehen und wie schwierig ist es ist Corona nachzuweisen. Der PCR-Test schlägt nur in einem Zeitfenster von wenigen Tagen zuverlässig an; es gab auch schon Fälle wo SARS-CoV2 im Darm fröhlich repliziert und dann über Toilettenspülung sich verbreitet, während im Rachen nichts (mehr) ist. Umso schwächer symptomatisch, desto schwieriger tendenziell der Nachweis, da eine Korrelation mit Virenlast besteht. Darüber hinaus ist der Krankheitsverlauf bei Kindern nicht nur schwächer, sondern auch langsamer. D.h. sie werden langsamer symptomatisch und stoßen mitunter die Viren über eine viel längere Zeit aus.


    Das hat zur Folge, dass bei einem typischen Ansteckungsereignis außerhalb eines Superspreadings, es sogar unwahrscheinlich wäre weitere infizierte mit unseren Testmethoden zu entdecken. Aus genau diesem Grund haben die Chinesen bei der Einreise den Analabstrich verpflichtend gemacht, weil die sicherste Methode weitere Infizierte zu finden. Die einzige Chance das zu umgehen für Studien ist es mit Antikörperstudien im Blut zu arbeiten und zu bedenken, dass knapp die Hälfte keine Antikörper entwickelt sondern stattdessen eine T-Zellimmunität. Solche Studien wurden gemacht, z.B. in Österreich oder die bekannte Cambridge Metastudie und stets kam dabei heraus, dass die Erkranktenrate entweder der der Erwachsenen gleicht oder sogar darüber liegt. Das deckt sich auch mit mathematischen Modellierungen, denen nach den Schulen, selbst wenn Kinder erheblich weniger ansteckend wären, eine ganz entscheidende Verteilungsfunktion einnehmen müssen, allein aufgrund der Kontaktdichte.


    Die aufdeckbare (d.h. durch zusätzliche Testungen) Dunkelziffer schwankt in den verschiedenen Studien so um 4*, hinzu kommen Fälle die garnicht testbar sind. Du kannst also davon ausgehen, dass es für jeden Bekannten fall vier weitere geben muss. Viele Leute wissen nichts von der Infektion und halten es für einen Schnupfen. Wir werden eine Welle mysteriöser Autoimmunerkrankungen sehen, die die Leute zu den Ärzten treibt, die die Ursache nicht mehr zuordnen können.


    Bei SARS-CoV2 gibt es sehr viele komplizierte Stolperstricke, wie diese, die die Fachleute ja kennen, aber kaum der Öffentlichkeit klar machen können. Das Problem ist dadurch, dass das was man intuitiv zu erkennen glaubt, oftmals nicht das wirkliche Geschehen abbildet.


    Ein Rat an alle hier zum Schluss:


    Die Schutzkonzepte sind nicht wirkungslos, aber wirkungsarm und bringen nur in der Gesamtheit was, aber individuell nicht so viel wie man denkt. Verlasst euch nicht auf Abstände und Lüftung, die einzige Chance das Erkrankungsrisiko massiv zu senken ist eine dicht anliegende (das ist das allerwichtigste) FFP-Maske. Beim Einatmen muss sie sich zusammenziehen, bei Ausatmen darf nicht viel vorbeigehen an den Rändern. Das was wir bisher glaubten gilt nicht mehr, B117 ist soviel ansteckender, dass selbst ein kurzes absetzen der Maske zum trinken für eine Übertragung ausreicht.

  • Lüftung bringt bei stehender Luft tatsächlich weniger als die meisten glauben, Abstand bedeutet zwar weniger Virus pro Kubikmeter, aber nach einiger Zeit hat man auch 100 oder 300 oder ... (je nach Mutation) eingeatmet. Das gilt auch für FFP2/ 3. Ich stimme Nymphicus zu. Es reichen jetzt weniger als vorher (lt. unserer Gesundheitsämter und es hat sicher einen Grund, warum Landkreise sich in ihrer Entwicklung so sehr unterscheiden).


    Ich empfehle immer noch das Emmentaler Modell (ich fand dieses Bild phantastisch). Nichts hilft alleine komplett, aber mehrere Maßnahmen schon.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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