Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wichtig ist, dass die Hotspots unter die 200 kommen, aber ansonsten muss ich da etwas Kekulé von vor 2 Tagen Recht geben. Das war das Ergebnis des Lockdowns und mehr ist eben nicht drin. Mit dieser Inzidenz um die 60 muss man jetzt leben und das Beste daraus machen.

  • Das ist ja völlig willkürlich, die Inzidenz genau in der Waage zu halten ist ein schwieriges Kunststück und verbürgt einen Dauerlockdown. Siehe Frankreich, Schulen zwar offen, aber dafür ebenso Mutantenverbreitung und Dauerausgangssperre. Wollen wir das? Die Alternativen sind die Zahlen eskalieren zu lassen oder Sie in den Keller zu treiben. Kekule fehlt mir eh durch seinen Egozentrismus und eine " mal Hü, mal Hott"-Mentalität auf, auch wenn er früh richtige Hinweise gab.


    Frustrierend, so kurz vor dem Ziel mal wieder auf die Saboteure zu hören (Kekule meine ich damit nicht).

  • https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-020-00716-2


    Sehr interessante Studie, SARS-CoV2 IgG-Antikörper (die eigentlich erst nach Wochen entstehen und längst nicht jeder ausbildet) waren in Frankreich in ca 3% (!) der archivierten Blutproben (repräsentativ!) zwischen November 2019 und Januar 2020 zu finden.

    In Italien konnte man SARS-CoV2 in Proben ab September (!) 2019 nachweisen. Das Virus ist also schon viel länger in Europa unterwegs und es tauchen neue Fragezeichen auf.

  • Das war das Ergebnis des Lockdowns und mehr ist eben nicht drin

    Das ist totaler Schmarrn und dient lediglich als "Entschuldigung" für "die Leute haben ein keine Lust mehr". Wir haben mit deutlich weniger Shutdown keinen Kanton mehr über 200. Mal schauen, wie's jetzt weitergeht. Möglich ist alles, die Leute haben halt auch hier keinen Bock mehr.

  • welche denn?

    Zum Beispiel ob Wuhan wirklich das Epizentrum war, wo die Krankheit jetzt letztendlich herkommt, wieviele Menschen aus dieser verdeckten ersten Welle schon Immunität erworben haben, wieviele Menschen in der Zeit bereits Spätfolgen erworben haben, die Sie deswegen kaum noch zuordnen können. Einiges halt, das stellt halt unser Bild von der Verbreitung der Pandemie auf den Kopf.

  • Zum Beispiel ob Wuhan wirklich das Epizentrum war, wo die Krankheit jetzt letztendlich herkommt

    Finde ich für den Verlauf der pandemie (für mich) nicht so relevant.



    wieviele Menschen aus dieser verdeckten ersten Welle schon Immunität erworben haben,

    Frage der Immunität ist doch nicht abschließend geklärt?



    wieviele Menschen in der Zeit bereits Spätfolgen erworben haben,

    Ist es wichtig, woher die Leute Spätfolgen haben? Also ob nun durch Pfeifersches Drüsenfieber oder Covid?



    Einiges halt, das stellt halt unser Bild von der Verbreitung der Pandemie auf den Kopf.

    Dein Bild vielleicht, meines aus den oben genannten Gründen nicht.



    Wirkt sich die Erkenntnis auf den Umgang mit der Pandemie jetzt in irgendeiner Weise aus? Ich wüsste wirklich nicht wie.

  • Ich habe Fotos aus der Basler Innenstadt während des 1. Shutdowns, da ist kein Mensch weit und breit zu sehen. Wenn ich jetzt von den gleichen Orten Fotos mache, glaubt kein Mensch, dass überhaupt Shutdown ist. Ich bin dafür, dass man jeden Klugscheissologen ab sofort dazu verpflichtet, mindestens 1 x pro Woche im Zentrum einer grösseren Stadt spazieren zu gehen, mindestens 1 x pro Woche zu den Hauptverkehrszeiten Bus zu fahren und am Wochenende 1 x ein touristisches Ausflugsziel zu besuchen. Vielleicht hört das Gequake von wegen "mehr geht nicht" dann endlich mal auf. Doch, doch, es ginge schon mehr, wenn es noch irgendjemanden interessieren würde.

  • Meinst Du? Ich befürchte eine "richtige Ausgangssperre" würde lediglich zu Krawallen wie z. B. in den Niederlanden führen. Das einzige, was jetzt noch hilft ist impfen und sich bis zur Herdenimmunität irgendwie durchwurschteln. Ein paar Kollateralschäden wird es dabei schon noch geben.

  • Meinst Du? Ich befürchte eine "richtige Ausgangssperre" würde lediglich zu Krawallen wie z. B. in den Niederlanden führen. Das einzige, was jetzt noch hilft ist impfen und sich bis zur Herdenimmunität irgendwie durchwurschteln. Ein paar Kollateralschäden wird es dabei schon noch geben.

    Das kann gut sein, dass die zu Krawallen führen würde. Ich meinte es nur prinzipiell, dass die Zahlen wohl nur durch noch härtere, besser verfolgbare Maßnahmen weiter sinken könnten.


    Ich hoffe, dass jetzt durch massives Schnelltesten eine gute Öffnungsstrategie gefahren werden kann, bis die Impfquote immer mehr steigt. Wenn wir jetzt mal von LongCovid Panikmache absehen sind ja mittlerweile schon viele der absoluten Hochrisikogruppen geimpft.

  • Aber das ist im Prinzip der Punkt: Es geht nicht mehr mit den aktuellen Maßnahmen, weil keiner mehr Bock hat. Weiter runter geht es nur mit einer richtigen Ausgangssperre. (...)von LongCovid Panikmache absehen

    Ist erstmal eine Behauptungen aus der Presse, mehr nicht. Dass der R-Wert nicht mehr sank in Österreich hat Kurz schon zu der Behauptung veranlasst, das ist aber allein durch die Mutationen zu erwarten. Alles mögliche was früher als Panikmache galt, war dann ein paar Monate komischerweise akzeptiert.

    Finde ich für den Verlauf der pandemie (für mich) nicht so relevant.

    Ja, es muss nicht immer alles lebenspraktische Relevanz haben. Ich finde es halt einfach interessant, Leute interessieren sich manchmal für Dinge:weissnicht:

  • Ich hoffe, dass jetzt durch massives Schnelltesten eine gute Öffnungsstrategie gefahren werden kann

    Ich bin da nach wie vor ziemlich skeptisch, ob das überhaupt was bringt. Zu Beginn der Pandemie hiess es das ja, dass viele Tests wichtig seien. So ganz naiv gedacht kam mir das auch total logisch vor. Dann zeigte sich aber, dass das faktisch nur in Südkorea wirklich funktioniert hat und seien wir ehrlich, die Disziplin der Südkoreaner ist ja gar nicht mit unserer vergleichbar. Ich bin heute davon überzeugt, dass nicht die vielen Tests das gute Ergebnis gebracht haben, sondern einfach das Verhalten der Leute. Luxemburg hat z. B. phasenweise die komplette Bevölkerung durchgetestet. Das hat ihnen nur eine hohe Inzidenz gebracht, eine massive 2. Welle aber nicht verhindert und die Fallsterblichkeit liegt auch bei knapp über 1 %. Auch in Israel wird sehr viel getestet und ... ähm ja ... nun, sie impfen halt auch viel.


    Wir haben in der Schweiz zwei Kantone mit einer auffallend hohen Fallsterblichkeit, die für viele unentdeckte Infektionen spricht: das Tessin und Schwyz. Das Tessin ist unser alte-Leute-Kanton, den es unglücklicherweise gleich in der 1. Welle brutal abgeräumt hat, als es einfach noch nicht so hohe Testkapazitäten gab wie jetzt. Im Tessin hat man schon nach der 1. Welle Antikörperstudien gemacht und gefunden, dass dort bereits im Frühsommer 2020 etwa 10 % der Bevölkerung schon mal infiziert war. Das ergab zu dem Zeitpunkt eine Dunkelziffer von etwa Faktor 10. Die 2. Welle startete ziemlich sicher im Kanton Schwyz mit einem "übersehenen" Superspreading der besonders epischen Art. So "übersehen" war das aber gar nicht, man geht eher davon aus, das massiv viele Personen einfach ignorierten, dass sie infiziert sind. Da kann der Bund dann noch so sehr für kostenlose Tests werben, wenn die Leute nicht gehen, dann gehen sie eben nicht. Ich glaube auch nicht, dass mit den Massentests an den Schulen ab nächster Woche grossartig was verhindert wird, denn vor allem an den weiterführenden Schulen ist die Situation die ganze Zeit schon sehr transparent.

  • Ob wir uns die Pandemie nicht einbilden und die Coronaleugnenden doch Recht haben? Offenbar ist Ende 2019 niemandem aufgefallen, dass es Covid gibt :zungeraus:

    Doch, es gab mehrere Berichte von Ärzten, denen seltsame Lungenentzündungen im November und Dezember in Frankreich und Italien aufgefallen sind. Ich selbst hatte Januar 2020 eine sehr seltsame Erkältung (extrem Husten, Atemnot, eine Nacht mit Todesangst, ich war alleine, Nase war aber frei usw., Erschöpfung bis Ostern) bei der 2 Monate später jeder Covid-19 gesagt hätte (ich hatte kurz zuvor mehrere Kontakte, die Mitte Dezember in Straßburg waren, es passt alles). Ich weiß von anderen ähnliches.


    Aber es heißt ja immer, Sars2-CoV brach erst im Dezember in China aus und kam im Januar nach Europa. Und dann kann es nicht stimmen (nur glaube ich China?).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Doch, es gab mehrere Berichte von Ärzten, denen seltsame Lungenentzündungen im November und Dezember in Frankreich und Italien aufgefallen sind. Ich selbst hatte Januar 2020 eine sehr seltsame Erkältung (extrem Husten, Atemnot, eine Nacht mit Todesangst, ich war alleine, Nase war aber frei usw., Erschöpfung bis Ostern) bei der 2 Monate später jeder Covid-19 gesagt hätte (ich hatte kurz zuvor mehrere Kontakte, die Mitte Dezember in Straßburg waren, es passt alles). Ich weiß von anderen ähnliches.


    Aber es heißt ja immer, Sars2-CoV brach erst im Dezember in China aus und kam im Januar nach Europa. Und dann kann es nicht stimmen (nur glaube ich China?).

    Die Ecke um Lothringen war auch genau die Gegend wo man die meisten seropositiven fand. Passt sehr gut. Mir hat mal ein Longcovidler erzählt, dass er nachd er Krankheit zurückbehalten hat, seinen Atem viel länger anhalten zu können ohne einen Atemreflex zu entwickeln als vorher.


    Nebenher bemerkt, habe ich ja oft schon die Kurve aus BaWü gepostet, aus der man trotz sinkender Zahlen die dritte Welle vorhersagen konnte. Hier der Vergleich zwischen der damaligen Prognose und der realen Zahlententwicklung.

    Hat sich leider nicht nur bestätigt, sondern wir liegen auch in einem schnelleren Wachstumskanal als prognostiziert, was aber angesichts der ersten Lockerungen und vorallem stetig wachsenden Notbetreuungszahlen durchaus erwartbar ist.

  • Aber es heißt ja immer, Sars2-CoV brach erst im Dezember in China aus und kam im Januar nach Europa.

    Das heisst es, ja. Und wie es wirklich war, das wissen die Chinesen selber nicht, davon gehe ich mal ganz schwer aus. Ich glaube nicht, dass sich der Start der Pandemie jemals vollständig rekonstruieren lässt. Auch bei HIV weiss man bis heute nicht genau, wie es wirklich angefangen hat. Die Italiener haben etwa ab Mitte Dezember SARS-CoV-2 in Abwasserproben gefunden, ein noch früheres Auftreten des Virus in Europa ist nicht gesichert und halte ich für rein spekulativ.

  • Das heisst es, ja. Und wie es wirklich war, das wissen die Chinesen selber nicht, davon gehe ich mal ganz schwer aus. Ich glaube nicht, dass sich der Start der Pandemie jemals vollständig rekonstruieren lässt. Auch bei HIV weiss man bis heute nicht genau, wie es wirklich angefangen hat. Die Italiener haben etwa ab Mitte Dezember SARS-CoV-2 in Abwasserproben gefunden, ein noch früheres Auftreten des Virus in Europa ist nicht gesichert und halte ich für rein spekulativ.

    Wenn es im Abwasser gefunden wird, müssen mehrere (?) erkrankt sein?


    Ich denke an die Probe aus Frankreich Mitte November, die angeblich auch Covid-19 positiv war (der Arzt eines Krankenhauses hat sich über die seltsamen schwere Erkrankung gewundert und eine Probe aufgehoben). Es waren anfangs sicher nur einzelne, es geht ja sehr langsam los. Wenn es Mitte Dezember im Abwasser (ja, ich weiß, dass jedes Medikament gefunden wird, aber auch da haben es einige genommen und nicht nur einer) gefunden wird, da gab es im November vermutlich schon einzelne.


    Man kann nur spekulieren und im Prinzip ist es auch egal. Ich weiß nur, das, was ich Januar 2020 hatte, will ich nie mehr.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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