Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Dänemark zeigt übrigens, dass die Zahlen durch die Mutation nicht zwangsläufig wieder steigen müssen.

    Zitat

    +++ 19:54 Fast die Hälfte der Positivtests weisen in Dänemark britische Variante auf +++

    In Dänemark weisen 45 Prozent der auf ihre Gensequenz hin untersuchten positiven Corona-Tests die britische Variante B.1.1.7. des Virus auf. Dieser Wert ergebe sich für die zweite Februar-Woche, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die britische Variante gilt als deutlich ansteckender als das bislang grassierende Coronavirus.

    Die Inzidenz ist knapp unter 50 und sinkt, allerdings nur noch sehr langsam. Der aktuelle Stand der Maßnahmen ähnelt unseren, wobei die Grundschulen schon wieder offen sind.

  • Es gelingt dir aber auch nicht immer, Sache und Wertung zu trennen. Allein, weil hier viele Themen gemischt werden.

    Und das ist auch logisch, wie schon tausend mal geschrieben. Wir sind nunmal vielfältig involviert. Dass Fachleute versuchen, die Ansteckungswege und Ausbreitungsgeschwindigkeit zu berechnen ist nur ein Aspekt, sicher ein sehr wichtiger. Aber einer muss dann die Masken nähen, ein anderer Impfzentren aus dem Boden stampfen und eine dritte darf der sterbenden Mutter nur durchs Fenster winken.


    Mich stört es nicht, ich finde die Aspekte alle interessant. Wer aber die meiste Ruhe/Unruhe hier reinbringt, das hat halt nix mit dem Studienfach zu tun, sorry ;)

    Ich verstehe nicht, was Masken nähen und Impfzentren mit mir zu tun haben (ich halte beides wichtig, um die Pandemie zu beenden und war nie dafür sterbende von ihren Angehörigen zu trennen (im Frühjahr gab es zuviel Chaos, auch deshalb wollte ich den Sommer nutzen, diesen Winter vorzubereiten).


    Ich bin aber auch nicht dafür, Lügen zu verbreiten, um Ruhe auszustrahlen (das wirkt nur sehr kurzfristig und spätestens wenn es durchschaut wird, hat es das Gegenteil zu Folge).


    Ich bin immer noch überzeugt, wir hätten die 2. Welle und viel Leid verhindern können, hätten Schulen vielleicht nicht komplett schließen müssen, wenn nicht zu viele Wunschträumen im Sommer und frühen Herbst nachgehangen wären. Ramelow (?) sagte vor kurzem, darauf angesprochen, ich habe es mir so gewünscht (mir wurde es dabei schlecht) . Das Virus richtet sich nicht nach unseren Wünschen, man kann nicht mit ihm verhandeln. Für mich ist das immer Fantasie gewesen. Es war spätestens ab September (mir) klar (inkl. Zahlen und Lockdown) und ich konnte nichts ändern. Mir war auch seit Ende Mai klar, dass Masken dabei helfen können, es gab viele Beobachtungen, aber andere schlossen lieber die Augen und wünschten sich Ruhe.


    Ich weiß, wie jemand von dir gelobtes, noch im September hier äußerte, was ihr sprecht immer noch über Corona? Und ich war geschockt, weil mir klar war, dass die 2. Welle schon Anlauf nimmt.


    Mir hat mal ein Kollege gesagt, ich würde ein Deich bauen, bevor die Sturmflut kommt. Er selbst ist der Typ, der lieber an nichts schlimmes denken will. An dieses Bild habe ich oft letztes Jahr gedacht. Es hilft nur leider nicht, wenn ich alleine einen Deich baue. (Und genau deshalb glaube ich auch nicht mehr, an gemeinsame ausreichende Anstrengungen beim Klimawandel. Auch diese Hoffnung ist im vergangenen Jahr verloren gegangen.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Dänemark zeigt übrigens, dass die Zahlen durch die Mutation nicht zwangsläufig wieder steigen müssen.

    Die Inzidenz ist knapp unter 50 und sinkt, allerdings nur noch sehr langsam. Der aktuelle Stand der Maßnahmen ähnelt unseren, wobei die Grundschulen schon wieder offen sind.

    Und woher stammt dieser wundersame Effekt deiner Meinung nach? Gerade, dass das Sinken langsamer von statten geht, zeigt doch dass der R-Wert ansteigt. Wäre der Lockdown etwas milder, hätte diese minimale Steigerung auch leicht dafür sorgen können, dass R über 1 steigt. Das Argument ist nicht nachvollziehbar.


    Außerdem habe ich die Kurve gepostet, an der man sehen kann, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen der Umschlagspunkt überhaupt erst zu erwarten ist, wenn die Mutante schon die Mehrheit der Fälle stellt. Ich poste sie gerne nochmal.


    Nachtrag:

    Kris

    Das Frustrierendste ist, dass dieser "Ruhe ausstrahlende Typus" sich noch so oft irren kann, er wird es einfach übergehen und beim nächsten Mal wieder mittels unzutreffender Behauptungen abwiegeln.

  • Und bei Menschen Männer und Frauen ;) .

    Divers... :essen:


    Ich habe mich heute ja ganz unglaublich über den blauen Himmel gefreut, das hat gut getan. Dazu war es richtig schön warm, so dass ich trotz Schneeresten ohne Jacke mit dem Hund draußen war. Am Nachmittag musste ich etwas im Möbelhaus abholen und habe beim Warten den Himmel in all seinen Farben bewundert mit dem besonderen Lichtspiel, dass die Sonne in verschieden hohe Wolken gezeichnet hat. So etwas lädt mir immer mal eben den Akku wieder auf...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich war heute bei meinem Patenkind, gerade 1 Jahr alt geworden. Kann ich nur empfehlen, das lenkt auch ab.

    Macht dein Patenkind Videokonferenzen zur Wahrung der Kontaktbeschränkungen? Wäre ja eher ungünstig, wenn wir alle gleichzeitig dort aufschlagen, auch wenn ich es wahnsinnig zu schätzen weiß, dass du und auch dein Patenkind hier so selbstlos das Gemeinwohl im Blick habt. :P

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Macht dein Patenkind Videokonferenzen zur Währung der Kontaktbeschränkungen? Wäre ja eher ungünstig, wenn wir alle gleichzeitig dort aufschlagen, auch wenn ich es wahnsinnig zu schätzen weiß, dass du und auch dein Patenkind hier so selbstlos das Gemeinwohl im Blick habt. :P

    Dann brauchen wir halt feste Termine, er hat Sprechstunde zwischen 5 Uhr und 11 Uhr und wieder zwischen 14 Uhr und 19 Uhr. Nachts meistens auch nochmal, aber da ist es schwer planbar. Und da müsste der jeweilige Besucher auch stillen können.

  • Ich bin gerade irritiert. Du möchtest jetzt aber nicht Wodarg verbreiten, oder?

    Nee, warum auch?


    Ok, ich habe aus dem...


    Bei einem Falsch-Positiven Anteil zwischen 0,3% und 1,2% ("Das Ergebnis: Die Labore erkannten von drei positiven Proben 98,8 bis 99,7 Prozent korrekt als positiv (Sensitivität)." https://correctiv.org/faktench…e-ergebnisse-selten-sind/) sind das zwischen 3079 und 12315 Falsch-Positive Testergebnisse.


    ...gefolgert, dass die Differenz zu 100% die Falsch-positiv-Rate ist. Da lag ich wohl falsch.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Das Gesundheitsamt in dem Landkreis, in dem ich wohne, arbeitet sehr transparent und ich kann täglich in der Presse nachlesen, an welchen Kitas und Schulen Quarantänemaßnahmen angeordnet worden sind. Da gab es einige seit Schulöffnung, Kitas, Grundschulen, IGS, Gymnasium, alles dabei. Inzidenz die ganze Zeit deutlich unter 50. Mein Arbeits-Landkreis hüllt sich in Schweigen, wie immer.

    Bei uns genauso. In einem Fall wurde die Schule nur durch die Eltern informiert. Angeblich konnte man durch den PCR-Test nachweisen, dass das Kind zum Zeitpunkt des Schulbesuches nicht infektiös war. Zwei weiteren Fällen wurde nichts gemacht, weil ja Abstand gehalten wurde. Klappt auch so gut an Grundschulen ... Die beiden Fälle kenne ich aber nicht persönlich. Vor allem scheinen sich die Gesundheitsämter in der Regel weigern die Klassen zu testen, da ja erst bei Symptomen getestet werden soll... Tolle Sache. Dann sind die Schulen natürlich sicher...


    Das Gefühl, dass NDS aufgrund der z. T. wieder geöffneten Schulen in den Coronazahlen stagniert, habe ich nicht. Zum einen ist ein großer Teil der SuS weiterhin im Homeschooling, zum anderen habe ich seit Beginn dieses Jahres noch von keinem einzigen Corona-Fall an einer Schule gehört. Auch die Fallzahlen mit Coronamutationen sind m. E. nicht höher als in anderen Bundesländern. Hast du dahingehend Quellen, die auf anderes hinweisen?

    In deinem letzten Post hattest du geschrieben, dass mich ignorieren möchtest. Wir können uns gerne austauschen aber dann bitte auf einem vernünftigen Niveau.

    Ich habe oben bereits geschrieben, dass in unserem Umkreis mehrere Probleme gab. Ohne es böse zu meinen, vermute ich, dass du, wenn du nichts mit der Schulleitung zu tun hast, es vielleicht gar nicht mitbekommst, was bei euch an Infektionen läuft. Bei uns legt das Gesundheitsamt immer Wert darauf, dass man die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen schützt und nach Möglichkeit niemand etwas erfährt. Ich kenne einen Fall, wo selbst die Schulleitung es nur durch die Eltern erfahren hat. Unmöglich aus meiner Sicht.

    Bei den Coronamutationen ist es meine persönliche Einschätzung. Drosten sprache heute von 20%. Was man so mitbekommt, haben viele entweder eine Bestätigung oder die Umstände weisen auf eine Mutation hin. Aber das ist natürlich nur ein Bauchgefühl und nicht wissenschaftlich nachgewiesen.


    Letztlich bleibt es aber dabei, dass sich Niedersachsen momentan nicht so positiv entwickelt wie andere Bundesländer. Jetzt muss man halt überlegen, was bei uns anders ist. Der eine Punkt ist die Öffnung der Schulen. Der andere Punkt könnte eine größere Verbreitung der englischen Mutation sein. Es könnte aber auch Zufall sein. Wir haben in Niedersachsen auch momentan relativ viele Superspreader / Hotspots Ereignisse. Norderney, Weser-Marsch, Eisfabrik Osnabrück.

    Die Zukunft wird zeigen, was dahinter steht. Den aktuellen Kurs der Landesregierung eher zu lockern kann ich aber nicht nachempfinden. Da sich die Zahlen nicht so entwickeln, wie wir uns wünschen sollten wir eher nachschärfen als lockern. Wenn wir mit den aktuellen Maßnahmen nicht unser Ziel erreichen und wir eine größere Verbreitung der Mutante befürchten, ist es schon sehr optimistisch, dass wir mit Lockerungen unser Ziel erreichen.

    Was uns natürlich entgegenkommt, ist das bessere Wetter. Jetzt können wir wieder viel besser lüften und die Menschen sind vielleicht mehr draußen. Hoffen wir, dass das reicht.

  • Dänemark zeigt übrigens, dass die Zahlen durch die Mutation nicht zwangsläufig wieder steigen müssen

    Das zeigen wir auch, aber wir zählen ja nicht 😉


    Allein B117 wird unterdessen auf etwa 30 % geschätzt, der "Wildtyp" (was auch immer das sein soll) ist bereits in der Minderheit. Genf hat fast gar keinen Wildtyp mehr. Unsere Politiker entspannen gerade ein ganz klein bisschen weil eben doch nichts Schlimmes passiert. Ich bin aber schon ganz froh, dass wir ausnahmsweise mal vorsichtig in der Situation bleiben.

  • Ich verstehe nicht, was Masken nähen und Impfzentren mit mir zu tun haben...

    Sorry, ich hatte den Beitrag schon gelöscht und jetzt erst gesehen, dass du bereits zitiert hast. Wird schon wieder zu OT. Nur kurz, ich meinte nicht nur dich, sondern allgemeiner: Die Pandemie ist nicht von Virulogen allein zu lösen. Der Paketbote, der am Wochenende bei uns im Tiefschnee bis in die Nacht ausgeliefert hat ist genauso ein Rädchen im System, wie der Kraftakt, Milliarden Masken zu beschaffen, wenn jemand herausfindet, dass Masken helfen. Und den Leuten solange irgendwas zu erzählen und was denn nur. Und dann eine Verordnung zu tippen. Und die hinter der Fensterscheibe verstorbene Mutter ist auch Teil dieses Dramas. Genauso wie das Verlieren Angehöriger an die Krankheit oder die Angst, sich anzustecken.


    Aber wie gesagt, wen der Blick auf den Taschenrechner beruhigt, ich will das doch gar nicht ausreden. Mir scheint nur, dass es manchen hier nicht beruhigt, die nackten Fakten zu betrachten, sondern im Gegenteil, sehr unter Druck setzt.

    • Offizieller Beitrag

    Zitat aus dem von Nymphicus verlinkten Artikel

    Zitat

    Ashkenazi-Hoffnung said she is not sure how many kids suffer from post-COVID, but she estimates anywhere between 10% and 30% of those who recovered in Israel

    Falls du diese Prozentangabe meinst: sie ist geschätzt, wenn ich das Wort "estimates" richtig übersetze.


    Kl. Gr. Frosch

  • Dass etwa 30 % aller Covid-Erkrankten auch mehrere Wochen nach der akuten Infektion noch wenigstens 1 Symptom der Krankheit zeigen, scheint wohl so zu sein:


    Patientenbefragung in Genf


    Traf bzw. trifft auch auf mehrere meiner Kollegen zu. Allerdings haben sich davon alle bis zum jetzigen Zeitpunkt vollständig erholt. Ich schrieb wohl schon häufiger, dass ich weitaus mehr Personen kenne, die monatelang, bis zu einem Jahr und länger, mit den Folgen einer Epstein-Barr-Infektion zu kämpfen hatten. Anhaltende Müdigkeit und auch Gliederschmerzen sind Begleiterscheinungen von so mancher Virusinfektion, nur hat man das bis anhin einfach so hingenommen. Ich find's ja gut, dass man da jetzt mit einem anderen Blick drauf schaut. Nur dramatisieren muss man es auch nicht. Wir haben allerdings eine Schülerin, die infolge einer Covid-Erkrankung an massiven Gedächtnisstörungen leidet. Das finde ich schon beeindruckend und zeigt auch sicher, dass das keine harmlose Erkrankung ist. Ist Epstein-Barr aber eben auch nicht, das sollte man immer in Relation sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Wir haben allerdings eine Schülerin, die infolge einer Covid-Erkrankung an massiven Gedächtnisstörungen leidet. Das finde ich schon beeindruckend und seigt auch sicher, dass das keine harmlose Erkrankung ist. Ist Epstein-Barr aber eben auch nicht, das sollte man immer in Relation sehen.

    Ich suche ehrlich keinen Streit, deswegen möchte ich erstmal sagen, dass ich mich freue, dass Du das so schreibst, aber es mich mehr gefreut hätte, wenn ich nicht früher wegen dem Hinweis darauf angegriffen worden wäre und wenn man anderen Usern einfach mal weniger Misstrauen entgegengebracht hätte, wenn sie von ihren Erfahrungen damit berichten. Wir müssen als informierte Bürger dringend daran arbeiten, dass dieses Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt, da vielen Leuten kaum bewusst ist, dass Covid chronische Krankheit und auch permanente Schäden bedeuten kann. Daraus folgt nämlich, dass es keine Durchseuchung geben darf, insbesondere nicht in den Schulen. Ich erinnere daran, dass es einen noch viel größeren Anteil gibt, der nie zum Arzt geht, weil er sich zunächst subjektiv nicht schlecht oder nur unspezifisch angeschlagen fühlt, aber dann in großer Mehrheit Nierenschädenmarker aufweist (und wohlmöglich noch mehr).


    Das andere Viren soetwas auch anrichten können (etwa EBV - MCFS) ist tatsächlich so, aber ich würde daraus eher den Schluss ziehen, dass viele Viruserkrankungen unterschätzt werden und das Paradigma von der angeblichen chronischen Infektion als absoluter Ausnahme hinterfragt werden muss, was durchaus auch einige Ärzte so sehen. Ein neuartiges Virus wie Covid, dazu mit diesen Eigenschaften, kann prinzipiell katastrophale Langzeitfolgen entfalten, die wird nur erahnen können. Vorgänge im Nervensystem und Gehirn, im ganzen Blutkreislauf gibt es jedenfalls. Die Frage ist nur, was daraus wird, über einen mittleren Zeitraum. Es gibt starke Hinweise und scharfe Diskussionen darüber, dass viele "mysteriöse" Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Alzheimer eigentlich Infektionsfolgeschäden sind in letzter Konsequenz.

  • Nö. Schlechter aber auch nicht. Ich sag ja, ich habe 12 Kollegen, die an Covid erkrankt sind (alle symptomatisch) und alle haben sich bis heute vollständig erholt. Müdigkeit und Geschmacksverlust hatten die meisten noch 3 - 4 Wochen nach der akuten Erkrankung. Das Bild, das ja gerne mal gezeichnet wird, sieht irgendwie so aus, als müssten wir jetzt in einer Gesellschaft von Invaliden leben. Wir haben in der Schweiz geschätzte 20 - 30 % seropositive Personen (mehrere Antikörper-Studien bestätigen das ganz ganz wirklich), da glaube ich jetzt einfach mal nicht, dass das so ist. Es kommt halt sehr konzentriert gerade, darum wird es überhaupt auch wahrgenommen.

  • Du weißt doch selber, dass es als unfein gilt über Symptome zu klagen, gerade wenn es auf Arbeit ist oder so. Ich frage jeden, der mir von sich aus von seiner Erkrankung erzählt, ob es ihm wieder gut geht. Oft kommt "Ja..:", bei einer zweiten Nachfrage, die ich penetrant, wie ich halt so bin, stelle, kommt dann oft, dass man doch noch sehr Müde ist, sich nicht konzentrieren kann, dass aber ja wohl normal sei und es Bergauf gehe. Vieles merkt man auch erstmal garnicht, etwa wenn die T-Zellen (Immunsystem wird auch geschädigt und gealtert, es gibt gewisse Eigenschaften die man nur von wenigen anderen Viren bisher kannte) runtergehen, oder ich erinnere an die Tiroler Taucher aus dem März, die sich gesund fühlten und dann ganz verwundert waren, dass die Lungen hin waren bei der Vorsorgeuntersuchung, oder die Biomarker für Gefäßentzündungen. Mein Punkt ist nur; wir wissen das Ausmaß noch nicht, was sich aber andeutet lehrt vielen (zu Recht) erstmal das fürchten. Ich könnte jetzt wieder Horrorbefunde aufzählen, lass es aber mal, da das wahrscheinlich niemanden mehr überzeugen würde. Aber es gibt echt einiges, selbst Veränderungen im Hirnstoffwechsel. Kann sein, dass die Allermeisten davon in einem Jahr quietschfiedel sind. Es kann aber auch sein, dass die Hälfte von ihnen in 5 Jahren schwerkrank oder schlimmeres ist. Wir wissen es einfach nicht, wir dürfen nicht durchseuchen.


    Mir war stellenweise speiübel als Ende November die Zahlen bei uns explodierten und ich aus der Klasse kam und als noch keine Maskenpflicht herrschte. Weil ich an die drohenden Spätfolgen für meine Schüler denken musste und gleichzeitig an meine Machtlosigkeit, Schlimmeres alleine zu verhüten. Hoffentlich verstehst Du mich jetzt besser. Ich konnte daher auch nie deinen Humor teilen, als Du witzeltest, dass ihr jetzt endlich mal eine Woche ohne Infektionen im Schulhaus hattet. Wie gesagt hatten wir bei uns schon einen "milden" (d.h. nicht hospitalisierten) Fall im März und der Betreffende hat sich bis jetzt noch nicht erholt, das schwebte mir von Anfang an vor Augen.

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