Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Karl Lauterbach tweetete heute:

    Warum der Hass?

    Zitat


    Erneut rollt eine Hasswelle über mich im Internet, mit Morddrohungen und Beleidigungen, die schwer zu ertragen sind. Immer wieder Aufrufe zur Gewalt. Meine Büroschreibtische sind voll von Anzeigen und Ermittlungsgefahren. Es ist immer der Versuch, warnende Stimmen einzuschüchtern

  • Kris24: Das Argument macht in meinen Augen nur Sinn, wenn die Impfstoffhersteller mehr produzieren könnten, es aber aus welchen Gründen auch immer nicht tun. Ich gehe mal zu ihren Gunsten aus, dass das nicht der Fall ist. Wenn also x Dosen Impfstoff vorhanden sind, hemmt es die Mutationen eher weniger wie diese auf die Länder aufgesplittet werden, oder?

    Was meinst du? Das verstehe ich nicht.

  • Ich versteh's auch nicht. Die könnten, wenn die Anlagen dafür vorhanden wären, was offenbar nicht in ausreichendem Umfang der Fall ist. Ein Unternehmen, egal wie viel Geld es zur Verfügung hat, stellt aber nicht auf Verdacht schon Monate im Voraus irgendwo eine Anlage hin wenn diese möglicherweise nicht ausgelastet wird. Zumal auch das Fachpersonal verfügbar sein muss, ich schrieb schon mal, dass die Lonza noch im Herbst Stellenausschreibungen für die Anlage in Visp offen hatte. Dieses Problem kann man nur bedingt der Politik zuschreiben. Wir wissen erst jetzt so wirklich, dass Moderna und BioNtech erheblich besser ist als Astrazeneca bzw das letzteres einfach echt kritisch ist. So richtig lächerlich gemacht hat sich die Politik für mein Empfinden erst mit dem peinlichen Streit mit Astrazeneca, allen voran Markus Söder und Ursula von der Leyen. Da hätte man einfach das Maul halten und schnellst möglich so viel Geld wie möglich für die beiden guten Impfstoffe locker machen müssen.

  • Was meinst du? Das verstehe ich nicht.

    Das Argument war, dass Mutationen entstehen, wenn man in armen Ländern zu wenig impft. Mein Gegenargument: Das kann so oder so passieren, wenn Impfstoff begrenzt ist, ob jetzt 100% in den USA, 70% in den USA und 30% in Afrika oder 30% in den USA und 70% in Afrika verimpft werden.

  • Das ist wohl wahr. Sinnvollerweise müsste in Ländern mit besonders hohem Infektionsgeschehen zuerst geimpft werden. Insofern ist das schon nicht blöd, dass Israel, USA und UK so schnell impfen. Deren Tempo hat ja durchaus mit dem vorhandenen Druck zu tun. Aber was sinnvoll vs real ist, sind wie erwähnt zwei Paar Schuhe.


    Zumal die Länder des afrikanischen Kontinents ohnehin nichts mit den wirksamen Impfstoffen anfangen können, die haben die Logistik dafür gar nicht. Da kann man sich eh schon fragen, was die jetzt eigentlich noch machen sollen.

  • Das Argument war, dass Mutationen entstehen, wenn man in armen Ländern zu wenig impft. Mein Gegenargument: Das kann so oder so passieren, wenn Impfstoff begrenzt ist, ob jetzt 100% in den USA, 70% in den USA und 30% in Afrika oder 30% in den USA und 70% in Afrika verimpft werden.

    Wenn Südamerika erst in 2 Jahren anfängt zu impfen und in 4 Jahren fertig ist, während die USA in einem halben Jahr durch wären, ist das Mutationsgeschehen vielleicht ein anderes, als wenn der Impfstoff verteilt und überall gleichzeitig, dafür aber über einen Zeitraum von einem Jahr geimpft wird. Wenn alle Schweizer*innen immun sind und in einem Jahr eine Mutation über Italien aus Wuhan aus Sao Paulo kommt... Weiß ich nicht, so scheint es mir aber logisch.

  • Das ist ja ein anderer Ansatz. Wenn die USA in einem halben Jahr durch wäre, wäre es gut, wenn die Produzenten im selben Tempo weiterhin den Impfstoff herstellen, sodass dann Südamerika in einem entsprechend der Bevölkerungszahl langen Zeitraum geimpft werden kann. Die USA könnte ja bei der Impflogistik helfen; "America first" heißt ja nicht "America only".

  • Die Impfstoffe, mit denen Südamerika realistisch umgehen kann, wirken jetzt schon nur noch bedingt gegen Mutationen. Der Zug ist schon abgefahren, da muss ein neuer Plan her. Für Deutsche und Schweizer ist das bei weitem nicht so ein grosses Problem, weil die mRNA-Impfstoffe schnell angepasst werden können.

  • Man muss übrigens beim Lesen der internationalen Impfstatistik etwas aufpassen, fällt mir gerade auf. Für einige Länder wird zuerst der Prozentsatz einfach geimpfter Personen angegeben, andere Länder werden nach ihrem Anteil an verabreichten Impfdosen insgesamt gelistet. Sortiert man nach Anteil Personen, die bereits die Erstimpfung erhalten haben, stehen von den europäischen Ländern die nicht-EU-Mitgliedsstaaten (UK, Serbien, Schweiz, Norwegen, Island) auffällig besser da als der Rest. Dann finde ich übrigens auch die knapp 12 % für USA nicht mehr ganz so beeindruckend wenn man bedenkt, dass die dank Notfallzulassung schon 2 Wochen länger impfen als die Mehrheit der europäischen Staaten.

  • Naja, "die Mehrheit der europäischen Staaten" hätte doch auch die Notfallzulassung beantragen können, oder gibt es dort entsprechendes Recht nicht?

  • Das ist ja ein anderer Ansatz. Wenn die USA in einem halben Jahr durch wäre, wäre es gut, wenn die Produzenten im selben Tempo weiterhin den Impfstoff herstellen, sodass dann Südamerika in einem entsprechend der Bevölkerungszahl langen Zeitraum geimpft werden kann. Die USA könnte ja bei der Impflogistik helfen; "America first" heißt ja nicht "America only".

    Moderna wäre wohl noch geeignet für Länder wie z. B. Chile weil er zumindest nicht bei - 80 °C gelagert werden muss. Leider ist das aber der teuerste der zur Zeit verfügbaren Impfstoffe. Da wäre jetzt wirklich die internationale Gemeinschaft gefragt solche Impfstoffe zu spenden.

  • Naja, "die Mehrheit der europäischen Staaten" hätte doch auch die Notfallzulassung beantragen können, oder gibt es dort entsprechendes Recht nicht?

    Nein. Die EMA ist die Behörde, die für die gesamte EU entscheidet und die sieht keine Notfallzulassung vor. Ehrlich... Diese Frage wurde auch schon 30 x beantwortet.

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  • Ich glaube immer noch, dass die privaten Treffen das wahre Problem waren, die zu dem Anstieg Ende 2020 führten, nicht die von dir genannten Punkte.

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