Das ist die zum-kotzen-Kirsche auf der das-geht-mir-auf-die-Nerven-Sahne auf dem alles-scheiße-Eis
ich hatte heute auch ein Lockdown-Tief, jetzt musste ich lachen, danke dafür!
Das ist die zum-kotzen-Kirsche auf der das-geht-mir-auf-die-Nerven-Sahne auf dem alles-scheiße-Eis
ich hatte heute auch ein Lockdown-Tief, jetzt musste ich lachen, danke dafür!
Oft lese ich hier, dass ihr für das Distanzlernen länger braucht. Wirklich aus Interesse: Wieso ergibt sich das bei euch so?
Bei mir: Anfahrt zur Schule fällt weg, ebenso wie die Durchführung des Unterrichts, Besprechungen nach Unterrichtsschluss, in unserem Fall sogar Klassenarbeiten samt deren Korrektur. Klar dauert das digitale Aufbereiten seine Zeit und ich kenne die Funmelei sehr wohl. Die ABs müssen auch anders aufbereitet werden oder mit Erklärvideo verknüpft werden, etc. und das kostet alles mehr Zeit in der Vorbereitung und fühlt sich stressig an. Aber aufwändiger als das normale Alltagsgeschäft? Da bin ich weit von weg.
Was macht ihr denn so viel mehr, dass ihr trotz gewisser Zeitersparnisse trotzdem länger arbeitet? Ich meine das auch nicht konfrontativ, mir fehlt da wirklich die Fantasie.
Was macht ihr denn so viel mehr, dass ihr trotz gewisser Zeitersparnisse trotzdem länger arbeitet? Ich meine das auch nicht konfrontativ, mir fehlt da wirklich die Fantasie.
Ich denke, da wird auch viel mit der Technik gekämpft.
Ich denke, da wird auch viel mit der Technik gekämpft.
Kenne ich, aber so extrem, dass es die ursprüngliche Arbeitszeit übersteigen würde?
Ich muss wesentlich mehr korrigieren und schriftlich Rückmeldung geben, auch wenn es nur ein paar Sätze sind. Da ich nur Oberstufenklassen habe, müssen die Arbeitsaufträge eine gewisse Qualität haben. Insgesamt rechne ich für diese Woche mit ca 120-150 computergeschriebenen Seiten, die ich lesen muss + Rückmeldung.
Da ich durch meine Abschlussklassen vor Ort sein muss, habe ich die Ersparnis des Fahrtweges leider nicht.
Man muss halt komplett umdenken und alles Material überarbeiten.
In Übungsphasen nicht rumgehen und mal eben drüber gucken fehlt mir. Bei so was stellen Schüler mir mehr fragen als bei Arbeitsphasen im Distanzunterricht.
Was ich extremer finde ist was ich teilweise bei Instagram sehe. Da werden Klassenzimmer designt, eingerichtet, mit Links versehen... ich erstelle jetzt nicht massig interaktive pdfs, aber halt auch hier und da Aufgaben in Forms. Da denke ich mir aber auch, dass ich Zeit spare, weil die sich am Ende fast selbst korrigieren.
Erklärvideos drehen, statt im Unterricht erklären. Die Arbeit ist halt anders.
Edit: anfangs hab ich auch alles Korrektur gelesen. Mittlerweile denke ich mir: das mache ich doch sonst auch nicht.
Also dann jetzt doch peer correction, breakoutrooms, Schüler lesen ihre Texte bei der Videokonferenz vor...
Kenne ich, aber so extrem, dass es die ursprüngliche Arbeitszeit übersteigen würde?
Naja, wenn so wie heute ca. 8 Stunden gar nichts geht und man immer wieder probieren und warten muss, dann problemlos
Aber auch wenn wir nicht digital arbeiten, sondern analog, dann fällt eben sämtliche Selbstkontrolle oder ein kurzes drübergucken bei den Kindern weg, sondern alles muss komplett korrigiert werden, jeder Schritt möglichst genau beschrieben und das in Einfach usw. Das kostet enorm viel Zeit und die Schere bei den Leistungen ist einfach noch größer und wenn man dann wirklich jedes Kind dort abholt, wo es ist und das auch noch in allen Hauptfächern, dann gibt es eben bei uns z.B. für fast jedes Kind einen eigenen Wochenplan und der muss eben genau durch die KOrrekturen abgepasst werden.
Was macht ihr denn so viel mehr, dass ihr trotz gewisser Zeitersparnisse trotzdem länger arbeitet?
Ich fahre trotzdem jeden Tag zur Schule um auch ein paar administrative Sachen in der Schule zu erledigen. Deshalb habe ich da schonmal kein Zeitersparnis. Sport ist jetzt viel mehr Aufwand, weil ich erstmal selbst meinen “Rekord” aufstellen und Videos drehen muss, die die SuS dann übertreffen können. In Physik muss ich auch erst jedes Experiment vorbereiten und filmen um das dann hochzuladen. Meine Matheklassen haben alle jetzt freiwillige Übungsecken die mit PDFs gefüllt werden müssen. Dazu kommt die Korrektur der abgegeben Aufgaben + Livekonferenzen. In Mathe ist jede Stunde im Stundenplan auch Live. Sport mache ich weniger Live, das stimmt, aber in Physik mache ich dann wiederum viel live. Das Frist alles sehr viel Zeit. Zudem habe ich Sprechstunden. Freitags nachmittags spreche ich mit jedem Schüler aus meiner eigenen Klasse um zu hören wie es ihnen geht und um ggf. zu merken wenn etwas ganz und gar nicht stimmt bei den Kids.
Edit: anfangs hab ich auch alles Korrektur gelesen.
Tatsächlich ist es genau das, was ich im möglichen Rahmen im Unterricht mache - ich bin permanent im Raum unterwegs um jeden zu unterstützen und die Ergebnisse anzuschauen. Ist anstrengend, ja, funktioniert aber gut. Jetzt ist es so, dass ich kaum Material habe, das ich nutzen kann. Muss also erstmal alles neu erstellen. Dann muss es die Technik hergeben, dass ich es ins Netz stellen kann. Dann muss ich erstmal 40 Anfragen von SuS bearbeiten, die nicht bei Moodle reinkommen. Dann kommen haufenweise Ergebnisse, bei denen eine Rückmeldung notwendig ist. Entweder weils toll gemacht wurde und man das würdigen möchte bzw muss. Oder weil etwas völlig falsch verstanden wurde. Oder weil abgeschrieben wurde. Oder weil ein falsches Format eingesendet wurde. Oder, oder, oder. Und da ich um die 200 SuS habe, fällt da eine Menge an. Und selbst wenn man das ganze artig abarbeitet, hat das alles nicht mal 10% der Effizienz, die es im Unterricht hat. Im Grunde ist es die Effizienz, die mich so nervt. Da hockt man stundenlang am Rechner und ärgert sich über alles mögliche um am Ende festzustellen, dass das, was man den ganzen Tag gemacht hat, im Unterricht viel effektiver mit einem Bruchteil der Arbeit möglich wäre. Und wenn ich dann noch einbeziehe, wie viele SuS untertauchen, weil Zuhause Gewalt, weil kein Bock, weil kein Zuspruch, weil kein Internet, weil kein Computer etc. etc. etc. dann steigert das nicht gerade meine Motivation. Präsenzunterricht ist gerade nicht drin, ja. Aber zumindest die Lernplattformen sollten laufen und das stabil. Und die Medien und Politiker sollten aufhören es als den Normalfall darzustellen, dass alle SuS ganz toll motiviert in einer Videokonferenz sitzen und wer weiß was zauberhaftes macht und das ganz supi dupi toll geht, wenn sich die Lehrkraft nur ein bisschen Mühe gibt. Also ICH schiebe keine 12 Stunden Tage, nur weil die Technik kacke ist, das Internet gebietsweise wie im Jahr 1995 ist und die Hälfte der SuS eh keine Technik hat, weil es viel zu wenig Leihgeräte für zu viele bedürftige gibt und weil irgendwelche Eltern oder sonst wer supidupi Zauberunterricht sehen will. Hut ab vor allen, die tollen Digitalunterricht machen, das meine ich ernst. Aber ich mache das, was in meinem Deputat für mich zeitlich drin ist. Und wenn das halt Kacke ist, dann ist das halt so. Schlimm genug, dass ich dem Dienstherren alle meine Privaten Geräte und mein Internet gratis zur Verfügung stelle.
Nachtrag: Ich überschlage mal grob - auf diese 200 SuS kommen etwa 15 Fächer, wenn ich mich nicht verrechne: Also könnten pro Woche bei einer Aufgabe pro Fach 3000 Schülerergebnisse anfallen. Da könnte ich die Wände hochgehen wenn sich im Fernsehn Eltern hinstellen und rumnörgeln, dass sich die Lehrer nicht mal die Mühe machen, zu einer Aufgabe ein paar Zeilen Rückmeldung zu schreiben...
Da könnte ich die Wände hochgehen wenn sich im Fernsehn Eltern hinstellen und rumnörgeln, dass sich die Lehrer nicht mal die Mühe machen, zu einer Aufgabe ein paar Zeilen Rückmeldung zu schreiben...
Naja, wenn ich als Lehrer erwarte, dass mir die Schüler alle Arbeiten einzeln eingescannt schicken, dann erwarte ich als Mutter auch, dass sie die korrigieren, wenn sie nur die Musterlösungen einstellen, dann muss ich es dafür nicht erst einscannen und schicken, um dann eh alleine korrigieren zu müssen (was auch ok ist).
Aber man braucht ja auch eine Kontrolle, DASS etwas gearbeitet wurde. Wie soll das anders gehen als über "Beweisfotos"?
Während ich im letzten Lockdown noch alles korrigiert habe (da hatte ich aber auch nur eine Klasse zu betreuen), werde ich dies jetzt nicht mehr tun. Ich habe 74 Schüler (bei halber Stelle) 2/3 davon Oberstufe.
Das kann ich einfach nicht mehr leisten. Entweder wir korrigieren gemeinsam in der Videokonferenz (falls die irgendwann mal wieder gehen) oder ich lade Lösungen hoch.
Trotzdem brauche ich ja Noten und muss gucken, ob die Schüler etwas gearbeitet haben.
Unser Ministerpräsident wurde von Typen mit schwarzweißroten Mützen zu Hause aufgesucht heimgesucht und bedroht. Er war so geistesgenewärtig, nach kurzem Gesprächsversuch mit dem Schneeschippen fortzufahren.
Das sind dieselben gefährlichen, dummen Menschen wie die "Proud Boys" und ich frage mich, was man staatlicherseits gegen sie zu unternehmen gedenkt.
Naja, wenn ich als Lehrer erwarte, dass mir die Schüler alle Arbeiten einzeln eingescannt schicken, dann erwarte ich als Mutter auch, dass sie die korrigieren, wenn sie nur die Musterlösungen einstellen, dann muss ich es dafür nicht erst einscannen und schicken, um dann eh alleine korrigieren zu müssen (was auch ok ist).
Man kann (und sollte) durchaus, wie im Unterricht auch, die sonstige Mitarbeit durch Sichten der Schülerbearbeitungen einschätzen und bewerten. Dafür ist aber keine detaillierte Korrektur der einzelnen Bearbeitungen nötig und innerhalb unserer Arbeitszeit auch schlicht nicht leistbar. Auch im Präsenzunterricht schaffe ich es bestenfalls überblicksartig auf einzelne Bearbeitungen zu schauen und zu Schwerpunkten Rückmeldungen zu geben bzw. diese in die Plenumsdiskussion aufzunehmen. Warum sollte das im Distanzlernen anders sein?
Die Rückmeldung der SuS aus dem ersten Lockdown war jedenfalls, dass das schlimmste für sie war, dass sie die Aufgaben alle "umsonst" gemacht haben, weil sie nicht vernünftig gesichtet wurden. Daraufhin haben sie ihre Arbeit dann auch mehrheitlich eingestellt. Oder sie sind nicht mitgekommen und keinem ist es aufgefallen. Ich kontrolliere im Unterricht, wer die Hausaufgaben macht und auch ob und wie die Aufgaben im Unterricht erledigt werden. Es geht bei mir mehrheitlich um Sprachlerner, SuS ohne Hauptschulabschluss und Förderschüler. Gerade die Sprachlerner brauchen unheimlich viel Unterstützung.
Wenn ich nur eine Musterlösung zur Selbstkontrolle reingebe, dann wird die entweder ignoriert, kopflos abgeschrieben oder falls relevant für die Klassenarbeit: Vor der Klassenarbeit auswendig gelernt. Deshalb gibts von mir keine Musterlösungen. IdR ist der Umfang der Aufgaben auch recht überschaubar, da wird mal ne viertel Seite geschrieben oder so. Das kann ich wunderbar im Unterricht sichten, sofort rückmelden und mir meine Notizen machen, da ja nie alle gleichzeitig fertig werden. Während die einen noch am schreiben sind, gehe ich das zusammen mit denen durch, die schon fertig sind. Es ist halt einfach die Masse, die den Unterschied macht, wenn ich das alles zum lesen nach Hause geschickt bekomme und mich durchklicken muss und alles aufschreiben muss.
Das einzige was bei meinen Pappenheimern hilft damit ein vernünftiges Arbeit dabei herumkommt ist sehr engmaschige Kontrolle, ganz viel Motivieren und die Wertschätzung von jeder Kleinigkeit, die mal gut läuft. Eigenverantwortliches Lernen ist da (noch?) nicht zu holen, funktioniert nur sehr stark begrenzt und muss erst in kleinen Schritten gelernt werden. Manchmal würde ich Teile des Distanzunterrichts einfach gerne outsourcen
Oft lese ich hier, dass ihr für das Distanzlernen länger braucht. Wirklich aus Interesse: Wieso ergibt sich das bei euch so?
Das stimmt, der Arbeitsweg, Pausenaufsichten und Sitzungen usw fallen zwar weg, aber ich muss mich (gerade als Klassenlehrerin) wesentlich häufiger mit meinen Kollegen der Klasse (sowie mit den Klassenleitungen meiner anderen Klassen) kurzschließen und abstimmen. Ich muss hinterhertelefonieren, wenn ein Schüler die Aufgaben nicht runterlädt, sich nicht einloggt, nicht am Onlineunterricht teilnimmt etc. Für Aufgaben, die ich nicht kontrollieren kann (bei 2 Fremdsprachen und ca. 70 SuS kann ich nicht alles selbst korrigieren), stelle ich nicht einfach copy/paste Lösungen ein, sondern erkläre etwas dazu (warum hier jetzt diese Zeit oder dieses Verb rein muss in die Lücke, welche alternativen Lösungen es gibt etc.). Es ist einfach komplett anders und das, was ich normalerweise im Unterricht erkläre, versuche ich durch Recherche (Lernvideos), Tonaufnahmen, schriftliche Erklärungen etc. aufzufangen. Dauert...
Oft lese ich hier, dass ihr für das Distanzlernen länger braucht. Wirklich aus Interesse: Wieso ergibt sich das bei euch so?
Ich rufe einmal in der Woche alle an, den Rest der Zeit kläre ich Fragen per Mail. Alles Dinge, die sonst nicht anfallen. Jeder sonst gesagte Satz muss aufgeschrieben werden. Reden geht viel schneller als schreiben. Man schaut Sachen durch, die man sonst bespricht. Die Aufgabensuche gestaltet sich aufwendiger, weil ich überlegen muss: können sie das auch alleine? Kommt trotzdem was Sinnvolles bei rum? Dann bastle ich am online-Klassenzimmer. Gehe noch mal in die Schule, um was zu fotografieren und den Kindern hochzuladen, erstelle aus fertiggestellten Arbeiten kleine Präsentationen, Zeugnisse stehen jetzt an, Eltern treffen, um Material auszugeben, dann will jeder sein Leid klagen...
Ach und die Notbetreuung nicht zu vergessen.
Man kann (und sollte) durchaus, wie im Unterricht auch, die sonstige Mitarbeit durch Sichten der Schülerbearbeitungen einschätzen und bewerten. Dafür ist aber keine detaillierte Korrektur der einzelnen Bearbeitungen nötig und innerhalb unserer Arbeitszeit auch schlicht nicht leistbar. Auch im Präsenzunterricht schaffe ich es bestenfalls überblicksartig auf einzelne Bearbeitungen zu schauen und zu Schwerpunkten Rückmeldungen zu geben bzw. diese in die Plenumsdiskussion aufzunehmen. Warum sollte das im Distanzlernen anders sein?
Aber die Zeit der Kinder und Eltern wird eben auch nicht mehr, ich habe einfach nicht die Zeit für alle drei Kinder alle Arbeiten sinnlos hochzuladen, sprich Kollegen, die nicht korrigieren bekommen von mir nichts mehr, so einfach ist das.
Oft lese ich hier, dass ihr für das Distanzlernen länger braucht. Wirklich aus Interesse: Wieso ergibt sich das bei euch so?
Weil ich nicht einfach nur mein Arbeitsblatt als PDF hochlade, sondern versuche interaktives Material, welches zum selbstorganisierten Lernen anregt, zu erstellen.
Erklärvideos, geführte Lektionen, Tests müssen dazu dann erstellt werden.
Noch dazu Ansprechpartner für alle Orte, wo es gerade brennt. (Das nervt allerdings, vor allem Dinge, die eben nicht erst seit heute klar sind, die schon vorher hätten auffallen können)
Der R-Wert ist jetzt seit ein paar Tagen wieder über der 1 und auch in meinem Landkreis steigen die Zahlen wieder Richtung der gefährlichen 200. Ist das Grund für Besorgnis?
Nein, natürlich nicht. Das ist Grund die Dorfkneipe endlich wieder zu öffnen.
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