Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ich halte das Potential von nachhaltigem Lernen während des Fernunterrichts, gerade für Grundschüler, für gering. Dann kann man auch gleich sagen: Ist eine Notsituation, die nur einmal alle 100 Jahre vorkommt, Bildungslücken wird es eh geben, Alltag ist derzeit eh unmöglich, Bildung können wir mal hinten anstellen.

    So etwas lässt sich m.E. auch nur aus der bequemen Beamtenhaltung "Ich bekomme doch eh meinen Sold" heraus sagen, oder würdest du das auch unter der Bedingung Kurzarbeit bei 0% so sehen? Während uns allen klar ist, dass die "normalen" Ferien für Urlaub und Überstundenausgleich da sind, ist der Bevölkerung wohl kaum vermittelbar, dass wir weitere 3-4 Wochen bei voller Besoldung untätig zu Hause sitzen.


    Davon ganz abgesehen mag Fernunterricht den Präsenzunterricht nicht zu 100% ersetzen, die Effektivität und Nachhaltigkeit schätze ich aber deutlich höher als "bringt nichts" ein. Irgendwie ist es auch unsere Aufgabe als Lehrkräfte dafür zu sorgen, dass dieser möglich effektiv abläuft.

  • Du meinst die, die alles für die lieben Kleinen privat ausdrucken und das Porto selbst zahlen oder persönlich ausliefern fahren?


    Es hängt immer davon ab, was die Schulen zur Verfügung stellen. Beim Rest muss man halt abwägen - selbst zahlen oder darauf verzichten.

    Irgendwie verstehe ich es nicht.

    Die Schulen sollen geöffnet bleiben.

    Digitales wird abgelehnt, dafür für Analoges plädiert,

    und am Ende sollen dann doch lieber Ferien sein, weil der Nutzen nicht ersichtlich sei?


    Es haben doch sehr viele SuS sehr fleißig an den Aufgaben gearbeitet.

    Und sehr viele Lehrkräfte haben das durchaus gesehen und honoriert oder moniert, dass verpflichtend gedachte Aufgaben plötzlich freiwillig deklariert wurden, gerade weil die SchülerInnen dann durchaus zu Hause arbeiten und lernen.


    Ich denke, gerade bei den Jüngeren wird es nicht so schnell gehen mit der Umstellung, dennoch halte ich es für erwartbar, dass man sich als Eltern um die Bedienung eines E-Mail-Programmes bemüht (und dabei Hilfe sucht und annimmt) und das eigene Kind an die gestellten - meist analogen - Aufgaben setzt.


    Ebenso finde ich es angemessen, dass man in der Schule das selbstständige Arbeiten mit Plänen einübt und - sofern möglich - die digitalen Programme zeigt oder auch mit den SuS nutzt, damit sie darin Übung haben und es leichter wird, wenn sie das nächste Mal zu Hause sitzen.

  • So etwas lässt sich m.E. auch nur aus der bequemen Beamtenhaltung "Ich bekomme doch eh meinen Sold" heraus sagen, oder würdest du das auch unter der Bedingung Kurzarbeit bei 0% so sehen? Während uns allen klar ist, dass die "normalen" Ferien für Urlaub und Überstundenausgleich da sind, ist der Bevölkerung wohl kaum vermittelbar, dass wir weitere 3-4 Wochen bei voller Besoldung untätig zu Hause sitzen.

    Ich sehe derzeit auch keine Grundlage für volle Bezahlung für Lehrer, wenn du das meinst. Ist zugegebenermaßen aber schwierig, Beamte in Kurzarbeit zu schicken. Zum markierten Satz: Stimmt zwar, aber es gibt derzeit Schlimmeres, worüber sich die Bevölkerung Gedanken machen muss. Der Mann einer Bekannten verlor während des 1. Lockdowns seinen Job. Mit über 60 wird er voraussichtlich keinen Job mehr finden, wird in ein paar Jahren vermutlich nicht die volle Rente ausgezahlt bekommen.


    Du meinst im Grunde "weniger ist besser als nichts", womit du Recht hast. Man muss sich nur bewusst sein, dass es "wenig" ist (In der Hoffnung, dass die Politik das auch weiß!) und dass die Bildungslücken uns zumindest die nächsten 1-2 Jahre noch verfolgen werden.

  • Und weil der Mann einer Bekannten die Arbeit mit 60 Jahren verloren hat und deshalb seine 45 Beitragsjahre nicht zusammenbekommt in den kommenden 7 Jahren,

    bist du der Meinung, dass Lehrkräfte gerade auch nichts verdienen sollten und ihre Pension zu kürzen ist?


    Ich sehe derzeit auch keine Grundlage für volle Bezahlung für Lehrer, wenn du das meinst.

    Keine Ahnung, womit du deine Zeit verbringst, aber du kannst gerne ein bisschen Arbeit abhaben, wenn du Langeweile schiebst und unentgeltliche Aufgaben suchst.

  • Und weil der Mann einer Bekannten die Arbeit mit 60 Jahren verloren hat und deshalb seine 45 Beitragsjahre nicht zusammenbekommt in den kommenden 7 Jahren,

    bist du der Meinung, dass Lehrkräfte gerade auch nichts verdienen sollten und ihre Pension zu kürzen ist?

    Es ging mir um verlängerte Ferien, nicht um Entlassung. Nur solange die Zahlen noch so hoch sind.

  • Und wie kommen die analogen Arbeitsaufträge aus der Quarantäne der Lehrkraft zu den SchülerInnen in Quarantäne?

    Um meine Kollegin zu zitieren: "Es wird schon keiner was sagen, wenn ich nur mal schnell zum Postbriefkasten gehen, während ich in Quarantäne bin!" :autsch:


    Ich halte das Potential von nachhaltigem Lernen während des Fernunterrichts, gerade für Grundschüler, für gering. Dann kann man auch gleich sagen: Ist eine Notsituation, die nur einmal alle 100 Jahre vorkommt, Bildungslücken wird es eh geben, Alltag ist derzeit eh unmöglich, Bildung können wir mal hinten anstellen.

    Hm, also so negativ sehe ich das nicht, bei uns gab es beim letzten Mal eigentlich keinerlei Lücken im Durchschnitt (klar einige fallen hinten runter, ehrlich gesagt, dann sei es drum), was natürlich dann auch am Wechselmodell z.T. lag, aber aktuell machen unsere Schüler genauso ihren Wochenplan, wie in der Schule auch, nur wenn es jetzt länger dauert müssen wir uns bei einigen zur Buchstabeneinführung was einfallen lassen, wobei bei meinem Sohn der einfach eben so eingeführt wurde und ich denke nicht, dass er damit eine Lücke hat und bisher brauchte er außer Überzeugung, dass er weiter arbeiten muss auch keinerlei Hilfe.

  • ich korrigiere heute den ganzen Tag die Woche Fernunterricht vor Weihnachten meines 2. Leistungskurses (den 1. hatte ich noch vor Weihnachten korrigiert). Nur eine Schülerin hat nichts abgegeben (fehlt auch im Unterricht oft unentschuldigt), alle anderen haben die Aufgaben sehr ausführlich beantwortet. Es war neuer anspruchsvoller Lehrstoff, den sie mit meiner Unterstützung selbst erarbeitet haben (und hoffentlich daher gut behalten werden.)


    Nebenher überlege ich die ganze Zeit, welche Themen ich wie aufbereitet bearbeiten lasse. Moodle hat bei uns vor Weihnachten mit den Kursstufe gut geklappt. Leider wissen wir nicht, wie es läuft, wenn alle darauf zurück greifen (alleine deshalb war die Ferienregel vor Weihnachten schlecht).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Nur solange die Zahlen noch so hoch sind.

    Wie lange wird das sein? Januar - Februar - März ... hm, 1/4 Jahr oder ein halbes?

    Die Kinder haben Ferien, die Lehrkräfte unbezahlte Freistellung ... ?

    Oder kann ich in der Zeit meine Überstunden abbummeln?


    Dann müssten wir ja auch keine Kontakte mehr halten, können das Schulhaus zusperren,

    ... die Zeugnisse werden nicht verteilt,

    ... Anmeldungen auf weiterführende Schulen bleiben aus,

    ... Abschlussprüfungen lassen wir sein,

    ... die Digitalisierung können wir uns schenken


    ... und wir freuen uns darauf, nach den Sommerferien einige Kinder wiederzusehen?

  • Meine Güte ...

    Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen:

    Lindberg hat überhaupt keine eigene Meinung und klare Linie, vieles von dem, was er schreibt ist ganz offensichtlicher und unverhohlener Unsinn (wie die Idee, der Vorstandsvorsitzende eines Weltkonzerns könne in der Produktion mithelfen) den er mit Sicherheit nicht selber glaubt oder erst nimmt. Es ist für ihn nur ein Zeitvertreib hier täglich, mal provokativ, mal scheinbar naiv, irgendwelche Thesen, Fragen und Ideen rein zu werfen um sich dann darüber zu amüsieren, dass jemand darauf anspringt und durch die Decke geht.


    Wenn man an solchen Diskussionen Spaß hat, kann man sich drauf einlassen.

    Wenn man an solchen Diskussionen keinen Spaß hat, kann man die Beiträge - per Funktioniert oder im Kopf - ausblenden.


    Wenn man keinen Spaß daran hat, aber trotzdem meint darauf anspringen zu müssen, sollte man sein eigenes Verhalten überprüfen.

  • Moebius: Nur dass das klar ist: Ich habe manchmal kontroverse Meinungen zu manchen Themen, aber ich habe es nicht nötig, hier zu trollen oder ähnliches. Von daher: Meine Beiträge sind in den meisten Fällen ernst gemeint - Ausnahme ist, wenn ich das Ganze mit entsprechenden Smileys ergänze.

    Niemand muss meine Meinung teilen, ich will lediglich ernst genommen werden, genauso wie das jeder andere User hier von mir erwarten kann.

  • Moebius: Da sind wir uns mal vollkommen einig. Ich hatte ja schon mal vorgeschlagen, einen extra-Thread "Diskutieren mit Lindbergh" zumachen.


    @Lindbergh: Wenn du deine Beiträge alle ernst meinst, tust du mir leid.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus>


    Auch wenn ich die Beiträge von Lindbergh ebenfalls manchmal grenzwertig finde, sollten wir von persönlichen Angriffen absehen.

    Nehmt die Beiträge auf und diskutiert mit ihm oder reagiert auf die Beiträge.

    Wer das nicht will - kann auch weggucken.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • das Problem für mich, ist, dass ich Lindberghs Bemerkungen tatsächlich manchmal in meiner Umgebung höre (ich "übe" also, wenn ich ihm antworte ^^ /denke nach, wie ich überzeugen kann)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Du meinst die, die alles für die lieben Kleinen privat ausdrucken und das Porto selbst zahlen oder persönlich ausliefern fahren?
    Das ist eine ganze neue Form von Covidiotie, quasi die Lehrer-Edition. Aber da sind ja einige Kollegen immer scharf drauf ihr eigenes Gehalt zu schmälern für die "armen Schüler".

    Da sag ich mal danke.

    Ich bin eine derjenigen, die gar keine andere Wahl hat, als den Großteil der Arbeitsmaterialien für ihre Schüler privat auszudrucken. Und ich sorge sogar dafür, dass die Unterlagen auch in die Briefkästen gelangen. Warum ich das tue? Sicherlich nicht, weil ich so unglaublich "scharf darauf bin" mein Gehalt für meine "armen Schüler" zu schmälern, sondern weil ich durch meinen Beruf auch eine gewisse Verantwortung für das Bildungsgeschehen meiner Schüler habe. Ich arbeite sowohl analog, als auch digital; habe eine erste Klasse im Brennpunktviertel und möchte, dass irgendetwas in diesen schwierigen Wochen hängen bleibt. Das ist mein verdammter Job und ich werde dafür sehr viel besser bezahlt als viele andere, die sicherlich härtere Arbeit leisten, nicht nur in diesen Tagen!


    Ja, ich möchte mehr als einen schwarz-weiß- Kopierer im Lehrerzimmer.

    Ja, ich möchte mehr als 16 Schullaptops für 250 Schüler.

    Ja, warmes Wasser nehme ich auch.

    Danke, für die 2 DinA4- Seiten mit der Erklärung, wie ich ein Fenster zu öffnen habe.

    Ja, mehr als 1 Rechner im Lehrerzimmer, der den Ansprüchen des Datenschutzes genügt wäre nett.

    Schön, der Drucker ist defekt; da mal ich einfach. Bin ja Grundschullehrer.

    Ne, danke. Die Tafel behalt ich. Aber vielleicht digitale Tafeln in den Klassen 3 und4?

    Ja, das ist ein VHS- Player. Ja, der wird benutzt.


    Und ich drucke sogar "für meine lieben Kleinen" in Farbe und bunt, bunt. Weil ich es genauso brauche!

  • So, PK auch in Nds. ...

    ... und wieder wird auf den nächsten Tag verwiesen ... und auf eine Pressemitteilung... Seite ... nicht verfügbar.

    ... ah jetzt:

    - Weiterführende Schulen: Distanzunterricht

    - Grundschulen: 1 Woche Distanz mit Notbetreuung, dann Wechselunterricht

    - Kita: geschlossen, 50% Plätze für Notbetreuung

  • So, PK auch in Nds. ...

    Kurz:

    Grundschule 1 Woche verlängerte Ferien, dann Szenario B

    Weiterführende Schulen Szenario C (digital) bis Ende des Monats mit Ausnahme von Abschlussklassen, die haben Regelunterricht.

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