Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wenn ich daran denke, wie sich hier seit dem Lockdown die Massen durch die Supermärkte schieben und an den beiden Tagen vor der Schließung die Innenstadt proppenvoll war, wundert mich das nicht. Die letzten zwei Tage war der Parkplatz am hiesigen Supermarkt und im angrenzenden Wohngebiet auch total zugeparkt, Ausnahmezustand pur. In den Nachrichten kamen Berichte über Naherholungsgebiete mit Schnee, die völlig von Besuchermassen überrannt werden und schon Zugangsbeschränkungen ergreifen. Menschenmassen ohne Abstand und Mundschutz. Mich macht das ja sprachlos. Warum die Zahlen dann nicht runtergehen, wundert mich nicht, die Inkubationszeit beträgt ja bis zu 14 Tage.

    Heute beim Einkaufen hörte ich, wie sich 2 Verkäuferinnen darüber unterhielten, dass manche Leute hier wohl dreimal am Tag bisschen einkaufen und rumgucken...vor Langeweile.

  • Heute beim Einkaufen hörte ich, wie sich 2 Verkäuferinnen darüber unterhielten, dass manche Leute hier wohl dreimal am Tag bisschen einkaufen und rumgucken...vor Langeweile.

    Für manche Ältere ist das derzeit wirklich das Tageshighlight. Kann man es ihnen übelnehmen?

  • Die Politik versprach, dass die Maßnahmen mit dem Ziel verhängt werden, die Zahlen soweit zu drücken, dass im Anschluss wieder vermehrt zum Alltag zurückgekehrt werden kann. Jetzt haben wir fast 2 Monate später und das Ziel wurde verfehlt - das Zahl war doch nicht die Behebung des exponentiellen Wachstums, sondern eine deutliche Negativwende. Was muss also passieren, dass wir in absehbarer Zeit in Richtung der vielfach genannten 50 auf 100k kommen? Der Lockdown wird das nicht erreichen.

    Da hast Du leider Recht. Ich kann den Zorn, die Enttäuschung und das Misstrauen der Leute nachvollziehen. Von Anfang an hat man die Leute versucht zum Narren zu halten und sie mit derartigen Versprechung pädagogisch wie ein kleines Kind behandeln. "Um Weihnachten zu retten" "Zeitlich definitiv begrenzt". Ich finde das überhaupt nicht gut und gebe dem ganzen eine erhebliche Mitverantwortung; es geht dabei immer darum, dass eigentliche Verantwortungsträger ihr Gesicht waren können, nachdem sie vorher versagt haben.


    Erinnere dich zurück, wie man über die Masken gelogen hat. Natürlich hätte jedem klar sein müssen, dass medizinische Masken eine Wirkung haben, sonst gäbe es sich nicht. Am Anfang wurde die Krankheit absolut bagatelisiert, eine schwache Grippe genannt. Alle haben mitgemacht. Und heute wundert man sich, dass man 15% Verschwörerungstheoretiker im Land hat. Du hast mit diesem Aspekt recht.


    Wenn es theoretisch keine Kontakte zwischen Menschen gäbe in einem Land mit geschlossenen Grenzen, wäre die Krankheit allerspätestens nach 3 Wochen prinzipiell erstmal ausgestorben. Also kann ein Lockdown das erreichen, man müsste halt schauen, woran es momentan liegt. Aber wir haben keine Wende zum negativen. Die heute sterben, sind die, die sich Anfang Dezember ansteckten, als Du fleißig gegen den neuen Lockdown warst. Das sind die Konsequenzen aus dem Lockdownlight, die wir jetzt tragen.

  • Solche Äußerungen und dann wundert man sich, dass manche von Panikmache etc. sprechen?!

    Ja, wundere ich mich. Was meinst Du denn würde passieren, wenn man JEGLICHE Maßnahmen im europäischen Winter aufgeben würde? Das ist ein hypothetisches Szenario, weil das keiner, der nicht komplett unzurechnungsfähig ist, versuche würden.


    In Mittelamerika war das letztes Jahr so. Im Sommer.

  • Ich habe in dem Punkt wirklich ungerne Recht, aber ich vertrat seit Mitte Oktober (Da fing es mit den Überlegungen zu den Sperrstunden an.) die Auffassung, dass die Maßnahmen an den falschen Punkten ansetzen und dadurch nicht zu einer Reduktion der Fall- oder Todeszahlen führen. Mitte Oktober hatten wir noch einen einstelligen Inzidenzwert, im Laufe des Dezembers hatten wir zwischenzeitlich über 300.

  • Ich habe deine Argumentation vernommen und hielt und halte sie für Wunschdenken. Entscheidend ist nur ob der R-Wert unter 1 rutscht und alles was die Kontakte senkt, kann dazu beitragen. Natürlich tragen Restaurants und so zur Kontaktsteigerung bei. Wie soll man beim Essen sich vor Aerosolen schützen?


    Wo ich aber durchaus bei Dir bin, ist aber, dass ich es für eine absolute Sauerei halte ganze Branchen selektiv zu schließen und woanders dauernd unnötige Extrawürste zu verteilen. Als Restaurantbesitzer in Österreich käme ich mir auch verschaukelt vor, wenn mein Laden im dritten Monat dicht ist und dann die Skilifte aufsperren. Wenn man in einen Lockdown geht, hat man auch die Pflicht Ansteckungen überall zurückzufahren und in so effektiv, wie möglich, zu gestalten. Alles andere ist ungerecht gegenüber den Menschen. Es war von Anfang an klar, dass der Regelbetrieb in Schulen die Effizienz des Lockdowns mindert und ihn somit verlängert. Davor wurden die Entscheidungsträger auch gewarnt, Sie haben sich drüber hinweggesetzt. Sie sind die Schuldigen an der Misere, nicht die Menschen die Schutz und eine Ausmerzung der Krankheit möchten.

  • Ich habe in dem Punkt wirklich ungerne Recht, aber ich vertrat seit Mitte Oktober (Da fing es mit den Überlegungen zu den Sperrstunden an.) die Auffassung, dass die Maßnahmen an den falschen Punkten ansetzen und dadurch nicht zu einer Reduktion der Fall- oder Todeszahlen führen. Mitte Oktober hatten wir noch einen einstelligen Inzidenzwert, im Laufe des Dezembers hatten wir zwischenzeitlich über 300.

    Und es wäre noch viel höher. Wir hatten im Oktober eine Verdoppelung alle 10 Tage (rechne mal weiter bis heute). Mitte Oktober war Baden-Württemberg übrigens über 35, das führte ja zur Maskenpflicht an Schulen, keine Woche später waren wir über 50, vor Weihnachten 200. (Das ist das Problem von Exponentialfunktionen, bei 35 mal 2 hoch 8 wären es viel mehr) Und in kleinen Gemeinschaften (dein Landkreis? ) kann ein einzelner Ausbruch die Zahlen extrem durcheinander werfen (war bei uns so bei einem Ausbruch in einem Betrieb).


    Die Maßnahmen helfen, reichen aber noch nicht. Jetzt stellt sich die Frage, was zusätzlich kommt.

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  • Es sind einerseits die Extrawürste, andererseits die Ungewissheit und die teilweise widersprüchlichen Versprechungen der Politik, die langfristig mürbe machen. Dass man sich da langfristig gegenseitig sprichwörtlich an die Gurgel geht, ist letztendlich nur ein Zeichen der Machtlosigkeit, denn wenn wir irgendwie das Gefühl hätten, dass unsere momentanen Einschränkungen uns näher zu unserem gemeinsamen Ziel führen, würden wir diese Diskussion hier sicher überhaupt nicht führen, oder?


    Die Novemberhilfen sollen übrigens jetzt im Januar kommen. Ich glaube, sie hießen mal "Soforthilfen".


    Zitat

    Die Maßnahmen helfen, reichen aber noch nicht. Jetzt stellt sich die Frage, was zusätzlich kommt.

    Das interessiert mich auch brennend.

  • ... teilweise widersprüchlichen Versprechungen der Politik, die langfristig mürbe machen....

    wenn wir irgendwie das Gefühl hätten,...

    Was mich immer wieder irritiert, ist deine Darstellung von "der Politik", die "uns" irgendwas verspricht oder aus Prinzip verbietet. Ich sehe unseren Kultusminister jetzt nicht so als Betreuer einer Jugendgruppe und wenn man die Bettgehzeiten nicht gut findet, muss man heimlich in den Schlafsaal der Jungs schleichen.

  • Die Einschränkungen wie Lockdown, Ausgangssperren etc. führen doch letztlich zu einer örtlichen und zeitlichen Konzentration der Lebensaktivitäten der Leute. Siehe hier:

    Wenn ich daran denke, wie sich hier seit dem Lockdown die Massen durch die Supermärkte schieben und an den beiden Tagen vor der Schließung die Innenstadt proppenvoll war, wundert mich das nicht. Die letzten zwei Tage war der Parkplatz am hiesigen Supermarkt und im angrenzenden Wohngebiet auch total zugeparkt, Ausnahmezustand pur. In den Nachrichten kamen Berichte über Naherholungsgebiete mit Schnee, die völlig von Besuchermassen überrannt werden und schon Zugangsbeschränkungen ergreifen.

    Vielleicht wäre es ja besser, stattdessen die Lebensaktivitäten zeitlich und örtlich zu entflechten und damit entsprechend weniger Kontakte zu haben.


    Sollten die Maßnahmen strenger werden oder müssen einfach andere Maßnahmen her?

    Naja.... vielleicht mal unter Hygienemaßnahmen (durchgesetzt, nicht nur empfohlen) alles auf machen und die Öffnungszeiten, da wo mach- und leistbar, verlängern.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Die Maßnahmen helfen, reichen aber noch nicht. Jetzt stellt sich die Frage, was zusätzlich kommt.

    Die Maßnahmen reichen, aber es wird dauern. Bis dahin müssen die Krankenhäuser gucken, wie sie klarkommen, ebenso Kranke, die wegen der Corona-Kranken gar nicht oder nicht so behandelt werden wie es nötig wäre.


    Problem: Im Moment sind Ferien, die kann man aber nicht ewig ausdehnen. Ich bin auf die Maßnahmen der einzelnen Bildungsminister gespannt.

  • Die Maßnahmen reichen, aber es wird dauern. Bis dahin müssen die Krankenhäuser gucken, wie sie klarkommen, ebenso Kranke, die wegen der Corona-Kranken gar nicht oder nicht so behandelt werden wie es nötig wäre.


    Problem: Im Moment sind Ferien, die kann man aber nicht ewig ausdehnen. Ich bin auf die Maßnahmen der einzelnen Bildungsminister gespannt.

    Ich denke, dass Schulschließung bzw. Wechselunterricht und verpflichtendes Homeoffice, wo immer auch irgendwie möglich, dazu kommen sollte.


    (Ich hörte zu oft, solange die Schulen offen sind, kann ich ... Der Ernst der Lage ist viel zu vielen nicht klar)

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  • Ich denke, dass Schulschließung bzw. Wechselunterricht und verpflichtendes Homeoffice, wo immer auch irgendwie möglich, dazu kommen sollte.


    (Ich hörte zu oft, solange die Schulen offen sind, kann ich ... Der Ernst der Lage ist viel zu vielen nicht klar)

    Der Ernst ist hier auch manchen im Forum nicht klar, sie Beiträge zum Thema NRW

  • Die Einschränkungen wie Lockdown, Ausgangssperren etc. führen doch letztlich zu einer örtlichen und zeitlichen Konzentration der Lebensaktivitäten der Leute.

    Vielleicht wäre es ja besser, stattdessen die Lebensaktivitäten zeitlich und örtlich zu entflechten und damit entsprechend weniger Kontakte zu haben.

    Naja.... vielleicht mal unter Hygienemaßnahmen (durchgesetzt, nicht nur empfohlen) alles auf machen und die Öffnungszeiten, da wo mach- und leistbar, verlängern.

    Fragt sich nur, wer diese Hygienemaßnahmen kontrollieren soll, wenn "alles aufgemacht" wird. Ich glaube außerdem nicht, dass die Leute dann längere Zeitfenster auch gleichmäßig nutzen würden. Es herrscht bei vielen die Auffassung "Was nicht explizit verboten ist, wird auch gemacht", anstatt zu überlegen, wie man durch verantwortliches Handeln und Selbstbeschränkung zur Senkung der Zahlen beitragen kann. Es muss gerade keiner täglich zum Einkaufen in den Supermarkt rennen, es muss gerade keiner an die Winter-Erlebnis-Hotspots fahren, wo sich die Massen sammeln - trotzdem machen viele es offenbar. Man hätte auch einfach mal den Lockdown durch eigenes Verhalten mit unterstützen können. Klar sind die Freizeitmöglichkeiten eingeschränkt, aber sich dann alle wieder dort zu versammeln, wodurch es eng und damit gefährlicher wird, dazu ist keiner gezwungen. Neuseeland hat übrigens seit einem Monat keinen Corona-Fall. Klar, als Inselstaat ist das auch einfacher, aber das Land hatte zudem einen sehr harten Lockdown und viel strengere Maßnahmen als wir hier - und die Leute haben schlicht mitgezogen! Querdenker-Demos gab es dort, glaube ich, auch keine...

  • Wenn jeder mal wirklich 14 Tage mit dem Arsch zu Hause bleiben würde und wirklich nur für das notwendigste das Haus verlässt, wären die Zahlen jetzt viel niedriger

    Wenn man hört, was so drumherum geböllert wird, bekommt man einen Eindruck, wem so manches egal ist.

    Dabei hört man allerdings besonders die, die sich nicht zurückhalten, die anderen hört man nicht.

  • Wenn man hört, was so drumherum geböllert wird, bekommt man einen Eindruck, wem so manches egal ist.

    Dabei hört man allerdings besonders die, die sich nicht zurückhalten, die anderen hört man nicht.

    Bei uns wird auch schon geböllert. Und es sind noch 2 Stunden (bei uns ist seit 20 Uhr Ausgangssperre, man darf das Grundstück nicht verlassen).


    https://www.swr.de/swraktuell/…er-kontrollieren-100.html


    Ich hoffe, es passiert nichts mit den alten überlagerten oder illegal besorgten Raketen. Unser Krankenhaus ist voll.

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  • Bei uns ist die Ausgangssperre heute bis 2 Uhr aufgehoben, Feuerwerk ist erlaubt und wir werden auch welches abbrennen, was weder überlagert ist noch sonst was, Jugendfeuerwerk, was ich problemlos vor dem Verbot zu kaufen bekam, mehr brauchen wir eh nicht, Raketen kann ich erstaunlicher Weise rundrum sehen. Finde ich nichts verwerfliches dran

  • Ich stelle auch fest: "Drüben" gibt's mehr Böller. Aber das hat Tradition. Unser Böller-Tag ist eigentlich der 1. August, der war dieses Jahr aber ausgesprochen böllerarm.

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