Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • In der engen, dicht beparkten 30er-Zone vor unserer Schule kitzel ich ja morgens kurz Unterrichtsbeginn auch nicht die vollen 30 aus meinem Bulli, sondern passe meine Geschwindigkeit der Verkehrssituation (den ständig die Straßenseite zwischen den parkenden Auto wechselnden SuS) an. So auch in der Corona-Zone.


    Aber es gibt überall Testosteron-Junkies, nicht nur unter Oberstufen-SuS, sondern auch unter KuK und sonstigen Verkehrsrowdys.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Noch einmal ausführlicher:

    Drosten deutete im Podcast an, dass sobald die "Risikogruppe" (wer auch immer das sein soll) geimpft wäre, rechne er unter dem Druck dieser Pressure Groups mit einem breiten Entfallen der Seuchenschutzmaßnahmen (=Durchseuchung der "Jüngeren") im nächsten Jahr. Dazu darf es nicht kommen.

    Aktuell wird immer erzählt, wir machten die ganzen Einschränkungen und den Lockdown, um die Risikogruppen zu schützen. Aus Solidarität.

    Ist absolut in Ordnung, da bin ich ja grundsätzlich damit einverstanden.

    Wenn jetzt aber die Risikogruppen durch die Impfung geschützt wären, welcher Grund bestünde dann noch (harte) Einschränkungen im privaten und gesellschaftlichen Leben?

    Diese Forderung spielt den Verschwörungstheoretikern in die Hände. Denn das hieße ja, die aktuelle Begründung, mit der wir seit März durchgehend Einschränkungen hinnehmen, würde gar nicht stimmen.

  • Wenn jetzt aber die Risikogruppen durch die Impfung geschützt wären, welcher Grund bestünde dann noch (harte) Einschränkungen im privaten und gesellschaftlichen Leben?

    Es wird zwar überhaupt nichts nützen, aber ich versuche es mal: Du hast sicher mitbekommen, dass die Entwicklung des Impfstoffs extrem schnell ging und so ein Zulassungsverfahren normalerweise Jahre und nicht Monate dauert. Man weiss nicht, wirklich, wirklich, wirklich nicht, ob Menschen, die geimpft wurden, trotzdem infektiös sein können. Das weiss man nicht, weil dafür eine klinische Studie über einen längeren Zeitraum nötig wäre und die beginnt genau *jetzt* mit dem Start der weltweiten Impfkampagnen. Wenn Du möchtest, darfst Du gerne bei BioNTech oder Moderna direkt deren Studienergebnisse der letzten Monate einsehen, die halten da absolut gar nichts unter Verschluss. Die genannte Wirksamkeit von 90 - 95 % bezieht sich leider auf eine ziemlich kleine Zahl an Personen, die unter den Studienteilnehmern überhaupt infiziert wurden. Das ist so, weil man aus ethischen Gründen - das wird Dir hoffentlich einleuchten - nicht einfach Probanden absichtlich mit dem Virus infizieren kann, man muss warten bis es geschieht und so irrsinnig häufig passiert das einfach nicht. Man weiss auch nichts über die langfristige Immunisierung, weil "langfristig" war die klinische Studie einfach nicht. Das finden wir jetzt alles alle gemeinsam raus, wir sind jetzt alle Teil der weiterführenden klinischen Studie und die muss eben zwangsläufig weiterhin unter kontrollierten und geschützten Bedingungen ablaufen, so wie es eben in jedem regulären Zulassungsverfahren für Arzneimittel vorgesehen ist.

  • Tun Sie auch nicht, man meint nur einer uneinsichtigen Bevölkerung entgegenzukommen, in dem man unangenehme Wahrheiten schön verpackt und gleichzeitig nicht beim Flunkern erwischt zu werden. Der Lockdownlight wurde auch als zeitlich streng beschränkter "Wellenbrecher" verkauft. Das ist alles Marketing. Man kann das Virus nicht laufen lassen, weil es zu gefährlich ist (siehe mein vorheriger Post). Noch im März sprach Merkel selbst so, als sei Herdenimmunität durch Durchseuchung unvermeidbar.


    Ich halte das im Übrigen für falsch, man sollten einfach glasklar die Wahrheit kommunizieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, das wird honoriert, wie man an der Popularität der Reigerungschefin etwa von Neuseeland sehen kann. Beugt übrigens auch Verschwörungstheorien vor, wenn man einen konsistenten Standpunkt vertritt. Sehr beunruhigend finde ich die Selbstverständlichkeit, mit der auf Kampagnenjournalismus und Verdrehungen zurückgegriffen wurde. Ein Großteil der "Anticoronamaßnahmen" sind übrigens Relikte aus dieser Zeit und nicht sonderlich wirksam, z.T. sogar abträglich. Alltagsmasken statt medizinische, die Überbetonung des Händewaschens, 1,5 Meter Abstand als goldene Sicherheitszone, alles verzerrt.


    Von Anfang an reihte sich hierzulande ein Kommunikationsdesaster und eine Halbwahrheit an die andere, ist natürlich klar, dass einigen ins Schwimmen geraten, wenn Sie den Standpunkt zu oft wechseln. Ich erinnere daran, dass es allgemein im Februar noch als verschwörungstheorethisch galt wenn man vor der Gefährlichkeit des Virus allgemein warnte und die Wirksamkeit von Masken betonte.

  • Zwei Drittel der Todesfälle stammen aus der Gruppe der über 80jährigen, innerhalb dieser Gruppe sind es noch einmal die pflegebedürftigen Personen, die in Heimen leben, die den Kern der Risikogruppe ausmachen. (Das gilt für die meisten anderen Infektionskrankheiten genau so, nur dass da diese Gruppe idR bereits geimpft ist.) Das sind in Deutschland etwa 800 000 Personen.

    Wir werden erleben, dass die ersten 2-3 Millionen Impfungen die Todefälle effektiv halbieren und natürlich wird das Auswirkungen auf die Maßnahmen ab diesen Punkt haben, weil die Überlastung des Gesundheitswesens dann kein Problem mehr darstellen wird. Genau darum ist es ja so wichtig, nicht unnötig Zeit mit dem Beginn der Impfungen zu verlieren.

  • Danke, @Wollsocken80 , für die Erklärung. Das heißt aber dann, dass wir noch über Jahre mit harten Einschränkungen leben müssen, bis man über belastbare und langfristige Daten verfügt? Und ggf. für unbestimmte Zeit länger, falls die Impfungen doch nur vor schweren Verläufen schützen? Wäre es dann nicht sinnvoller (gewesen), eine Strategie wie in vielen asiatischen Ländern zu fahren, die quasi coronafrei sind?

    Wir werden erleben, dass die ersten 2-3 Millionen Impfungen die Todefälle effektiv halbieren und natürlich wird das Auswirkungen auf die Maßnahmen ab diesen Punkt haben, weil die Überlastung des Gesundheitswesens dann kein Problem mehr darstellen wird.

    Dein Wort in Gottes Ohr.

  • Danke, @Wollsocken80 , für die Erklärung. Das heißt aber dann, dass wir noch über Jahre mit harten Einschränkungen leben müssen, bis man über belastbare und langfristige Daten verfügt? Und ggf. für unbestimmte Zeit länger, falls die Impfungen doch nur vor schweren Verläufen schützen? Wäre es dann nicht sinnvoller (gewesen), eine Strategie wie in vielen asiatischen Ländern zu fahren, die quasi coronafrei sind?

    JA!


    Das ist übrigens genau das, wozu die Spitzenwissenschaft aufruft:

    https://www.t-online.de/nachri…aus-der-corona-krise.html

  • Danke, Wollsocken80 , für die Erklärung

    Wow, ich dachte wirklich nicht, dass es ankommt. Aber manchmal wird man ja doch noch positiv überrascht 🙂


    Zu Deiner weiteren Frage: Wir starten die Phase IV jetzt mit sehr vielen Personen, d. h. man bekommt ab jetzt verhältnismässig schnell eine sehr gute Statistik zusammen. Daher denke ich, dass der Massnahmen-Spuk Ende 2021 weitestgehend vorbei sein wird. Sofern sich zeigt, dass die Impfung wirklich was taugt, versteht sich.


    Edit: Sofern sie nichts taugt oder nicht so viel wie erhofft, wird der Spuk trotzdem vorbei sein. Dann werden wir einfach das System dem Virus anpassen. Denke ich zumindest.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Weil Sie erfolgreich die Infektionszahlen unten gehalten haben und keine Angst hatten, bei lokalen Ausbrüchen schon frühzeitig regionale Lockdowns zu verhängen und überhaupt einmal konsequent vorzugehen. Landesweiter Lockdown ist bei denen zum Glück nie nötig geworden. Hätten wir im Sommer etwas besser aufgepasst, bin ich überzeugt, dass wir ihn hätten vermeiden können. Die Liste der Unterlassungen und Verfehlungen im "Westen" (Ausnahme Australien und Neuseeland) ist schier endlos. Hier gelingt es ja nicht einmal einen verbindlichen gesellschaftlichen Konsens zu erlangen, dass das Virus unten gehalten werden muss und jedem Cov*dioten wird seine Bühne geboten. Insbesondere bei Springer.


    Das Konzept der Herdenimmunität durch Ansteckung gehört geächtet und stigmatisiert und nein, das hat nichts mit antidemokratischer Haltung zu tun, sondern es ist Angesichts der Tatsachen im Konzept selbst inhärent. Manchmal betrachtet man die zweite Seite der Medialle und bemerkt, dass doch dasselbe darauf ist, wie auf der Vorderseite.

  • Wäre es dann nicht sinnvoller (gewesen), eine Strategie wie in vielen asiatischen Ländern zu fahren, die quasi coronafrei sind?

    Dein Wort in Gottes Ohr.

    Man kann und sollte sicher reflektieren, ob man in einzelnen Dingen von Japan, Süd-Korea der Taiwan lernen kann (zum Beispiel: Traue niemals China).

    Aber es ist Quatsch so zu tun, als könnte man einfach eine Strategie von dort nehmen, sie auf uns übertragen und das gleiche Ergebnis erwarten. Wir sind kein asiatisches Land, unsere Gesellschaft funktioniert anders und die Menschen leben anders.

    Und grundsätzlich bin ich auch froh, in einem westeuropäischen Land zu leben. (Eine erfolgreiche Abschottung funktioniert in diesen Ländern zum Beispiel deshalb deutlich besser, weil die Gesellschaften weitaus geschlossener - um nicht zu sagen, in Teilen rassistischer - sind.) Und kein großes, westeuropäisches Land ist bisher besser durch die Corona-Kreise gekommen, als Deutschland.

  • Aber es ist Quatsch so zu tun, als könnte man einfach eine Strategie von dort nehmen, sie auf uns übertragen und das gleiche Ergebnis erwarten.

    Und grundsätzlich bin ich auch froh, in einem westeuropäischen Land zu leben. (Eine erfolgreiche Abschottung funktioniert in diesen Ländern zum Beispiel deshalb deutlich besser, weil die Gesellschaften weitaus geschlossener - um nicht zu sagen, in Teilen rassistischer - sind.) Und kein großes, westeuropäisches Land ist bisher besser durch die Corona-Kreise gekommen, als Deutschland.

    1. Warum?

    2. Was ist mit Neuseeland und Australien?

    3. Was wären denn "rassistische" Verhaltensweisen, die bei der Virusbekämpfung zum Zuge kommen und hier angeblich nicht umgesetzt werden könnten?

    4. Ja, Du hast Recht. Europa hat als ganzes versagt. Es ist aber nicht verwunderlich, dass die kleineren Ländern kaum von der Politik abweichen werden, die die Platzhirsche vorgeben.


    Sollte unsere Strategie weiterhin versagen, sollten wir dann bis zum absoluten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Ruin weitermachen, bevor wir "vietnamesische" oder gar neuseeländische Zustände bei uns einführen?

  • Führ doch mal aus, was Du genau implizieren möchtest. Ich würde mich an dieser Stelle tatsächlich über eine vernünftige Antwort freuen, ich befürchte nämlich wir sind am neuralgischen Punkt des Elends unserer Covidpolitik angekommen.

  • Noch einmal ausführlicher:

    Aktuell wird immer erzählt, wir machten die ganzen Einschränkungen und den Lockdown, um die Risikogruppen zu schützen. Aus Solidarität.

    Ist absolut in Ordnung, da bin ich ja grundsätzlich damit einverstanden.

    Wenn jetzt aber die Risikogruppen durch die Impfung geschützt wären, welcher Grund bestünde dann noch (harte) Einschränkungen im privaten und gesellschaftlichen Leben?

    Diese Forderung spielt den Verschwörungstheoretikern in die Hände. Denn das hieße ja, die aktuelle Begründung, mit der wir seit März durchgehend Einschränkungen hinnehmen, würde gar nicht stimmen.

    Du bist ja genauso lernfähig wie unser lieber Amtsstudent. Traurig!

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • wenn sie schon wieder in die Schule kommen dürfen, sich (noch) krank fühlen, Durchfall haben etc.

    Kinder mit Durchfall durften noch nie in eine Gemeinschaftseinrichtung, 48 h Symptomfreiheit galten schon immer. Hält sich bloß niemand dran.

  • Es ist aber nicht verwunderlich, dass die kleineren Ländern kaum von der Politik abweichen werden, die die Platzhirsche vorgeben

    Gerade die kleineren Länder drehen die ganze Zeit schon ziemlich krass ihr eigenes Ding. Ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt (die goldene Pandemie-Himbeere ist ja so eine Art Wanderpokal) aber Deutschland hat da längst nicht so den Einfluss wie vor allem die deutschen Medien denken. Die deutsche Politik denkt das ja gar nicht mal.

  • und jedem Cov*dioten wird seine Bühne geboten.

    Es wird doch weiß Gott auch genug Panikmacher*innen Bühne geboten. Du darfst sogar in einem Lehrerforum von nichts anderem reden, trotzdem wurdest du noch nie als Maßnahmidiot bezeichnet.


    Du bist mir übrigens noch eine Antwort auf die Frage schuldig, wie die Bundesregierung schon längst mit Notverordnungen durchregieren könnte.

  • 2. Was ist mit Neuseeland und Australien?

    Die sind ziemlich arm dran, da dort der komplette Tourismus eingebrochen ist. Keine Erntehelfer, schlechteres Sozialsystem,... Freunde wohnen dort und kennen viele, die jetzt arbeitslos geworden sind.

    Klar, die können sich aktuell ohne wirkliche Einschränkungen im Land bewegen, aber es sind die Kleinigkeiten. Weil kaum Flugzeuge fliegen, kommen Pakete wieder per Frachtschiff und brauchen ewig. Da kannst du nicht mal eben was bestellen wie hier. Coronahilfen wie hier gibt es da auch nicht mal eben für so viele Branchen.

  • Es wird doch weiß Gott auch genug Panikmacher*innen Bühne geboten. Du darfst sogar in einem Lehrerforum von nichts anderem reden, trotzdem wurdest du noch nie als Maßnahmidiot bezeichnet.


    Du bist mir übrigens noch eine Antwort auf die Frage schuldig, wie die Bundesregierung schon längst mit Notverordnungen durchregieren könnte.

    https://www.tagesschau.de/inla…etze-deutschland-101.html

    Da kannst Du dich informieren. Die Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten von Leuten, die obwohl inhaltlich unbedarft, auf unangenehme Tatsachen dumpf mit dem "Panikmache" Vorwurf reagieren ist jedenfalls Teil unseres Problems.

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