Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ist das wirklich so schlimm bei euch? Bei uns sind sowohl SuS als auch KuK noch ziemlich gut "drauf". Und die Erziehungsberechtigten, mit denen ich in den letzten beiden Wochen im Rahmen des (in diesem Jahr telefonisch stattfindenden) Elternsprechtages am Telefon gesprochen haben, machten auch einen ganz munteren Eindruck.


    Ich wünsche euch auch einen schönen zweiten Advent und "Happy Nikolausi"!!!

    Ich glaube dieses "gut drauf sein" ist in vielen Fällen auch eine Art Abwehrmechanismus. Einige stecken den Kopf nicht in den Sand und wiederum andere versuchen so mit der Situation umzugehen.

    Ich merken nur, dass ständige Nachrichten von Corona Fällen in der Familie oder Schule, Diskussionen über Quarantäne und die Ungewissheit wer wann wie lange zu Hause bleiben muss, nicht unbedingt förderlich ist.

  • Wo soll das dann noch hinführen? Eigentlich war ich immer jemand, der die Maßnahmen für sinnvoll erachtet hat, aber diese "3 wöchige wir gucken mal und machen ein paar Dinge zu, aber es ändert sich nichts bzw. bleibt auf hohem Niveau- Maßnahmen" machen anscheinend keinen Sinn. Wenn aus 3 Wochen dann 6,7,8 werden, dann bin ich gespannt was passiert.

    Als Anfang - Mitte des Jahres die Corona-Maßnahmen eingeführt wurden, gab es Stimmen, die sagten sinngemäß "da kommen wir nicht mehr raus". Die wurden dann ganz schnell abgewürgt und auch ich habe die für Spinner gehalten, weil, eine falsche Entscheidung kann man ja korrigieren.

    Offensichtlich habe ich die Integrität unserer politischen Entscheider stark überschätzt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Stimmen, die sagten sinngemäß "da kommen wir nicht mehr raus". Die wurden dann ganz schnell abgewürgt und auch ich habe die für Spinner gehalten, weil, eine falsche Entscheidung kann man ja korrigieren.


    Was sind denn hier für Kleingläubige unterwegs!

    Schon eure Profession fordert doch im Grunde anderes:

    Auf! Raus mit euch an die Luft! Bewegt euch! Kommuniziert, auf welchem Wege auch immer! Haltet die Vorgaben ein! Das wird schon wieder!

    Der Mensch ist Teil der Natur, und die hat noch alles überstanden. In hunnert Jahr'n sind wir Teil der Geschichte!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Tja, da hat die Politik in der Schweiz eben wirklich was besser gemacht: Es ist seit November vollkommen klar, dass wir bis ins Frühjahr 2021 aushalten müssen. Niemand hat jemals was anderes kommuniziert, das war vollkommen unmissverständlich so ausgesprochen. Wir spielen in den kommenden zwei Wochen sowas wie Bäumchen wechsel dich, die Kantone der Romandie werden wieder öffnen, dafür wird die Mehrheit der Kantone in der deutschsprachigen Schweiz schliessen. Ich find's ärgerlich, dass Basel-Stadt vor 2 Wochen schon vorgeprescht ist, es war ja klar dass sich bei uns nichts tut solange der Landkanton nicht mitzieht. Ob ich als Basler jetzt in der Stadt ins Fitness oder ins Restaurant gehe kommt ja genau aufs gleiche raus wie wenn ich das in Allschwil oder Birsfelden mache, das ist für die Leute am Stadtrand oft nur genau auf der gegenüberliegenden Strassenseite. So dumm, dass wir Stadt-Basler jetzt einfach 2 Wochen länger Shutdown haben, nächste Woche macht Baselland zu. Wenn es aber nur ansatzweise so gut klappt wie in der Romandie, könnte der Drops tatsächlich nach Weihnachten schon gelutscht sein. Fast alles, was bei uns in den letzten Wochen an Infektionen weniger geworden ist, ist ja dort passiert, der Rest stagniert schon seit 2 - 3 Wochen. Das Wallis hat die Inzidenz innerhalb von vier Wochen von 1400 auf 200 runtergebracht.


    Die Perspektive sieht so aus, dass Virginie Masserey (das ist gewissermassen unser Lothar Wieler) davon ausgeht, dass bis Juli 2021 alle geimpft sind, die geimpft sein wollen. Frau Masserey ist normalerweise sehr vorsichtig mit ihren Aussagen. Wenn die das so klar meint, dann wird es auch längst schon so organisiert sein, dass es auch möglich ist. Sie spricht von bis zu 70000 Impfungen pro Tag ab Januar.

  • Ist das wirklich so schlimm bei euch? Bei uns sind sowohl SuS als auch KuK noch ziemlich gut "drauf". Und die Erziehungsberechtigten, mit denen ich in den letzten beiden Wochen im Rahmen des (in diesem Jahr telefonisch stattfindenden) Elternsprechtages am Telefon gesprochen haben, machten auch einen ganz munteren Eindruck.


    Ich wünsche euch auch einen schönen zweiten Advent und "Happy Nikolausi"!!!

    Ja, man merkt bei uns doch beim genaueren Hinschauen, dass es so schlimm ist. Bei der GK kam raus, dass das gesamte Kollegium z.B. aktuell unter Schlafstörungen leidet. Unterschiedlicher Art, sprich der eine kann nicht einschlafen, der nächste schläft nicht mehr durch, der Dritte wacht bereits um 2 Uhr wieder auf und dann ist die Nacht vorbei oder oder oder Aber betroffen sind irgendwie alle.

  • Tja, da hat die Politik in der Schweiz eben wirklich was besser gemacht: Es ist seit November vollkommen klar, dass wir bis ins Frühjahr 2021 aushalten müssen.

    Was ist daran besser? In dem von dir verlinkten Zeitpodcast sagte einer der Journalisten, dass die "German Angst" offenbar zu niedrigeren Fallzahlen geführt habe. Im Sommer war es in der Schweiz wohl zu larifari. Wenn es echt was abzuschauen gibt, dann nur zu, Ideen aller Länder vereinigt euch. Bislang sieht es aber in Deutschland immer noch am besten aus.


    Und gerade hier machen die meisten Leute auf der Straße mobil gegen die Maßnahmen. Da hat man in Frankreich schon wieder ganz andere Sorgen... Verrückte Zeit:weissnicht:

  • Ist das wirklich so schlimm bei euch? Bei uns sind sowohl SuS als auch KuK noch ziemlich gut "drauf".

    Vielleicht ändert sich für deine SuS nicht viel, weil sie trotzdem Party machen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der durchschnittliche 18-28-Jährige in Ausbildung oder Studium es total super findet, dass er weder Leute treffen, noch saufen, noch tanzen noch Stadion gehen darf. Für die ist es doch am allerätzendsten.

  • Und gerade hier machen die meisten Leute auf der Straße mobil gegen die Maßnahmen

    Und bei uns eben nicht. Das verbuche ich ganz klar unter "besser", es hat halt jeder gewusst, was jetzt kommt. Zumal wenn man sich mal die Zahlen der IPS-Belegung in Deutschland anschaut auch fragwürdig ist, ob absolut kleineren Infektionszahlen wirklich der geeignete Indikator für "besser" sind. Es sind unterdessen mehr als 4000 Personen auf IPS, da ist der Faktor 10 gegenüber der Schweiz fast schon hergestellt obwohl unsere Fallzahlen relativ gesehen immer noch doppelt so hoch sind.


    Edit: Ich hab auch mal nach der Todesfallstatistik fürs ganze Jahr geschaut, die kommt für Deutschland schlechter raus als für die Schweiz. Deutschland hatte fast das ganze Jahr über eine leichte Übersterblichkeit, im August gar 20 %. Das statistische Bundesamt phantasiert sich hier was von einer Hitzewelle zusammen von der ich definitiv nichts gemerkt habe. Zwischen den beiden Corona-Wellen sind in der Schweiz konstant *weniger* Leute gestorben als im statistischen Mittel der vergangenen mindestens 10 Jahre. Ja, die Schweiz hat mehr Corona-Tote aber seien wir ehrlich: tot ist tot und 2019 sind halt genauso viele Leute gestorben wie 2020 (mehr als 4000 Tote in den verbleibenden 4 Wochen sind dann doch eher unwahrscheinlich).

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • es ist keine Besserung in Sicht

    Genau, das ist der Punkt, der den SuS, mir und sicherlich vielen anderen zu schaffen macht. Im Frühjahr/Sommer dachten wir noch: Bis zum Schuljahresende schaffen. Dass es so "dicke" kommt und uns so lange begleiten wird, das was zumindest mir irgendwie noch nicht so klar. Und jetzt hangeln wir uns bis Weihnachten und dann ist ja überhaupt erst Winter. Bis es nachhaltig wärmer wird, können anschließend noch 3 Monate vergehen... Hoffentlich ebbt zumindest die 2. Welle vorher schon etwas ab (oder startet eine 3.?)... :(

    Ist das wirklich so schlimm bei euch?

    Dachte ich anfangs auch nicht. Aber in Tür- u. Angelgesprächen höre ich das immer wieder zwischen den Zeilen raus bei mehreren KuK. Aber viele möchten, glaube ich, die anderen nicht noch mehr belasten und jammern halt nicht. Bringt ja auch nichts, aber irgendwann kotzt man sich dann halt doch mal aus...

    Ja, man merkt bei uns doch beim genaueren Hinschauen, dass es so schlimm ist.

    Genau so, das meinte ich.

  • Mir tun unsere Schüler schon echt leid.

    Die Einschränkungen, mit denen sie schon seit Monaten leben müssen, sind für junge Leute echt einschneidend.

    Als unsere Ministerpräsidentin mit der Weisheit um die Ecke kam, dass wir uns jetzt halt gemütliche Abende mit der Familie machen sollen, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Natürlich, für Leute ü40 ist so ein gemütlicher Abend zu Hause kein Problem, wir haben unsere Partys alle fertiggefeiert. Aber den Jugendlichen geht momentan eine Lebensphase verloren, die sie z.T. nie wieder nachholen können (z.B. die Abiturfeier).


    Ich weiß, dass viele junge Leute sich heimlich zum Feiern treffen (kriegt man bei unseren Schülern mit). Und auch wenn ich natürlich viele Maßnahmen unserer Regierung verstehe: Irgendwie ist es doch gruselig, dass man plötzlich etwas Illegales tut, nur, weil man sich mit drei Freunden trifft.

  • Voilà, genau das. Unsere durften sich halt im Sommer, bis in den Herbst ganz offiziell zum Feiern treffen, klar ist deren Moral jetzt noch besser. Im Baselland und im Aargau, also in den Kantonen, aus denen unsere Jugendlichen kommen, darf man sich ja auch immer noch z. B. im Vereinssport betätigen, wenn auch mit deutlichen Einschränkungen (die Fussballer machen z. B. nur noch Techniktraining). Mir tun sie oft sogar mehr leid als sie sich selbst. Oft denken sie, naja, wir sind ja noch jung, man kann ja dieses und jenes noch machen und übersehen dabei, dass eine Abschlussfahrt z. B. nur genau 1 x im Leben stattfindet. Gerade junge Menschen halten sich sehr gut an die Massnahmen, wenn sie die Verhältnismässigkeit verstehen. Das SRF hat in den letzten Monaten immer wieder grosse, repräsentative Umfragen gemacht mit immer dem gleichen Ergebnis: Die ganz Jungen und die ganz Alten halten sich nach eigenen Angaben am besten an die Massnahmen. Am schwierigsten ist die ganze Zeit schon die Gruppe zwischen 20 und 40.

  • Wir sind nicht mehr Hot Spot im Landkreis :) . Der Inzidenzwert ist deutlich runtergegangen. Nachteil: Jetzt ist es die Nachbargemeinde.

  • Ich glaube nach wie vor, dass ein kurzer, harter Lockdown die weitaus bessere Lösung gewesen wäre bzw. auch jetzt noch effektiv wäre.

    Sowohl wirtschaftlich als auch psychisch ist dieser Teillockdown wesentlich belastender als ein ordentlicher Lockdown des kompletten gesellschaftlichen Lebens für 2-3 Wochen und danach ein rasches Öffnen. Damit könnte man Infektionsketten effektiv unterbrechen.

    Man sieht ja, dass dieses hin und her und halbherzige Handeln offensichtlich nicht ausreichend wirkt. Ein ständiges Verlängern bringt dann auch nix außer Frust und wirtschaftliche Schäden.

  • Wissen WIR's denn? Hier haben ganz viele den Durchblick, wie alles richtig zu machen wäre. Nur die "doofen Politiker" blicken's mal wieder nicht! Wozu haben die eigentlich Berater, wenn die's auch nicht blicken, nur WIR!


    Mannomann, manchmal fühl ich mich hier wie unter meinesgleichen!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Wissen WIR's denn? Hier haben ganz viele den Durchblick, wie alles richtig zu machen wäre. Nur die "doofen Politiker" blicken's mal wieder nicht! Wozu haben die eigentlich Berater, wenn die's auch nicht blicken, nur WIR!

    Nun dieses Argument wäre überzeugend, wenn man sehen würde, dass sich die Politik z.B. an die Empfehlungen des RKI halten würde...

  • Ich glaube nach wie vor, dass ein kurzer, harter Lockdown die weitaus bessere Lösung gewesen wäre bzw. auch jetzt noch effektiv wäre.

    Sowohl wirtschaftlich als auch psychisch ist dieser Teillockdown wesentlich belastender als ein ordentlicher Lockdown des kompletten gesellschaftlichen Lebens für 2-3 Wochen und danach ein rasches Öffnen. Damit könnte man Infektionsketten effektiv unterbrechen.

    Man sieht ja, dass dieses hin und her und halbherzige Handeln offensichtlich nicht ausreichend wirkt. Ein ständiges Verlängern bringt dann auch nix außer Frust und wirtschaftliche Schäden.

    Die Formel "je strikter die Massnahmen desto niedriger die Fallzahlen" geht nicht auf, das hat sich in den letzten Monaten schon zig mal gezeigt. Es hat in Frankreich und Spanien ewig gedauert, bis sich irgendwas getan hat und Fakt ist nunmal, dass sich in Deutschland bei vergleichbaren bis strikteren Massnahmen erschreckend viel weniger tut als in Österreich oder der Schweiz. Es ist natürlich klar, was einige hier im Forum unter "hartem Lockdown" verstehen: Es geht vor allem drum, dass die Schulen geschlossen werden sollen. Alles andere ist eigentlich egal, weil ist ja eh schon zu.

  • @Wollsocken80: Du kennst mich, ich bin eigentlich auch pro Schulen offen und für wenige Maßnahmen, aber ich schlug damals im März schon entweder ganz oder gar nicht vor. Diese mittelmäßige Lösung scheint so richtig in keinem Interesse der Beteiligten zu sein.

  • Das RKI hat seine Sicht aus dem Blickwinkel der Krankheitsüberwachung und –prävention, die politisch Verantwortlichen haben auch dies zu berücksichtigen, allerdings auch noch viele andere Aspekte, für die das RKI nicht zuständig ist und die auch wir nicht umfassend im Blick haben.

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