Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Bei uns findet der Sportunterricht in der Schule zwar weiterhin statt, allerdings dürfen nur noch Sportarten durchgeführt werden, die keine Kontaktsportarten sind, also z. B. Badminton. Die Sport-KuK machen zwischendurch auch immer mal wieder Sporttheorie. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es bei uns in einigen Bildungsgängen - bspw. den Berufsschulklassen - sowieso keinen Sportunterricht gibt und in den meisten Vollzeitklassen nur ein Halbjahr.

    In den allgemeinbildenden Schule ist es von der Inzidenz im jeweiligen Landkreis abhängig, was erlaubt ist und was nicht. Wobei Sportarten, die kontaktbetont sind, grundsätzlich verboten sind. Aber ab 50 sollen die Kinder beim Sport 2 m Abstand halten. Das klappt super an den Grundschulen mit ihren kleinen Hallen oder sogar Gymnastikräumen...

  • Bei mir ist es mittlerweile auch so, dass ich selbst zu Hause Beklemmungen kriege, wenn ich längere Zeit mit allen in einem Raum bin und die Luft schlechter wird. Ich lüfte viel mehr als sonst, bin bei Gerüchen etc. viel empfindlicher, weil ich es gar nicht mehr gewöhnt bin, das Fenster lange zu zu haben 😬

  • In den allgemeinbildenden Schule ist es von der Inzidenz im jeweiligen Landkreis abhängig, was erlaubt ist und was nicht. Wobei Sportarten, die kontaktbetont sind, grundsätzlich verboten sind. Aber ab 50 sollen die Kinder beim Sport 2 m Abstand halten. Das klappt super an den Grundschulen mit ihren kleinen Hallen oder sogar Gymnastikräumen...

    Auch an den BBSn ist es von der Inzidenz im LK abhängig. Wir haben das Glück, eine große Sporthalle zu haben, die auch Mehrzweckhalle der Stadt ist.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • So geht's mir auch. Und ich finde es wichtig, auch das sagen zu dürfen, wenn man die Moral aufrecht erhalten will.

    Ich fluche auch hin und wieder im Unterricht über die Maske, wenn der Beschlag auf der Brille z. B. mal wieder so gar nicht verschwinden will. Man muss auf keinen Fall so tun, also würde man das alles total geil finden auch wenn wir alle wissen, dass es für den Moment einfach nötig ist. Zugleich habe ich letztens einem Kollegen auch gesagt, dass ich es doof finde, dass er *ständig* davon spricht, wie mühsam die Masken doch sind. Man sollte in keine Richtung übertreiben, das belastet ja nur noch mehr.

  • Bei den Schülern merke ich durchaus auch, dass die Stimmung im Tiefflug ist. Meine 9er meinten neulich, man könne ja nichts mehr tun außer Busfahren, wenn man sich zu mehreren außerhalb des Kinderzimmers treffen möchte (das tun sie nachmittags wohl auch exzessiv). Den Jüngeren fehlen Fußballverein & Co. Die Kälte in den Klassenräumen trägt auch nicht gerade zu besserer Stimmungslage bei, Dauerfrontalunterricht ebenfalls nicht. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen, und ich bin dankbar für jede Stunde in der Oberstufe, wo die Schüler verstehen, dass man selbst sich diese Situation auch nicht ausgesucht hat und wir uns halt zusammen den Ferien entgegen leiden^^


    Privat habe ich spätestens seit Ende der Sommerferien fast alle Kontakte weitestgehend heruntergefahren. Ich bin gerne alleine und kann das als kleiner Eremit auch grundsätzlich sehr gut, seit 1-2 Wochen merke ich aber, dass es doch auch ein wenig an mir zerrt langsam. Mal wieder einen Kaffee trinken gehen, mal wieder mit Freunden Freitag abends im Städtchen auf 2-3 Bierchen und Pizza treffen, mal wieder ein Date, mal wieder Tapetenwechsel und irgendwo hinreisen.. .wäre schon nett :) Mich nervt auch irgendwie, dass man selbst monatelang vorsichtig war/ist und aufpasst, während die Nachbarschaft das Virus munter fahrlässig weiterverteilt und die ständige Verlängerung dieser Zustände provoziert. Mittlerweile nervt es nur noch und der Berufsalltag ist so wahnsinnig anstrengend geworden, dass auch mir die Energie fehlt, mich noch groß zu Sport oder dergleichen aufzuraffen. Ich drehe weiterhin Hunderunden im Wald, das wars aber auch schon. Normalerweise bin ich danach noch laufen gegangen, ich schaffe es aber einfach nicht mehr und brauche statt dessen nachmittags erstmal 2 Stündchen Mittagsschlaf. Ich finde insbesondere das ständige Durchgefrorensein auch arg belastend - man kommt durchgefroren aus der Schule, dreht dann (immer noch kalt) seine 1,5-2 Stunden durch den Wald, und danach brauche ich Sofa, Decke und Schlafen. Und sitze dann abends viel zu spät und viel zu lange wieder am Schreibtisch. Mir fehlen aktuell Ausgleich, Perspektive und ein gesunder Arbeitsrhythmus. Wenn das jetzt alles bis zum Frühjahr so weitergeht, wirds ja spaßig...

  • Also ich verfolge (bis auf in diesem Forum) nichts mehr, was mit Corona zu tun hat. Weder Zahlen, noch Maßnahmen. Ich kann es ja eh nicht ändern. Wenn es wieder neue Regeln gibt, die mich irgendwie betreffen, dann werde ich das schon so mitbekommen - der Dienstherr wird schon auf sich aufmerksam machen und die Supermarktbetreiber mich schon rauswerfen bei Bedarf. Die Gesamtsituation ist eh schon ätzend genug, da muss ich mir nicht noch aktiv weiteres zum Thema zuführen. Im Unterricht spielt das Thema zum Glück nur insofern eine Rolle, als dass ich gelegentlich "Maske hochziehen" sagen muss und ständig friere. Ich versuche die Zeit im Unterricht momentan für alle Beteiligen so schön wie möglich zu gestalten, wenn schon die Schule das einzige "Highlight" ist, was wir momentan haben.

  • Von mir aus kann eine Ausgangssperre für ganz Deutschland ab 21 Uhr kommen, ich gehe nirgendwo mehr hin, wüsste gar nicht wohin? 😂

    Vor allem frage ich mich ja, wieso das Virus bis 21 Uhr ungefährliche ist als nach 21 Uhr...

    Aber das hängt vermutlich mit ähnlichen Eigenschaften zusammen, wie dass das Virus in Schulen ungefährlich ist und auch kaum verbreitet..


    Mir fehlt der Sport extrem. Meine Kids hatten wöchentlich 2-3x Sport, am Wochenende waren wir immer im Schwimmbad. Es fällt schwer, die gute Stimmung bei Laune zu halten.

  • Eine kleine Szene aus der Schule, über die ich ab und an nachdenke:

    Eine Seminarausbilderin besuchte eine Referendarin im Unterricht. In der Unterrichtsnachbesprechung saß man mit gefühlt 10 Metern Abstand beisammen. Die Referendarin schrieb eifrig mit, bis ihr Kulli plötzlich nicht mehr schrieb. Ich hatte leider keinen dabei. Die Seminarausbilderin hatte ein ganzes Mäppchen mit Stiften, sah auch besorgt immer wieder auf die Finger der Referendarin und dann auf ihr eigenes Mäppchen. Und was passierte? Nichts, außer ein Kommentar von der Seminarausbilderin, dass man ja kein Material anderer Leute anfassen dürfen.


    Einige Tage später im Unterricht: Der Kulli eines Schülers war während der Klassenarbeit plötzlich leer. Ich werfe ihm einen Kulli zu. Er strahlt vor Freude und beteuert sofort beschwichtigend, dass er mir einen neuen kaufen würde, er habe ihn ja jetzt angefasst und er habe leider kein Desinfektionsmittel zur Hand. Als ich sagte, dass er mir den Kulli auch so zurückgeben kann, brach quasi eine Welle der Dankbarkeit aus ihm heraus.


    Ich erinnere mich daran wie ich anfang des Jahres schrieb, dass mir nicht das Virus Sorge bereiten würde, sondern die Auswirkungen auf das Miteinander, wenn sich erstmal einbürgert, dass das Gegenüber "potentiell tödlich" sein könnte. Und ich glaube kaum, dass diese Skepsis auch bei vorliegender Impfung so schnell wieder verschwindet. Das macht mir Angst.


  • Habt ihr keinen beheizten Pool im Garten, ihr seid doch LuL?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Vor allem frage ich mich ja, wieso das Virus bis 21 Uhr ungefährliche ist als nach 21 Uhr...

    Dabei geht es ja weniger um die Uhrzeit an sich, als vielmehr darum, dass die Leute sich tendenziell abends / nachts treffen und das in Kombi mit Alkohol sicherlich nicht selten ausartet und alle Coronaregeln vergessen werden... Diese Zusammenkünfte sollen halt vermieden werden mit der "Sperrstunde". Ob es wirksam ist oder ob es klappt, ist eine andere Frage. 🤷🏼‍♀️

  • In der letzten Zeit höre ich nur noch "private Treffen" hier, "private Treffen" da. Es ist irgendwie ziemlich frustrierend, wenn man gefühlt nix macht und selbst sein Potential ausschöpfte, die Ansteckungsgefahr niedrig zu halten, ständig angeblich irgendwelche private Treffen stattfinden sollen. Sie waren auch der Grund, warum in meiner Stadt der Inzidenzwert zwischenzeitlich auf über 400 kletterte. Inzwischen sind die Zahlen auf unter 200 gefallen, aber ich traue dem Frieden nicht - irgendein "privates Treffen" wird früher oder später eh wieder einen Anstieg verursachen - während ich außer Arbeit und Einkaufen kaum noch aus dem Haus komme :/ .

  • Ich kann viele von Euren Beiträgen nachvollziehen, ich bin auch psychisch angeschlagen. Allerdings liegt es bei mir weniger an fehlendem Sozialkontakt sondern mehr an dauerndem Stress, wie ihn Susannea beschreibt.


    An meiner Schule kehrt keine Ruhe ein, ständig neue Fälle, x Verdachtsfälle, alle Daumen lang muss jemand zum Test. Dazu hustende und schniefende SuS, die man ohne Fieber aber nicht abholen lassen darf.

    An den Schulen meiner Kinder sieht es nicht anders aus. Ein Kind war schon in Quarantäne.

    Das Damoklesschwert „Quarantäne“ oder gar „Infektion“ baumelt gefühlt nur Millimeter über unseren Köpfen.

    Auch im Freundeskreis hat es jetzt Leute erwischt, zwei sind schwer erkrankt. Es scheint immer näher zu kommen und ich empfinde das als permanenten Stress.


    Und im Gegensatz zu den Alleinstehenden unter Euch (deren Frust ich voll und ganz nachvollziehen kann) wünsche ich mir kaum etwas sehnlicher als endlich mal Zeit für mich zu haben und zwar allein. :grimmig:

    Das gibts hier nämlich gar nicht mehr. Meine bessere Hälfte ist im HO, meine 3 Kinder nachmittags und am WE nur noch zuhause. Wo sollten sie denn sonst auch groß hin? Wir sitzen alle dauernd aufeinander und das seit Monaten. Ich liebe meine Familie, aber ehrlich: auch da gibts ne Überdosis. Habe ich erwähnt, dass 2 meiner Kinder im besten Teenageralter sind? :sterne:

    Mal ne Freundin besuchen ist schon das Highlight, kommt aber nur noch alle paar Wochen vor. Tatsächlich haben einige Freunde Sorge, sich mit mir zu treffen, weil ich so viele Kontakte habe in der Schule.

  • Dabei geht es ja weniger um die Uhrzeit an sich, als vielmehr darum, dass die Leute sich tendenziell abends / nachts treffen und das in Kombi mit Alkohol sicherlich nicht selten ausartet und alle Coronaregeln vergessen werden... Diese Zusammenkünfte sollen halt vermieden werden mit der "Sperrstunde". Ob es wirksam ist oder ob es klappt, ist eine andere Frage. 🤷🏼‍♀️

    Man könnte ja jemanden treffen und gleich da übernachten oder so...

  • Bleibt ja auch wieder die Frage, wer eine Ausgangssperre wie kontrollieren soll. Gerade weil sich die Leute jetzt nur noch in privaten Räumen treffen können, lässt sich das nicht wirklich kontrollieren. Sie werden ja wohl kaum Straßensperren errichten und jeden anhalten, der um 21:01 noch unterwegs ist.

  • Ja - und ganz ehrlich: ich kenne nicht soviele Menschen die sich permanent ausarten privat treffen!

    Selbst unser Teenie ist eigtl nur noch daheim, in der Schule oder in der Lehre. Private Sozialkontakten der letzten 4 Wochen: drei.

    Bei seinen Kumpels sieht es ähnlich aus..

    Selbst für Weihnachten & Silvester bekomme ich Rundherum mit, dass trotz Lockerungen nichts großes geplant ist.


    Von daher - ich Zweifel mit an dem Erfolg der nächtlichen Ausgangssperre.....

  • Das hat bei uns zum Glück schon längst wieder aufgehört. Corona ist einfach keine Schmierinfektion, ich kenne kaum noch jemanden, der sich wegen eines fremden Kulis wirklich ins Hemd macht. Ich habe zuletzt auch Margarine und Frischkäse mit den Jugendlichen gemacht, man wäscht sich einfach die Hände, aber das tat man bei sowas ja immer schon. Zum Essen setzt sich jeder in eine Ecke, man reisst die Fenster sperrangelweit auf und schaut, dass man möglichst schnell fertig macht, das ist dann schon OK. Die Mensa ist da sicher ein "gefährlicherer" Ort.


    Ich habe auch nur eine kleine Handvoll KuK, die permanent versuchen die Jugendlichen zu erfrieren weil sie sie alle für potentiell infektiös halten. Da hat Chefin jetzt schon angefangen, die paar Hanseln persönlich an den Löffeln zu ziehen, dass die endlich damit aufhören sollen. Das mit dem Lüften funktioniert bei uns im Schulhaus einfach nachweislich sehr gut, es gibt keinen Grund in Panik Dauerzulüften. Aber ich sprach hin und wieder schon mit den Jugendlichen darüber, wie es wohl sein wird, wenn es heisst, wir dürfen die Masken wieder abziehen. Seltsam wird es schon sein und man wird sich erstmal unwohl fühlen.

  • Von Ausgangssperren halte ich auch nichts. Wenn jemand abends noch spazieren gehen will, ist das doch super. Vor allem besser, als wenn er in der Mittagspause spazieren geht, wenn die Straßen voll sind. Nicht-erlaubte Zusammenkünfte muss man halt anders verhindern, z. B. durch Streife fahren an den Hotspots.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich frage mich viel mehr, wie eine Langzeitstrategie aussieht. Man merkt ja jetzt schon an SuS, LuL und Erziehungsberechtigten, dass allesamt auf dem Zahnfleisch gehen. Die Schließungen der Sportvereine, Kneipen, Restaurants und die Kontaktverbote spielen da seit Anfang November sicher eine sehr große Rolle.


    Ich merke auch, dass SuS sehr unmotiviert und ohne Elan reinblicken und auf ihren Stühlen verharren. Die Beteiligung im Unterricht nimmt immer mehr ab. Die, die schwer zu schaffen haben und mit der Krise nicht gut umgehen können verstummen ganz.

    Es gibt kein Ventil mehr. Aufstehen, Schule, zu Hause hocken, Schlaf...


    Das Problem, psychisch, es ist keine Besserung in Sicht. Die Maßnahmen wurden verlängert und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie nach dem 10. Januar wieder gelockert werden (siehe Fälle). Ich gehe stark davon aus, dass wir Mitte Januar wieder mehr Fälle verzeichnen als jetzt.


    Wo soll das dann noch hinführen? Eigentlich war ich immer jemand, der die Maßnahmen für sinnvoll erachtet hat, aber diese "3 wöchige wir gucken mal und machen ein paar Dinge zu, aber es ändert sich nichts bzw. bleibt auf hohem Niveau- Maßnahmen" machen anscheinend keinen Sinn. Wenn aus 3 Wochen dann 6,7,8 werden, dann bin ich gespannt was passiert. Die dunkle Jahreszeit gibt noch weiterhin die Schatten dazu.


    Und immer noch verstehe ich das Pradox der privaten Beschränkungen und beruflicher Leichtigkeit nicht. An unsere Schule ist seit der Maskenpflicht alles wie vor Corona, nur halt mit Maske...


    Diese Umstände bis März/April sind nicht tragbar.


    PS: Ich versuche 1 mal die Woche spazieren gehen und Fotos zu schießen (Hobbyfotograf), dazu 3 mal die Woche mit YouTube Videos auf trapp halten ;)



    Grüße und schönen 2. Advent / Nikolaus

  • Man merkt ja jetzt schon an SuS, LuL und Erziehungsberechtigten, dass allesamt auf dem Zahnfleisch gehen.

    Ist das wirklich so schlimm bei euch? Bei uns sind sowohl SuS als auch KuK noch ziemlich gut "drauf". Und die Erziehungsberechtigten, mit denen ich in den letzten beiden Wochen im Rahmen des (in diesem Jahr telefonisch stattfindenden) Elternsprechtages am Telefon gesprochen haben, machten auch einen ganz munteren Eindruck.


    Ich wünsche euch auch einen schönen zweiten Advent und "Happy Nikolausi"!!!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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