Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • dass Kinder sich offenbar noch weniger bewegen als sonst.

    Ja, das ist wirklich schade, aber der einzige Grund, den ich mir dafür vorstellen kann, ist wirklich, dass derzeit kein Vereinssport stattfindet. Ansonsten sehe ich aber Corona nicht als Grund sich weniger zu bewegen, auch für Kinder und Jugendliche nicht. Wenn ich mich in meiner Bekanntschaft und der Nachbarschaft umschaue, sehe ich, dass sich deren Kinder genauso viel draußen bewegen und spielen wie sonst.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ansonsten sehe ich aber Corona nicht als Grund sich weniger zu bewegen, auch für Kinder und Jugendliche nicht.

    Du unterschätzt die psychische Komponente. Vereinssport ist wichtig für ein gesundes Sozialleben, genauso wie musizieren in Gesellschaft, etc.

  • Du unterschätzt die psychische Komponente. Vereinssport ist wichtig für ein gesundes Sozialleben, genauso wie musizieren in Gesellschaft, etc.

    Mag sein, dass es für einige Menschen wichtig ist. In meiner Bekanntschaft und auch in meiner "Schülerschaft" sind aber nur relativ wenige Kids (und auch nur wenige Erwachsene) in einem Sportverein aktiv; allein aufgrund der Tatsache, dass oftmals bei uns auf dem platten Land allenfalls Fußball im Verein angeboten wird oder aber es gar keine Sportvereine (mehr) gibt.

    Ich selbst war nur als Jugendliche kurz im Sportverein und habe dort Tischtennis gespielt. Später war ich einige Jahre lang im Fitnessstudio aktiv. Das hat mir für ein "gesundes Sozialleben" nicht wirklich gefehlt ;) .

    Wie gesagt: Die Kinder meiner Freunde und Bekannten, KuK und Nachbarn bewegen sich m. E. genauso viel wie sonst auch. Diejenigen, die sonst im Verein Fußball spielen, kicken jetzt halt im Garten mit ihren Kumpels; die Tochter einer Freundin, die im Handballclub ist, fährt gerade stattdessen mit Freundinnen sehr viel Fahrrad usw.

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  • Es geht ja nicht nur um den Vereinssport, im Moment ist so gut wie der ganze gruppendynamische Freizeitbereich abgewürgt. Ich würde behaupten, dass die Mehrheit unserer Jugendlichen in irgendwelchen Gruppen aktiv ist. Sei es nun Sport, Musik oder die Pfadi. Ist im Moment alles eingestellt oder mindestens stark beschränkt.

  • Ich würde behaupten, dass die Mehrheit unserer Jugendlichen in irgendwelchen Gruppen aktiv ist. Sei es nun Sport, Musik oder die Pfadi.

    Das ist hier in der Gegend definitv nicht so. Pfadfindergruppen gibt es hier so gut wie gar nicht. Musikalisch ist auch kaum jemand "aktiv". Was Sport angeht: siehe oben. Einzig in der Feuerwehr, im Schützenverein oder in der "Landjugend" sind einige meiner SuS, aber das ist tatsächlich nur eine kleine Minderheit.

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  • Selbst mache ich zur Zeit gar keinen Sport, das ist übel, weil ich es schon merke. Rückenschmerzen, mehr Gewicht, schlechter Schlaf. Ein Teufelskreis. Aber ich kann mich einfach nicht aufraffen.

    Im ersten Lockdown war das anders, da bin ich super viel gelaufen und hab Homeworkouts gemacht. Da hab ich abgenommen und bin fitter geworden. Aber da war auch mehr Zeit, keine Fahrzeit zur Schule und die Arbeit konnte ich auch nachts erledigen und tagsüber das schöne Wetter nutzen.

    Geht mir ähnlich. Wobei ich aktuell Sport mache und mir aktuell sogar das Recht rausnehme auch mindestens einige Meter in der Schwimmhalle während des Schulschwimmens zu schwimmen, sonst würde ich irre werden. Aber das ist eben nichts zu dem, was ich sonst gemacht habe und was im Sommer auch ging, wenn man eben mal schnell in den Pool in den Garten gegangen ist und mit Schwimmschnur eine Viertelstunde geschwommen ist o.ä. Klar habe ich ein Handballtor im Garten stehen, aber die Gefahr sich bei den Temperaturen zu verletzen ist zu groß. Also liegt mein Handball in der Schule, ab und an schaffe ich es für ein paar Torwürfe in die Turnhalle, aber eher selten.


    Mir fehlte schon im ersten Lockdown die Zeit, aktuell durch Fahrzeiten zur Schule, durch ständige Betreuung von Kollegen und Schülern in Quarantäne usw. noch viel viel mehr.


    Wie sagte meine Schulleitung gerade, ich werde aktuell für 60% bezahlt, arbeite aber 120%, nur wie wir das gerade ändern sollen, ist auch unklar.Der Frust ist auch nur mit Süßigkeiten zu ertragen, also das ist schon ein Teufelskreis momentan!


    Aber ich merke eben deutlich, wie auch 30-45 Minuten Sport eben mir doch viel mehr Ruhe und Kraft geben.

  • Humblebee, ich zitiere aus dem verlinkten Interview:

    Matthias Marckhoff: Wir haben festgestellt, dass die körperliche Aktivität bei den befragten Jugendlichen in der Zeit der Kontaktbeschränkungen im April dieses Jahres signifikant abgenommen hat. Die Gruppe derjenigen Kinder, die sich in dieser Zeit fast gar nicht mehr bewegt haben, hat sich auf zirka 25 Prozent verfünffacht.

    Parallel hat der Medienkonsum signifikant zugenommen. Etwa 45 Prozent der Jugendlichen hatten im Untersuchungszeitraum eine tägliche Bildschirmzeit - darunter fallen TV, Konsole, Computer, Smartphone - von mehr als acht Stunden. Vor der Pandemie galt dies für etwa 20 Prozent der Jugendlichen.

    Manuel Föcker: Rund ein Drittel der Jugendlichen gab an, sich in Zeiten der Pandemie mehr Sorgen zu machen und weniger zufrieden mit dem Leben zu sein. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass mit der Verschlechterung des Befindens wiederum eine Abnahme der Bewegung einherging.”


    Es ist echt unerheblich, ob einzelne Erwachsene hier im Forum nicht im Verein waren als Kinder oder sich aktuell genauso bewegen wie sonst, es geht um die Tendenz. Und die psychische Komponente, die wie immer unser Handeln beeinflusst, ist Kindern und Jugendlichen noch weniger bewusst als uns. Ich finde es schon sinnvoll, dass wir das in der Schule mit ihnen thematisieren und zwar jenseits von "wenn ihr euern Hintern nicht hochkriegt ist es euer Pech".

  • Es ist echt unerheblich, ob einzelne Erwachsene hier im Forum nicht im Verein waren als Kinder oder sich aktuell genauso bewegen wie sonst, es geht um die Tendenz. Und die psychische Komponente, die wie immer unser Handeln beeinflusst, ist Kindern und Jugendlichen noch weniger bewusst als uns. Ich finde es schon sinnvoll, dass wir das in der Schule mit ihnen thematisieren und zwar jenseits von "wenn ihr euern Hintern nicht hochkriegt ist es euer Pech".

    Nochmal: Ich sehe diese Tendenz bei den Kindern und Jugendlichen in meiner Umgebung nicht (oder nicht stärker als schon in den letzten Jahren) bzw. ich bemerke da keinen Einfluss von Corona. Diejenigen, die sich vorher schon viel bewegt haben, tun das weiterhin; diejenigen, die dies nicht getan haben, tun dies ebenfalls weiterhin.


    Bewegungsmangel bei Jugendlichen bei uns an der BBS im Unterricht zu thematisieren, bringt meiner Meinung nach wenig bis gar nichts. Und wenn, würde ich es den Sport-KuK überlassen. In meinen Unterricht passt es weder zeitlich noch thematisch, sorry.

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  • Nochmal: Ich sehe diese Tendenz bei den Kindern und Jugendlichen in meiner Umgebung nicht (oder nicht stärker als schon in den letzten Jahren) bzw. ich bemerke da keinen Einfluss von Corona. Diejenigen, die sich vorher schon viel bewegt haben, tun das weiterhin; diejenigen, die dies nicht getan haben, tun dies ebenfalls weiterhin.


    Bewegungsmangel bei Jugendlichen bei uns an der BBS im Unterricht zu thematisieren, bringt meiner Meinung nach wenig bis gar nichts. Und wenn, würde ich es den Sport-KuK überlassen. In meinen Unterricht passt es weder zeitlich noch thematisch, sorry.

    Bei meinen SuS gibt es zwei Extreme: Die, die gar nichts machen und die, die im Verein oder Fitnessstudio sehr aktiv sind. Ich habe sehr, sehr viele Su S die Vereinssport machen, insbesondere Fußball. Die drehen ziemlich am Rad, wenn das wegfällt und können sich vor Energieüberschuss kaum auf den Stühlen halten. Insgesamt erlebe ich die SuS derzeit in einer sehr trüben Stimmung, da fallen schon echt hässliche Aussagen wie "ist mir egal welcher Tag heute ist, es ist eh jeder Tag gleich" oder "ich will am liebsten nicht mehr wach werden bis alles vorbei ist, man steht nur auf, geht in die Schule und hockt danach alleine Zuhause und schläft" ;(

  • Ja, das ist eben ganz grosse Hühnerkacke. Bei unseren Jugendlichen sind die Naturwissenschaften gerade ausgesprochen beliebt. Erstens gibt's in den Fachräumen keine Plexiglasscheiben und zweitens passiert überhaupt noch irgendwas Lustiges. Unsere Praktika laufen zum Glück ganz normal.

  • Kann ich verstehen.

    Ich auch, sehr sogar.

    Ich bin nun wirklich nicht der aktivste Mensch und komme mit sehr wenig "Freizeitbespaßung" aus, aber ich merke auch zunehmend, wie meine Laune undefinierbar schlechter wird. Ich kann das noch nicht mal konkret benennen warum, oder was ich jetzt unbedingt bräuchte, damit sich die Stimmung hebt. Es ist einfach so eine Kombination aus Stress auf der Arbeit aufgrund der ganzen Maßnahmen, fehlendem (Körper-)kontakt zu Mitmenschen und dem Gefühl von Einengung, weil man zB nicht mehr die Freiheit hat, einfach mal einen Kaffee trinken zu gehen. Gerade letzteres fehlt mir sehr. Sich mit Menschen einfach ganz normal in ein Cafe setzen. Und auf dem Weg dahin sich nicht zu fühlen, als wäre man in einer Szene eines Roland Emmerich Films :schreien: So ganz einfache Kleinigkeiten im Alltag halt. Jemandem etwas in die Hand geben können, ohne dass derjenige diese Sache dann mit zwei Fingerspitzen entgegennimmt und angewidert die Nase rümpft. Ich bin froh, dass ich zumindest im Unterricht ein kleines Stück Normalität tagsüber habe im Umgang mit meinen Sus, die zwar idR recht unverantwortlich in der jetzigen Situation handeln, aber den normalen menschlichen Umgang miteinander noch nicht verlernt haben, was ich in dem ganzen Coronastress sehr erfrischend finde.

  • Ich gehe an 3 Tagen in der Woche im dunkeln zur Schule und komme im dunkeln wieder zurück. Bei dem trüben Wetter habe ich dann einfach keine Lust mehr raus zu gehen. Und an den anderen Tagen habe ich zu Hause massig Arbeit. Wenn das Wetter passt, dann gehe ich spazieren, aber bei totalem Shietwetter mag ich dann auch nicht.

    Hast du an den langen Tagen denn Freistunden?
    Ich versuche die dann auch zu nutzen. habe aber auch einen Park in der Nähe.

    Und gerade deswegen pendel ich gerne mit Rad und Bahn. Direkt zum Schulschluss ist es noch hell, dann fahre ich mit dem Rad durch den Park zu einer anderen Station und dann geht es heim.


    Ansonsten muss man ja auch nicht jeden Tag. Umso wichtiger, so schöne Tage wie heute nutzen und sich die notwendigen Portionen Licht holen!

  • Kann ich verstehen.

    Ich aktuell nicht, hier ist kein Tag mehr gleich, jeden Tag anderes Chaos, jeden Tag alles anders. Unser Nikolaus waren gerade zwei weitere Klassen in Quarantäne, somit 1/3 der Schule in Quarantäne, aber wir blieben Donnerstag ja gelb :autsch:


    Zu dem anders kommt dann heute dazu, dass die Fachlehrkräfte nur noch als Kontaktperson 2. Kategorie zählen, warum auch immer. Wobei die angeblich Masken getragen haben sollen, nun gut, glauben wir das mal bei einer 6. Klasse. :sterne:

  • In der Tagesschau erzählen sie nur von nächtlichen Ausgangssperren in Mannheim, dabei sind noch andere Landkreise in BaWü betroffen. Ab Montag sind bei uns wieder Friseursalons und Bräunungsstudios geschlossen.

  • Ich auch, sehr sogar.

    Ich bin nun wirklich nicht der aktivste Mensch und komme mit sehr wenig "Freizeitbespaßung" aus, aber ich merke auch zunehmend, wie meine Laune undefinierbar schlechter wird. Ich kann das noch nicht mal konkret benennen warum, oder was ich jetzt unbedingt bräuchte, damit sich die Stimmung hebt. Es ist einfach so eine Kombination aus Stress auf der Arbeit aufgrund der ganzen Maßnahmen, fehlendem (Körper-)kontakt zu Mitmenschen und dem Gefühl von Einengung, weil man zB nicht mehr die Freiheit hat, einfach mal einen Kaffee trinken zu gehen. Gerade letzteres fehlt mir sehr. Sich mit Menschen einfach ganz normal in ein Cafe setzen. Und auf dem Weg dahin sich nicht zu fühlen, als wäre man in einer Szene eines Roland Emmerich Films :schreien: So ganz einfache Kleinigkeiten im Alltag halt. Jemandem etwas in die Hand geben können, ohne dass derjenige diese Sache dann mit zwei Fingerspitzen entgegennimmt und angewidert die Nase rümpft....

    So geht's mir auch. Und ich finde es wichtig, auch das sagen zu dürfen, wenn man die Moral aufrecht erhalten will.

  • Hm, das hört sich bei vielen von euch wirklich übel an :( ! Ich muss sagen, ich habe mich langsam an Corona "gewöhnt" - so blöde das auch klingt. Natürlich würde ich auch gerne mal wieder abends essen oder nachmittags Kaffee trinken gehen, einen größeren Freundeskreis treffen o. ä., aber ich hoffe einfach darauf, dass es sich bald wieder bessert. Die Zeit des "Lockdowns" im Frühjahr haben wir geschafft, dann schaffen wir es jetzt auch!

    Ich schrieb ja schon mehrfach, dass wir in der Schule kaum Corona- und relativ wenige Quarantäne-"Fälle" haben und dabei ist es bisher zum Glück auch geblieben. Die SuS haben sich an die Maskenpflicht, Händewaschen, Lüfen usw. gewöhnt; da muss ich kaum noch drauf hinweisen.

    Auch habe ich von noch keiner/keinem Schüler*in gehört, dass sie aufgrund von Corona und der damit verbundenen Einschränkungen psychische Probleme haben. Ich habe zwar in meiner Klasse - wie eigentlich jedes Jahr - einige Schülerinnen, die beim Jugendpsychologen in Behandlung sind, aber diese Probleme bestehen bei allen schon seit längerer Zeit; natürlich macht es die momentane Situation für sie nicht einfacher...

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  • So geht's mir auch. Und ich finde es wichtig, auch das sagen zu dürfen, wenn man die Moral aufrecht erhalten will.

    Mir geht es auch nicht besonders... Schon morgens schaue ich schnell Nachrichten und die aktuellen Coronazahlen, die nicht sinken, belasten mich. Meine Mutter möchte an Weihnachten kaum Besuch. Sie ist sowieso viel allein. Mit der Schule lenke ich mich ab.

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