Anscheinend wohnen alle Leute, die Plan B, C und D für den Fall der Fälle bei der Kinderbetreuung haben, bei mir in der Nähe, denn da bestehen in den seltensten Fällen derartige Probleme.
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Ich warte noch auf einen umsetzbaren Vorschlag von dir, Lehramtsstudent. Würde mir wirklich helfen.
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Ps Ich arbeite diese Schuljahr nur 10 UStunden, um auch viel Zeit für die Kinder zu haben, aber auch die können auf 5 Tage gelegt werden, also: Soll ich zuhause bleiben, bis die Kinder beide 8 sind?
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Man muss doch einen Plan B haben,
Warum? Seit Einführung der Schulpflicht sind Kinder nunmal vormittags in der Schule. Und es gibt auch Leute, die weniger verdienen als wir, selbst wenn man jemanden finden sollte, werden es sich die wenigsten leisten können, für die Kinderbetreuung zu arbeiten. Das Frühjahr hat junge Eltern in echte Bredouille gebracht, dass diese Argumente nicht nur von Kinderlosen, sondern auch von Eltern kommen, die wissen, wie es mit Kleinkindern zu Hause ist, wundert mich ehrlich gesagt.
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Ich warte noch auf einen umsetzbaren Vorschlag von dir, Lehramtsstudent. Würde mir wirklich helfen.
Ich habe mehrere Optionen genannt. Für den Worstcase (siehe Beitrag 13.061) hätte ich keinen Vorschlag, da bin ich ehrlich.
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PPS Bei meiner kinderlosen Freundin wohnt die Schwester, alleinerziehend mit 2 Töchtern, um die Ecke und die Eltern wohnen auch in Hörweite. Oma ist Hausfrau, obwohl noch im erwerbsfähigen Alter, und passt oft auf die Kinder auf, ebenso meine kinderlose Freundin, die übrigens Lehrerin ist wie ihre Schwester. Beide können es auch nicht verstehen, dass ich keinen Babysitter finde, der so viel Zeit hat, wie ihre Mutter und diese auch komplett nach den Kindern richten kann.
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Es mag Fälle geben, bei denen alle ungünstigen Faktoren (geringverdienend mit wenig flexiblem Job, kein Kontakt zu Bekannten oder Nachbarn, alleinerziehend, keine Großeltern, usw.) zusammenkommen. Das ist aber sicherlich nicht der Regelfall, oder?
Wieso denn keinen Kontakt zu Nachbarn? Nachbarn arbeiten vormittags. Studenten können nicht 40 Stunden Kinder betreuen, die haben auch was zu tun, selbst wenn sie Lehramt studieren. Der Partner hat selbst einen Job. Wo soll den plötzlich jemand herkommen, der nicht arbeitet, aber eben auch nicht dauerhaft die Kinder betreut, sondern nur im Lockdown zwischen Dezember und Mitte Januar? Milchmädchen, ick hör dir rechnen.
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Und wenn ich jetz einfach mal in den Raum stelle: Die Schule (von der KiTa rede ich nicht) wird geschlossen, wegen zu vieler Krankheits- und Coronafälle gibt es keine andere Möglichkeit - wer übernimmt da die Betreuung?
Kann man sich als Eltern einfach drauf verlassen, dass diese "Betreuungsanstalt" immer offen sind? Man muss doch einen Plan B haben, wenn das passiert. Noch einmal: Lehrer sind weder Babysitter noch Ganztagsbetreuer mit der Aufgabe, Eltern beim Beaufsichtigen zu entlasten.
Nunja, ich weiß von keiner derartigen Situation bislang in den vergangenen Jahrzehnten, also nein, wir hatten bis Corona keinen Plan B, als wir unser Kind in die Welt gesetzt haben. Wir gingen immer davon aus, dass KiTa/KiGa/Schule der normale Weg ist, sodass auch beide Elternteile arbeiten gehen können. Krankheitstage vom Kind lassen sich mit Organisation irgendwie abfangen, aber nicht diese Extremsituation. Und mir kann niemand erzählen, dass er an sowas vor einem Jahr gedacht hat bzw. bei der Entscheidung, Kinder in die Welt zu setzen. Wenn das wirklich planbar gewesen wäre, gut, dann könnten wir wieder zurück zu Mama am Herd und Zuhause beim Kind. Aber diese Welt will ich mir nicht mehr vorstellen. Ich liebe mein Kind und meinen Beruf.
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Es mag Fälle geben, bei denen alle ungünstigen Faktoren (geringverdienend mit wenig flexiblem Job, kein Kontakt zu Bekannten oder Nachbarn, alleinerziehend, keine Großeltern, usw.) zusammenkommen. Das ist aber sicherlich nicht der Regelfall, oder?
Nein, das sind keine Spezialfälle sondern die Lebenswelt der meisten Menschen.
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Wieso denn keinen Kontakt zu Nachbarn? Nachbarn arbeiten vormittags. Studenten können nicht 40 Stunden Kinder betreuen, die haben auch was zu tun, selbst wenn sie Lehramt studieren. Der Partner hat selbst einen Job. Wo soll den plötzlich jemand herkommen, der nicht arbeitet, aber eben auch nicht dauerhaft die Kinder betreut, sondern nur im Lockdown zwischen Dezember und Mitte Januar? Milchmädchen, ick hör dir rechnen.
Müssen Sie auch nicht, sondern nur die Fälle die Partout keine Regelung mit dem Vater, Lebensgefährten, Großeltern, sonstigen Verwandten, Nachbarn etc. finden, warum auch immer. Studenten haben übrigens momentan keine oder kaum Präsenzveranstaltungen. Ich kann nicht ganz glauben, dass es nicht möglich sein soll eine Lösung zu finden, durch Privatbetreuung oder Notbetreuung. Bei uns gabs es da erfahrungsgemäß auch einigen Spielraum mit der Kommune eine Lösung zu finden. Die Verantwortung pauschal bei den Schulen abzuladen und dann quasi Druck in einer pandemischen Lage, wie es Pressure Groups wie Eltern am Limit machen, geht jedenfalls meines erachtens garnicht. Bei uns hat im März übrigens niemand(!) die Notbetreuung wahrgenommen. Es ist also möglich.
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Warum? Seit Einführung der Schulpflicht sind Kinder nunmal vormittags in der Schule.
Die so genannte "verlässliche" Grundschule (NRW) gibt es noch gar nicht so lange. Schule war Unterricht, ein paar Stunden am Vormittag, manchmal nur bis 11 oder halb 12, jahrzehntelang. Dann kam die Grundschule "von 8 bis 12", erst später (da war ich schon lange Lehrer) die Offene Ganztagsgrundschule bis 13 Uhr und danach bis in den Nachmittag. Und auch da gibt es den Unterschied zwischen Betreuung und Unterricht. Selbst heute noch. Mag sein "im Osten" war das anders.
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Anscheinend wohnen alle Leute, die Plan B, C und D für den Fall der Fälle bei der Kinderbetreuung haben, bei mir in der Nähe, denn da bestehen in den seltensten Fällen derartige Probleme.
Ich würde behaupten, dass ca. die Hälfte meiner Freunde nicht die Optionen Großeltern/Nachbarn/Babysitter haben bzw. auch die Arbeit nicht flexibel gestaltet werden kann
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Zitat
Noch einmal: Lehrer sind weder Babysitter noch Ganztagsbetreuer mit der Aufgabe, Eltern beim Beaufsichtigen zu entlasten.
Im Beitrag 13.086 hast du die Antwort gegeben. Stichwort "Verlässliche Grundschule". Ja - wir sind "Babysitter und Teiltags-Betreuer" (Für den Ganztag ist in der Regel die OGS da.)
Zugegebenermaßen hat in den letzten Jahren niemand daran gedacht, dass es mal passieren kann, dass eine Schule großflächig in Quarantäne gehen muss.
kl, gr. frosch
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die Lebenswelt der meisten Menschen
Der meisten? Wo alles zusammen kommt? Wohl eher nicht. Und ich arbeite im Brennpunkt.
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Ich realisiere grade, dass ich in meiner kleinen Landgymnasiumsblase jedenfalls in einer ganz anderen Welt lebe, wenn das manche so wahrnehmen. Wie gesagt, bei uns wurde damals einfach keine Notbetreuung eingerichtet weil niemand sie in Anspruch nehmen wollte
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Stichwort "Verlässliche Grundschule". Ja - wir sind "Babysitter und Teiltags-Betreuer"
Nö. Da kann man durchaus anderer Meinung sein. Mein Berufsbild sieht anders aus. Und wenn ich meinem Bildungsauftrag verlässlicher und besser durch z.B. geteilte Klassen und abgespecktem Fachunterricht nachkommen kann, dann würde ich das dem "Babysitting" vorziehen.
Und auch da gibt es den Unterschied zwischen Betreuung und Unterricht. Selbst heute noch.
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Ich möchte noch an dieser Stelle betonen, wie stolz ich darauf bin/dankbar, dass alle Geschlechter es in diesem Land schaffen können, gut ausgebildet und qualifiziert zu sein. Und alle haben es verdient, ihre Qualifikation zu zeigen, einen Beruf auszuüben und Geld zu erwirtschaften. Corona macht vielen Eltern einen Strich durch die Rechnung, tw kommen alte Rollenbilder wieder auf, die ich nicht gutheiße.
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"Geteilte Klassen" widerspricht aber dem "Babysitting" der verlässlichen Grundschule. (Leider.) Daher werden die Grundschulen die letzten Schulen sein, die ohne Quarantäne Schüler zuhause lassen.
kl. gr. frosch
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"Geteilte Klassen" widerspricht aber dem "Babysitting" der verlässlichen Grundschule. (Leider.) Daher werden die Grundschulen die letzten Schulen sein, die ohne Quarantäne Schüler zuhause lassen.
kl. gr. frosch
Tja, genau das ist das Dilemma. Und deshalb waren/sind bei uns zeitweise fast die Hälfte der Schüler*innen (und einige KuK) in Quarantäne.
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"Geteilte Klassen" widerspricht aber dem "Babysitting" der verlässlichen Grundschule. (Leider.) Daher werden die Grundschulen die letzten Schulen sein, die ohne Quarantäne Schüler zuhause lassen.
kl. gr. frosch
Nein, das Berliner Konzept sieht vor, dass jeder jeden Tag von 7.30-13 Uhr betreut ist mindestens. Fehlt offiziell natürlich auch eine halbe Stunde, aber die ist zu vernachlässigen, denke ich.
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