So ganz erschließt sich mir das mit der sozialen Diskriminierung hier nicht. Es wäre eine zeitlich begrenzte Maßnahme, um genau den Kindern, die von Benachteiligung betroffen wären, zu helfen. Im ersten Lockdown hatten wir ja irgendwann auch bewusst die Kids in die Notbetreuung geholt (natürlich in Absprache und nur mit Einverständnis der Eltern), bei denen Zuhause gar nichts in Richtung Schule ging. Wahlmöglichkeiten auf freiwilliger Basis sind damit ja nicht ausgeschlossen.
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Die meisten hatten aber meiner Wahrnehmung nach Probleme, weil es den Eltern faktisch egal war, ob die Kinder was für die Schule tun oder nicht. Da wurden die Kinder nicht aus dem Bett geholt und an den Schreibtisch gesetzt. Da wurde ich um 11Uhr von verschlafenen Eltern am Telefon angemault, warum ich schon wieder anrufe. Dabei waren derartige Lernkontrollanrufe mit den jeweiligen Familien abgesprochen... Da müsste man meiner Meinung nach Mal grundsätzlich ran. Wie, keine Ahnung. Natürlich fängt das normaler Schulbetrieb teilweise ab und wird bei Schulschließung verschärft... Aber ich habe erst da so richtig gemerkt, gegen was für Windmühlen wir eigentlich jeden Tag in der Schule kämpfen.
das ist jetzt zwar völlig Off-Topic, aber ich stimme dir zu 100% zu.
Selbstverständlich gibt es noch einige andere Probleme, die für bildungsferne Schüler gelöst werden müssten, aber diese Haltung der Eltern ist es letztendlich, die die Kinder von Bildung fern hält.
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Sollten diese Regeln so umgesetzt werden, dann frage ich mich, inwiefern die Politik die Augen vor den steigenden Zahlen in Bildungseinrichtungen verschließt.
Aber die Zahlen sollen dort sich klein gehalten werden. Es wird immer klarer, aus mehreren Unterhaltungen mit anderen KuK von diversen Schulen, dass keine Schüler getestet werden, außer sie haben Fieber.
Die Klassen, in denen SuS positiv getestet wurden bleiben in der Schule (man hatte ja Masken auf und es wurde gelüftet). Dazu werden die Lehrer ebenfalls nicht getestet sofern ein positiver Fall auftritt (ebenfalls wurden auch im Lehrerzimmer immer Masken getragen).
Wie genau ist dieses Paradoxon zu erklären, alles wird privat auf ein Minimum eingeschränkt und dann werden in Bildungseinrichtungen fröhlich weiter 30SuS beschult. Ich habe das Gefühl, das Virus ist in Schulen nicht infektiös oder doch? Mhh...
Man hat am Tag im Schnitt 180 Kontakte. Das sind nicht 2 Haushalte. Nein 180.
Jedem anderen Arbeitgeber würde das Ordnungsamt den Laden dicht machen.
Ach Bildung und soziale Kontakte (fr gebauer) sind wichtiger als Gesundheit?
Ich bin gespannt. Frohes Fest.
Sehr gut geschrieben. Stimme dir voll zu. Zumal ja offensichtlich ist, dass die Zahlen eben nicht wie im März sinken. Was war denn da nur anders. Ach ja, da waren ja die Schulen zu.
Ich fände es auch sinnvoll, man würde ab Klasse fünf die Klassen endlich teilen. Aber wie gerade verkündet wird, wird das ja wieder nicht passieren. Ich bin nur noch fassungslos wie man mit uns umgeht.
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aber diese Haltung der Eltern
... interessiert mich nicht, die habe ich nicht im Unterricht. Ich weiss, dass das bei jüngeren Kindern nicht so einfach ist, da braucht es einfach die Unterstützung der Eltern zu Hause. Aber das Material muss einfach so aufbereitet sein, dass die Eltern nicht beim Lösen der Aufgaben helfen müssen. Den Anspruch kann ich in meinen Fächern auf meiner Schulstufe sowieso nicht haben.
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... interessiert mich nicht, die habe ich nicht im Unterricht. Ich weiss, dass das bei jüngeren Kindern nicht so einfach ist, da braucht es einfach die Unterstützung der Eltern zu Hause. Aber das Material muss einfach so aufbereitet sein, dass die Eltern nicht beim Lösen der Aufgaben helfen müssen. Den Anspruch kann ich in meinen Fächern auf meiner Schulstufe sowieso nicht haben.
Die Lösung kann aber auch nicht sein, Eltern aus dem Bildungs- und Erziehungsprozess auszuschließen, da sie dazu durch das Grundgesetz verpflichtet sind. Alleine deswegen finde ich den Vorschlag "Ganztagsbetreuung ab frühester Kindheit" von weiter oben problematisch.
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So ganz erschließt sich mir das mit der sozialen Diskriminierung hier nicht. Es wäre eine zeitlich begrenzte Maßnahme, um genau den Kindern, die von Benachteiligung betroffen wären, zu helfen. Im ersten Lockdown hatten wir ja irgendwann auch bewusst die Kids in die Notbetreuung geholt (natürlich in Absprache und nur mit Einverständnis der Eltern), bei denen Zuhause gar nichts in Richtung Schule ging. Wahlmöglichkeiten auf freiwilliger Basis sind damit ja nicht ausgeschlossen.
Es geht um die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, also wie es ankommt und nicht wie es gemeint ist. Das ist ja eigentlich (fast) immer das Problem.
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Die Lösung kann aber auch nicht sein, Eltern aus dem Bildungs- und Erziehungsprozess auszuschließen, da sie dazu durch das Grundgesetz verpflichtet sind. Alleine deswegen finde ich den Vorschlag "Ganztagsbetreuung ab frühester Kindheit" von weiter oben problematisch.
Wir sind uns sicherlich einig darin, dass nicht alle Eltern dieser Verpflichtung tatsächlich nachkommen. (Ungeachtet dessen wäre das auch eine Frage des Maßstabs.)
Was machten wir mit diesen Eltern, die unfähig oder unwillig oder beides sind, ihre Kinder morgens mit Frühstück zu versorgen, auf Körperhygiene zu achten, dabei helfen das Material vollständig beisammen zu haben? Was machen wir mit Eltern, die ihren Kindern effektiv Gewalt, Täuschen und Tricksen als Lösungsweg vermitteln? Oder Hartz IV-Bezug und Schwarzarbeit als eine erstrebenswerte Lebensform? Oder auf der anderen Seite der Skala, dass sich Beschweren und mit dem Anwalt drohen OK sind, genauso wie das Nicht-Anmelden der Haushaltshilfe? Oder dass man unter einer "Eins" sich nicht wagen sollte, nach Hause zu kommen?
Bildungs- und Erziehungsarbeit läuft in Teilen unbewusst - und wenn man sich dessen wiederum nicht bewusst ist (welch' Wortspiel), fährt man den Karren blind an die Wand. Man darf die Eltern nicht ausschließen - aber wenn sie unfähig und unwillig sind, ein Mindestmaß an Bildungs- und Erziehungsarbeit zu leisten, dann muss man als Staat auch Mittel haben, um die Kinder zu schützen. Da ist ein Ganztagsbetreuungsangebot für mich noch die mildeste Variante. -
das ist jetzt zwar völlig Off-Topic, aber ich stimme dir zu 100% zu.
Selbstverständlich gibt es noch einige andere Probleme, die für bildungsferne Schüler gelöst werden müssten, aber diese Haltung der Eltern ist es letztendlich, die die Kinder von Bildung fern hält.
Das ist gar nicht off topic, im Gegenteil war das mal die Ausgangsfrage: wie gehen wir in der Schule mit dem Problem um? (Eher all die Ausbreitungs-Spekulationen waren bislang OT ).
Mir erschließt sich nicht, wer in der Frage scheinheilig ist. "Diee da oben?" Wir sind als Schule wichtiger Teil der staatlichen Organisation.
Es ist gesetzlich festgeschriebene Aufgabe der Schule, beim Thema Kindeswohlgefährdung mit Jugendamt und Ärzten zusammenzuarbeiten. Bildung ist auch Kindeswohl. Natürlich sage ich als Lehrerin, ich kann nicht zusehen, wie Kinder zu Hause abhängen und gar nichts mehr machen. Dass das in Konflikt mit dem Thema "Abstand" steht sehe ich natürlich auch, aber was bringt's, einfach zu rufen "Eltern müssten...", wenn Eltern nicht können? Richtig sinnentnehmend lesen können zum Beispiel nur etwa die Hälfte 'meiner' Eltern. Internet haben 8 von 10 Kindern. Einen Drucker hat glaube ich gar niemand. Selbst wer (z. B. bei der Müllabfuhr oder an der Kasse) arbeitet, hat keinen Drucker rumstehen usw.
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Für diese Fragestellungen ist das Jugendamt zuständig und diese können in schwerwiegenden Fällen bis zur Inobhutnahme der betroffenen Kinder gehen.
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Für diese Fragestellungen ist das Jugendamt zuständig und diese können in schwerwiegenden Fällen bis zur Inobhutnahme der betroffenen Kinder gehen.
Wie gut, dass einfach immer die anderen zuständig sind.
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Für diese Fragestellungen ist das Jugendamt zuständig und diese können in schwerwiegenden Fällen bis zur Inobhutnahme der betroffenen Kinder gehen.
In welchen Fällen, wenn Familien kein Internet haben?
Inobhutnahme passiert doch nicht, wenn Kinder ihre Lernaufgaben nicht erledigen. Wirf mal einen Blick ins SGB VIII, nur so allein zur Theorie. In der Realität ist die akute Gefährdung ein extrem dehnbarer Begriff.
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In welchen Fällen, wenn Familien kein Internet haben?
Inobhutnahme passiert doch nicht, wenn Kinder ihre Lernaufgaben nicht erledigen. Wirf mal einen Blick ins SGB VIII, nur so allein zur Theorie. In der Realität ist die akute Gefährdung ein extrem dehnbarer Begriff.
Ich schrieb ja "in schwerwiegenden Fällen". Bis dahin, das weißt du ja selbst durch deine Arbeit an der Förderschule, gibt es noch viele Zwischenstufen. Wenn man aber als Lehrer merkt, dass die Eltern ihrem Erziehungsauftrag längerfristig nicht gescheit nachkommen, fände ich es schon angemessen, einen Auftrag an das Jugendamt weiterzuleiten. Da bin ich mir aber sicher, dass du das bei deinen entsprechenden Kandidaten auch machst.
By the way: Früher dachte ich auch, dass die Inobhutnahme recht schnell passiert, woran sicher viele Familien zunächst denken. Vielen ist glaube ich nicht bewusst, dass das Jugendamt erst einmal helfen will und nicht gleich trennen.
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Da bin ich mir aber sicher, dass du das bei deinen entsprechenden Kandidaten auch machst.
Danke, das bedeutet mir natürlich enorm viel, dass du stets meine persönliche und dienstliche Situation analysierst und lobst. Es geht aber hier um "sozial benachteiligte Schüler*innen in unserer Gesellschaft", also viele Leute in vielen Städten.
Ich schrieb ja "in schwerwiegenden Fällen".
Und was bringt uns das dann in der Frage, wie wir als Gesellschaft im Gros der Fälle handeln wollen? Das hat ja nichts mit völliger Verwahrlosung und Gewalt zu tun.
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Ich spreche aber mit dir gerade und nicht mit dem Verband aller Förderschullehrer, also darf ich dir ruhig sagen, dass du das schon gut machst :
Zur zweiten Frage: Als Gesellschaft haben wir die gesetzlichen Vorgaben, an die sich ein Großteil der Bevölkerung auch hält. Für den Rest gibt es die Möglichkeit der Aufklärung, der Mediation bishin zu Schutzmaßnahmen oder Strafen.
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@Lehramtsstudent , worauf willst du hinaus?
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Was ist daran mühsam? Relevant sind alle Kontakte 48 h vor Symptombeginn. Ihr habt doch Stundenpläne und Kurslisten. Ich könnte jetzt ins Schulnetz rein und hätte innerhalb von 5 min per eMail alle betroffenen SuS benachrichtigt.
Die schulischen Kontakte sind aber nachrangig (die spielten hier für das Gesundheitsamt bisher aber eh keine Rolle, weil wir ja Maken tragen und so ein tolles Hygienekonzept haben), interessanter sind die privaten. Und die können wir wohl kaum nachverfolgen.
Überraschende Wendung dieses Mal: die KOMPLETTE Stufe bleibt volle 2 Wochen in Quarantäne. Das läuft so ziemlich jedem bisherigen Vorgehen konträr, aber vielleicht hat man ja langsam festgestellt, dass bei uns doch ein wenig zu viele Fälle in dieser Altersgruppe auftreten und man hier nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann.
Heißt konkret: das nächste Mal sehe ich meinen LK zur Klausur. Die etwas abfragen soll, was wir bisher nicht gemacht haben und für die nächsten 6 Stunden vorgesehen war. Da wird sich dann wohl die Effizienz von Distanzlernen mal ganz direkt messen lassen...
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@Lehramtsstudent , worauf willst du hinaus?
Na, dass es diese Zwangsmaßnahme Ganztagsbetreuung nicht braucht und dass man einerseits Eltern grundsätztlich zutrauen sollte, dass sie ihrem gesetzlichen Erziehungsauftrag nachkommen, und in den wenigen anderen Fällen die Unterstützung des Jugendamtes in Anspruch nehmen sollte.
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Die Lösung kann aber auch nicht sein, Eltern aus dem Bildungs- und Erziehungsprozess auszuschließen
Meine Aufgabe ist es aber nicht die Eltern zu erziehen. Ich kümmere mich ausschliesslich um die Jugendlichen.
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Kurz mal aufregen: Erst ist wochenlang alles feinifein und nun sind wir die einzigen Tröten im ganzen Land, deren Zahlen steigen anstatt sinken
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Heißt konkret: das nächste Mal sehe ich meinen LK zur Klausur. Die etwas abfragen soll, was wir bisher nicht gemacht haben und für die nächsten 6 Stunden vorgesehen war. Da wird sich dann wohl die Effizienz von Distanzlernen mal ganz direkt messen lassen...
Du ... Ich habe im August alles abgeprüft, was ich im Fernunterricht gemacht habe. Das Wort endet ja auf Unterricht und nicht auf sinnlose Beschäftigungstherapie.
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