Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Das ist eine berechtigte Frage. Eine Schülerin meinte kürzlich: "Ich fühle mich wie eine Ratte in so einer Box in der Zoohandlung." Was glaubst Du, wie toll die plötzlich Physik/Chemie/Bio finden. Da hat's keine Scheiben.


    Ob es dahinter müffelt oder spiegelt, würde ich ehrlich gesagt eher nachranging finden

    Entschuldige bitte, aber dieser Zustand ist für die Jugendlichen absolut unwürdig. Möchtest Du 45 min lang in Deinem eigenen Mief, Aerosol oder sonst was sitzen? An der Tafel nichts sehen können und nicht hören können, was deine Mitschüler*innen so sagen? Zum Teil auch nicht, was die Lehrperson vorne sagt? Ich habe 1 Lektion pro Woche in so einem Zimmer, es ist furchtbar.

  • Interessant wäre doch, was diese Plexiglasverkleidungen in Bezug auf die Aerosolausbreitung bewirken. Ob es dahinter müffelt oder spiegelt, würde ich ehrlich gesagt eher nachranging finden, wenn es den Effekt hätte, dass die Aerosole sich weniger frei im ganzen Raum verteilen können. Gibt es dazu Simulationen?

    Kähler empfiehlt Plexiglas zusätzlich zu Luftfilteranlagen. Er hat dazu einige Untersuchungen getätigt.


    https://www.ndr.de/ratgeber/ve…chulen,luftfilter100.html

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  • Kähler empfiehlt Plexiglas zusätzlich zu Luftfilteranlagen

    Kähler hat offenbar keine Ahnung von Unterricht und auch keine Ahnung, wie es sich in solchen Boxen vegetiert. Wir haben in den meisten Zimmern die Tische wieder umgestellt, so dass es einigermassen erträglich geworden ist. Das Foto ist noch eins der wenigen Zimmern, in denen dies nicht geschehen ist (warum auch immer ...).

  • Ich dachte bei Plexiglas immer an so Trennscheiben zwischen den Schülern, also in der Mitte eines Tisches sozusagen. Im bayerischen Parlament haben sie so etwas.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Tom123

    Was soll jetzt schon wieder der Angriff? Ich versuche, hier jedem zuzuhören, auch wenn zum tausendsten Mal derselbe Sermon kommt, weil sich mancher hier in seine Zahlen reinsteigert. Das hat den Sinn, dass dieser Thread nicht in eine Richtung kippt, nämlich in "WIR WERDEN ALLE STREBEN!!!" weil das tun wir sowieso mal. Du nimmst das Angebot auch gerne an, sonst hättest du nicht so viel dazu geschrieben zur Frage "Was wünschst du dir?" Der Einwurf zu deinen Grammatikfehlern war eine Replik zu deiner Überheblichkeit, nicht mehr und nicht weniger.

  • Wollsocken

    Ich kann und will das nicht beurteilen, solange ich selbst nicht so arbeiten musste. Rein von außen betrachtet würde ich erstmal alles befürworten, was dem Infektionsschutz zuträglich ist, auch wenn es mit Unannehmlichkeiten verbunden ist.


    Ich frage mich gerade, ob dieser Zusatzschutz nicht auch evtl. zu dem geringen Infektionsgeschenen an euren Schulen beitragen könnte, von dem du berichtest.

  • Ich frage mich gerade, ob dieser Zusatzschutz nicht auch evtl. zu dem geringen Infektionsgeschenen an euren Schulen beitragen könnte, von dem du berichtest.

    Das würde ich rundheraus verneinen, weil wir die ollen Dinger erst in den Herbstferien bekommen haben und sie eben gar nicht in allen Räumen montiert sind (zum Glück!!!). Sowieso gibt es das nur an den Schulen der Sek II. Und soweit ich weiss, hat die Stadt den Kram gar nicht weil dort die Räume in den Schulen grösser sind. Wie's in den anderen Kantonen ausschaut weiss ich nicht. Ich befürchte aber fast, dass an der Stelle nur Baselland durchgedreht ist. Ich meine ... Vieles haben sie ja gut gemacht, unsere "Häuptlinge", aber das ist ein riesen Fail.


    Ausserdem: Was denkst Du denn, wie die miteinander sprechen? Stuhl zurück und dann halt hinter der Scheibe. Die Vorstellung Jugendliche in so eine Box zu stecken und dann interagieren die mit nichts und niemandem mehr, die finde ich fast schon menschenverachtend.



    Ich dachte bei Plexiglas immer an so Trennscheiben zwischen den Schülern, also in der Mitte eines Tisches sozusagen.

    Ja, ist ja auch so.

  • Ja, das stimmt, so muss man es auch sehen. Ich bin im Grossen und Ganzen eigentlich wirklich zufrieden damit, was der Kanton für uns macht. Das hätte ich vor 1 Jahr noch nicht für möglich gehalten, dass ich das mal denken würde. Baselland gilt nicht gerade als bildungsfreundlicher Kanton. Aber im Punkto Pandemiemanagement sind wir ganz gut unterwegs, auch insgesamt, also nicht nur was die Schulen betrifft. Es ist ja immer noch so, dass die beiden Halbkantone auf den letzten beiden Plätzen mit den Infektionszahlen rangieren. Ich habe schon viel gerätselt, warum das wohl so ist. So richtig erklärbar ist es nicht, vermutlich gehört auch ein bisschen Glück im Unglück dazu.

  • Wollsocken: Die Frage ist ja, wie man sonst ohne Abstand die Tröpfcheninfektionen in den Griff bekommen möchte. Größere Klassenräume wird es ja schnell nicht geben. Masken im Unterricht werden oft auch kritisch gesehen. Bei den jüngeren gibt es sie momentan auch nicht.


    Das ist vielleicht in einem gewissen Maße auch die Frage, was das kleinere Übel ist. Grundsätzlich hätte ich natürlich auch lieber eine Maskenpflicht.

  • Tom123

    Was soll jetzt schon wieder der Angriff? Ich versuche, hier jedem zuzuhören, auch wenn zum tausendsten Mal derselbe Sermon kommt, weil sich mancher hier in seine Zahlen reinsteigert. Das hat den Sinn, dass dieser Thread nicht in eine Richtung kippt, nämlich in "WIR WERDEN ALLE STREBEN!!!" weil das tun wir sowieso mal.

    Ich möchte nicht, dass du mich falsch zitierst. Wenn du nicht verstehst, was ich sagen will, dann ignoriere mich. Wenn Du deine Meinung schreiben willst, dann schreibe Sie. Aber unterstelle mir keine Aussagen, die ich so nie geschrieben habe.

    Ich glaube übrigens, dass in der Mehrzahl in diesem Thread gebildete Menschen unterwegs sind, die sich durchaus bereits mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Die sollten selber entscheiden können, wie sie das Risiko einschätzen. Zwischen "mir gefällt nicht, was die Landesregierungen machen" und "wir werden alle sterben" ist auch eine große Bandbreite.

  • Irgendwo habe ich mal die These gelesen, dass die Wände sogar kontraproduktiv seien, da sie in Räumen einer Lüftung mittels Durchzug entgegenstehen würden. Ich ziehe dann auch die Maskenpflicht jeder Trennwand vor.

  • Die Frage ist ja, wie man sonst ohne Abstand die Tröpfcheninfektionen in den Griff bekommen möchte.

    Naja mit Masken. Gegen Tröpfchen helfen sie ja allemal. Masken im Unterricht sind für uns alle längst kein Problem mehr. Vielen geht es schon so, dass man gar vergisst, das Ding wieder abzuziehen. Oder man ist schier zu faul dazu. Dann sitzt man auf dem Klo und denkt sich ... meine Güte, ich hab ne Maske auf während ich hier sitze. Die Jugendlichen schieben sich sogar das Brötli unter die Maske oder trinken mit dem Strohhalm. Wir haben letztens in der Fachschaft versucht M&Ms aus der Maske zu essen wie so ein Pferd mit einem Hafersack um den Kopf. Also man kann es auch lustig haben mit dem Ding. Manchmal sinnieren wir auch darüber, wie es wohl sein wird, wenn es irgendwann heisst, wir können die wieder abziehen. Es ist schon alles sehr bekloppt.



    Irgendwo habe ich mal die These gelesen, dass die Wände sogar kontraproduktiv seien, da sie in Räumen einer Lüftung mittels Durchzug entgegenstehen würden.

    Ja, das ist jetzt meine Mission diese Hypothese im Experiment zu bestätigen. Dass die Masken wohl doch irgendwie nützlich sind, das haben wir ja schon bestätigt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Plattenspieler - aber nötig. Und es ist die Frage, was herzloser ist.


    Kl.gr.Frosch


    Btw: man kann auch mit Maske und Plexiglas auf dem Pult Beziehungen zu den Kindern aufbauen.

  • Nach unserem Kultusministerium nicht.

    Unser Kultusminister Kretschmann sagte im Mai, als die Schule wieder geöffnet wurde, dass er es macht, weil der politische Druck zu groß wurde, nicht weil er überzeugt ist (ich war überrascht, wie offen und deutlich er das aussprach, Baden-Württemberg hat als letztes Bundesland geöffnet, das hat sicher auch meine Einstellung beeinflusst. Übrigens ist Kretschmann auch Naturwissenschaftler und nicht wie viele Politiker Jurist etc.). Es sind Politiker, die den gesamten Staat im Blick haben (müssen), nicht den einzelnen Menschen. Darin unterscheiden sie sich von Lehrern.


    Wenn wir ein Kind infizieren, weil wir vorher von einem anderen Kind infiziert wurden, weil wir zweimal keinen Abstand gehalten haben und das 2. Kind selbst asymptomatisch seine Eltern, Großeltern ansteckt, die dann schwer erkranken (oder gar in Folge sterben), kommt man als Infektionsquelle nicht unbedingt auf Schule und auf Lehrer. D. h. aus politischer Sicht, die Schule bleibt "unschuldig" und bleibt offen. Für das betroffene Kind bricht aber die Welt zusammen und "Schuld" war ein Lehrer, der zweimal zum falschen Zeitpunkt keinen Abstand halten wollte/konnte.

    (Die häufigste bekannte Infektionsquelle ist Familie und inzwischen nicht mehr große Feier, aber wie kommt es in die Familie? Vermutlich öfter durch die (symptomfreien) Kinder als die meisten denken. Und wenn jetzt wieder nur Risikogruppen und Menschen mit starken Symptomen wg. Testknappheit getestet werden, wird sich das nicht ändern. Die Schulen bleiben offen, die Zahlen hoch. Die ("befreienden" Studien an Schulen fanden zu Zeitpunkten statt, an denen es wenig Infektionen gab und wo keine Infektion ist, braucht man auch keinen Abstand. Andere Beobachtungen kommen zu anderen Ergebnissen und bezeichnen Schulen als Pandemietreiber. Irgendwo in Deutschland wurde vor kurzem gesagt, Schulen sind anfangs keine Pandemietreiber, aber wenn die Zahlen steigen, dann beschleunigen sie das Geschehen. Das klingt für mich nachvollziehbar.)


    Genau dieser Spagat macht vielen von uns zu schaffen. Auch ich halte nicht immer Abstand. Wenn ein Kind weint, wenn es sich verletzt hat, gehe ich auch hin. Aber es ist ein Abwägen und ich versuche, die Anzahl der nahen Kontakte gering zu halten. Eben weil ich das Kind schützen möchte, ich bin in vielen Klassen, habe daher viele Kontakte (und ich habe selbst Familie für die verantwortlich bin).

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  • Ihr redet euch die Köppe heiß und fühlt euch angegriffen, aber letztlich ist wieder einmal der Punkt, dass die Einstellung oder die Äußerungen von den Bedingungen abhängt, die man vorfindet.


    Da gibt es die, die z.B. in der Grundschule ohne Schutz, Abstand, Maskenpflicht den Abstand zu den Kindern nicht einhalten können, weil die Kinder gerne näher kommen (das ist wie Familie), vollen Bussen, die morgens alle zur gleichen Zeit fahren, Druck von der Elternschaft mit protokollierten Fensteröffnungen, die man 3min zu lange geöffnet hätte, sodass das Kind frieren musste, es gibt keine Nachrichten vom GA oder lediglich die Ansage, dass das Kind 14 Tage zu Hause bleiben solle - ohne Test- und dann wieder zur Schule gehen könne, alles andere bleibt aus, Sorge, wie man im kleinen Team x Lehrkräfte ersetzen soll, wenn sie in Quarantäne sind, die Klassen aber nicht, oder wenn man im Wechselmodell zusätzlich noch mehrer Notbetreuungsgruppen, Arbeitsplatzräume und eine zeitlich vorgegebene Präsenzsprechstunde bestücken sollen,


    und andere mit erwachsener Schülerschaft, die im eigenen Auto oder per Fahrgemeinschaft zu Schule kommen, Maskenpflicht, Abstandsregel, deren Einhaltung man von jedem erwarten kann, und Räumen voller Plexiglas-Kästchen, und Klassen, die beim ersten Fall komplett und unverzüglich in Quarantäne gesetzt werden,


    da gibt es die mit Risikoangehörigen, die sich aus allem rausziehen oder die Besuche absolut begrenzen und sich quasi vorab in Quarantäne begeben, die gerne dafür früher Weihnachtsferien hätten,

    und andere, die unbedingt Außenkontakte für ihre Zufriedenheit benötigen, eine Erkrankung nicht scheuen, weil sie jung und gesund sind,


    und dann gibt es davon noch eine große Mischung.


    Wenn man sich und seine Angehörigen nicht ausreichend geschützt fühlt, wird man dies äußern, entsprechende Studien benennen und Vorschläge machen, wie es besser sein könnte.

    Wenn man das überzogen findet, weil man es selbst ganz anders hält oder vorfindet, hält man dagegen, weil es einem jetzt schon reicht.


    Das sieht man gut am Beispiel Plexiglas: In der GS hätte man davon genau EINE am Lehrer-Sitzplatz, das ist manchmal ein breiteres Pult, manchmal ein Schülertisch (wenn es gut läuft keiner der Erstklässler-Größe). Die Scheibe hilft, dass die Kinder nahe kommen, um ihr einzelnes Heft vorzuzeigen, sodass man die Aufgabe kommentieren oder vor den Augen der SuS korrigieren oder Änderungsstellen markieren kann.

    Manche Schulträger haben die Anschaffung bereitwillig genehmigt und sogar bei der Beschaffung geholfen, vielleicht kann die Schule auch einfach das Geld ausgeben und den ganzen Raum ausstatten,

    bei anderen ist es im Haushalt des Schulträgers nicht vorgesehen, die Schule selbst kann eine Anschaffung aber nicht tätigen,

    und wieder andere halten es für unnötig, schließlich soll man ja 1,5m Abstand halten - also kein Blick ins Heft, keine Korrektur mit dem Kind, keine direkte Rückmeldung ... also absolut EINGESCHRÄNKTER Regelunterricht, alles, was sonst die Regel ist, geht dann nicht, das Üben der Schreibweise von Ziffern und Buchstaben geht aber kaum ohne und kann nicht verschoben werden, die Kinder fehlerhaft üben zu lassen ist nicht im Sinne der Lehrkraft, die es kaum aushalten kann und schon abschätzen kann, dass die Fehler irgendwie aufgearbeitet werden müssen.

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