Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Stimmt, Wollsocken80, jetzt wo du es sagst. Mein Mann hat es mir gerade gestanden. Er hat sich heimlich mit dem Schulleiter des Gymnasiums aus der Nachbarstadt und meinem Kollegen zum Rave im örtlichen Schlossgarten getroffen. Und ich hatte gedacht, er würde Physikversuche vorbereiten.

    Sollte ich die Gattin meines Kollegen in diesem Leben doch mal wieder sprechen (ich bin mir nicht sicher, ich bin ja nur noch Zuhause oder in der Schule) frage ich sie, was ihr Gatte ihr erzählt hat, wo er war. Ich tippe auf Joggen. Alles Lügner. Und mit sowas bin ich verheiratet😂

    Irrsinnig lustig. Ich habe keine Ahnung, wo Dein Mann sich infiziert hat, interessiert mich auch nicht. Ich streite Deine Story auch überhaupt nicht ab. Wie denn auch, ich kann es eben gar nicht wissen. Im Gegensatz zu Dir, Du behauptest unterschwellig, was ich schreibe könne so gar nicht sein oder man könne es zumindest nicht wissen. Mich stört die Vehemenz mit der hier behauptet wird, wir, also meine Schule, müsse doch irgendeine Art von unentdecktem Infektionsgeschehen haben oder zumindest könnte man das mutmassen, sonst könnten nicht 5 Lehrpersonen positiv getestet sein. Wie hier getan wird, als sei das praktisch unmöglich, dass diese Personen sich in ihrer Freizeit irgendwo angesteckt haben. Sie *wissen*, dass es so war. Ganz wirklich.


    Auch unsere Chor-Mädchen sind übrigens alle negativ getestet worden, obwohl die mit einer nachweislich infizierten Person den ganzen Nachmittag lang eine Chorprobe ohne Hygienemasken hatten (die waren zu dem Zeitpunkt im Schutzkonzept fürs Chorsingen noch nicht vorgeschrieben, des mussten nur die Abstände und das Lüften eingehalten werden). Die Leute bei der Viollier werden schon wissen, wie sie die PCR-Maschinen bedienen müssen. Und der Kantonsarzt wird auch wissen, wann er wen und warum zum Test schickt bzw. in Quarantäne steckt. Die Klasse der Kollegin aus dem weiter oben geschilderten Fall musste übrigens komplett in Quarantäne - mehr als die 3 Infektionen wurden es aber zum Glück nicht.

  • ich habe erfahren, dass Kinder in sächsischen Schulen positiv sind und weder Klasse noch Lehrer in Quarantäne müssen oder getestet werden

    Ja, ich wurde auch weder getestet noch musste ich in Quarantäne. Weil der Kantonsarzt keinen Grund dafür sah. Ich wusste aber, dass ich mit einem positiv getesteten Schüler 60 min im selben Raum war und alle an der Schule kennen auch den Hergang der Dinge. Und in anderen Fällen wird halt anders entschieden, weil der Hergang ein anderer ist.

  • @Wollsocken80: Ich habe hier nie unterschwellig behauptet, dass deine Anekdote nicht stimmt. Warum auch? Ich habe nur deiner Anekdote eine andere entgegengestellt. Ich glaube gerne, dass es in der Schweiz anders läuft. In der Zeit, als sich die drei Herren zum Rave getroffen haben, hatten die Klassen z.B. noch keine Maskenpflicht und so wurden auch keine von Schülern getragen.

  • Ich habe nur deiner Anekdote eine andere entgegengestellt.

    Nee, nee. Du unterstellst mir original "anekdotisches Empfinden". Ich habe mich aber auf die offizielle Statistik an den Schulen im Baselland bezogen. Und die gibt nun mal eindeutig her, dass wir kein erhöhtes Infektionsgeschehen an den Schulen haben, ganz im Gegenteil. Meine 5 positiv getesteten Kollegen, die verschwinden irgendwann im statistischen Rauschen bzw. tun sie es ja jetzt schon weil die Prävalenz unter den Lehrpersonen an allen anderen Schulen ja im vollkommen normalen Bereich liegt. Die offizielle Statistik fürs ganze Land (die habe ich hier schon mehrfach zitiert) gibt auch eindeutig her, dass wir insgesamt kein erhöhtes Infektionsgeschenen bei den schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen haben. Im Gegenteil ist auch die Prävalenz bei den älteren Jugendlichen immer noch deutlich unterdurchschnittlich und die gehen ganz sicher oft genug zum Test.

  • Oder Du spinnst Dir irgendwas zusammen was nachweislich so nicht ist. Ich habe 5 Kollegen mit einem positiven Test, die wissen alle 5, woher es kam. Wir reden miteinander, ganz normal. Sogar über Corona.

    Ich bezog mich auf diese Aussage. Anekdote, da steht nix von Baselland und Studie. Und darauf habe ich geantwortet.

  • Gräm dich nicht Gingergirl, das was hier einige betreiben heißt Gaslighting und fußt unter anderem darauf, dass man dem Gegenüber das eigene Verhalten selbst noch unterstellt.

    @Wollsocken80 Warst Du nicht immer ein Gegner der anekdotischen Evidenz und hast massenhaft Studien weggewischt, weil Sie deinem hohen methodischen Ansprüchen nicht entsprechen? Das Schüler auch bei euch untertestet werden hast Du sicher einbezogen?


    Da es die Schulen ja nicht sein dürfen ... können und bald alles andere geschlossen oder mit Maskenpflicht belegt wurde muss das Virus wohl aus dem Killer kriechen. Das ist aber vielleicht nur hier in Deutschland so, in der Schweiz ist das vielleicht alles smarter geregelt und sowieso finden dort alle alles ganz easy. Gibt also keine Probleme, denkt an das Zwiebelprinzip und immer schön Hände waschen. Läuft.

  • Das Schüler auch bei euch untertestet werden hast Du sicher einbezogen?

    Das ist falsch. Darauf habe ich bereits mehrfach hingewiesen. Das BAG weist die Daten für die 10 - 19jährigen eben getrennt von den jüngeren Kindern aus und das kantonale Schul-Monitoring differenziert sogar zwischen den drei verschiedenen Schulstufen. Die jüngeren werden seltener getestet, das ist so, die älteren jedoch nicht. Der Kantonsarzt ordnet unterdessen sogar Massentests auf Verdacht für die älteren an. Die Jugendlichen der Sek II haben eine deutliche höhere Prävalenz als die jüngeren SuS, liegen aber immer noch unter dem Durchschnitt der gesamten Bevölkerung.



    Warst Du nicht immer ein Gegner der anekdotischen Evidenz

    Bin ich auch immer noch, deshalb bezog ich mich auf das offizielle Schul-Monitoring im Kanton Baselland.



    Ich bezog mich auf diese Aussage.

    Diese Aussage steht im Kontext eines längeren Austausches an dessen Anfang ein Verweis auf die offizielle Statistik stand.

  • Ich kenne zwei vergleichbare Fälle, in einem Fall mit Quarantäne für die Klasse, im zweiten Fall nur direkte Sitznachbarn. Jetzt könnte ich auch über die uneinheitliche Linie schimpfen, ich weis aber, dass da nicht gewürfelt wird, sondern man schon sehr genau hinguckt. Bei den beiden Fällen lag der Unterschied darin, dass dem Gesundheitsamt die genauen Laborbefunde vorlagen und man meinte daraus ableiten zu können, dass im zweiten Fall nur ein sehr geringes Infektionsrisiko bestanden hat.

    Ich kann das nicht beurteilen, darum lasse ich die Leute ihre Arbeit machen.

    Neueste Rundverfügung schon gelesen? Sie kommen nicht mehr hinterher, deshalb dürfen/müssen Schulleitungen einspringen...

  • Mal Aktuelles aus Hamburg:


    Innerhalb 3 Wochen nach den Ferien knapp 1000 Infektionen im Kontext Schule.

    Darüber hinaus infizieren sich Schüler und Lehrer überdurchschnittlich häufig im Vergleich zur Bevölkerung. Schüler und Lehrer machen rund 15 Prozent der Bevölkerung Hamburgs aus, bei den Infektionszahlen machte diese Gruppe in der letzten Woche allerdings zwischen 23-26 Prozent täglich aus.

    Quelle: Hamburger Abendblatt.

  • Jupp, das ist schlecht. Und zugleich widerlegt es die Behauptung, im Kontext Schule würde nicht ausreichend getestet um Infektionen zu "verheimlichen".

  • Jupp, das ist schlecht. Und zugleich widerlegt es die Behauptung, im Kontext Schule würde nicht ausreichend getestet um Infektionen zu "verheimlichen".

    Wo nimmst Du das denn bitte wieder her? Ich weiß nicht , wie sich die Testzahlen in Hamburg entwickelten, seit ich letztes Mal zahlen postete, aber wenn die Schüler immernoch untertestet sind könnten die Zahlen noch wesentlich höher sein. Am Ende könnte -- oh Schreck -- gar wie seit Monaten bekannt und in UK, Israel, Canada u.a. bereits statistisch breit untermauert herauskommen, dass Schulen die Pandemie antreiben.

  • Wo nimmst Du das denn bitte wieder her?

    Häh? Wenn da steht die Infektionszahlen an den Schulen seien erhöht wo wird denn dann bitte was "verheimlicht"?



    dass Schulen die Pandemie antreiben

    Nicht Schulen treiben die Pandemie an sondern soziale Kontakte zwischen Menschen ohne Einhaltung der erforderlichen Schutzmassnahmen. Aus genau diesem Grund gilt bei uns bereits seit August in allen grossen Kantonen an den Schulen der Sekundarstufe II die Maskenpflicht sofern der erforderliche Mindestabstand von 1.5 m in alle Richtungen nicht eingehalten werden kann. Konkret durften die SuS die Masken zu Beginn abziehen, sofern sie alleine an einem Tisch sassen und die wurden in den Ferien eben so gestellt, dass die Abstände stimmen. Da unser Schulhaus z. B. sowieso viel zu klein ist, gab es für die Jugendlichen kaum Gelegenheit die Masken abzunehmen, allenfalls in kleinen Kursen im Schwerpunktfach z. B.. Seit die Fallzahlen so krass steigen, ist die Maskenpficht verschärft auf "immer und überall". Die Kantone der Zentralschweiz hatten zu Beginn gar keine Maskenpflicht weil dort auch kaum Virus im Umlauf war. Ist unterdessen auch nicht mehr so. Die meisten Kantone haben die Maskenpflicht jetzt auch auf die Sekundarstufe I ausgeweitet (für erwachsene Personen galt sie sowieso) da zunehmend häufiger ganze Klassen in Quarantäne gesetzt werden mussten und das ist eben mühsam.


    Ich habe nota bene bereits ausführlich dargelegt, dass es bei uns keine statistisch nachweisbare Korrelation zwischen dem Schulbetrieb und der Entwicklung der Infektionszahlen gibt.

  • Die Diskussion ist doch müßig, da in jeder Schule andere Voraussetzungen vorherrschen. Ich habe schon beim Wechsel zwischen verschiedenen Klassenräumen ein unterschiedliches Risikogefühl - manche Räume sind so

    winzig klein, so dass die Tafel beim Aufklappen gerade haarscharf an der ersten Sitzreihe vorbei schrappt, andere sind groß genug, dass 2 Meter Abstand zu den Schülern drin sind. In einigen Klassen/Kursen wird sehr diszipliniert mit Masken, Hygieneregeln und Abständen (soweit möglich) umgegangen, in anderen herrscht völlige Ignoranz vor. Manche Räume lassen Freiluftfeeling aufkommen, in anderen gestaltet sich das Lüften deutlich schwerer usw.


    Ich denke, das Infektionsrisiko in Schulen steht und fällt hauptsächlich damit, wie gut die Hygieneregeln eingehalten werden (können) und wie verantwortungsvoll die Schüler und Kollegen sich privat verhalten. Da gibt es eben große Unterschiede.


    Trotz der faktisch höheren Fallzahlen fühle ich persönlich mich in der Sek II sicherer, weil die Kursstärke dort kleiner sind, die Schüler toll mitziehen und selbst sehr akribisch auf die Regeln achten. Wir hatten zwar Fälle, aber meines Wissens nach bisher keine Ansteckungen von Mitschülern oder Kollegen. Anders sieht es in der Sek I aus. Teilweise katastrophale Ignoranz aller Regelungen, man kommt zu Stundenbeginn regelmäßig in Räume, in denen alle Fenster geschlossen sind, die Klassen sind proppevoll mit bis zu 33 Schülern, und hier gab es auch tatsächlich schon zeitversetzt mehrere Fälle innerhalb von Klassenverbänden, so dass die Schule als Infektionsort zumindest nicht auszuschließen ist. Vom verdeckten Infektionsgeschehen sprechen wir mal lieber gar nicht...


    Insofern denke ich, dass Pauschalaussagen zum Infektionsrisiko an Schulen nicht unbedingt zielführend sind. Die Zahlen aus Hamburg sind alamierend, müssen aber keinen repräsentativen Charakter für andere Schulen und Regionen haben. Genauso wie man umgekehrt vorsichtig damit sein sollte, von den erfreulichen Verhältnissen an der eigenen Schule ein geringes Risiko für Schulen als Gesamtes abzuleiten.

  • Ich denke es ist auch einfacher, sich auf das Hamburger Beispiel zu konzentrieren. Letztlich ist es für uns ja auch egal, was die Schweiz macht. In D scheint es aber immer mehr Indizien für Infektionen an Schulen zu geben. Ich kann sagen, dass bei uns auch eher weniger bei Kindern getestet werden. Von einem Elternteil habe ich erst letzte Woche gehört, dass der (Kinder)arzt sagte: Lassen sie das Kind eine Woche zu Hause. Es ist doch eh egal, weil die Kinder keine schweren Verläufe haben. Die Test sind knapp und sollten daher nicht unnötig gemacht werden. Auf die Frage nach der Schule soll der Arzt gemeint haben, dass das Gesundheitsamt da eh nicht hinterherkommt. Wir haben dann entschieden, dass das Kind noch eine Woche zu Hause bleibt. Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl.

    Mein Favorit sind aber immer noch die Ärzte, die am Telefon entscheiden können, dass es sich nur um eine Erkältung handelt ...

    Hat nicht erst die Studie in Bayern eine große Dunkelziffer bei den Kindern festgestellt?

  • Jupp, das ist schlecht. Und zugleich widerlegt es die Behauptung, im Kontext Schule würde nicht ausreichend getestet um Infektionen zu "verheimlichen".

    Wir haben unseren ersten Fall und die Kontaktpersonen in (nach Tagen per Mail) angeordneter Quarantäne werden nur getestet, wenn sie Symptome entwickeln oder Risikopatienten sind oder mit solchen in einem Haushalt leben. Für mehr reichen die Testkapazitäten nicht. Da wird nix verheimlicht, die sind komplett überlastet (allerdings nicht HH, sondern Nds. in einer Gegend, die noch nicht mal die 100 gerissen hat.....)

  • Häh? Wenn da steht die Infektionszahlen an den Schulen seien erhöht wo wird denn dann bitte was "verheimlicht"?



    Das hast Du mir jetzt aber untergejubelt, ich habe nicht unterstellt, dass bei Dir lokal etwas "verheimlicht" werden soll, dazu kenne ich die Lage in deinem Bezirk zu schlecht. Aber einfach allein daraus zu schließen, das Schüler automatisch nicht untertestet wären ist unzulässig. Das kann übrigens, aufgrund der sowieso vorhandenen Dunkelziffer und Symptomarmut bei Jüngeren auch unabsichtlich passieren.

    Sicher gibt es insgesamt eine beobachtbare Tendenz dazu die Schulzahlen "nicht an die Große Glocke zu hängen" auf Seiten derjenigen, die den uneingeschränkten Regelbetrieb befürworten, aber nichtmal da ist das einheitlich. Manche Verantwortliche machen in Deutschland keinen Hehl daraus, dass es ein Risiko gibt, was sie aus sozialpolitischen Gründen eingehen. Es ist hier auch von LK zu LK unterschiedlich wie getestet und kommuniziert wird.


    Davon ab bin ich mit Dir ausnahmsweise einer Meinung, ich halte das Infektionsgeschehen an Schulen für beherrschbar grundsätzlich, bei niedriger Inzidenz sowieso. Aber mach Dir bitte klar, dass am heutigen Tage in knapp der Hälfte der deutschen Bundesländer immer noch keine Maskenpflicht im Unterricht gilt, geschweige denn ein Gebot die "Alltagsmasken" durch professionellere Modelle zu ersetzen. Von Luftfiltern mal ganz zu schweigen. So kann das nichts werden.

  • Gräm dich nicht Gingergirl, das was hier einige betreiben heißt Gaslighting und fußt unter anderem darauf, dass man dem Gegenüber das eigene Verhalten selbst noch unterstellt.

    Ich kannte den Begriff nicht, was ich fand war bei Wikipedia diese Erklärung:

    "Als Gaslighting (Kompositum aus englisch gas und lighting, deutsch: ‚Gasbeleuchtung‘) wird in der Psychologie eine Form von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch bezeichnet, mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden und ihr Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört wird."


    Lass ich jetzt mal so stehen.

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