Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Erst gestern wieder in einer Doku gesehen, wie Amazon seine Mitarbeiter teilweise über Leiharbeitsfirmen zu günstigen Konditionen "einkauft", wieder fallen lässt, wenn sie nicht mehr benötigt werden, und dadurch kaum soziale Abgaben zahlt - von den nicht gezahlten Steuern mal ganz abgesehen.

    Leiharbeit ist leider in vielen großen Unternehmen verbreitet, nicht nur bei "Amazon". Ich möchte "Amazon" da nicht in Schutz nehmen, aber es ist Fakt, dass auch in anderen Bereich stark auf Leiharbeitsverträge gesetzt wird.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Kannst du dich bitte mit deinen Verharmlosungen zurücknehmen? Damit gefährdest du Menschen, die zur Risikogruppe gehören (und machst dich über ihre berechtigten Sorgen lächerlich). Abgesehen davon soll (und muss) NIEMAND ein halbes Jahr auf menschliche Zuneigung verzichten.

    Ich persönlich finde Übertreibung nicht besser als Verharmlosung. Davon abgesehen kann man gerade keines von beidem so richtig tun, da die Sachlage wenig klarer ist als vor einem knappen Jahr, als man das erste Mal vom komischen Virus in China hörte und wahlweise dachte "zum Glück nicht hier" oder "mhm, wird so dramatisch sein wie die Schweinegrippe oder wie hieß das, das damals Hysterie auslöste und dann im Nichts verpuffte?"


    In Italien gibt's die ersten gewaltsamen Ausschreitungen aufgrund erneuter Einschränkungen und ich sorge mich auch um unseren gesellschaftlichen Frieden. Es ist und bleibt schwierig, Regelungen zu finden, die "angemessen" sind, was immer das eben heißen mag. Menschen haben aber nunmal auch psychische Bedürfnisse und die sind nicht weniger Bedeutsam als ihre physischen.

  • Wenn ich bei uns so in die Cafés, Restaurants und Fitnessstudios schaue, fällt es der Risikogruppe am schwersten sich einzuschränken. 😉

    Die hat wahrscheinlich auch meisten Langeweile...

  • Unsere Gesellschaft ist an der Entwicklung schon etwas selber Schuld. Andere, kollektivistische, Kulturen können das besser.

  • Na, wenn der lokale Einzelhandel jetzt Einschränkungen durch die Politik erfährt, sollte das auch für den Onlinehandel gelten. Alles andere ist doch nicht fair. Davon abgesehen, dass die Innenstadt der Stadt X vom Kleidungsgeschäft Meier eher profitiert als von einer Internetseite mit einem Lagerhaus. In Anbetracht dessen sollte es sogar eine Art Onlinesteuer geben; würde sicher Chancengleichheit fördern ;) .

  • Natürlich ist "die Gastronomie" übertrieben. Ich sehe leider nur noch Gastronomien (von außen), die sich nicht an die Regeln halten. Mag auch welche geben, die sich vernünftig verhalten, die sind aber hier in der Minderheit.

    Also ich gehe seit die Restaurants wieder öffnen durften wieder regelmäßig in den Restaurants meines Vertrauens essen, um diese Gastronomen zu unterstützen. Ich habe im Bekanntenkreis einige Restaurantbetreiber und weiß, wie Corona diesen zumindest zeitweise (über den Sommer konnten sie zum Glück wieder einiges an Boden gut machen, konnten auch auf das Entgegenkommen des Verpächters bei der Pachthöhe bauen) zugesetzt hat. Insofern unterstütze ich diese sehr gerne auch weiterhin. Natürlich gehe ich nicht in Lokale, bei denen bereits auf den ersten Blick ersichtlich ist, dass diese die Hygieneauflagen nicht ernst nehmen, gehe kein zweites Mal in ein Restaurant, bei dem sich letztlich zeigt, dass dort z.B. keine Kontaktdaten erhoben werden. Ich sehe aber vor allem die vielen Betriebe, die sich an die Hygienevorschriften halten, die teilweise mit Gästen diskutieren müssen, die die Regeln für obsolet halten bzw. meinen mit der Drohung man gehe und komme nicht wieder durchsetzen zu können, dass sie mit zu vielen Haushalten mit zu wenig Abstand zusammensitzen dürften und am besten noch komplett ohne Maske durchs Lokal spazieren könnten. Ebenso wie mir manche der Aussagen von Lehramtsstudent zu dem Thema zu pauschal und undifferenziert sind, sind es auch deine Aussagen zu dem Thema. Natürlich sehe ich einige Betriebe, die sich nicht ausreichend an die Regeln halten, ich sehe vor allem aber wirklich viele Betriebe, die diese konsequent umsetzen, weil sie wissen, dass sie weitere längere Schließungen nicht verkraften würden und dem entgegenwirken wollen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, haha, 50%, haha. Bei meinem Kind wurden ja 8 von 28 Stunden angkündigt, wegen Notbetreuung, Mobilen reserven und andrem Superkäse.


    Hier hieß es ja auch volle Stundentafel in 14 Tagen, nun heißt es, jedes Kind hat Anspruch auf täglich 3 Stunden Unterricht und 2,5h Hortbetreuung

    Aber das kommt doch dann hin: 3 Stunden pro Tag, sind in 14 Tagen 30 Stunden. Für die Klasse 1-4 wären das sogar mehr als 50%. Und genau da frage ich mich wie das aufgehen soll. Vor den Ferien haben wir 50% gerade so hinbekommen (nicht ganz aber fast): die kleinen Klassen hatten alle 2 Wochen je 4 Stunden am Tag und die größeren 5. Die Stunden die bei den oberen Klassen fehlten gingen komplett in die Notbetreuung. Hat bei uns super funktioniert und die Eltern waren auch zufrieden damit. Pauschal 3 Stunden für alle Klassenstufen gibt keinen Sinn und vor allem die Vorgabe, dass das täglich sein soll ist logistisch gar nicht machbar. Wir haben jetzt ein Alterntivkonzept beantragt. Mal gucken, ob das genehmigt wird und auch wann wir das dann erfahren (auch für den Fall, dass wir das nächste Woche schon umsetzen müssen.... obwohl, wird schon nicht... wir sind ja erst bei 128...das ist gewiss allerhöchstens Stufe orange...)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    • Offizieller Beitrag

    wir sind ja erst bei 128...das ist gewiss allerhöchstens Stufe orange...)

    orange? Das ist maximal Dunkelgrün. Ist doch alles paletti. Schulen sind keine Pandemietreiber, hat Frau Sch. gesagt. Und wenn die das sagt, dann hört es das Virus sofort.

    Bei uns bekommen die 5. und 6. Klassen keine Betreuung, sondern Aufgaben für Zuhause. Der Rest wird geteilt. Das ist absolut auf Kante genäht, wenn einer krank wird...

  • Das ist maximal Dunkelgrün

    Fürchte ich auch (wenn überhaupt, schafft es Neukölln bis orange), obwohl das im Resultat eh fast schon egal ist. Ob die Schüler nun unter überdachten Außenflächen einen Mundschutz tragen müssen oder nicht, oder ob Religionssunterricht stattfindet oder nicht... ist mir auch schon egal.

    Für mich ist dieser Stufenplan reine Augenwischerei. Macht sich nach außen hin gut (guckt mal, wir tun was, wir haben einen Plan!), aber ich zweifel stark daran, dass zwischen "dunkelgrün" und Lockdown irgendeine Zwischenstufe stattfinden wird.


    Schulen sind keine Pandemietreiber, hat Frau Sch. gesagt.

    Mein (eh schon geringes) Vertrauen in meinen Dienstherren ist mittlerweile komplett dahin. Aber die anderen Bundesländer haben es da auch nicht besser. Ich bin echt nur noch fassungslos, was die verschiedenen Kultusminister alles so zum besten geben und frage mich immer was das ist: Böswilligkeit, Dummheit oder einfach nur Gleichgültigkeit? (Und was davon wäre schlimmer?)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Mein (eh schon geringes) Vertrauen in meinen Dienstherren ist mittlerweile komplett dahin. Aber die anderen Bundesländer haben es da auch nicht besser. Ich bin echt nur noch fassungslos, was die verschiedenen Kultusminister alles so zum besten geben und frage mich immer was das ist: Böswilligkeit, Dummheit oder einfach nur Gleichgültigkeit? (Und was davon wäre schlimmer?)

    Oder sie haben recht.

    Ich weiß, ist für einige hier unvorstellbar.

  • Hier werden inzwischen Lehrkräfte trotz Fall in der Klasse nicht mehr in Quarantäne geschickt oder getestet. Nicht mal Klassenlehrkräfte an GS und FöS. Da wird pauschal gesagt, dass die ja bestimmt die Hygieneauflagen alle immer und durchgehend eingehalten haben. Dass das bei den Kleinsten und an FöS gar nicht geht: geschenkt.

    Hauptsache, der uneingeschränkte Unterrichtsbetrieb kann aufrechterhalten werden. :sterne:


    Und das beste: Eltern regen sich drüber auf. Nicht darüber, dass Lehrer womöglich infektiös weiter unterrichten, sondern darüber, dass ihre Kinder 14 Tage in Quarantäne bleiben müssen, die Lehrer aber weiter zur Schule gehen „dürfen“. :autsch:

  • Oder sie haben recht.

    Ich weiß, ist für einige hier unvorstellbar.

    Inzwischen zeigen ja ganz viele Studien, dass Kinder genauso infektiös sind wie Erwachsene und sich genauso oft infizieren. Zumindest die Studien, die nicht im Lockdown oder Wechselunterricht gemacht wurden.

    Nur die Kultusminister halten an der ewigen Leier fest, dass Kinder weniger betroffen und weniger ansteckend wären.

    Auch das RKI ist da ja deutlich. Zwischen „kein Treiber der Pandemie“ und „kein Problem“ ist eben ein großer Unterschied.

    Und wenn man von Jugendlichen spricht, gibt es gar keinen Grund zur Annahme, dass sie sich irgendwie von Erwachsenen unterscheiden hinsichtlich Infektiösität, wie ja auch die Inzidenzzahlen deutlich belegen.


    Kinder werden seltener getestet und sind häufiger asymptomatisch.

    Ich würde mir wünschen, dass man mal großangelegte Reihentestung an Schulen durchführt, um zu sehen, wie das Infektionsgeschehen an Schulen wirklich ist. Das will halt nur niemand wirklich wissen.

    Je nach Region sind 70-100% der Infektionen nicht mehr nachzuvollziehen. Wer sagt, dass nicht ein großer Teil in der Schule startet?

  • Zitat

    frage mich immer was das ist: Böswilligkeit, Dummheit oder einfach nur Gleichgültigkeit?


    Zitat

    Oder sie haben recht.


    Ich verstehe es als Diplomatie und bin froh, dass ich nicht alles weiß.
    Vielleicht gibt es ja auch Erkenntnisse, die man nicht offen kommunizieren kann - gerade angesichts der vielen :autsch::autsch::autsch: Mitbürger.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Oder sie haben recht.

    Ich weiß, ist für einige hier unvorstellbar.

    Dieser Zynismus ist unangebracht. Ich hab mal kurz nachgerechnet:Der Anteil von mit C. infizierten KuK ist hier um eine Zehnerpotenz höher, verglichen mit der (eh schon hohen) Gesamtinzidenz. Aber, klar, ist natürlich nur eine einzelne Beobachtung und kann man nicht verallgemeinern.^^



    sondern darüber, dass ihre Kinder 14 Tage in Quarantäne bleiben müssen, die Lehrer aber weiter zur Schule gehen „dürfen“

    Hab ich kürzlich auch gelesen - da war auch die Wortwahl unterirdisch: Warum muss mein Kind 14 Tage lang zuhause sitzen, während die Lehrer munter weiterunterrichten dürfen ...

    da fehlen einem echt die Worte.

    Unfassbar eigentlich.

  • Eine meiner Schülerinnen, die ich gestern im Unterricht hatte, hat heute ihr positives Ergebnis bekommen. Bruder war schon letzten Freitag positiv getestet, sie selbst sollte auf Symptome achten und bis zu ihrem eigenen Ergebnis weiter zur Schule gehen.


    Ohne Worte.

  • Der Anteil von mit C. infizierten KuK ist hier um eine Zehnerpotenz höher, verglichen mit der (eh schon hohen) Gesamtinzidenz.

    Frau Scheeres Erklärung dafür wäre klar: "Die müssen sich alle in den Armen gelegen haben."

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Frau Scheeres Erklärung dafür wäre klar: "Die müssen sich alle in den Armen gelegen haben."

    Nein, die haben sich natürlich alle außerhalb bei wilden Partys oder Mega-Hochzeiten angesteckt und die Infektionen nur in die Schule eingetragen.

  • Oder sie haben recht.

    Ich weiß, ist für einige hier unvorstellbar.


    Ich würde mich gerne davon überzeugen lassen, bin aber immer noch auf der Suche nach der Evidenz dafür. Die bleiben die Verharmloser ja schon über ein halbes Jahr schuldig. Diese Evidenz wird es sicher geben, es wäre ja absurd, wenn sich am Ende herausstellt, dass diese Leute die Gefahren lieber ausblenden als die unangenehmen Wahrheiten in ihr Weltbild einzubauen. ;)

Werbung