Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Aber du weißt auch nicht was passiert, wenn auf Türklingeln keiner reagiert? Ich meine bewusst nicht "geht trotz Quarantäne shoppen und wird erwischt", sondern ganz konkret "keiner macht auf". Gibt es allein auf dieser Grundlage einen Bußgeldbescheid, weil unterstellt wird, dass man nicht Zuhause war, obwohl das auch zig andere Gründe haben könnte, warum man just in diesem Moment nicht öffnet? Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass das vor Gericht bestand hätte. Oder unterschreibt man mit Eintritt in die Quarantäne, dass man 24/7 abrufbereit sein muss?

    Ich weiß, dass es mehrfach versucht wird (klingeln, anrufen,...).

    Aber was dann passiert, weiß ich nicht. Kollegen und Schüler haben es so berichtet.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fallzahlen im LK Friesland nur wegen der einen Woche, in der die Schulen im Wechselmodell gefahren wurden, wieder 'runtergegangen sind (nebenbei bemerkt: die letzten beiden Tage vor den Herbstferien war wieder für alle SuS Präsenzunterricht). Aber das lässt sich ja leider nicht nachprüfen...

    Das kann ich mir auch nicht vorstellen.


    Aber ich bin mir absolut sicher, dass es einen positiven Einfluss hat. Die Frage ist lediglich wie groß der Einfluss ist. Aber es wurden dir ja inzwischen genug Indizien geliefert, woraus man erkennen, dass Schulen vielleicht doch eine größere Rolle spielen. Es gibt auch noch Berichte aus deutschen Städten, dass die Schulen das Problem sind; Aussagen vom RKI, dass bei erhöhten Infektionsgeschehen die Klassen geteilt werden sollen, usw.

    Wer sieht, wie die Kinder ohne Abstand und ohne Maske aufeinandersitzen oder in engem Bussen fahren kann doch ernsthaft die Meinung vertreten, dass dort keine größere Infektionsgefahr herrscht?

  • wo ist eigentlich @Wollsocken80? Sie schreibt doch sonst so regelmäßig und jetzt seit Montag gar nichts...


    Irgedwie macht man sich da doch gleich Sorgen...

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Aber es wurden dir ja inzwischen genug Indizien geliefert, woraus man erkennen, dass Schulen vielleicht doch eine größere Rolle spielen.

    Na, wenn du meinst...

    Wer sieht, wie die Kinder ohne Abstand und ohne Maske aufeinandersitzen oder in engem Bussen fahren kann doch ernsthaft die Meinung vertreten, dass dort keine größere Infektionsgefahr herrscht?

    Die Infektionszahlen an unserer Schule von vor den Ferien haben das nicht bestätigt. Die Busse waren voll, die SuS saßen wochenlang ohne MNS nebeneinander, haben Gruppenarbeiten etc. gemacht und trotzdem hatten wir nur drei positiv getestete Schüler - von insgesamt über 1500 an der Schule (zwei dieser Schüler haben sich nachweislich in ihrer Freizeit infiziert und gegenseitig angesteckt, der dritte ebenfalls; der war zwei Wochen lang gar nicht in der Schule gewesen). Wer weiß, vielleicht hatten wir auch eine "Dunkelziffer", aber das lässt sich ja eh schwer nachweisen.


    Und nun gibt es ja für Niedersachsen eine Empfehlung, dass die SuS im Unterricht Masken tragen sollen. Plus, dass in vielen Landkreisen nun nach den Ferien mehr Busse eingesetzt werden, um die SuS-Zahlen dort zu "entzerren".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Wie wird denn die Lebensmittel- und Arzneimittelversorgung gesichert bei den Leuten, die in Quarantäne sind?


    Was das Anrufen angeht, ich gehe meistens nicht ran, wenn eine unbekannte Nummer anruft. Oft habe ich mein Handy auch auf lautlos gestellt, wenn ich zu Hause bin.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Wie wird denn die Lebensmittel- und Arzneimittelversorgung gesichert bei den Leuten, die in Quarantäne sind?


    Was das Anrufen angeht, ich gehe meistens nicht ran, wenn eine unbekannte Nummer anruft. Oft habe ich mein Handy auch auf lautlos gestellt, wenn ich zu Hause bin.

    Wir mussten das selbst „regeln“. Sprich Freunde oder Verwandte haben uns dementsprechend versorgt. Wir haben auch Flaschenpost und hellofresh genutzt.

  • Ich habe gesehen, dass Berlin bei der Gesamtinzidenz (seit Beginn der Pandemie) Bayern inzwischen überholt hat. Berlin hat >700 auf 100.000 Einwohner, BY noch unter 700.


    Warum hat Berlin aber so wenige Todesfälle im Vgl. zu BY? Klar, Bayern ist größer, aber auch auf 100.000 untergerechnet ist die Todesrate in Berlin viel geringer. Ich dachte immer, das liegt ggf. an der jüngeren Bevölkerung, Google behauptet aber, die durchschnittliche Bevölkerung sei in etwa gleich alt wie in BY.


    Hat jemand eine Idee?

  • https://www.washingtonpost.com…8-614acf2b906d_story.html

    In Belgien sind 23% der Grundschullehrer an Covid erkrankt oder in Quarantäne.


    Zauberwald


    Die Wachstumsdynamik des Virus verändert sich mit der Verbreitung in der Bevölkerung, es kann sein, dass sich die an vielen Orten nur einwöchigen Herbstferien lediglich in einer kurzzeitigen Dämpfung des Wachstums niederschlagen. Ich habe kürzlich Belege gepostet, wir haben belastbare statistische Daten aus mehreren Ländern, die zeigen dass Schulen ein bedeutsamer wenn nicht der bedeutsamste Ansteckungsort sind. Man spricht vom Privatbereich als bedeutsamsten Ort der Ansteckung (für die Minderheit der Fälle die man überhaupt noch zuordnen kann) ohne zu hinterfragen, wie das Virus überhaupt dort eingeschleppt wird. Gleichzeitig stellen immer mehr Gesundheitsämter die flächendeckende Nachverfolgung ein und belegen das mit dem Euphemismus "Strategiewechsel" und "Schutz der Vulnerablen". Wir laufen schnell auf einen Kontrollverlust zu.

    https://www.princeton.edu/news…ldren-key-spread-evidence

  • Wie wird denn die Lebensmittel- und Arzneimittelversorgung gesichert bei den Leuten, die in Quarantäne sind?


    Was das Anrufen angeht, ich gehe meistens nicht ran, wenn eine unbekannte Nummer anruft. Oft habe ich mein Handy auch auf lautlos gestellt, wenn ich zu Hause bin.

    Hier in Niederösterreich:

    Freunde, Verwandte, Nachbarn; Geschäfte, die liefern, bis zum roten Kreuz

  • Lehrerin2007 : Vielleicht hängt es damit zusammen, wo die Coronafälle vermehrt aufgetreten sind? Hier in der Region gab es immer wieder Ausbrüche in Senioren- und Pflegeheimen, wo ältere, meist vorerkrankte Bewohner*innen verstorben sind.

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  • Ich habe gesehen, dass Berlin bei der Gesamtinzidenz (seit Beginn der Pandemie) Bayern inzwischen überholt hat. Berlin hat >700 auf 100.000 Einwohner, BY noch unter 700.


    Warum hat Berlin aber so wenige Todesfälle im Vgl. zu BY? Klar, Bayern ist größer, aber auch auf 100.000 untergerechnet ist die Todesrate in Berlin viel geringer. Ich dachte immer, das liegt ggf. an der jüngeren Bevölkerung, Google behauptet aber, die durchschnittliche Bevölkerung sei in etwa gleich alt wie in BY.


    Hat jemand eine Idee?

    Weil Coviderkrankte ungefähr im Schnitt erst nach 3 Wochen sterben, die Zahlen der Intensivpatienten laufen den Ansteckungszahlen etwa 2-3 Wochen hinterher. Berlins hohe Inzidenz ist ein relativ neues Phänomen im Gegensatz zu Bayern. Unsere Erkranktenzahlen wiederum spiegeln das Ansteckungsgeschehen von vor mindestens einer Woche. In den Nachbarländern kann man ablesen wieviele Todesfälle wir haben werden, wir sind vom Ansteckungsgeschehehn Frankreich ca. 4 Wochen hinterher.


    Ein weiterer Grund könnten natürlich die Regulariern der örtlichen Politik sein, sowie die Effektivität des Gesundheitswesens. Hamburg unterscheidet als einziges Bundesland etwa zwischen "an und mit" Covid gestorben und weist auf seiner Page seit Wochen keine neuen Todesfälle mehr aus, während das RKI durchaus welche zählt, was angesichts des systemischen Charakters der Erkrankung ein Treppenwitz ist.

  • Weil Bayern vor allem am Anfang überproportional betroffen war und damals viele Behandlungsoptionen noch unbekannt waren. Da sind einfach mehr Leute gestorben. Außerdem waren im März und April dort viele Altenheime betroffen. Berlin wird in nächster Zeit aber nachziehen, befürchte ich.

  • die an vielen Orten nur einwöchigen Herbstferien

    Du weißt aber schon, dass nur vier Bundesländer einwöchige Herbstferien haben? Außer in MV, Sachsen-Anhalt, BW und Bayern dauern sie in allen BL zwei Wochen.

    Das aber nur am Rande...

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  • Ich habe gesehen, dass Berlin bei der Gesamtinzidenz (seit Beginn der Pandemie) Bayern inzwischen überholt hat. Berlin hat >700 auf 100.000 Einwohner, BY noch unter 700.


    Warum hat Berlin aber so wenige Todesfälle im Vgl. zu BY? Klar, Bayern ist größer, aber auch auf 100.000 untergerechnet ist die Todesrate in Berlin viel geringer. Ich dachte immer, das liegt ggf. an der jüngeren Bevölkerung, Google behauptet aber, die durchschnittliche Bevölkerung sei in etwa gleich alt wie in BY.


    Hat jemand eine Idee?

    Alter der Infizierten nehme ich an, sowie relevante Vorerkrankungen. Ich halte es für durchaus plausibel anzunehmen, dass sich in Berlin aktuell noch besonders viele junge Menschen anstecken, die die Regeln eher auf die leichte Schulter nehmen einerseits und andererseits auch tatsächlich deutlich seltener schwere Verläufe haben. Sobald irgendwo ein Alten- oder Pflegeheim betroffen ist sieht das schnell anders aus bei den Todesraten. Möglicherweise hatte Bayern hier bereits mehr Pech.

    Wie wird denn die Lebensmittel- und Arzneimittelversorgung gesichert bei den Leuten, die in Quarantäne sind?

    Als ich vor kurzem auf das Ergebnis meines Coronatests gewartet habe, habe ich in der Apotheke angerufen und konnte mein Rezept per Scan senden und später nachreichen (Alternativ hätte das der Arzt auch direkt in die Apotheke faxen/senden können) und hätte die Medikamente nachhause geliefert bekommen, wenn ich niemanden gehabt hätte, der sie mir gebracht hat. Diese Art von Notdiensten gibt es gerade bei der Medikamentenzustellung schon sehr lange und und coronaunabhängig, um schwerkranke Menschen zu versorgen.

    Lebensmittel kann man im worst case auch online bestellen heutzutage, ansonsten gibt es aber auch diverse lokale Organisationen, wie die Nachbarschaftshilfe, an die man sich wenden kann. Auch das gibt es coronaunabhängig bereits, gerade im Hinblick auf die Unterstützung von Senioren bzw. Menschen mit Behinderung, die selbst nicht mobil sind.


    Es schadet aber sicherlich nicht, wenn man Corona zum Anlass nimmt, um mit seinen direkten Nachbarn Telefonnummern auszutauschen und sich gegegenseitig Hilfe im Bedarfsfall zuzusichern. Diese Art von Solidarität und Nachbarschaftshilfe brauchen wir womöglich alle mal, auch ganz ohne in Qurantäne gehen zu müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Du weißt aber schon, dass nur vier Bundesländer einwöchige Herbstferien haben? Außer in MV, Sachsen-Anhalt, BW und Bayern dauern sie in allen BL zwei Wochen.

    Das aber nur am Rande...

    Stimmt, danke für den Hinweis. Sind aber immerhin ca .25 Mio Menschen. Das Problem ist auch, dass jedes kurzzeitige Abflachen ab jetzt nicht mehr einzelnen Maßnahmen oder Ferien zugeordnet werden kann, weil das Contact-Tracing in den Hotspots abreißt. Gerät das Testsystem an seine Belastungsgrenze ist ein baldiger "Knick" so oder so zu erwarten. Einer der Gründe warum man es nicht so weit hätte kommen lassen sollen. Wir geraten zusehends in einen Blindflug.

  • Die Infektionszahlen an unserer Schule von vor den Ferien haben das nicht bestätigt.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass es an jeder Schule zu Infektionen gekommen ist. Im Landkreis Aurich gab es einen Kindergarten wo sich 10 von 40 Personen angesteckt haben. Wir haben auch Infektionen an Schulen gehabt. Bzw. man vermutet, dass sie an Schulen stattgefunden haben.


    Aber vielleicht erklärst du uns mal einfach, wo der Unterschied liegt. Wenn ich im Restaurant dicht auf dicht sitze entsteht ein großes Infektionsrisiko. Deswegen brauche ich Abstand und Masken auf den Wegen. Wenn in der Schule die teilweise volljährigen Schüler dicht auf dicht sitzen, soll das unproblematisch sein.


    Man kann natürlich sagen, dass man das in Kauf nimmt, weil Bildung wichtig ist und vor allem die Kinder betreut werden müssen, damit die Eltern arbeiten gehen können.

    Aber man kann sicherlich davon ausgehen, dass in den Schulen das Infektionsrisiko im Vergleich zu anderen Bereichen deutlich erhöht ist. Wahrscheinlich kommt es nach dem Gesundheitssektor und Pflegeberufen an dritter Stelle.

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