Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Bei uns gab es mehrere Ausbrüche an Schulen und vor allem Kindertagesstätten. Bei den Kindertagesstätten ist man sich auch sicher, dass es sich innerhalb der Kita verbreitet hat. Deswegen hat der Landkreis jetzt angeordnet, dass die Gruppen getrennt werden müssen. In den Schulen ist bei uns tatsächlich auch das Problem, dass einfach nicht getestet wird. Wir hatten bei uns auch einen Fall. Da wurden exakt 0 getestet. Da kann man sich natürlich auch gut hinstellen und sagen, dass es kaum Infektionen an Schulen gibt.

    Andererseits fragt man sich, warum dann doch wieder die Maskenpflicht eingeführt wird. Wenn es kaum Infektionen an Schulen gibt, muss man ja die Kinder auch nicht mit einer Maskenpflicht nerven. Gleichzeitig können wir uns eigentlich auch das Lüften sparen. Bei uns sitzen die Kinder ohne Abstand direkt nebeneinander. Alles schön nach dem Motto: In den Schulen gibt es kaum Infektionen. Was soll es da noch bringen alle 20 Minuten wegen der Aerosole zu lüften?

    Auffällig ist ja auch, dass man aus dem Ausland immer wieder von Infektionen an den Schulen hört. Im Faktenthread wurde ja gerade eine Grafik aus Italien geteilt. Ich glaube, dass wir hier ganz schön veräppelt werden. Ich wüsste auch nicht, warum es bei uns besser laufen sollte. Im Gegenteil. Die Schutzmaßnahmen sind im Ausland oft besser.

  • Tom123: Die Maßnahmen sind beliebig und dadurch im höchsten Maße unprofessionell, anders kann man das nicht bezeichnen. Von daher passt dein Eindruck schon ganz gut.

  • Söder hat für Bayern wohl angekündigt, dass Lehrer, die jetzt schon digital unterrichten eine Prämie bekommen sollen...


    ... ich würde ja gerne digitaler unterrichten, meine Schule ist aber total mies ausgestattet... :autsch:

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Söder hat für Bayern wohl angekündigt, dass Lehrer, die jetzt schon digital unterrichten eine Prämie bekommen sollen...


    ... ich würde ja gerne digitaler unterrichten, meine Schule ist aber total mies ausgestattet... :autsch:

    Würde ich sofort machen! Ist doch Klasse, ich sitze alleine zu Hause vor meinem Computer und halte Videokonferenzen mit mir selbst und kriege dafür eine Prämie!!!

    Jedenfalls lief es so im Homeschooling - nur ohne Prämie.


    Das Problem am nicht-stattfindenden digitalen Lernen liegt ja nicht an den Lehrern (und deren privat angeschaffter Ausstattung).

  • Das, was du beschreibst, Anna Lisa, klingt alles andere als erstebenswert, sondern eher wie eine dystopische Horrorvorstellung vom Lehrerberuf :( . Dass Bayern das auch nur irgendwie gut finden soll, wäre im höchsten Maße pervers.

  • Dass Bayern das auch nur irgendwie gut finden soll, wäre im höchsten Maße pervers.

    Digital unterrichten heißt doch nicht auf Distanz?


    Dazu müsste man nun aber wissen, was genau Söder meint. In NRW soll Distanzunterricht ja vermieden werden, wie es nur geht.

  • Andererseits fragt man sich, warum dann doch wieder die Maskenpflicht eingeführt wird. Wenn es kaum Infektionen an Schulen gibt, muss man ja die Kinder auch nicht mit einer Maskenpflicht nerven.

    Das beziehst du jetzt aber nicht auf Niedersachsen, oder? Hier gibt es doch weiterhin keine Maskenpflicht im Unterricht, gemäß der neuesten Version des Rahmen-Hygieneplans!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Söder hat für Bayern wohl angekündigt, dass Lehrer, die jetzt schon digital unterrichten eine Prämie bekommen sollen...


    ... ich würde ja gerne digitaler unterrichten, meine Schule ist aber total mies ausgestattet... :autsch:

    :autsch: was soll das denn heißen, "digital unterrichten"? Als ob digitale Spielereien an sich einen Mehrwert hätten. Digitalisierung muss sinnvoll eingesetzt werden, es darf nicht darum gehen, dass jetzt alle KuK auf Deubel komm raus irgendwas Digitales einbauen, um dann die Prämie zu kassieren.


    Anekdote dazu: Ich war vor zwei Jahren mehrere Wochen am Stück krank. Meine eigene achte Klasse übernahm in Englisch ein sehr digitalaffiner Kollege. Ich selbst bin noch jung und nutze durchaus mal das ein oder andere Tool im Unterricht (Botschaft: Bin kein Feind der digitalen Medien), grundsätzlich könnte ich aber auch ohne auskommen. Ich gebe zu, als ich hörte, dass der Kollege mich vertritt, habe ich etwas geschluckt und gedacht: "Oha, da werden Forderungen auf mich zukommen, auch so 'modernen' Unterricht zu machen." Als ich zurückkam wurde ich im O-Ton begrüßt mit: "Eeeeendlich sind Sie wieder da!" Ich fragte, wie es in den letzten Wochen gelaufen sei. Rückmeldung unisono: Am Anfang war es voll cool mit dem Vertretungskollegen, er hat fast jede Stunde Kahoot mit ihnen gespielt, zum Beispiel zu der aktuellen Grammatik. Aber als die Klassenarbeit näher rückte, war die Begeisterung schnell aus. Grund: "Man versteht dabei halt gar nichts, weil man ja nur so schnell wie möglich die richtige Farbe wählen muss. Da hat man garkeine Zeit nachzudenken, warum was jetzt (nicht) richtig ist und erst Recht keine Möglichkeit den Lehrer zu fragen. Deswegen macht das zwar Spaß, aber das bringt einem ja mal gar nichts." Sie freuten sich darauf, endlich mal wieder mit Arbeitsblättern zu arbeiten. Ich muss sagen, ich fand das erstaunlich - erstaunlich reflektiert. Und es bringt meine Kritik an solchen Ankündigungen wie der vom Söder auf den Punkt: Digitalisierung ist kein Gut an sich. Vernünftig eingesetzt kann sie eine Bereicherung des Unterrichts darstellen. Aber der Einsatz digitaler Medien auch kontraproduktiv sein. Auf das Wie, nicht auf das Das kommt es an.


    Dass darüber hinaus für das Das Rahmenbedingungen geboten werden müssen (digitale Ausstattung der Klassenzimmer, KuK und SuS), bevor es von Lehrkräften erwartet wird, sei unbedingt auch angemerkt.


    Naja, das war jetzt nichts zu Corona, aber musste raus.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Das Problem ist doch, dass jeder außerhalb von Schule denkt, wenn jetzt alle Schüler ein digitales Endgerät bekommen, muss das auch täglich und so oft wir möglich für alles benutzt werden.

    So war es auch bei der Einführung des Smartboards.


    Niemand würde doch ernsthaft von uns erwarten, dass wir in jeder Schulstunde den OHP benutzen oder immer das Buch oder immer Arbeitsblätter oder immer Stationenlernen machen oder oder oder.


    Die Vollausstattung ist toll, aber man sollte nicht der Illusion erliegen, dass damit alle Probleme plötzlich verschwinden. Für mich ist das digitale Lernen ein Baustein, ein weiteres abwechslungsreiches Medium, aber keinesfalls ein Ersatz bewährter Unterrichtskonzepte.


    Die Erwartungen an digitales Lernen der Gesellschaft werden von der Politik völlig falsch in die Höhe getrieben. Ich halte das für äußerst gefährlich. Ein Versuch in den Naturwissenschaften sollte immer noch von Hand durchgeführt werden und nicht mit einer App. Grundschulkinder lernen durch Material und Handlung. Eine App kann dieses haptische Lernen niemals ersetzen.


    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich hatte während des Präsenzunterrichts noch nie das Gefühl, dass Tablets für alle irgendetwas am Lernerfolg bzw. Lernmisserfolg geändert hätten.


    Ach so, ich bin absolut nicht gegen Digitalisierung und habe gerne selbst alles was mit Technik und Computer zu tun hat. Aber es ist nicht die Lösung für das deutsche Bildungsdesaster!

  • Digitalisierung macht manches eben einfacher. Schnell mal auf Nachfrage ein Bild an die Wand bzw. Smartboard werfen können oder eine passende Karte heraussuchen oder einfach mal das Tafelbild von letzter Woche wieder hervorholen. Das sind doch alles Vorteile. Ich finde einfach, dass man so den Unterricht, auch nach guter Planung, einfach etwas flexibler gestalten kann. Den Unterricht besser macht es nicht unbedingt, aber dennoch eben moderner. Das heißt auch nicht, dass ich im Unterricht nur noch digitale Spielereien mache. Ich hatte mal an einer Schule mit guter medialen Ausstattung gearbeitet und muss sagen, dass ich das Smartboard schon sehr vermisse. Klar geht das alles mit der Tafel auch, aber auch die Vorbereitung fand ich viel entspannter.

  • Das beziehst du jetzt aber nicht auf Niedersachsen, oder? Hier gibt es doch weiterhin keine Maskenpflicht im Unterricht, gemäß der neuesten Version des Rahmen-Hygieneplans!

    NRW ist gemeint. Ich bin da wirklich zwiegespalten. Im Unterricht finde ich es ja machbar, aber in der Pause draußen auf dem Schulhof?

  • NRW ist gemeint. Ich bin da wirklich zwiegespalten. Im Unterricht finde ich es ja machbar, aber in der Pause draußen auf dem Schulhof?

    Ah ok, ich dachte Tom123 spricht von Niedersachsen, weil sie/er ja dort wohnt und im übernächsten Satz auch "bei uns" schrieb.


    Ja, den ganzen Schultag lang Maske zu tragen, fände ich auch schwierig (sowohl für die SuS als auch die KuK), muss ich sagen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Andererseits stehen sie gerade auf dem Schulhof nicht nach Klassen getrennt / in einer nachvollziehbaren Ordnung / mit 1,50 m Abstand. Wenn ich mir die Schüler auf dem Schulhof so angucke.... Nee, da ist nix mit Abstand. Und alle durcheinander.


    Aber ja, draußen ohne würde mehr Sinn machen als drinnen ohne.


    Aber die meisten Schulen in meiner Umgebung hatten auch schon vor den Herbstferien durchgehend Masken"pflicht" - also "freiwillige Pflicht".

  • Bei uns sind es Doppeljahrgänge und davon dann jeweils 6 Klassen, also 12 Klassen pro Bereich, der nun auch nicht gerade groß ist.


    360 gemischte Schüler....... Mmmmhhhh.......

  • Aber die meisten Schulen in meiner Umgebung hatten auch schon vor den Herbstferien durchgehend Masken"pflicht" - also "freiwillige Pflicht".

    Das haben in Niedersachsen auch einige Schulen versucht. Das Kultusministerium sah sich dann nach Elternbeschwerden veranlasst, die betreffenden Schulen zurückzupfeifen und eine Klarstellung auf der Homepage zu veröffentlichen.


    (siehe https://www.mk.niedersachsen.d…g-fur-schulen-186236.html )

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