Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Wir sind der HotSpot im Landkreis, jeder größere Schule hat Jahrgänge in Quarantäne, bei uns fehlen Kinder mit Symptomen, aber ohne Test, nun ist die eine Mitarbeiterin von vorsorglicher Quarantäne betroffen ... wir warten auf ihr Ergebnis und dann ggf. weitere Maßnahmen.


    Geschwisterkinder müssen bei uns zur Schule, offenbar hat der Landkreis auch Strafen angedroht, wenn die Familien die anderen Kinder zu Hause lassen.


    Gleichzeitig muss man jeden Morgen vor der Schule kontrollieren, ob die Kinder Masken tragen und auf einiges achten, sich gleichzeitig vor Eltern, die die Vorsicht als Benachteiligung des Kindes auffassen, rechtfertigen.

  • Also ganz ehrlich, natürlich können sie Strafen androhen, aber was wollen sie denn machen?


    Wenn ich der Meinung bin, dass meine anderen Kinder (die ich nicht habe) auch zu Hause bleiben, dann melde ich sie eben mit fadenscheinigem Grund in der Schule krank!


    Wenn mein eigenes Kind in Quarantäne muss, dann nutze ich hierfür meine 20 Kindkranktage (bin alleinerziehend). Sollten die aufgebraucht sein, bekomme ich ganz schnell selbst Symptome. Nasse Socken über Nacht reiche dafür notfalls. Ich lass doch nicht mein 8-jähriges Kind alleine in Quarantäne.


    Wer beschissen werden will, der wird eben auch beschissen!

  • Wenn mein eigenes Kind in Quarantäne muss, dann nutze ich hierfür meine 20 Kindkranktage (bin alleinerziehend). Sollten die aufgebraucht sein, bekomme ich ganz schnell selbst Symptome. Nasse Socken über Nacht reiche dafür notfalls. Ich lass doch nicht mein 8-jähriges Kind alleine in Quarantäne.

    Du kannst deine Kind-krank-Tage nicht für Quarantäne nutzen, die Zeit der Quarantäne wird nämlich nach dem Infektionsschutzgesetz weder von KK noch von AG sondern vom Bund gezahlt. Du wirst keinen Krankenschein bekommen für die Zeit.

  • Wir bekommen ab sofort keine Corona Zahlen mehr am Wochenende. Gut so. Das Thema verliert zunehmend an Bedeutung.

    Also bei uns gewinnt das Thema gerade an Bedeutung. Die Fallzahlen steigen und vor allem unterrichtstechnisch ist es eine Riesenherausforderung mit derzeit zehn Risikolehrern (Tendenz steigend), die von zuhause aus unterrichten, die anderen Lehrer vor Ort, welche die anwesenden Schüler ohne Abstand und Maske unterrichten und die (derzeit 43, Tendenz steigend) Risikoschüler, die per Fernunterricht zuhause unterrichtet werden müssen.

    Ich empfinde das als Riesenherausforderung, die ziemlich sicher das ganze Schuljahr lang erhalten bleibt. In fast jeder Klasse fehlen Lehrer und/oder Schüler!!!

  • German : Oh je! Das ist bei uns nicht der Fall. Meine KuK sind - bis auf drei schwangere Kolleginnen - alle anwesend und SuS, die zur Risikogruppe gehören und daheim bleiben, haben wir auch nur wenige (in meiner Abteilung gibt es nur einen solchen Fall eines Schülers mit einer Autoimmunkrankheit).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Um mich herum gehen jede Woche 1-2 Schulen in Quarantäne und Testungen. Zum Glück bisher ohne Masseninfektion.

    Insofern ist das Thema bei uns noch von großer Bedeutung. Bisher scheinen die Maßnahmen aber zu Wirken bzw. die Infektionsfälle schnell genug gefunden zu werden. Allerdings sind in meiner Stadt aktuell auch nur 0,02% der Bevölkerung an Corona erkrankt. (Also an bekannt aktuell Kranken... Bekannt bisher jemals Corona erkrankte sind 0,3%)

  • Also bei uns gewinnt das Thema gerade an Bedeutung.

    Ich würde es anders ausrücken: Ihr messt dem Thema mehr Bedeutung bei. Also nicht unbedingt Du als Individuum, sondern die deutsche Gesellschaft im Allgemeinen. Es ist überall auf der Welt das gleiche Virus, aber nicht überall der gleiche Umgang damit. Ich habe ja schon mehrfach geschrieben, dass an meiner Schule nicht eine einzige Lehrperson wegen Corona fehlt. Eine Kollegin ist noch bis zum November im Mutterschutz, eine Kollegin hat vermutlich Lungenkrebs und ist in der Reha. Wir haben durchaus einige Kollegen, die sich als "Risikopatienten" in Deutschland ein Arztzeugnis holen könnten, bei uns geht das aber nicht. Eine Kollegin hatte letztes Jahr einen Herzinfarkt, ein Kollege ist schwerer Diabetiker und spritz vor dem Mittagessen in der Mensa Insulin. Um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Die sind jeden Tag an der Schule im Präsenzunterricht. Wir haben jetzt 6 Wochen Schule rum und es sind bei uns auch aktuell keine Schüler mehr in Quarantäne. Das Thema haben wir gleich in den ersten 2 Wochen erledigt und seither ist Ruhe. Ich bin mir sicher, würden wir unseren ganzen Kasten 5 km weit Richtung Norden umziehen würde man per Massentest irgendwas finden und die Hälfte in Quarantäne schicken. Tun wir aber nicht.



    Allerdings sind in meiner Stadt aktuell auch nur 0,02% der Bevölkerung an Corona erkrankt.

    In Lausanne gibt es derzeit so viele aktive Fälle, dass das Contact Tracing nur noch Personen aus dem gleichen Haushalt eines Infizierten in Quarantäne schickt. Mehr schaffen sie nicht mehr. Während Herr Söder nervös wird, weil sein schönes München die 50er-Latte gerissen hat, findet Herr Berset, wir haben hier alles im Griff und müssen mit dem Virus halt leben. Im Kanton Basel-Stadt wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 0.6 % der Bevölkerung per PCR positiv getestet, in Genf sind es 1.3 % der Bevölkerung. Aufgrund der Daten, die das schweizweite Antikörper-Screening liefert, gehen wir von mindestens einem Faktor 10 bezüglich der Dunkelziffer aus, unterdessen eher mehr weil sich so viele junge Leute mit nur schwachen Symptomen infizieren. In der Schweiz wird nach wie vor sowieso nur mit Symptomen getestet. Was ich damit ausdrücken will: Wir sind so viel mehr betroffen und so viel weniger nervös. Es ist alles eine Frage der Perspektive und des gesamtgesellschaftlichen Konsens.


    Übrigens ist längst nicht jeder an Covid-19 erkrankt, der mit SARS-CoV-2 infiziert ist. Ich habe auch einen irrsinnig hohen Titer an Antikörpern gegen Parvo 19B und kann mich nicht daran erinnern jemals Ringelröten gehabt zu haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ui ... Wir haben unterdessen auch infizierte Lehrpersonen!



    :laola:


    (Ist natürlich trotzdem immer noch alles vollkommen harmlos.)

  • Weißt du, @Wollsocken80 , an anderer Stelle bist es gerne du, die sich furchtbar über etwas aufregen kann, hier spielst du nun etwas herunter oder nimmst es auffallend gelassen, während es dich im Frühjahr noch schrecklich angemerkt hat, dass du auf dem Balkon Sport treiben müsstest, eine wichtige OP verschoben wurde und ohnehin alles wegen der nahegelegenen Grenze war.


    Ich finde die unterschiedliche Sichtweise interessant, die verschiedenen Vorgehensweisen in Ländern immer wieder aufs Neue erstaunlich,

    aber tatsächlich finde ich auch gut, dass KollegInnen, die Immunsuppressiva nehmen müssen, nicht in den Unterricht gehen ... und da hat das Land hier offenbar ein Mitspracherecht,

    ebenso wie ich auch sonst gut finde, dass schwangere KollegInnen quasi Hausverbot haben, damit ihr Kind im Anschluss nicht schwerst-mehrfach-behindert ist.

    Kindern mit eigenem höheren Risiko oder vulnerablen Angehörigen würde ich es auch wünschen, das wurde in meinem Bundesland zunächst großzügig gehandhabt, nun quasi gestrichen, BIS es einen bestätigten Fall an der eigenen Schule gibt.


    Ich weiß nicht, wie dein Alltag aussieht, dass aber viele es offenbar sehr locker nehmen oder in Situationen gehen müssen, in denen sie nicht genug geschützt sind, z.B. volle Schulbusse und volle Klassen, lässt die Zahlen nach oben gehen und auch hier werden weiterhin nicht alle getestet.

    Auch verstehen es manche Eltern so gar nicht, trotz aller Information ... ich bräuchte bestimmte Dokumente in weit mehr Sprachen als vorhanden ... und Eltern, die gewillt sind, Dokumente der Schule zu lesen.


    Davon abgesehen kommt das Thema auch nicht zur Ruhe, weil die Konzepte unreif und die Vorgaben unfertig waren und nun laufend neue kommen, mit steigenden Zahlen wird es wieder Änderungen geben, bei kühlerem Wetter sicher auch. Es wird sich nächste Woche schon jemand finden, der auch Lüften für entbehrlich hält.


    Wenn demnächst dann wieder Kurzarbeit ansteht oder weitergeht und die Grenzen geschlossen werden, ist das die Konsequenz aus dem Verhalten der Gesellschaft, zu der man selbst gehört und selbst beiträgt.

  • Ein Diabetiker (wie schwer wiegt denn der Diabetes?) kann risikolos im Präsenzunterricht eingesetzt werden, so lange er keine weiteren Erkrankungen hat. Auch unsere herzkranke Kollegin unterrichtet, könnte sich aber vermutlich auch ein Attest holen, wenn sie wollte. Und so etwas wie: 'hat wahrscheinlich Krebs' ist ja auch eine schräge Aussage: Hat sie oder hat sie nicht? Also so großartig anders wie bei uns ist es bei euch doch auch nicht. Irgendwie muss es ja weitergehen und man muss durchaus auch mal an etwas anderes denken 🤷

    Ansonsten sehe ich es wie Palim und schließe mich dir an.

  • während es dich im Frühjahr noch schrecklich angemerkt hat, dass du auf dem Balkon Sport treiben müsstest, eine wichtige OP verschoben wurde und ohnehin alles wegen der nahegelegenen Grenze war

    Jupp, deshalb bin ich sehr froh um die Gelassenheit, mit der das Thema *jetzt* angegangen wird. Man wird im Idealfall ja schlauer mit der Zeit.

  • 'hat wahrscheinlich Krebs' ist ja auch eine schräge Aussage: Hat sie oder hat sie nicht?

    Ich weiss es nicht, sie ist nicht da. Da ihr Mann aber ebenfalls ein Kollege ist, weiss man so halb eben doch was. Und wie es so ist, fangen irgendwann Leute an irgendwas zu vermuten und besagte Vermutung wurde zumindest nicht dementiert.

  • hier spielst du nun etwas herunter

    Übrigens spiele ich gar nichts herunter sondern muss einfach damit leben was Bund und Kanton vorgeben. Ich bin mehrheitlich zufrieden damit bzw würde speziell an der Schule unterdessen noch einen Schritt weiter gehen.

  • Bei uns sind auch alle Kollegen da. Wollsocken80: ich hab dir das schon mal geschrieben und wiederhole mich jetzt aber noch einmal. Aus deiner Lebenssituation heraus kann man die ganze Situation auch relativ "locker" sehen. Wir sind im gleichen Alter, führen aber ein völlig anderes Leben. Ich habe Kinder in GS und Sek1 und alte Eltern mit Vorerkrankungen, mit denen ich in einem Haus zusammenlebe. Das führt dann doch zu einer doppelten Anspannung. Auf der einen Seite droht durch die Kinder wieder Homeschoolingphase durch Quarantäneanweisungen. Da mein Mann auch Lehrer ist, sind wir insgesamt an 5 (!) verschiedenen Schulen unterwegs. Die Kinder fahren mit dem Bus in die Schule. Wenn du unsere Kontakte zusammenzählst, wirst du verrückt. Dann die Sorge um meine Eltern. Nein, ich kann gar nix "locker" sehen.

  • Bei uns sind auch alle Kollegen da

    Ich bezog mich auf den Beitrag eines Kollegens der schrieb, an seiner Schule gibt es so und so viel Ausfall wegen Corona. Den kann es bei uns gar nicht geben, weil keine Atteste ausgestellt werden.

  • Bei uns sind auch alle Kollegen da. Wollsocken80: ich hab dir das schon mal geschrieben und wiederhole mich jetzt aber noch einmal. Aus deiner Lebenssituation heraus kann man die ganze Situation auch relativ "locker" sehen. Wir sind im gleichen Alter, führen aber ein völlig anderes Leben. Ich habe Kinder in GS und Sek1 und alte Eltern mit Vorerkrankungen, mit denen ich in einem Haus zusammenlebe. Das führt dann doch zu einer doppelten Anspannung. Auf der einen Seite droht durch die Kinder wieder Homeschoolingphase durch Quarantäneanweisungen. Da mein Mann auch Lehrer ist, sind wir insgesamt an 5 (!) verschiedenen Schulen unterwegs. Die Kinder fahren mit dem Bus in die Schule. Wenn du unsere Kontakte zusammenzählst, wirst du verrückt. Dann die Sorge um meine Eltern. Nein, ich kann gar nix "locker" sehen.

    Das unterschreibe ich.

    Wir haben 3 Kinder an 3 verschiedenen Schulen (plus meiner), ein Kind nimmt Immunsuppressiva. Ich habe selbst einige Risikofaktoren und arbeite mit Kindern mit geistiger und körperlicher Behinderung, inklusive Pflege und ganz sicher ohne Abstand, dafür mit Risikofaktoren noch und nöcher.


    Ich bin nicht panisch, aber besorgt und wachsam.

    Jemand anders in einer anderen Lebenssituation sieht die Sache bestimmt gelassener.

  • ebenso wie ich auch sonst gut finde, dass schwangere KollegInnen quasi Hausverbot haben, damit ihr Kind im Anschluss nicht schwerst-mehrfach-behindert ist.

    Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass eine Corona-Infektion der Mutter das Risiko hierfür erhöhen würde?

    Wenn demnächst dann wieder Kurzarbeit ansteht oder weitergeht und die Grenzen geschlossen werden, ist das die Konsequenz aus dem Verhalten der Gesellschaft, zu der man selbst gehört und selbst beiträgt.

    ... und aus der Entscheidung, welche Politiker man gewählt hat.

  • Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass eine Corona-Infektion der Mutter das Risiko hierfür erhöhen würde?

    ... und aus der Entscheidung, welche Politiker man gewählt hat.

    Es kommt bei Schwangeren häufiger zu vorzeitiger Geburt, wenn sie an Covid-19 erkrankt sind.


    Außerdem stehen zur Behandlung bei schwerem Verlauf nicht alle Medikamente zu Verfügung (z. B. nicht Remdesivir)


    https://www.ruhr24.de/service/…rkenntnisse-13873013.html

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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