Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es kann Dir eigentlich total egal sein, wenn Deine Schüler sich gegenseitig fleissig infizieren. Hauptsache es trifft Dich nicht und dafür kannst Du im Zweifelsfall selbst Sorge tragen. [...] Es geht darum den Schulbetrieb aufrechtzuhalten und darum, dass wir Lehrpersonen möglichst nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich schrieb es an anderer Stelle schon einmal: Sieh zu, dass in Deiner unmittelbaren Umgebung alle gebotenen Regeln eingehalten werden. Alles andere geht Dich nichts an.

    Da hast du allerdings Recht.

    Es ist halt immer so, dass Du nicht die anderen ändern kannst, sondern nur Dich selbst. Versuch es selbst lockerer anzugehen. Du trägst eine FFP2-Maske, eigentlich kann gar nichts passieren. Sollen die anderen auf sich selbst aufpassen.

    Und hier auch.

  • Und es ist auch mehr als wahrscheinlich, dass es in den einem oder anderen Gesundheitsamt auch Menschen gibt, die sich eher auf der Seite der Coronaleugner sehen.

    Und deshalb keine Quarantäne anordnen? Das glaubst du doch nicht ernsthaft...:autsch:

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und vom Pflegepersonal abgesehen fällt mir keine Berufsgruppe ein, die mal eben 30 völlig unterschiedlichen Personen über deutlich mehr als je 15 min in viel zu engen Räumlichkeiten ausgesetzt ist.

    Denen wird bei uns übrigens nur eine Maske pro Tag zugestanden, ich darf sogar zwei verbrauchen. Toll, gell? Hausärzte und Physiotherapeuten sind gleichermassen exponiert. Zumal man zum Hausarzt in der Regel dann geht, wenn man krank ist. Maske hin oder her, natürlich sind die einem ziemlichen Risiko ausgesetzt. Frisöre würde ich auch noch nennen, die haben jeweils deutlich länger als 15 min Kundenkontakt und was meine Frisörin mir da letztens so erzählt hat, gibt es durchaus unverschämte Kundschaft.


    Aber ich möchte - ähnlich wie Maylin85 - wenigstens anmerken, dass der Unterricht im Moment wirklich kräftezehrend ist.

    Kann ich verstehen. Ich hab mich hier auch schon genervt, dass man direkt beschimpft wird wenn man schreibt, man findet die Maske mühsam. Ich finde die immer noch mühsam. Aber mei … so ist es halt jetzt.

  • Oh ich vergass ... Vertrieb und Service, je nach Branche. Meine Lebensgefährtin war letzte Woche jeden Tag entweder in Genf oder Lausanne was 1. unsere beiden Hotspots sind und 2. geht sie zum Teil auch in Forschungslabors, die mit Covid-infektiösem Material arbeiten. Das CHUV in Lausanne ist zudem Covid-Zentrum. Wir sind eh schon am knobeln, wer es von uns beiden zuerst mit nach Hause bringt ;)

  • Und deshalb keine Quarantäne anordnen? Das glaubst du doch nicht ernsthaft...:autsch:


    Es soll ja auch je nach Fall gehandhabt werden.

    Ja, aber ich kenne mindestens einen Fall, wo bei gleichen Voraussetzungen unterschiedlich gehandelt wurde. Argument war damals tatsächlich, dass es unterschiedliche Personen entschieden haben und diese die Sache unterschiedlich einschätzen. Dabei waren die Fakten die gleichen.


    Letztlich glaube ich nicht, dass es ein Mitarbeiter vom Gesundheitsamt bei einem eindeutigen Fall auf die Quarantäne verzichtet. Aber ich denke, dass es eine gewisse Grauzone ist. Und da hängt es dann von der subjektiven Einstellung ein. Der eine Mitarbeiter hält eine Situation XY für kritisch, der andere nicht. Letztlich sind ja Ärzte bei verschiedenen Dingen unterschiedlicher Meinung. Das wird es auch im Gesundheitsdienst geben.

  • ... Ansicht, dass der Beruf des Lehrers oder Erziehers anders exponiert ist als der des Pflegepersonals z.B.

    Und vom Pflegepersonal abgesehen fällt mir keine Berufsgruppe ein, die mal eben 30 völlig unterschiedlichen Personen über deutlich mehr als je 15 min in viel zu engen Räumlichkeiten ausgesetzt ist.

    Erstens siehst du jeden Tag dieselben Nasen, der Pfleger hat ständig mit anderen Menschen zu tun. Zweitens siehst du gesunde Nasen, die Pflegerin hat prinzipiell mit Kranken zu tun. Drittens waren Schulen bislang keine Covidverteilungszentren...


    Dürfen sich denn bei euch Risikogruppenangehörige unter Lehrern nicht ins Homeoffice begeben? (Bei Pflegern stelle ich mir das wiederum schwierig vor...)

  • Erstens siehst du jeden Tag dieselben Nasen, der Pfleger hat ständig mit anderen Menschen zu tun.

    Was hat das mit meiner Kritik zu tun, jeden Tag mit durchschnittlich 90 Schülern eingepfercht zu sein?

    Zweitens siehst du gesunde Nasen, die Pflegerin hat prinzipiell mit Kranken zu tun.

    Erstens weiß ich nicht, mit wem die Schüler sich in ihrer Freizeit herumtreiben.

    Zweitens rede ich nicht von Pflegern auf Covid-19-Stationen, sondern von Pflegekräften ganz allgemein.



    Auf deine dritte Phrase von wegen Schulen sind ja nicht ... und bla und blubb ... gehe ich schon gar nicht mehr ein. :sleeping:

  • ICH "will", dass auch im schulischen Kontext das Infektionsgeschehen und der bestmögliche Infektionsschutz für alle Beteiligten die Leitprämisse der Entscheidungsträger ist - so wie in fast allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens halt auch.

    Ich dachte, die Leitprämisse sei "flattening the curve", um die Aus- und Überlastung der Intensivbetten und Beatmungsgeräte zu verhindern. Habe ich das die ganze Zeit falsch verstanden?

  • Lockdown? Sehr schade für die israelischen Geschäftstreibenden - keine Ahnung, wie großzügig die Sozialsysteme dort sind.

    Manchmal denke ich, dass es einfacher wäre aus gesamtgesellschaftlicher Sicht, das Ganze unkontrolliert sich enrwickeln zu lassen, statt mit aller Kraft einzudämmen zu wollen, was nicht eindämmbar ist, ohne dass an anderer Stelle ein weiterer Schaden entsteht. Aber als Nichtbetroffener in einer Region, in der man Corona nur aus den Medien kennt, lässt sich das leicht sagen.

  • Ach herrje jetzt muss wieder Israel herhalten. Die haben so viel falsch gemacht dass man schon gar nicht mehr weiss wo man anfangen soll aufzuzählen. Aber im März wurden sie ganz überschwänglich gelobt für... was genau? Ich schrieb damals schon das ist doch viel zu früh für eine Bewertung. Ehrlich, Israel interessiert mich einen Scheiss. Hier läuft es gut und in Deutschland auch. Die einzigen, die mir Sorgen machen sind die Franzosen denn das sind unsere direkten Nachbarn. Aber das verstehe ich die ganze Zeit schon nicht, warum die sich so schwer tun.

  • Gruenfink , darfst du oder andere theoretisch als Risikopatient*in ins Homeoffice oder nicht? Wenn nein, dann sollte eure Gewerkschaft handeln. Wenn ja, wo ist das Problem?


    Wie Plattenspieler schrieb, es ging um die Anzahl der Intensivbetten und Auslastung der Krankenhäuser, nie darum, die gesamte Bevölkerung vor potentieller Ansteckung für immer zu schützen.


    Wurde ja auch schon mehrfach geschrieben, aber dass wir uns im Kreise drehen liegt meiner Auffassung nach daran, dass immer wieder dieselben überspitzten Forderungen und unpassende Vergleiche gestellt werden. Unabhängig davon, wie es einzelnen hier persönlich geht. Politik kann nur versuchen, das Gemeinwohl im Blick zu haben. Und dazu gehört großzügigerweise auch, Leute mit chronischen Erkrankungen rauszunehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Nur mal so nebenbei bemerkt: Bei uns gibt es kein "Risikopatient darf ins Homeoffice" mehr. Nirgendwo, in keiner Branche. Eine meiner Kolleginnen versuchte es mal mit "in Deutschland müsste ich gar nicht arbeiten". Kommentar meiner Chefin: "Dann musst Du wohl nach Deutschland gehen." An meiner Schule ist genau eine einzige Kollegin krank geschrieben aber das war sie vor dem Lockdown schon. Man vermutet Lungenkrebs.


    Die Seniorenverbände haben unterdessen übrigens erwirken können, dass im neu verabschiedeten Covid-Gesetz das Alter als alleiniges Risikomerkmal nicht mehr aufgeführt wird. Auf der Liste des BAG steht es noch drauf, Pro Senectute randaliert weiter. Unsere Alten lassen sich nicht mehr abfertigen. Recht so. Wir machen einen guten Schritt nach vorn in der Debatte. Das Virus ist da, wir leben damit.

  • Ich glaube man sollte hier man 2 Dinge unterscheiden:


    "Flattening the curve" ist ja das gesamtgesellschaftliche Konzept. Dazu gehört auch die freien Kapazitäten in Krankenhäusern und Intensivstationen.


    Davon losgelöst hat jeder Arbeitnehmer das Recht auf körperlicher Unversehrtheit. Dazu gehört, dass der Arbeitgeber für einen ausreichenden Schutz sorgen muss. Und daran hapert es aus Sicht einiger. Man scheint der Meinung, dass Sachen, die im privaten Umfeld problematisch sind, in der Schule funktionieren. Die Lehrkräfte hier einem erhöhten Risiko auszusetzen ist sicherlich nicht statthaft. Das Problem ist nur, das Risiko einzuschätzen. Aus Sicht unser lieben Landesregierungen ist ja alles kein Problem und ohne Risiko. Die Kinderchen sind sowieso nicht ansteckend und wenn wir uns alle an die Konzepte halten, wird es keine größere Gefahr geben.

    Auf der anderen Seite sehen die Lehrkräfte die Praxis. Die Berichte über Ausbrüche in Schulen oder Ferienlagern. Die fehlenden Möglichkeiten vor Ort das Hygienekonzept umzusetzen. In Nds. gibt es zum Beispiel noch nicht mal Masken auf Kosten des Arbeitgebers.


    Und das darf durchaus kritisch gesehen werden. Warten wir ab, wenn die Temperaturen runtergehen und wir nicht mehr mit offenen Fenster unterrichten. Ich hoffe ja, dass die Politiker und co Recht haben und das alles unproblematisch ist. Glauben tue ich das allerdings nicht...

  • Also ich sehe meine Klassen diesen Herbst und Winter nicht mit geschlossenen Fenstern. Hab schon angekündigt, das sie meinetwegen ihre Federbetten mitschleppen sollen, aber die Fenster bleiben vorerst jedenfalls auf :)

  • Also ich sehe meine Klassen diesen Herbst und Winter nicht mit geschlossenen Fenstern. Hab schon angekündigt, das sie meinetwegen ihre Federbetten mitschleppen sollen, aber die Fenster bleiben vorerst jedenfalls auf :)

    Ich habe im Elternbrief schon geschrieben, dass die Jugendlichen selbst die Verantwortung für passende Kleidung tragen :aufgepasst:

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