Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Drosten hat nie grundsätzlich seine Meinung geändert. Seit dem Moment als klar war, dass wir es mit einer Pandemie zu tun haben, erzählt er im wesentlichen das gleiche. So wie alle auch hier im Forum ab dem Moment so ziemlich das gleiche schreiben. Da hat sich nicht die Meinung geändert, sondern die Faktenlage.

    Drosten meinte Anfang Februar, das Sars-Cov-2-coronavirus nicht problematisch sei (das werfen ihm heute noch einige vor). Erst mit mehr Wissen (Pandemie) hat er seine Meinung geändert. Für mich ist genau das glaubwürdig. Ich habe Samu daher nicht ganz verstanden.


    Ergänzung
    Dieser Zeit war missverständlich, ich meinte nicht nur März, April, sondern die ganze Coronazeit.

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  • Auch bei der Klimakrise sind seit vielen Jahren (fast) alle Experten gleicher Meinung, es kommt erst jetzt in der Bevölkerung an. (Eine Anekdote, die ich in diesem Zusammenhang erzähle, ist von der Kampagne "auch Ärzte rauchen " in den 60er Jahren - es hat gedauert bis dem letzten klar wurde, das Rauchen der Gesundheit schadet.)

    Ich habe auch eine Anekdote:

    Als Kopernikus verkündete, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, waren sich auch (fast) alle "Experten" einig, dass er falsch liegt.

    Damals ging die Inquisition gehen die Abweichler vor, heute sind es Politiker, Medien, NGOs ... Zum Glück noch nicht mit der Härte einer Inquisition. Mal sehen, wie es in Zukunft weiter geht.

    Und nein, ich leugne nicht einen Klimawandel.


    Als Schüler, vor einem halben Jahrhundert, habe ich im Kunstunterricht Zukunftsbilder gemalt, auf denen atomgetriebene PKWs fuhren. Damals waren sich (fast) alle Experten sicher, dass der Kernenergie die Zukunft gehört. In Deutschland(!) sind sich heute (fast) alle "Experten" (Politiker, Medien, ...) einig, dass das falsch ist.
    Wenn du willst habe ich noch mehr solche Beispiele.


    Ich habe ein Problem mit den sogenannten Experten und vor allem mit Schwarz-Weiß-Denken und Panikmache. Mit neuen Technologien, und dafür brauchen wir endlich eine deutliche Verbesserung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts, meistert der Mensch alle Probleme. Das hat er in der Vergangenheit getan und das wird auch in Zukunft so sein.

    Übrigens betrifft das auch das Problem Corona-Virus.

  • Ja, die Fakten haben sich geändert. Die Art und Weise diese zu beurteilen jedoch nicht. Insofern war es nicht ganz eindeutig was ich oben meinte.


    Witzig fand ich bei Drosten, wie er im Verlauf des Podcasts seine Meinung über die deutsche Presse änderte. Da war er zu Beginn so herrlich naiv und hatte offenbar noch nie so genau beobachtet, wie die mit der Wissenschaft umgeht. Das hat er erst registriert, als es ihn selbst getroffen hatte. Ich schaue mit den Jugendlichen an der Schule immer schon verzerrt-verkürzte Bullshit-Meldungen an, das ist wahrhaftig nichts neues.

  • In Deutschland(!) sind sich heute (fast) alle "Experten" (Politiker, Medien, ...) einig, dass das falsch ist

    Sind heute auch andere Leute als damals. Frau Merkel halte ich an der Stelle für lediglich opportunistisch. Der Ausstieg aus der Kernenergie war nicht ihre Idee, auch wenn sie das gerne so verkaufen will.

  • Ich habe auch eine Anekdote:

    Als Kopernikus verkündete, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, waren sich auch (fast) alle "Experten" einig, dass er falsch liegt.

    waren die Experten vom Fach (oder doch eher nicht?) Mal davon abgesehen, es gab auch damals Kleriker u. a., die ihm zustimmten (die Ablehnung hatte zumindest teilweise andere nicht-wissenschaftliche Gründe. )


    Ja es gibt auch heute Wirtschaftswissenschaftler und Schönheitschirurgen, die anderer Meinung bei Sars-Cov-2-corona sind. Und ja wir wissen noch nicht alles (z. B. ob auch dieser Virus sich wie andere Viren im Körper zeitweilig verstecken kann, aber sollte man dann nicht eher vorsichtig sein?) Im schlimmsten Falle tragen wir die Maske umsonst, halten umsonst Abstand, verzögern (nur, bis wir bessere Medikamente haben), aber besser als in 5 Jahren sagen zu müssen, warum haben wir es damals nicht gemacht?


    Es gibt Länder, die es anders halten, besser da stehen tut keines, auch nicht wirtschaftlich (wieso bringt niemand die aktuell weniger stark steigenden Zahlen in Schweden mit den dortigen Sommerferien zusammen - weil dies nicht sein kann/darf?)


    Klimawandel war ein Teil meines Studiums, meine Staatsexamenarbeit, was habe ich an Kritik gehört. Und heute heißt es, das konnte doch niemand wissen. Doch, konnte man.

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  • wieso bringt niemand die aktuell weniger stark steigenden Zahlen in Schweden mit den dortigen Sommerferien zusammen - weil dies nicht sein kann/darf?

    Wieso steigen die Zahlen dann in Deutschland obwohl gerade Ferien sind? Scheint doch nicht so einfach zu sein, ne?


    Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Schweden zumindest in den Ballungszentren sowas wie Herdenimmunität erreicht haben. Es gibt immer noch die Hypothese mit der T-Zellen-Immunität, die sich mit Hilfe von ELISA-Tests auf IgG/IgM nicht nachweisen lässt. Es gibt eine kleine Studie in der ein recht hoher Prozentsatz an Personen mit IgA gefunden wurde, die diese Hypothese aufwirft.

  • Wieso steigen die Zahlen dann in Deutschland obwohl gerade Ferien sind? Scheint doch nicht so einfach zu sein.

    in Baden-Württemberg haben wir genau seit 2 Tagen Sommerferien. Ganz so schnell geht es nicht. In den letzten 2 Wochen stiegen die Zahlen in unserem Landkreis extrem und Ursache war vor allem eine Jugendliche, die selbst nur leicht erkrankt war, und daher nicht zu Hause blieb.


    Und es gibt viele Möglichkeiten sich anzustecken.


    (Zu den schwedischen Zahlen weiß ich auch zu wenig, ich dachte beim schreiben gerade an eine Diskussion mit einem Mitmenschen, der die schwedische Schulöffnung lobte und dies damit begründete, dass die Zahlen dort auch zurück gingen (das dies gleichzeitig mit den Sommerferien war, fiel nur mir auf.)

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  • Es istnicht ausgeschlossen, dass die Schweden zumindest in den Ballungszentren sowas wie Herdenimmunität erreicht haben. Es gibt immer noch die Hypothese mit der T-Zellen-Immunität, die sich mit Hilfe von ELISA-Tests auf IgG/IgM nicht nachweisen lässt. Es gibt eine kleine Studie in der ein recht hoher Prozentsatz an Personen mit IgA gefunden wurde, die diese Hypothese aufwirft.

    Klar, kann sein (das weiß niemand, vielleicht sehen wir es im Herbst, vielleicht auch erst im kommenden Jahr), jetzt können die Schweden (nur) hoffen, dass die Immunität lange genug anhält und dass es keine bösen Langzeitschäden gibt. Ich hoffe bei so wenig Wissen eher auf gute Medikamente und Impfung (zumindest ersteres kommt hoffentlich bald).

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  • in Baden-Württemberg haben wir genau seit 2 Tagen Sommerferien. Ganz so schnell geht es nicht. In den letzten 2 Wochen stiegen die Zahlen in unserem Landkreis extrem und Ursache war vor allem eine Jugendliche, die selbst nur leicht erkrankt war, und daher nicht zu Hause blieb.

    Es geht ja nicht nur in Baden-Württemberg hoch. Und weisst Du... Wir sind in der 5. Ferienwoche und die Zahlen sind so hoch wie zuletzt Mitte April. Wisst ihr eigentlich wie viel ihr aus der Schweiz importiert bzw wie schaut es in den grenznahen Landkreisen aus?


    ch hoffe bei so wenig Wissen eher auf gute Medikamente und Impfung (zumindest ersteres kommt hoffentlich bald)

    Die Russen behaupten, sie wollen im Herbst anfangen zu impfen. Ich frage mich echt, ob das wahr oder ein Fake ist. Und falls letzteres der Fall ist, in welcher Welt wir eigentlich leben.

  • Sollte sich die Entwicklung der letzten 8 Tage fortsetzen, dauert das nicht bis Weihnachten, sondern wir starten im September mit Stufe 3 :daumenrunter:


    Ich wette, spätestens bis Weihnachten sind wir bei mindestens Stufe 3...


    Je näher das neue Schuljahr rückt und je mehr die Infektionszahlen steigen, desto pessimistischer werde ich...


    Kris24 , ich meinte z. B. Aussagen dieser Art.


    Moment, ick editiere mir, russischer Impfstoff ist neu:prost:

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  • Es geht ja nicht nur in Baden-Württemberg hoch. Und weisst Du... Wir sind in der 5. Ferienwoche und die Zahlen sind so hoch wie zuletzt Mitte April. Wisst ihr eigentlich wie viel ihr aus der Schweiz importiert bzw wie schaut es in den grenznahen Landkreisen aus?


    Die Russen behaupten, sie wollen im Herbst anfangen zu impfen. Ich frage mich echt, ob das wahr oder ein Fake ist. Und falls letzteres der Fall ist, in welcher Welt wir eigentlich leben.

    Ich wohne grenznah, wir hatten Ende Juni 0, jetzt sind es 44 aktuell Infizierte. Die Schweiz stand bisher nicht im Verdacht, sondern Kosovo bzw. Serbien-rückkehrer, die einzelne andere ansteckten (trotz Quaratäne) und diese dann gehäuft weitere. Bei einigen ist auch nicht bekannt, wo sie sich angesteckt haben (und gerade das bereitet dem Gesundheitsamt Sorge).


    Zu Russland habe ich gelesen, dass sie bereits vor ein paar Wochen Massentests beim Militär durchgeführt haben. In wieweit da Sicherheit im Vordergrund stand, weiß ich nicht. Ich gehe von Massenimpfung aus und hoffe (für die russischen Mitmenschen), dass der Impfstoff sicher genug ist.

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  • Gleichzeitig haben wir eine nur noch sehr niedrige Mortalität von aktuell unter 1% und keine Überlastungstendenzen im Gesundheitswesen.

    Wie kommst du auf die 1%? mit einer fiktiven Dunkelziffer schon?

    Bei 5.000 Infizierten und 1% wären es aber auch schon 50 Tote pro Tag. Im Jahr 18.000. Auch nicht wirklich schön.

  • Voilà. Das ist der Grund, warum ich mich an den Masken so nerve. Die Fallzahlen steigen, wir wissen offenbar, wo die Probleme sind und jetzt sollen 8.6 Millionen Menschen demnächst wohl auch noch Masken beim Einkaufen tragen. Warum?

    ...

    Ich finde es allerdings unangemessen mit Massnahmen genervt zu werden (ja, es nervt einfach), die erkennbar am Problem vorbeigehen.

    Genau das ist das Problem. Du glaubst, dass Masken "erkennbar am Problem vorbeigehen". Viele Wissenschaftler, die wahrscheinlich vom Thema viel mehr Ahnung als du hast, sehen es anders. Jetzt kann es ja sein, dass du und die Wissenschaftler, die sagen, dass Masken nichts bringen, Recht haben. Dann sind wir tatsächlich ein halbes Jahr oder ein Jahr mit Masken zum Einkaufen gegangen, die nichts gebracht haben. Naja, wird keiner dran sterben. Aber wenn es doch sein könnte -natürlich nur theoretisch-, dass du dich irrst dann könnten die Masken viele Leben retten oder Menschen vor Langzeitschäden bewahren oder nur davor bearbeitet zu werden. Wie viele Menschen müssten gerettet werden, damit sich Masken lohnen? 10.000? 1.000? 100? 10? 1? Ich meine die Maskenbefürworter werden ja auch ihre Gründe für ihre Meinung haben. Und du wirst ja sicherlich zugeben, dass einige von denen durchaus fachlich kompetent. Vielleicht sogar kompetenter als manche hier im Forum.


    Sollten wir also das Risiko eingehen und auf Masken verzichten, da wir sonst eventuell die Masken umsonst getragen haben?

    Oder sollten wir auf Nummer sicher gehen und den Vorgaben von Regierung und Experten vertrauen auch auf das Risiko, dass wir vielleicht umsonst mit Masken rumgelaufen sind.

  • Genau das ist das Problem.

    Das Problem ist, dass das Wort "allerdings" im Zitat impliziert, dass Du was Entscheidendes rausgelöscht hast. Ich diskutiere nicht mehr mit Dir. Behalt Deine Meinung bzw diskutier sie mit anderen, sie interessiert mich nicht.


    Es hat hier übrigens genug Leute, deren Meinung ich ebenfalls nicht in allen Bereichen teile, deren Argumentation aber wenigstens in sich schlüssig und für mich nachvollziehbar ist. Nur falls ich wieder verdächtig werde irgendjemanden "über den Mund fahren zu wollen". Was übrigens ohnehin lächerlich ist, hier sind alle schon gross und müssten es eigentlich aushalten können zu streiten.

  • wir hatten Ende Juni 0, jetzt sind es 44 aktuell Infizierte

    Dito. In Basel waren es am 1. Juli 0, jetzt sind es 29. Davon leider 15 in einem Pflegeheim und man weiss nicht, wie es dazu kam. Das ist halt einfach Mist. Es wird nicht lange gehen und die Statistik zählt wieder 15 Tote mehr. Die Frage ist, wie verhindert man das ohne die alten Leute zu drangsalieren. Oder einigt man sich darauf, dass man das in Kauf nimmt...

  • Wie kommst du auf die 1%? mit einer fiktiven Dunkelziffer schon?

    Bei 5.000 Infizierten und 1% wären es aber auch schon 50 Tote pro Tag. Im Jahr 18.000. Auch nicht wirklich schön.

    In Deutschland sterben ohne Corona jeden Tag rund 2.500 Menschen (ca. 900.000 pro Jahr).

  • Kaum sind hier Urlauber steigt der Wert von 0 auf 18 Fälle.

    Den Menschen ist halt saufen, fressen und Urlaub wichtiger als der Selbstschutz.

    Das dieser gleichzeitig auch anderen Menschen hilft, spielt in der Moral dieser Menschen keine Rolle.


    Und dieses Märchen, dass Kinder und Jugendliche kaum ansteckend sind, wird auch schnell zu Ende erzählt sein!

  • Wie kommst du auf die 1%? mit einer fiktiven Dunkelziffer schon?

    Im Juli sind durchschnittlich 4-5 Personen täglich an Corona verstorben, übrigens bis jetzt auch ohne steigende Tendenz.

    Entspricht knapp 1% der getesteten Neuinfektionen.

  • Wisst ihr eigentlich wie viel ihr aus der Schweiz importiert bzw wie schaut es in den grenznahen Landkreisen aus?

    Nein, wissen wir nicht, dürfte z.B. In Niedersachsen nicht so viel sein, da gehen die Zahlen auch hoch, obwohl die Schulferien noch nicht so lange andauern. Aber Menschen ohne (kleine) Kinder haben auch Urlaub.


    ABER es wird auch gesagt, dass es bisher nicht die Urlaubsrückkehrer aus eingestuften Risikoländern sind, sondern welche aus anderen Ländern und viele, die gar nicht im Urlaub waren.


    Neben irgendwelchen Feiern, zuletzt wurde Hochzeit und Beerdigung genannt, eben auch der lockere Umgang untereinander, Sommer, Sonne, Sonnenschein und das dringende Bedürfnis nach Party und Feiern.

  • Im Juli sind durchschnittlich 4-5 Personen täglich an Corona verstorben, übrigens bis jetzt auch ohne steigende Tendenz.

    Entspricht knapp 1% der getesteten Neuinfektionen.

    Wobei du da natürlich immer die Zeitverzögerung mitrechnen musst. Die Toten von Juli müsstest du wahrscheinlich mit den Neuinfektionen von Juni in Bezug setzen. Wenn wir die 9.000 Tote in Deutschland in Bezug auf die 200.000 Infizierte setzen, sind wir bei 4,5 %. Ich halte das für sinnvoller.

    Wenn du dazu noch die Dunkelziffer mitrechnest, käme man laut der Streeck-Studie auf 0,5 %. Das hielt auch Drosten für möglich. Aber die kannst natürlich nicht auf die Neuinfektionen anwenden, weil da ja auch die Dunkelziffer fehlt. Wenn wir also 1.000 Neuinfektionen hätten, müssten wir von ungefähr 45 Toten ausgehen.

    Jetzt kannst du natürlich argumentieren, dass sich momentan vor allem gesunde, junge Menschen anstecken und die Zahlen deswegen niedriger sein werden. Ich denke aber nicht, dass man das wirklich nachweisen kann.

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