Ob Mundschutz in der Schule von Schülern akzeptiert wird, hängt, glaube ich, ganz viel an dem, was Schulleitung und Kollegen vorleben. Hat man dort die Gleichgültigkeits-Fraktion sitzen, die alles laufen lässt, weil es bequemer ist, als Konflikte auszutragen oder hartnäckig zu appellieren, oder Leute, die nach dem Motto handeln "mir ist das lästig, ich will das nicht, das klappt doch ohnehin nicht", dann kann das auch nicht klappen.
Von Anfang an zu sagen "Das wird doch nichts." " oder "die Leute sind das leid" ist für mich fragwürdig. Wer sind denn "die Leute"? Das suggeriert eine breite Mehrheit von Gegnern, die nicht der Realität entspricht. An der Uni in Erfurt ist dazu eine Studie in Arbeit, die regelmäßig die Stimmung in der Covid19-Krise abfragt: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/cosmo-analysis.html.
Ergebnis für den Moment: 75% der Befragten stimmen der Beibehaltung von Masken in Geschäften zu, 70% für den ÖPNV. (Schulen wurden nicht abgefragt.) Die Studie spiegelt auch keine massive generelle Unzufriedenheit wider. Auch die Maske selbst wird nicht von der Mehrheit in Frage gestellt. "89.5% halten es für eine wirksame Schutzmaßnahme, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen (vorherige Befragung: 89.8%). 89.2% geben an, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen (vorherige Befragung: 89.3%)." Die Studie sagt auch, dass Freiwilligkeit tendenziell zu weniger Schutzverhalten führt, dass Mundschutzpflicht auch generell zu mehr Vorsicht führt, weil die Existenz der Pandemie so sichtbar bleibt, und empfiehlt v.a. intensive Aufklärungsarbeit.
Was ich bedenklich finde, ist die Aggressivität und Irrationalität, die die Diskussion teilweise aufnimmt, wobei die aggressive Minderheit teilweise mehr ins Blickfeld rückt als die Mehrheit, die sich mit den vorübergehenden Einschränkungen arrangiert.