Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • CDL Ich meinte, dass die errechnete Letalität von Corona gerade überall zurückgeht, da jetzt andere Bevölkerungsgruppen betroffen sind als zu Beginn. Frankreich verzeichnet z. B. schon seit mehreren Wochen eine ganz krasse "Untersterblichkeit". Man muss sich die Zahlen einfach am Ende des Jahres noch einmal ansehen.


    So und so finde ich es bedenklich, wie viele alte Leute offenbar jedes Jahr aufgrund mangelnder Hygienemassnahmen an Infektionskrankheiten sterben. Das muss ja so sein, sonst könnte es bei uns trotz Corona nicht plötzlich 2000 Tote weniger bei den Ü65 geben. Da sind wir halt wieder bei der Frage, was das eigentliche Übel ist: Corona oder die schlechten Bedingungen in Pflegeheimen und/oder ein schlechtes Gesundheitssystem (UK etc.)?

  • So verschieden sind Menschen. Ich meide aktuell meine Stammbäckerei, weil die Verkäuferin ihre Maske unter dem Kinn trägt. Außerdem fiel mir auf (früher seltsamerweise nicht), dass sie zuerst in ihr Gesicht und dann direkt in die Backware mit der Hand griff.


    Dadurch habe ich eine andere Bäckerei entdeckt, bei der hoffentlich mehr auf Hygiene geachtet wird.

    Ich meinte damit nicht die täglichen nahezu unvermeidlichen Wege, sondern so etwas wie Essen gehen, einen Escape Room besuchen, in die Stadt gehen etc. Da macht man lieber etwas im Privatkreis, weil man das besser findet. Hätte ich die Wahl zwischen Kino mit Maske oder auf der Couch zu Hause ohne, fände ich es zu Hause deutlich angenehmer.

    Überall, wo es geboten ist, wird natürlich Maske getragen.

  • So und so finde ich es bedenklich, wie viele alte Leute offenbar jedes Jahr aufgrund mangelnder Hygienemassnahmen an Infektionskrankheiten sterben.

    Also wenn ausreichende Hygiene bedeutet, dass man seine Mutter nicht mehr im Altersheim besuchen kann, dann lieber weniger Hygiene und früher sterben. Irgendwann stirbt man nunmal und dann wenigstens nicht allein.

  • Ich mache es inzwischen so: Wenn Maske verpflichtend ist, dann trage ich sie, ansonsten verzichte ich auf oder reduziere das Tragen. Auch wenn mal einer keine trägt, mache ich da kein Fass auf. Zumindest in meinem Umfeld sind die Menschen inzwischen froh um jede Möglichkeit, die sich ihnen bietet, am öffentlichen Leben teilzunehmen und dennoch die Maske nicht nutzen zu müssen.

  • Ja ... und mit einer nie dagewesenen Diagnostik und Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Bei der Grippe wird üblicherweise überhaupt nicht erfasst, wer wirklich am Virus gestorben ist, man schätzt einfach anhand der Übersterblichkeit. Würden wir in der Schweiz z. B. nur anhand der Übersterblichkeit die Corona-Toten schätzen, wären es signifikant weniger. In Deutschland gäb's nach dieser Methode vermutlich überhaupt keine Corona-Toten.

    In den meisten stark betroffenen Ländern ist doch die Übersterblichkeit deutlich höher als die offiziellen Coronatoten. Wenn du so vorgehst und ggf. die Wirkund des Lockdowns einrechnest, wirst du eher auf deutlich mehr Corona-Tote kommen.

  • Bei der Frage nach Spätfolgen der sozialen Isolierung ging es mir nicht um "uns", sondern um Kinder, die monatelang zu Hause gesessen sind, teilweise in schwierigen familiären Konstellationen, und auch jetzt nur begrenzte Zeit und mit Einschränkungen in die Schule gehen dürfen.

    In unserer relativ ländlichen Gegend war das in der Regel kein Problem. Die Kinder waren weder monatelang daheim und hatten auch keine soziale Isolierung - es war draußen (zum Glück war das Wetter ja recht gut gewesen) immer jemand zum Spielen da. Bei uns gehen die Schüler immer eine komplette Woche in die Schule und freuen sich zwar darauf, haben aber einstimmig gesagt, dass sie auch in der strengen Zeit des lockdowns weiterhin Kontakte hatten - virtuell immer und auch real durch gemeinsame Unternehmungen draußen - wie schon geschrieben, wir hatten hier nicht die strengen Maßnahmen von Italien, Spanien oder der Türkei.
    Schwierige familiäre Konstellationen ist ein weiter Begriff, zählt da schon meine Kollegin als Alleinerziehende mit drei Kindern dazu? Auch die haben es, zum Teil dann mit der durchgängigen Notbetreuung gut geschafft.

    Auch unsere Abiturienten trauern zwar um die Feierlichkeiten, die jetzt mit viel Abstand nicht dem entsprechen, was sie sich gewünscht hätten, aber ihr Abitur konnten alle in der normalen Spannweite ablegen - ich habe mit vielen geredet und es war keiner dabei, der das Gefühl hatte, jetzt benachteiligt gewesen zu sein. "Wir hatten ja den Vorteil, dass wir mehr Zeit zum Lernen hatten"......

  • haben aber einstimmig gesagt, dass sie auch in der strengen Zeit des lockdowns weiterhin Kontakte hatten - virtuell immer und auch real durch gemeinsame Unternehmungen draußen - wie schon geschrieben, wir hatten hier nicht die strengen Maßnahmen von Italien, Spanien oder der Türkei.

    Und trotzdem waren solche Dinge in vielen Bundesländern verboten und viele Familien haben sich dran gehalten, für uns war es wie Quarantäne, daher habe ich keine Angst mehr vor einer solchen, denn wir haben ca. 6 Wochen Haus und Grundstück gar nicht verlassen und nein, meine Kinder durften nicht mal mit den Nachbarskindern spielen und das war in vielen Familien so hier im Umkreis und die ohne Garten hatten es da deutlich schwerer. Gerade bei den Kitakindern merkt man schon, dass viele einen Schaden genommen haben und wer welche hat und das weder gemerkt hat, noch merkt der macht sich meiner Meinung nach was vor.

  • Ich mache es inzwischen so: Wenn Maske verpflichtend ist, dann trage ich sie, ansonsten verzichte ich auf oder reduziere das Tragen. Auch wenn mal einer keine trägt, mache ich da kein Fass auf. Zumindest in meinem Umfeld sind die Menschen inzwischen froh um jede Möglichkeit, die sich ihnen bietet, am öffentlichen Leben teilzunehmen und dennoch die Maske nicht nutzen zu müssen.

    Zumindest in meinem Umfeld sind die Menschen inzwischen froh um jede Möglichkeit, die sich ihnen bietet, am öffentlichen Leben teilzunehmen und andre dabei mit der einfachen Möglichkeit der Maske schützen zu können.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Klar hat der MNS Nachteile. Aber dass er Grundrechte einschränkt, wie manche behaupten, ist völliger Quatsch. Inzwischen wird er sogar als modisches Accessoire gekauft. Welche Kollegin hat heutzutage denn nicht eine zu sonstigen Outfits passende Maskenauswahl? Na? Ehrlich?

  • CDL Ich meinte, dass die errechnete Letalität von Corona gerade überall zurückgeht, da jetzt andere Bevölkerungsgruppen betroffen sind als zu Beginn. Frankreich verzeichnet z. B. schon seit mehreren Wochen eine ganz krasse "Untersterblichkeit". Man muss sich die Zahlen einfach am Ende des Jahres noch einmal ansehen.


    (...)

    So verstehe ich dann zwar, was du mit "Übersterblichkeit"meinst, nachdem das allerdings nicht die gängige Definition ist, solltest du das ergänzen, wenn du den Begriff der Übersterblichkeit verwendest, denn das gängige Begriffsverständnis ergibt ein anderes Bild.

    Danke, dass du das ergänzt hast! Ich habe mich jetzt nämlich schon zum zweiten Mal gefragt gehabt, wie du ungeachtet anderer Zahlen dazu (bei denen ich davon ausgehe, dass diese dir bekannt sind und es befremdlich fand, dass du diese einfach zu ignorieren scheinst) zu der Aussage kommst, es gebe keine Übersterblichkeit und habe deshalb dieses Mal darauf reagiert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klar hat der MNS Nachteile. Aber dass er Grundrechte einschränkt, wie manche behaupten, ist völliger Quatsch. Inzwischen wird er sogar als modisches Accessoire gekauft. Welche Kollegin hat heutzutage denn nicht eine zu sonstigen Outfits passende Maskenauswahl? Na? Ehrlich?

    Ich nicht. Bei meinen MNS habe ich vor allem darauf geachtet, dass diese für meine Gegenüber freundlich oder witzig aussehen, mit dem Gedanken, dass SuS das Ding länger vor Augen haben werden als ich selbst. Zu meinem Kleidungsstil passen die Dinger nicht, ich werde aber immer mal wieder von Leuten die diese sehen müssen darauf angesprochen, weil sie sich freuen über das, was sie sehen. Das finde ich viel wichtiger, als irgendwelche Eitelkeiten.


    Eine Grundrechtseinschränkung ist das aber natürlich, denn die Vorgabe den MNS tragen zu müssen beschränkt fraglos die individuellen Freiheitsrechte. Das ist nur deshalb völlig unproblematisch, weil das nicht willkürlich erfolgt, sondern im Rahmen einer Grundrechtsabwägung, wo diesen Freiheitsrechten das Recht auf Gesundheit und Leben entgegengesetzt wird, welches nachvollziehbarerweise höher wiegt. Das Problem ist nicht, dass Menschen die Grundrechtseinschränkung bemerken (da finde ich es ja eher erfreulich, wie viele Menschen sich überhaupt ihre Grundrechte bewusst machen), sondern dass sie die andere Seite der Medaille aus dem Blick verlieren, dass eben Grundrechte nicht uneingeschränkt und absolut gelten, sondern inhärente Grenzen haben, die sich aus ihnen selbst ergeben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kombiniere da einfach: farblich zu den restlichen Klamotten (besonders dem Oberteil) passender MSN - daher habe ich nur welche in schwarz, weiß, blau und grau - als modische Komponente und dazu noch lustige Schriftzüge wie "Snutenpulli" oder "Schietvirusmaske" ;) !

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Naja "Übersterblichkeit" meint einfach nur Todesfälle, die innerhalb eines festgelegten Zeitraums über das zu erwartende statistische Mittel hinausgehen. Klar gab es in vielen Ländern im März/April eine solche Übersterblichkeit. Dass diese Zahl aber nur bedingt geeignet ist um die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 zu beurteilen zeigt sich nun allmählich erst. In einigen stark betroffenen Ländern ist die Mortalität nun insgesamt recht deutlich zurückgegangen, was - zugeben etwas makaber ausgedrückt - ein Indiz dafür ist, dass zumindest dort ein Grossteil der Covid-Toten ohnehin nicht mehr lange gelebt hätte. Länder wie Italien, Spanien, UK und USA werden wohl auch übers ganze Jahr gesehen eine hohe Übersterblichkeit haben. Dass die Letalität bei Covid sehr stark davon abhängt, welche Altersgruppen gerade betroffen sind, hat man zu Beginn der Pandemie ja an Deutschland schon sehr schön gesehen. Dort stieg die Letalität stetig mit der Zahl der Infizierten unter den Älteren wohingegen sich bei uns nun der gegenteilige Effekt zeigt. In allen Ländern, deren limitierender Faktor nicht ein kollabierendes Gesundheitssystem war, wird am Ende eine ähnliche Zahl herauskommen und sie wird deutlich niedriger sein, als zunächst befürchtet. Sollte es so sein, dass noch viel mehr Infizierte unentdeckt bleiben, weil sie das Virus bereits in der Nasen- und Rachenschleimhaut mit IgA plattgemacht haben (siehe Fakten-Thread), dann wird die Letalität noch mal deutlich unter die bislang geschätzten 0.5 % sinken. Ein Problem bleiben halt weiterhin die schweren Verläufe, die immer noch mit einer langen Zeit im Spital einhergehen. Hoffentlich können hier Medikamente wie Dexamethason und Remdesivir wirklich helfen. Spätfolgen und lange Rehabilitationszeiten gibt es auch bei diversen anderen Virusinfektionen, das ist kein Alleinstellungsmerkmal von SARS-CoV-2. Zufällig kenne ich nun wirklich mehrere komplizierte Fälle von Epstein-Barr-Infektionen (Chemotherapie, entfernte Milz, Leberenzündung,...), das nimmt mir etwas den Respekt vor SARS-CoV-2. Gerade bei Epstein-Barr ist es halt auch so, dass etwa 95 % aller Menschen seropositiv sind und die meisten Leute haben von der Infektion gar nichts gemerkt. So wird es irgendwann auch bei SARS-CoV-2 sein. Die Frage ist nur, wie kommen wir da hin...

  • In allen Ländern, deren limitierender Faktor nicht ein kollabierendes Gesundheitssystem war, wird am Ende eine ähnliche Zahl herauskommen und sie wird deutlich niedriger sein, als zunächst befürchtet. Sollte es so sein, dass noch viel mehr Infizierte unentdeckt bleiben, weil sie das Virus bereits in der Nasen- und Rachenschleimhaut mit IgA plattgemacht haben (siehe Fakten-Thread), dann wird die Letalität noch mal deutlich unter die bislang geschätzten 0.5 % sinken.

    Das Problem ist, dass das alles deine Vermutungen sind. Wir können nicht seriös abschätzen wie hoch Letalität am Ende sein wird. Vor allem wissen wir auch noch nicht, welche Probleme wir wirklich mit Spätfolgen haben werden. Vor 6 Monaten war die Corona noch (fast) kein Thema. Da kannst du doch nicht jetzt ernsthaft die Spätfolgen mit den Spätfolgen anderer Krankheiten vergleichen.

  • Das Problem ist, dass das alles deine Vermutungen sind

    Nee. Die 0.5 % Letalität vermute nicht ich, das ist im Moment die offizielle Zahl. Und dass die Letalität in verschiedenen Altersgruppen erheblich unterschiedlich ist, ist überhaupt keine Vermutung sondern eine Tatsache. Über mögliche Spätfolgen habe ich gar nicht spekuliert sondern festgestellt, dass es die auch bei anderen Virusinfektionen gibt. Das ist auch eine Tatsache.

  • Nee. Die 0.5 % Letalität vermute nicht ich, das ist im Moment die offizielle Zahl. Und dass die Letalität in verschiedenen Altersgruppen erheblich unterschiedlich ist, ist überhaupt keine Vermutung sondern eine Tatsache. Über mögliche Spätfolgen habe ich gar nicht spekuliert sondern festgestellt, dass es die auch bei anderen Virusinfektionen gibt. Das ist auch eine Tatsache.


    Ich zitiere dich noch mal

    "wird am Ende eine ähnliche Zahl herauskommen und sie wird deutlich niedriger sein, als zunächst befürchtet. "

    "dann wird die Letalität noch mal deutlich unter die bislang geschätzten 0.5 % sinken."

    Selbst die 0,5 sind eine Schätzung und keineswegs eine Tatsache. Es mag sein, dass wir nachher noch deutlich niedriger liegen, nur leider weiß das momentan keiner und ich möchte halt ungerne Versuchskaninchen spielen...

    Zu den Spätfolgen hattest du den Vergleich zu Epstein-Barr gezogen und geschrieben: "Gerade bei Epstein-Barr ist es halt auch so, dass etwa 95 % aller Menschen seropositiv sind und die meisten Leute haben von der Infektion gar nichts gemerkt. So wird es irgendwann auch bei SARS-CoV-2 sein." Für solche Prognosen ist es für mich noch deutlich zu früh. Zumal wir noch nicht mal genau wissen, wie es mit der Immunität aussieht und vor allem wie lange sie hält. Was ist wenn die Immunität nach 6 Monaten oder 12 Monaten wieder weg ist? Für eine seriöse Aussage über eine neue Krankheit braucht man einfach viel mehr Zeit. Wir sind immer noch an einem Zeitpunkt, wo wir mehr vermuten als wissen. Das wird gerne vergessen. Insbesondere auch bei den Diskussionen über Schulöffnungen...

    Das ist jetzt natürlich nicht auf dich speziell bezogen.

  • Was ist wenn die Immunität nach 6 Monaten oder 12 Monaten wieder weg ist?

    Woher soll ich das wissen? Ich habe auch gar nicht behauptet, dass ich das weiss. Ich beziehe mich auf eine klinische Studie, die ich kürzlich gefunden habe und auf deren Interpretation durch Herrn Kekulé, der bekanntermassen Virologe ist. Man schätzt im Moment 0.5 % Letalität und wenn es sich bestätigt, dass auch Personen, die nur IgA gebildet haben, zumindest teilimmund sind, dann sinkt logischerweise dieser Prozentsatz. Sowohl Kekulé als auch Drosten gehen übrigens davon aus, dass die Immunität zumindest teilweise bleibt auch wenn kein IgG mehr nachweisbar mehr ist. Gedächtnis des Immunsystems usw. Das sagen Leute, die sich auskennen, nicht ich.

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