Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • „Wir müssen die Schulen öffnen – aber sehenden Auges.“

    Ach was. Nichts anderes ist hier geschehen. Nur überall sonst schaut man nicht hin und das ist eben der Fehler. Die Testrate bei den Kindern hat sich ungefähr verzehnfacht, es wird gerade jede Schnupfennase einmal zum Arzt geschleift.


    Und zu Israel schrieb ich schon: Lies einfach nach was passiert ist, sie haben geschlampt. Bereits positiv getestete Jugendliche sind weiter zur Schule gegangen. Das ist dumm aber in keinster Weise schulspeziefisch sondern einfach nur dumm. Und Schweden hat bis anhin einfach so gut wie gar nicht getestet.

  • Wollsocken, da hast du recht, es ist einfach nur dumm.


    Genauso dumm wie eine Lehrerin, die trotz Coronaverdacht und amtlicher Quarantäne Anweisung weiterhin zur Schule in meinem Landkreis ging. Jedenfalls so lange bis sich der Sohn am hiesigen Gym verplappert hat.

    Und das mach ich mir dann nen Kopp, denn viele Eltern meine Schüler haben genau dieses „Bewusstsein“ nicht und würden das (und auch im Hinblick auf ihre Kinder) genauso machen. Ist ja nur „Verdacht“, wird schon nicht so sein 🙈

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich hab die Woche selber zwei Tage Quarantäne abgesessen weil eine Schülerin, mit der ich einen Nachmittag lang zusammen gearbeitet hatte, zum Test ging. Wir müssen uns entscheiden: Entweder wir nehmen es ernst oder es ist halt eine Krankheit die jetzt da ist und die wir "akzeptieren" wie die Grippe. Falls letzteres der Konsens ist, will ich im August wieder ganz normal arbeiten gehen.


    Dass bei uns an den Volksschulen bislang nichts passiert ist zeigt aber ganz klar, dass es mit wenig Aufwand beherrschbar wäre. Der Schlüssel ist konsequent testen und Quarantäne. Solange bis es einen Impfstoff gibt.


    Zudem hätte man den Reiseverkehr bis mindestens in den Herbst einschränken müssen. Das wäre das kleinste aller Opfer gewesen. Es ging hier wochenlang alles gut ohne Masken und mit Grillwurst am Rhein. Mal einen verdammten Sommer nicht ins Ausland in die Ferien zu gehen, daran wäre niemand gestorben.

  • es ist halt eine Krankheit die jetzt da ist und die wir "akzeptieren" wie die Grippe

    Über kurz oder lang werden wird sich diese Sichtweise natürlich durchsetzen. Dass Corona kein "Killervirus" wie die Spanische Grippe, HIV oder Ebola ist, ist doch schon lange klar.

    Falls letzteres der Konsens ist, will ich im August wieder ganz normal arbeiten gehen.

    Alle KollegInnen, mit denen ich so spreche, wollen einfach wieder normalen Unterricht und halten die Einschränkungen in der Schule für übertrieben.


    Die KollegInnen, die sich medial so offensiv gegen Schulöffnungen einsetzen, schaden m. E. der Reputation unserer Berufsstandes. Schließlich ist inzwischen lange klar, dass Kinder keine Treiber der Infektion sind, andere Berufsgruppen gehen auch wieder normal arbeiten und es wird das Bild vermittelt, Lehrer verlangten wieder eine Sonderbehandlung und wollten möglichst wenig arbeiten.


    Wie unzureichend der Fern- und wichtig der Präsenzunterricht für die Kinder ist, merkt man spätestens jetzt, wo sie unter Corona-Regeln wieder kommen dürfen, auch deutlich.

  • Ich will auch sehr gerne wieder normal Unterricht halten, ich will aber auch dieses Virus mit seinen doch recht vielfältigen potentiellen Spätfolgen möglichst nicht kriegen und ich würde es durchaus angemessen finden die Schulsituationen weiterhin so zu gestalten, dass Abstandswahrungen einigermaßen möglich sind vor allem endlich mal für gescheite Belüftung gesorgt wird. Volle Gruppenstärken und normales Stunden-/Pausenraster mit sich knubbelnden Kindern finde ixh extrem fragwürdig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Dass Corona kein "Killervirus" wie die Spanische Grippe, HIV oder Ebola ist, ist doch schon lange klar.

    Erzähl das den Italienern, Oder den NewYorkern. Oder .... Das Corona in Deutschland kein "Killervirus" ist, hat andere Gründe - die liegen aber nicht im Virus.


    Ich stimme dir aber zu, dass wohl der überwiegende Teil des Schulpersonals die Öffnung begrüßt.

  • Erzähl das den Italienern, Oder den NewYorkern. Oder .... Das Corona in Deutschland kein "Killervirus" ist, hat andere Gründe - die liegen aber nicht im Virus.


    Ich stimme dir aber zu, dass wohl der überwiegende Teil des Schulpersonals die Öffnung begrüßt.

    Wohl vor allem auch weil viele sich ein Leben ohne Standardarbeit nicht vorstellen können. Wie soll man denn sonst Zensuren vergeben?!


    Plattenspieler:

    Zum Glück ist es nicht wie die spanische Grippe oder ebola, wäre dem so, hätten wir definitiv schon gut natürliche Auslese gehabt. Die Folgebeeinträchtigungen die sich aber aus Einer Coviderkrankungen ergeben, muss ich nicht haben.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Die Folgebeeinträchtigungen

    Ich kenne allein 4 Personen, die mehr als ein Jahr Erhohlungszeit nach einer Epstein-Barr-Infektion hatten. Nach einer Virus-Pneumonie, egal ob durch SARS-CoV-2 oder Influenza oder... ausgelöst, ist noch nie jemand aufgestanden und herumgehüpft wie das blühende Leben. Es wird irgendwann einen Impfstoff geben SARS-CoV-2 geben und spätestens dann mache ich mir wirklich keinen Kopf mehr drum. Ich bin auch jetzt schon geneigt das nicht mehr zu tun.

  • Wohl vor allem auch weil viele sich ein Leben ohne Standardarbeit nicht vorstellen können. Wie soll man denn sonst Zensuren vergeben?!

    Also für mich ist zentral, dass die Kinder lernen können (fachlich, aber auch sozial etc.), nicht dass ich "Zensuren vergeben" kann.

  • Statt sich innerlich wehement gegen Corona zu wehren, ist es auch einfacher, sich damit abzufinden, dass man es früher oder später bekommt. Wenn es doch nicht so sein sollte, dann natürlich umso besser, aber viele Leute haben inzwischen größere Angst davor, es womöglich zu bekommen, als vor der Krankheit selbst - und dieser dauerhafte Angstzustand macht auf Dauer noch zusätzlich krank mental. Also Leute, wir werden es schon überleben ;) !

  • Also für mich ist zentral, dass die Kinder lernen können (fachlich, aber auch sozial etc.), nicht dass ich "Zensuren vergeben" kann.

    Würde ich auch so sehen, aber zumindest die SuS an meiner Schule sehen das nicht so. Seit sie wissen, dass sie keine (verschlechternden) Noten mehr bekommen, lernen sie nämlich nicht mehr (bzw. noch), Hausaufgaben werden ignoriert.

    Für mich gehören Noten einfach mal dazu, sonst komme ich mir vor wir der Kaspar da vorn an der Tafel. Oder auch am Whiteboard. Oder unterm Beamer.

  • Statt sich innerlich wehement gegen Corona zu wehren, ist es auch einfacher, sich damit abzufinden, dass man es früher oder später bekommt. Wenn es doch nicht so sein sollte, dann natürlich umso besser, aber viele Leute haben inzwischen größere Angst davor, es womöglich zu bekommen, als vor der Krankheit selbst - und dieser dauerhafte Angstzustand macht auf Dauer noch zusätzlich krank mental. Also Leute, wir werden es schon überleben ;) !

    Ich bewerte das differenzierter. Der durchschnittliche Coronavirus-Erkrankte ist in Deutschland 49 Jahre alt (RKI), bundesweit haben wir ca. 13 Millionen (konservative Schätzung) Menschen die ein sehr hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Es gibt keinen Covid-19 spezifischen Krankheitsverlauf. Langzeitschäden sind so gut wie sicher. Es werden immer mehr Erkrankungsbilder abseiten Lungenschädigung bekannt. Last but not least: Wir befinden uns am Anfang der Pandemie!


    Um es mit einem befreundeten Virologen aus USA zu sagen: "This fucking Virus is a very smart cookie!" Eine Laissez-faire Haltung ist völlig unangemessen, lässt sich aber in vielen Ländern mittlerweile leider beobachten.

  • Ohne zu wissen, welche Langzeitfolgen auf uns zukommen ist es auch mehr als kritisch zu sagen: Wir kriegen es sowieso irgendwann mal, ist doch egal.

    Auch ohne Impfstoff wird sich die Situation voraussichtlich verbessern. Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass wir in 6-12 Monaten bessere Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente haben.


    Es ist mir unverständlich, wie angesichts der aktuellen Studienlage man immer noch meint, dass Schulöffnungen so unproblematisch sind. In Deutschland wird doch im Regelfall geplant, ohne Abstandsregeln zu öffnen. Dazu wird in der Praxis kaum getestet. Wir haben einen Schüler, wo Eltern und Geschwister positiv getestet wurden. Nach Ablauf der Quarantäne kommt er ohne Test zurück an die Schule. Nur wer Symptome zeigt, wird bei uns auch getestet.

  • Statt sich innerlich wehement gegen Corona zu wehren, ist es auch einfacher, sich damit abzufinden, dass man es früher oder später bekommt. Wenn es doch nicht so sein sollte, dann natürlich umso besser, aber viele Leute haben inzwischen größere Angst davor, es womöglich zu bekommen, als vor der Krankheit selbst - und dieser dauerhafte Angstzustand macht auf Dauer noch zusätzlich krank mental. Also Leute, wir werden es schon überleben ;) !

    Sorry, aber das ist Quatsch, sich einfach damit abzufinden, dass man das Virus ja sowieso bekommen würde und das einfach hinzunehmen. Das mag für dich ganz persönlich der richtige Weg sein, ich weiß jedoch, dass ich ein äußerst relevantes Risiko für einen schweren Verlauf habe (und aus Erfahrung auch, dass meine Lunge eine Beatmung nicht so einfach wegsteckt) und ich möchte sehr gerne noch ein paar Jahrzehnte älter werden und nicht aus dümmlicher Leichtfertigkeit heraus am Ende Covid-19 erliegen oder lebenslang sehr schwere Langzeitschäden davontragen. Ich wehre mich also vehement dagegen, dass ich eine Covid-19-Infektion einfach hinnehmen soll als wäre es ein simpler Schnupfen, dafür ist mein tatsächliches Risiko zu groß, ich wehre mich vehement dagegen, dass Menschen die offenbar kein erhöhtes eigenes Risiko haben meinen vorgeben zu dürfen, Ansagen wie ein sinnvoller und gesunder Umgang mit Covid-19 aussehen kann und ich wehre mich vehement gegen Simplifizierungen à la "Wir werden es schon überleben!", denn mein Überleben ist ernsthaft gefährdet sollte ich mich mit Covid-19 infizieren und deine Leichtfertigkeit kann zu meiner Ansteckung beitragen. Mein Recht auf Gesundheit und Leben wiegt höher, als dein Recht auf Ignoranz und Leichtfertigkeit!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Die aktuelle Studienlage ist, dass sich Kinder bis 10 seltener infizieren, bei Infektionen meistens symptomfrei bleiben oder einen milden Verlauf haben, selbst weniger infektiös und definitiv nicht die 'Treiber' der Pandemie sind. Das ist die Aussage der allermeisten (auch internationalen) Studien.

    In fleischverarbeitenden Betrieben, bei denen wir inzwischen wohl alle wissen, dass sie tatsächlich 'Treiber' der Pandemie sind, werden m. W. überhaupt keine besonderen Vorkehrungen ergriffen. In der Schule dagegen größere Einschränkungen als in irgendeinem anderen Lebensbereich.

    Generell merken inzwischen immer mehr Leute, dass das Corona-Virus keine so große Gefahr darstellt, wie man zunächst dachte oder vermitteln wollte.

  • Ich bewerte das differenzierter. Der durchschnittliche Coronavirus-Erkrankte ist in Deutschland 49 Jahre alt (RKI), bundesweit haben wir ca. 13 Millionen (konservative Schätzung) Menschen die ein sehr hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Es gibt keinen Covid-19 spezifischen Krankheitsverlauf. Langzeitschäden sind so gut wie sicher. Es werden immer mehr Erkrankungsbilder abseiten Lungenschädigung bekannt. Last but not least: Wir befinden uns am Anfang der Pandemie!


    Um es mit einem befreundeten Virologen aus USA zu sagen: "This fucking Virus is a very smart cookie!" Eine Laissez-faire Haltung ist völlig unangemessen, lässt sich aber in vielen Ländern mittlerweile leider beobachten.

    Auch die deutsche Virologin Melanie Brinkmann wollte es im Februar möglichst schnell hinter sich bringen, um wieder ihre Eltern besuchen zu können. Im Mai äusserte sie sie sich genau anders herum. Je mehr sie über den Virus erfahren hat (auch bei jungen Menschen), desto weniger will sie ihn kriegen. Sie hofft, sie hält durch bis zu einer Impfung oder gute Medikamente. Es gibt inzwischen einige Artikel (leider hinter Bezahlschranken), dass junge Menschen mit schwachem Verlauf 2 Monate nach "Genesung" plötzlich schwere gesundheitliche Schäden erlitten haben. In wie weit ein Zusammenhang besteht, wird untersucht. Die Krankheit ist zu jung.


    Mir fällt bei meinen Kollegen auf, je weniger jemand weiß, umso sorgloser ist er und will keine Masken mehr sehen (auch nicht bei anderen, es werden Witze gerissen). Die anderen (bei uns vor allem Biologen und Chemiker oder Ehepartner von diesen Studienfächern) meiden inzwischen das Lehrerzimmer.


    Und ja, es gibt andere Viruserkrankungen u. a., die auch schwer oder sogar noch schwerer verlaufen. Aber auch die möchte ich nicht kriegen. Ich werde sicher keine ...-Party aufsuchen (das war meiner Mutter schon vor 50 Jahren klar, ich war weder auf Masern-, Mumps-, noch Scharlachpartys - gab es alles und ich war damals traurig, dass ich nicht hin durfte). Inzwischen bin ich gegen vieles geimpft und kaum jemand würde heute zu so einer Party gehen.


    Und für alle, die es in jungen Jahren kriegen möchten, um für später geschützt zu sein - niemand weiß, wie gut und wie lange man immun ist. Blöd wäre es, mehrfach zu kriegen. Ich schließe mich nicht ein, unterrichte aktuell ohne Protest mehr Stunden (Vollzeit + Dauervertretung für andere), aber nur mit Maske. Sollen die anderen spotten.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    Plattenspieler - die letzte Aussage ist immer noch falsch.

    Die Gefahr ist so groß, wie man dachte. Aber durch die sehr gute Reaktion hier in Deutschland konnten wir es gut im Griff haben.


    Nur ein paar ((zehn)tausend) Spinner denken, dass das alles nur ein Spaß und halb so gefährlich war.


    Kl.gr.Frosch

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