Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ich glaube, die großen Fälle der letzten zwei Wochen zeigen ziemlich genau, wo die potentiellen Probleme liegen:

    - große Schlachthöfe, mit hunderten schlecht bezahlter osteuropäischer Arbeiter, die in prekären Verhältnissen leben und nach belieben von ihren Sklaventriebern Arbeitgebern zwischen den Schlachthöfen hin und her geschickt werden

    - Sekten, die sich einen Scheiß um Vorgaben unseres Staates scheren (bei der ersten der beiden betroffenen Gruppierungen weiß man inzwischen, dass 150 (!) Menschen am fraglichen Gottesdienst teilgenommen haben, Fotos vom "Gebetshaus" sind überall in den Medien - es handelt sich um eine Etage in einem ganz normalen Mehrfamilienhaus. Und die Gemeinschaft behauptet immer noch, es wären "alle Vorgaben eingehalten worden" ... bitte?!?)

    - ein Restaurant, das von jemandem Betrieben wird, von dem man hinterher feststellt, dass er "aus in der Person liegenden Gründen keine Gastronomie betreiben darf", in dem am Vorabend der offiziellen Wiedereröffnung offensichtlich bereits eine Party stattgefunden hat.

    - "Einige Großfamilien", die im "Familienkreis" Feiern gefeiert haben - mit 150 Teilnehmern, während rechtlich maximal 10 Personen aus maximal 2 Haushalten zugelassen wären.


    Das aktuelle Prozedere läuft ja unter "hammer and dance", also dem tänzelnden Vermeiden von Neuinfektionen durch geschicktes Ausweichen und dem Zuschlagen, da wo es zur Eindämmung nötig ist. Beim zweiten Punkt hapert es aktuell offensichtlich ganz gewaltig.

  • Ja, ist ja nun auch nicht überraschend, wenn gerade mal noch 1,5% der Tests positiv sind.

    Ich glaube, ich verstehe das Argument nicht. Könntest du mir auf die Sprünge helfen?


    KW 20 1,7% von 430.000 positiv

    KW 21 1,5% von 340.000 positiv


    Wir können doch nicht sagen, dass auf dieser Grundlage die Zahl der Infektionen stabil bleibt oder doch?

  • Die eine Schule - Singular, nicht Plural. Und es wäre interessant zu wissen, welche Jahrgangsstufe, das kann ich leider nicht rausfinden. De facto gelten in Israel aber offenbar auch gar keine Sicherheitsregeln mehr. Was ja werder bei euch noch bei uns der Fall ist.

  • Laut dem Artikel gab es *ein* Superspreading an *einer* Schule und *vereinzelte* Fälle an anderen Schulen woraufhin sie nervös wurden. Ich kann nirgends Informationen darüber finden, in welcher Jahrgangsstufe das passiert ist. Wenn wir in der Sek II mit Halbklassen arbeiten würden, gäbe es übrigens nicht mal 17 SuS pro Klasse.

  • Na siehste mal. Sämtliche Regeln missachtet (insofern ist wohl falsch, was die FAZ schreibt, dass es gar keine mehr gäbe...) und vor allem Infizierte nicht in Quarantäne gesteckt. Vor allem letzteres ist halt strunzblöd und hat nichts damit zu tun, dass Schulen der Ort des Grauens wären. 12. Klasse also, dann ist der 17/18 sowas, das entspricht ja genau dem, was bei uns das BAG eben sagt, dass Jugendliche eben nicht gleich wie Kinder zu bewerten sind.

  • Behauptet ja auch keiner, die Zahl ist im Wochenvergleich um ca. 25% gesunken.

  • Präsenzunterricht mit Halbklassen und Maskenpflicht in speziellen Situationen wie Praktikum etc. fände ich eine angemessene Lösung ab August

    Schreibe ich doch. Ich will nur überhaupt mal wieder an die Schule arbeiten gehen und zwar in einem brauchbaren Setting.


    Das Problem sind nicht die Schulen sondern die Clubs und Partys am Abend von denen aus ein Jugendlicher dann das Virus tagsüber halt in die Schule tragen kann. Jetzt überlegen wir mal kurz gemeinsam, was gesamtgesellschaftlich wichtiger ist: Bildung oder Saufen?


    ............


    OK. Und jetzt überlegen wir, wo es sinnvoller ist, weiterhin einschneidende Massnahmen zu verhängen. Ich frag das dann morgen ab. Ihr dürft mir die Antworten aber auch gerne via Teams zukommen lassen.

  • Es ist ja nicht nur der eine Bericht aus Israel. In Schweden gibt es Berichte von erkrankten und verstorbenen Lehrern, aus England und Wales ist das hier recht interessant https://www.tes.com/news/coron…achers-have-died-covid-19


    Ich fürchte, dass wir schneller wieder zu Normalbetrieb oder zumindest deutlich hochgefahrener Beschulung zurückkehren, als mir lieb ist. Ich sehe die Ausgangslage geschlossener Raum + schlechte Belüftung + viel Sprecherei + Abstände nicht einhaltene Schüler (und Kollegen) als arg kritische Kombination.

  • Gibt es eigentlich Daten dazu, wie lange das Virus über Aerosole in der Luft bleibt? Bei permanentem Sprechen, Singen etc. ist mir klar, dass ohne Lüften die Wolke schwebt und es zu den Situationen wie in den Kirchengemeinden kommt.


    Aber wenn der Raum betreten wird und dann wieder eine Zeit leer steht, wie lange bleiben die Teilchen dann in der Luft?

  • Die Aerosole können mehrere Stunden in der Luft stehen. Also am besten direkt lüften, wenn man in einen Raum kommt.

  • Das heißt bei fensterlosen Teilen eines Gebäudes gibt es letztlich keine Möglichkeit. Oder bringt es theoretisch etwas, wenn man Treppenhäuser oder Toiletten ohne Fenster, die nicht gelüftet werden können, zeitweise nicht nutzen lässt?

Werbung