Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Es kann durchaus sein, dass die Lage dann anders bewertet wird, ja.

    Ich hoffe es ja auch, habe aber für hier (Deutschland Primarstufe (+ Sek. 1)) keine großen Hoffnungen. Wenn ich mir vorstelle, wie das ab September werden soll mit neuen Erstklässlern ... will ich mir gar nicht vorstellen.

    Was mir unterdessen ziemlich stinkt ist die Tatsache, dass seit letzten Montag Bars und Restaurants wieder geöffnet haben dürfen, man für den Schulbetrieb an der Sek II vorläufig aber an deutlich strengeren Auflagen festhält.

    Ich glaube, die Maßnahmen und Regelungen sind nirgendwo so streng wie in der Schule. Deshalb ja auch das 'Augenrollen' der SuS, das in anderen Threads beschrieben wird.

  • Dir geht es, so ich das richtig lese, darum, dass die Gastronomie aus Infektionsschutzgründen noch nicht hätte öffnen dürfen, sondern hier die Wirtschaftlichkeit im Fokus stand, während an den Schulen Infektionsschutz umgesetzt wurde.

    Das ist im Prinzip richtig, ja. Der ursprünglich vom Bundesrat angedachte Plan war, dass die Bars und Restaurants zusammen mit dem Schulbetrieb an der Sek II erst wieder aufgehen. Die Begründung hierfür fand ich logisch nachvollziehbar: Epidemiologisch gesehen haben Jugendliche und junge Erwachsene einen sehr grossen Aktionsradius und viele soziale Kontakte, daher sind sie im Bezug auf das Infektionsgeschehen auch das grösste Risiko. Der Gastroverband hat dann aber so viel Druck auf den Bundesrat ausgeübt, dass der Betrieb eben am letzten Montag schon wieder aufgenommen wurde. Unter strengen Auflagen zwar, aber man kann eben wieder in die Beiz ein Bier trinken gehen, so ist das jetzt. Also haben wir jetzt die absurde Situation, dass sich Jugendliche in einer Bar treffen können, ab 8. Juni sollen sie dann im Schulzimmer aber in 2 m Abstand voneinander sitzen. Das macht einfach keinen Sinn mehr.


    Da ich aber sicher nicht die einige bin, die sich an diesem Widerspruch gerade nervt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich irgendwann der Unmut in öffentlichem Protest entlädt. Unsere Gewerkschaften können da im Zweifelsfall recht laut werden.



    Daher möchte ich dort dann auch geschützt werden, selbst wenn die SuS sich untereinander nicht schützen. Das gilt umso mehr, als mein Partner gleich in doppelter Hinsicht zur Risikogruppe zählt:

    Ja, das würde bei uns hier eben berücksichtigt werden. Es gibt immer noch definierte Risikogruppen und Lehrpersonen, die zu diesen zählen, müssen nicht in den Präsenzunterricht. Auch an den Volksschulen ist es ja so, dass zwar die Abstandsregeln unter den Kindern nicht gelten, aber der Abstand zur Lehrperson muss eingehalten werden.

  • Was haltet ihr eigentlich davon, dass Italien bald die Grenzen öffnen will, um den Tourismus wiederzubeleben?

    Das können sie ja wollen, allderings ist das keine unilaterale Entscheidung. Die Schweiz gedenkt jedenfalls nicht so schnell den Reiseverkehr in Richtung Italien wieder zu öffnen.

  • Was die Bars angeht: noch ist ja in D das Kontaktverbot und durch die Registrierung soll auch drauf geachtet werden, dass (in NRW) nur Leute aus 2 maximal Haushalten zusammen an einem Tisch sitzen (sagte mein Cousin, der besitzt eine Kneipe.). Also alle zusammen dürfen da nicht sitzen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ja, das ist hier ähnlich geregelt. Es dürfen max. 4 Personen zusammensitzen, die ansonsten sowieso auch Kontakt untereinander haben. Ich verstehe nicht, warum man zunächst nicht nur den Aussenbereich geöffnet hat (da bin ich wieder bei Drosten). Immerhin scheint es recht kulant geregelt zu sein, dass die Beizen ihren Aussenbreich auch aufs angrenzende Trottoir erweitern dürfen.

  • Hier sind die Restaurants wieder auf, wir sind aber relativ weit weg vom Normalbetrieb vor März. Es dürfen maximal 50% der Sitzplätze belegt werden, jeder Gast muss mit Namen und Adresse angemeldet sein, etc. . Faktisch wird aber ein anderer Punkt dazu führen, dass die aktuelle Situation kein großes Problem werden wird: das Wetter ist schön und alles will in die Außengastronomie, keiner in den Gastraum. Da ist die Ansteckungsgefahr einfach von Natur aus deutlich niedriger.

    Sorgen muss man sich machen, wenn irgendwann der "Partybetrieb" in Bars und Clubs wieder los geht, da gibt es ja nun viele belegte Fälle von Ausbruchsclustern. Da sehe ich auch nicht, wie man diese Veranstaltungen "sicher" kriegen will.

  • Moebius: In Seoul haben sie die Bars und Clubs direkt wieder dichtgemacht, nachdem sie gerade mal circa eine Woche offen hatten, weil es direkt zu (für Südkorea) großen Fallzahlen geführt hat...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Moebius: In Seoul haben sie die Bars und Clubs direkt wieder dichtgemacht, nachdem sie gerade mal circa eine Woche offen hatten, weil es direkt zu (für Südkorea) großen Fallzahlen geführt hat...

    Stimmt. Ein infizierter junger Mann besuchte 3 Bars am 1. offenen Wochenende und alleine dadurch gab es ca. 30 Neuinfizierte.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ein Familienmitglied von mir hatte selbst mal eine Bar, daher tut es mir echt leid für die Leute, die in diesem Bereich arbeiten und ungeduldig auf das "Go!" von der Politik warten. Ich habe keine Ahnung, wie man in diesem Bereich Abstände einhalten könnte, selbiges gilt für Bordelle, Konzerte und andere Events mit hoher Personendichte. Ich hoffe, dass die Politik Menschen in diesen Bereichen finanziell unterstützt, da ja immer mehrere Existenzen daran hängen

  • Der Fall in Seoul war jedoch ein ganz besonderer und hat auch etwas mit der dortigen Gesellschaft zu tun. Um in den Club reinzukommen, muss man seine Handynummer angeben. Es handelte sich um Schwulen- und Lesbenbars - ganz schwieriges Gefilde in der konfuzianischen koreanischen Gesellschaft. Da viele Diskriminierung befürchten zu haben, gaben sie falsche Handynummern an. Die Hälfte der Kontakte können die Behörden deshalb nicht per Handy erreichen.


    Das Virus legt einfach auch gnadenlos Missstände und gesellschaftliche Probleme offen, die in den Ländern vorhanden sind.

  • ...also die deutsche "Gastro" wird vor allem dringnd ihre Preise reduzieren müssen, wenn sie überhaupt wieder Fuß fassen will, denn...

    1. haben die Leute jetzt noch weniger Geld, und

    2. mittlerweile wieder Kochen gelernt (und wieviel Geld das spart).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich glaube nicht, dass die Einkommenssituation im deutschen Gastrogewerbe eine Korrektur der Preise nach unten zu lässt, schon gar nicht, wenn man nur noch die Hälfte der Gäste bedienen darf. Nicht umsonst war der Gastrobereich der erste, bei dem es mit Beginn der Krise sofort Insolvenzen gab (Vapiano).

    Es dürfte eher darauf hinaus laufen, dass das Angebot sinkt, dadurch dass ein Teil der Läden zu macht und der Rest dann mit höheren Preisen überleben kann, weil es weniger Alternativen gibt.

  • Noch niedrigere Preise? Oh Jesses... Also das ist nochmal eine ganz andere Diskussion. Bessere Qualität wäre wohl eher ne Option.

  • Falsch gedacht.

    Und Vapiano da als Beispiel zu nehmen passt nun auch nicht (überteuerte Kette mit miesem Service und Qualität.... na das war so oder so nix, das hat nix mit Corona zu tun).


    Für "mehr" wird keiner - gerade zu den derzeit angesagten unangenehmen Rahmenbedingungen - die Gastro nutzen wollen.

    Was sicherlich boomen kann, sind mehr Take Away bzw Lieferdienste, aber auch zu reduzierten Preisen.

    Wie gesagt... Corona hat die Leute wieder an den heimischen Herd gebracht. Und wer von zu Hause arbeiten kann, wird auch da kochen, weil er da das ausgebliebene Geld einsparen kann.

    Wenn sie also die Preise nicht - deutlich - nach unten korrigieren, können sie auch gleich zumachen.


    @Wollsocken80 - ich meine NICHT die Dönerbude, die den Döner für 2,50 verkauft. Aber eben das Restaurant, das meint, ein Essen dürfte mehr als ein Wocheneinkauf kosten...

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  • Ich finde die Preise in der hiesigen Gastronomie durchaus angemessen und wäre sogar bereit, zur Rettung meiner Lieblingsrestaurants mehr als bisher für die Gerichte auszugeben, wenn sie gut sind und mir schmecken! Wir waren gestern Abend nach zwei Monaten mal wieder zum Essen aus und die Gaststätte war zum Glück recht gut besucht (acht Tische durften genutzt werden und die waren alle reserviert / belegt). Ich glaube eigentlich nicht, dass die Leute soviel weniger Geld haben, dass sie es sich auf einmal gar nicht mehr leisten können, essen zu gehen. Und trotzdem ich durchaus gut kochen kann, gehen wir gerne (auch weiterhin) mal in ein Restaurant! Das hat für mich nichts mit "unnötiger Geldausgabe" zu tun sondern es geht mir insbesondere um die Atmosphäre und darum Gerichte zu essen, die ich zuhause nicht koche, weil sie mir zu aufwändig sind o. ä. Gar nicht mehr esssen zu gehen, wäre für mich Geld sparen am falschen Ende.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ..."Atmosphäre"... also nächstes Mal im Bunker in Schutzkleidung?

    Da habe ich zu Hause schönere "Atmosphäre".

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  • Ich kann gut kochen und tue es auch gerne. Aber es gibt Tage, da lasse ich mich gerne bekochen, bzw. Gerichte, die ich zu Hause nicht so gerne mache.

    Letzte Woche gab es den besten Burger vom meiner Lieblingskneipe als Take Away, die haben noch nicht wieder offen, aber die Hausburger und Flaschenbier und Whisky gibt es zum Abholen. Da gab es dann gerne noch ein ordentliches Trinkgeld oben drauf.


    Am Montag wird es Sushi geben von einem sehr guten Fischladen.


    Kochen tue ich aktuell schon mehr als genug.

    Und insgesamt, durch die Schließungen, habe ich auch weniger Geld ausgegeben, da würde ich dann für diese "besonderen" Läden gerne auch mehr für das Essen zahlen, da ich mich darauf freue später wieder dorthin zu können.


    (Vapiano zählt nicht dazu, darauf kann ich verzichten)

  • Zitat


    Das sehe ich auch so und wir freuen uns schon auf den nächsten Restaurantbesuch. Aber wir hier im Lehrerforum leiden auch eher wenig unter Gehaltseinbußen. Ich kenne zwei junge Familien (keine Lehrer/Beamte) mit kleinen Kindern und teilweise in Kurzarbeit, die gerade Immobilieneigentum oder die Familienkutsche gekauft haben - da kann es schon sehr eng werden. Die überlegen schon, ob sie ins Restaurant gehen können.

  • die gerade Immobilieneigentum oder die Familienkutsche gekauft haben - da kann es schon sehr eng werden. Die überlegen schon, ob sie ins Restaurant gehen können.

    Das ist aber dann grundsätzlich so, wenn man sich was leistet, was erst einmal das Budget übersteigt.


    Aber genau weil ich auch weiß, dass es mir gut geht, gebe ich aktuell deutlich mehr Geld für verschiedene lokale Bars/Restaurants aus, durch Spenden, Gutscheine, großzügiges Trinkgeld etc.

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