Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • @Lehramtsstudent Klär mich mal bitte auf - was verwirrt Dich? Hast Du gedacht, dass wir Corona mit dem Lockdown wieder loswerden oder wie? Und wenn ja, wie kommst Du darauf?

  • Kann vielleicht einer der Zahlenexperten erklären: Wenn jetzt von einer Erhöhung der Zahlen (ich schreibe bewusst nicht zweite Welle) als mögliches Szenario gesprochen wird, heißt es immer wieder in ca. drei bis vier Monaten also Sommer/Herbst. Das ist so, weil die Eigenverantwortung und Vorsicht einger (weniger) das GEschehen zeitlich in die Länge zieht? Ich dachte bisher der Zeitraum, den man beobachten muss, ist zwei bis drei Wochen.


    Ich hatte schon gepostet und dann erst den SPON-Artikel entdekct: https://www.spiegel.de/wissens…b8-4f65-8959-35de88c6a385

    du siehst vielleicht in 2, 3 Wochen einen Anstieg (ich beobachte seit Ostern ca. die Zahlen von NRW, Bayern und Baden-Württemberg und fand da schon interessantes im Vergleich), es dauert aber länger bis es problematisch wird (Ende Juni, August, Herbst? ).


    Und ja, vielen ist die Gefahr bewusst, ich finde interessant, dass einige Ministerpräsidenten nicht bis 50 auf 100 000 warten wollen, weil die Gesundheitsämter vor Ort warnen, sie könnten das nicht mehr verfolgen.


    Ich warte ab, kann sowieso nicht viel ändern, meine SL sieht es leider lockerer als Baden-Württemberg (reizt alles aus). Ich achte halt auf mich und mein Umfeld. Ich hoffe, dass vor Ort niemand infiziert ist, dann sind fehlende Maßnahmen egal.


    Ergänzung: ich habe erst jetzt deinen Link gelesen, ja ich befürchte 2. Fall (weil wir im Herbst wieder mehr im Raum sind und Covid -19 nicht mehr von einem gewöhnlichen Husten unterschieden wird (wegen diesem bisschen Husten bleibe ich doch nicht zuhause). Hoffen tue ich auf den 3.Fall (das schlimmste ist hinter uns - ich hoffe, ich habe die Versionen nicht vertauscht).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die Frage ist doch was das konkret für Risikogruppen bedeutet. Ich persönlich wurde nun gefragt, ob ich bereit wäre wenigstens in meiner Klasse zurück zu kehren.

    Vor 2 Woche hätte ich beherzt ja gesagt... Unter den jetzigen Lockerungen und der Unvorsichtig, die ich überall beobachte, macht mir das jetzt aber wirklich Bauchschmerzen...:angst:

  • Es wäre natürlich eine Hoffnung meinerseits gewesen, ob sie jetzt realistisch oder nicht war, dafür bin ich zu wenig Virologe - da bist du fachlich näher dran. Aber klar, aus heutiger Sicht ist mir nicht so ganz klar, warum man jetzt den Lockdown in der Form wählte, wie er in Deutschland passierte - außer, es ging wirklich nur und ausschließlich darum, zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert (aber auch dann hätte man den extremen Lockdown wählen können, oder?).

  • Es wäre natürlich eine Hoffnung meinerseits gewesen

    Wie kommst Du denn zu dieser Hoffnung? Hast Du irgendwelche Quellen in denen mal davon geschrieben wurde, dass es eine ernsthaft anzudenkende Möglichkeit ist, dass das Virus wieder verschwindet? Das hat doch überhaupt nichts mit *meiner* Einschätzung zu tun, sondern mit der Einschätzung *aller* Experten, die seit Wochen und bald schon fast Monaten nichts anderes sagen, als dass das Virus bleiben wird.


    aber auch dann hätte man den extremen Lockdown wählen können, oder?

    Wozu?


    Und ja, vielen ist die Gefahr bewusst, ich finde interessant, dass einige Ministerpräsidenten nicht bis 50 auf 100 000 warten wollen, weil die Gesundheitsämter vor Ort warnen, sie könnten das nicht mehr verfolgen.

    Das wäre wirklich toll, wenn's dann auch so umgesetzt wird, denn das zeigt, dass das mit der Eigenverantwortung endlich ankommt. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die mit den Gegebenheiten vor Ort kompatibel sind. Auch was mögliche Schulschliessungen z. B. betrifft. Man hat im Schulbetrieb doch ohnehin Erfahrung mit meldepflichtigen Krankheiten, es gab auch in der Vergangenheit immer wieder lokale und temporäre Schliessungen von Schulen und Kitas weil z. B. die Masern ausgebrochen sind.

  • Die Frage ist doch was das konkret für Risikogruppen bedeutet. Ich persönlich wurde nun gefragt, ob ich bereit wäre wenigstens in meiner Klasse zurück zu kehren.

    Vor 2 Woche hätte ich beherzt ja gesagt... Unter den jetzigen Lockerungen und der Unvorsichtig, die ich überall beobachte, macht mir das jetzt aber wirklich Bauchschmerzen...:angst:

    Das wird das größte Problem für die Betroffenen, weil ich fürchte, dass das Modell Sachsen (Achtung Wortwitz) Schule macht.


    Die Rückkehr zur Normalität bedeutet, dass es keine Risikogruppen mehr gibt? Ich fürchte wir bewegen uns in diese Richtung. Ich finde das falsch.

  • Es wäre natürlich eine Hoffnung meinerseits gewesen, ob sie jetzt realistisch oder nicht war, dafür bin ich zu wenig Virologe - da bist du fachlich näher dran. Aber klar, aus heutiger Sicht ist mir nicht so ganz klar, warum man jetzt den Lockdown in der Form wählte, wie er in Deutschland passierte - außer, es ging wirklich nur und ausschließlich darum, zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert (aber auch dann hätte man den extremen Lockdown wählen können, oder?).

    Warum einen extremen Weg gehen, wenn es auch in sanft funktioniert?


    Gründe für das Runterfahren, also den Mehrwert, habe ich oben geschrieben.


    Nicht nur Gesundheitssystem sondern auch Zeitgewinnung um Testkapazitäten auszuweiten und Behandlung zu erforschen.

  • Dann gräbt jemand eine Studie aus, in der nachgewiesen wurde, dass Händewaschen nichts gegen Viren ausrichtet:lach2:


    Wieso machst du dir eigentlich so'n Kopp, was deine Vorgesetzten entscheiden, machst du das sonst auch? Und wie oft hast du dich schon für mehr Waschbecken eingesetzt? Das überlässt man doch sonst auch anderen. Oder man streitet sich halt rum mit der Obrigkeit. Aber gerade jetzt, wo niemand weiß, was richtig ist, da soll ich Revolte machen? Oder was genau möchtest du erreichen, wen von was überzeugen? Das ist mir irgendwie noch nicht klar geworden.

    Samu liest du eigentlich meine Beiträge auch? Ich habe geschrieben, dass bei uns die Schulöffnungen zu früh kommen, da die Schulträger sich nicht darauf vorbereitet konnten/haben ...

    Wollsocken hat geschrieben, dass sie ja 8 Wochen Zeit gehabt hätten.


    Ich habe versucht ihr zu erklären, dass wir a) keine 8 Wochen Zeit hatten und b) die Schulträger nicht so schnell reagieren konnten.


    Ob es nun Desinfektionsmittel, Waschbecken, fehlende Räume oder was auch immer ist, ist doch vollkommen egal. Letztlich fehlte Zeit, es vernünftig umzusetzen.

  • Samu liest du eigentlich meine Beiträge auch? Ich habe geschrieben, dass bei uns die Schulöffnungen zu früh kommen, da die Schulträger sich nicht darauf vorbereitet konnten/haben ...

    Und du glaubst ernsthaft, die Schulträger hätten sich besser vorbereitet, wenn wir 6 Monate Lockdown gehabt hätten?

  • Samu liest du eigentlich meine Beiträge auch?

    Ja schon, aber es kommt doch nix Neues. Du hättest gern mehr Zeit zur Verfügung aber die gibt's nicht. Was nun? Wie wird's denn bei dir in der Einrichtung gehandhabt? Kommen die Schüler klar? Ich bin überrascht, wie gut es bei uns bislang läuft, auch wenn ich das Vorgehen nicht sinnvoll finde.

  • Ich habe versucht ihr zu erklären, dass wir a) keine 8 Wochen Zeit hatten und b) die Schulträger nicht so schnell reagieren konnten.

    Das glaubst aber auch nur Du. Weisst Du, was ich ganz persönlich tun würde, wenn mein Schulträger so dermassen verpennt sich in der gegebenen Zeit ein vernünftiges Schutzkonzept auszudenken? Ich würde mich weigern das Schulhaus zu betreten. Aber ich bin halt auch nicht versklavt ... äh ... verbeamtet. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass auch Du die Möglichkeit hast Dich zu wehren und Dich zu beschweren. Mach das dann doch einfach. Am besten schriftlich und möglichst publikumswirksam.

  • Und du glaubst ernsthaft, die Schulträger hätten sich besser vorbereitet, wenn wir 6 Monate Lockdown gehabt hätten?

    Klar, die Schulträger hätten auch schon vor Jahren Lehrer und Kinder mit digitalen Endgeräten ausgestattet, wenn sie doch nur gewusst hätten, dass...

  • Klar, die Schulträger hätten auch schon vor Jahren Lehrer und Kinder mit digitalen Endgeräten ausgestattet, wenn sie doch nur gewusst hätten, dass...

    Kommt ja jetzt alles.


    So, jetzt aber genug rumgeblödelt.

  • Es wäre natürlich eine Hoffnung meinerseits gewesen, ob sie jetzt realistisch oder nicht war, dafür bin ich zu wenig Virologe - da bist du fachlich näher dran. Aber klar, aus heutiger Sicht ist mir nicht so ganz klar, warum man jetzt den Lockdown in der Form wählte, wie er in Deutschland passierte - außer, es ging wirklich nur und ausschließlich darum, zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert (aber auch dann hätte man den extremen Lockdown wählen können, oder?).

    Wie ist man denn ein bisschen Virologe? Meinst du eher, du seis kein Virologen? Nicht mal ein bisschen.


    Grundrechtseinschränkungen müssen immer einen legitimen Zweck verfolgen und geeignet, erforderlich und angemessen sein (Verhältnismäßigkeitsprinzip). Deshalb hat die Bundesregierung zu jedem Zeitpunkt ganz genau abgewogen, welche Maßnahmen ergriffen werden. Natürlich hätte Merkel den Notstand ausrufen, die Straßen (zumindest ein paar) mit Panzern füllen und 8 Wochen absoluten Lockdown anordnen können. Das hätte dann entweder das BVerfG einkassiert (sofern sie das gekonnt hätten) oder das wäre das Ende der Demokratie in Deutschland gewesen. Aber das mit der Demokratie ist ja eh nicht so deine Sache.

  • Natürlich hätte Merkel den Notstand ausrufen, die Straßen (zumindest ein paar) mit Panzern füllen und 8 Wochen absoluten Lockdown anordnen können.

    Hätte Sie nicht.

    Die Ausstattung der Bundeswehr ist auf ähnlichem Niveau, wie die der Schulen, den Großteil der Panzer hätte man mittels Sattelschlepper zum Einsatzort transportieren müssen.

  • Das glaubst aber auch nur Du. Weisst Du, was ich ganz persönlich tun würde, wenn mein Schulträger so dermassen verpennt sich in der gegebenen Zeit ein vernünftiges Schutzkonzept auszudenken? ...

    Ich bin auch durchaus dazu bereit oder beschwere mich. Aber man muss ja auch mal realistisch sein. Unsere Kommune ist durchaus bemüht. Aber letztlich hatten die auch nur begrenzt Zeit. Lieferzeiten, Handwerker bestellen, Zeit des Betriebshofes. Die Kommune hat durchaus Plexiglasscheiben bestellt aber diese haben eine relativ lange Lieferzeit und müssen auch noch eingebaut werden. Jetzt kannst du dich entscheiden, ob die Kommunen zu spät reagiert oder das Land zu spät informiert hat. Letztlich landen wir bei dem was ich geschrieben haben, die Schulöffnungen kamen zu früh. Noch 1-2 Wochen hätten wir gebraucht um "den neuen Präsenzunterricht" vorzubereiten.

  • Der Virus ist nicht tot, nicht hier und nicht woanders. Da es eine Pandemie ist wird es zwangsläufig noch weiter zu Infektionen kommen. Insbesondere auch, wenn Reiseländer weiter geöffnet werden.

    Ist doch keine Überraschung?

    Wollsocken: Ich verstehe dich nicht ganz. Hier likest du, bist aber gegen strenge Vorkehrungen bei Kindern, denn die sind sowieso außen vor, würdest dich aber in Deutschland weigern, unter den gegebenen Umständen ein Schulhaus zu betreten...Ganz ehrlich, kannst du mal ganz knapp deine Meinung statuieren, so dass ich es auch verstehe? Aber bitte nicht nur auf die Schweiz bezogen, denn da scheint ein ganz anderer Virus rumzulaufen.

  • Das es betreff Sachsens Fragen hab, hier auszugsweise die Dienstanweisung vom 12. Mai


    4. Bei Einhaltung der allgemeinen Hygienevorgaben und Beachtung der ministeriellen Vorgaben für die eingeschränkte Wiederaufnahme des Schulbetriebs ab dem 18. Mai 2020 ist es aus arbeitsmedizinischer Sicht vertretbar, Lehrerinnen und Lehrer und das weitere pädagogische Personal an Schulen im Präsenzunterricht (einschließlich Prüfungsvorbereitung und Prüfungsdurchführung) in der Schule einzusetzen. Dies gilt auch für die Beschäftigten, die den im Schulleiterbrief vom 15. April 2020 aufgeführten Risikogruppen (Personen mit Vorerkrankungen bzw. Personen, die 60 Jahre oder älter sind) angehören.

    ...

    7. Das bestehende betriebliche Beschäftigungsverbot für Schwangere für den Einsatz im Präsenzunterricht wird einer arbeitsmedizinischen Empfehlung folgend über den 18. Mai 2020 hinaus zunächst fortgeführt.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Mein Wunsch, den ich ja bereits zuvor äußerte, wäre ja ein kurzer, aber knallharter Lockdown gewesen, in dem Kranke genesen und keine Neuansteckungen mehr stattfinden hätten können, um so im Prinzip das Virus "auszurotten". Deutschland wählte einen Mittelweg: ein mittellanger Lockdown gefolgt von schrittweisen Lockerungen. Nicht per se verkehrt, aber so muss man damit rechnen, dass es eben immer noch zu Infektionen kommt.

    Aber klar, aus heutiger Sicht ist mir nicht so ganz klar, warum man jetzt den Lockdown in der Form wählte, wie er in Deutschland passierte - außer, es ging wirklich nur und ausschließlich darum, zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert (aber auch dann hätte man den extremen Lockdown wählen können, oder?).

    Lieber @Lehramtsstudent , bitte, bitte verabschiede dich von dem Gedanken, ein extremer Lockdown, den du dir tatsächlich schon in einem früheren Beitrag gewünscht hast, hätte das Virus gestoppt. Glaube mir, das Virus hätte überlebt. Es wäre trotzdem weitergetragen worden und hätte sich nach dem Lockdown trotzdem weiterverbreitet.

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