Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Zauberwald: In Hessen ist das bereits der Fall. Versammlungen bis 100 Personen sind wieder erlaubt. Türkische oder russische Hochzeiten werden es dabei zwar schwer haben, bei klassisch mitteleuropäischen Hochzeitsdimensionen wird es keine Probleme geben. Steht etwa eine Hochzeit bei dir an, Wald ^^ ?

  • In Sachsen, schreibt jemand bei Facebook, wurden alle Risikogruppen aufgelöst. Nur noch Schwangere gelten als Risikogruppe. Sind Leute aus Sachsen hier, stimmt das?

  • Er hatte darauf verwiesen, dass man in den Ländern ohne Schulschließungen Untersuchungen machen könnte er nicht versteht, warum das noch nicht passiert ist. Er hatte auch darauf hingewiesen, dass die Wissenschaft durch die Politik unter Druck steht, Ergebnisse zu Schulöffnungen zu liefern. Er hatte irgendwie von einer australischen? Studie berichtet, die nur ein Zwischenergebnis hat und daraus schon Folgerung für Schulöffnungen gemacht wurden, obwohl die Studie noch nicht fertig ist und noch nicht beurteilt. Bin jetzt aber auch wenig motiviert alte Skripte zu lesen ...

    Dass man in Schweden und Dänemark keine Untersuchungen zu den Schulöffnungen macht oder eine australische Studie nicht fertig ist, hat mit uns ja erst einmal nichts zu tun. Daran können wir auch nichts ändern und müssen dann zwangsläufig selbst das Heft des Handelns in die Hand nehmen.

  • Ja, das mit Sachsen stimmt. Ich versuche die Quelle zu finden, aber so ist es. Bei Schwangeren (die medizinisch nicht gefährdet sein sollen anch aktuellem Stand) wird es mit de Belastung begründet wegen der jetzigen Situation.


    Es wird jetzt alles auf normal zurückgefahren werden in den nächsten Wochen; ich persönlich rechne auch mit Fußballspielen mit Publikum und Großveranstaltungen. Diese Entwicklung ist nach jetzigem Stand nicht aufzuhalten. Wohin das führen wird, das werden wir sehen.

  • Ist denn Thüringen überhaupt klassisches Demonstrationsland? Sowohl bei FFF als auch bei Pegida denke ich da an andere Bundesländer. Und wenn die Demonstrationsteilnehmeranzahl nicht mehr begrenzt ist, wird es wohl auch keine "Anti-Maßnahmen"-Demonstrationen geben, denn welche Maßnahmen?

  • Der Lehrerverband geht davon aus, dass im neuen Schuljahr eine Mischung aus Präsenzunterricht und Lernen auf Distanz, also im Endeffekt also Weiterführung der derzeitigen Situation. Das soll so bleiben, bis es einen flächendeckenden Impfstoff gibt.


    Ganz ehrlich bis dahin ist alles offen und die Schulen sind die einzigen, die an Hygienekonzepten festhalten müssen.

  • Wenn ich so in Zeitungen, Kommentaren und Foren quer lese, stelle ich fest, dass viele viele Menschen möchten, dass alles wieder geöffnet und wie vorher wird.


    Eltern jammern und wollen, dass ihre Kinder wieder ganztags betreut werden. Einen Vorschlag, wie das umgesetzt werden soll, macht niemand. Man sieht nur seine eigene Belastung.


    Erwachsene wollen wieder einkaufen gehen, Restaurants und Veranstaltungen besuchen und ihren Spaß haben. Die Mundschutzpflicht sowie das Abstandsgebot sind dabei nur nervig.


    Für mich gibt es in den kommenden Wochen daher nur noch eine logische Schlussfolgerung: Wir öffnen wieder alles.


    Das bedeutet für die Schulen und Kindergärten, dass wieder ein ganz normaler und geregelter Alltag für berufstätige und überforderte Eltern angeboten wird.


    Ich sehe in Deutschland jedoch ein riesiges Problem. Wenn dann die zweite Welle doch kommt (im Moment redet man das Risiko ja klein), schreien wieder alle, dass die Politik schuld ist. Sie hätten alles zu früh geöffnet und die Einhaltung der Regeln nicht durchgesetzt. Für Schulen gilt das gleiche. Wenn ein Kind erkrankt, ist das garantiert in der Schule passiert. Die Schulen sind also nun wieder Schuld, weil sie die Hygieneverordnung nicht perfekt umgesetzt hat.


    Die Deutschen sind ein Volk von Jammerern und Nörglern, die grundsätzlich alles besser wissen. Neben dem eigenen Beruf ist man aktuell Virologe, Politiker und Lehrer. Fußballtrainer war man auch schon in regelmäßigen Abständen. Wir sind eine Spaßgesellschaft. Rücksichtnahme und Empathie ist vielen fremd geworden. Die eigenen Bedürfnisse und der eigene Vorteil stehen über allem anderen.


    Ich hatte gehofft, dass wir aus dieser Situation lernen dürfen. Aber ich fühle mich sehr ernüchtert. Der Mensch will sich nicht ändern und in Deutschland schon gar nicht...

  • Das war mir irgendwo klar. Erinnerst du dich noch daran, dass ich am Anfang des Coronaausbruchs in Deutschland meinte, dass der Egoismus in Deutschland sehr groß sei? Das passt ja auch zu deinen Beschreibungen: maximale Entfaltung des Individualismus zulasten des Kollektivismus. Kann ich bis zu einem gewissen Teil verstehen und ich bin ja inzwischen selbst an dem Punkt angelangt, an dem ich froh bin, dass die Infrastruktur wieder hochfährt. Mein Wunsch, den ich ja bereits zuvor äußerte, wäre ja ein kurzer, aber knallharter Lockdown gewesen, in dem Kranke genesen und keine Neuansteckungen mehr stattfinden hätten können, um so im Prinzip das Virus "auszurotten". Deutschland wählte einen Mittelweg: ein mittellanger Lockdown gefolgt von schrittweisen Lockerungen. Nicht per se verkehrt, aber so muss man damit rechnen, dass es eben immer noch zu Infektionen kommt.

  • Für mich gibt es in den kommenden Wochen daher nur noch eine logische Schlussfolgerung: Wir öffnen wieder alles.

    Das ist nicht nur Deine persönliche Schlussfolgerung, genauso wird es kommen. So ist es aber auch kommuniziert. Der Lockdown wird beendet und man lebt unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln weiter. Wie gut das dann funktioniert, das werden wir sehen. Mich überrascht ehrlich gesagt die Verwunderung darüber hier im Forum.


    aber so muss man damit rechnen, dass es eben immer noch zu Infektionen kommt.

    Ja ... Hat irgendjemand gedacht oder behauptet, dass es anders sein wird? :gruebel:

  • Nicht per se verkehrt, aber so muss man damit rechnen, dass es eben immer noch zu Infektionen kommt.

    Der Virus ist nicht tot, nicht hier und nicht woanders. Da es eine Pandemie ist wird es zwangsläufig noch weiter zu Infektionen kommen. Insbesondere auch, wenn Reiseländer weiter geöffnet werden.

    Ist doch keine Überraschung?

  • Wenn auch wieder Fußballspiele, Festivals und Diskobesuche erlaubt werden, stellt sich mir die Frage, warum wir uns diesen ganzen Stress in der Schule überhaupt antun.


    Ist dann nicht Sachsens Weg doch der logischere? Haben wir so viel Angst vor den Eltern?


    Mein neuster Tipp: Wir machen den Terz bis zu den Sommerferien und danach ist alles wie immer.

  • Zitat

    Wenn auch wieder Fußballspiele, Festivals und Diskobesuche erlaubt werden, stellt sich mir die Frage, warum wir uns diesen ganzen Stress in der Schule überhaupt antun.

    Das frage ich mich seitdem ich gesehen habe, wie unsere Schüler sich mit Wangenkuss vor der Schule begrüßen.

  • Wenn auch wieder Fußballspiele, Festivals und Diskobesuche erlaubt werden, stellt sich mir die Frage, warum wir uns diesen ganzen Stress in der Schule überhaupt antun.

    Weil in den vergangenen Wochen ganz viel darüber berichtet wurde, dass Schulen ganz besondere Infektionsherde sind. Deswegen muss man es dort jetzt ganz, ganz, ganz besonders genau nehmen. Und nebendran in der Beiz hocken alle wieder munter aufeinander und trinken ihr Feierabendbier. Das ist natürlich jetzt sehr überspitzt ausgedrückt. Aber genau die Frage, die Du Dir da stellst, die ist absolut berechtigt. Es ist absurd. Darum finde ich unseren Weg die jüngeren Schüler jetzt einfach mal wieder loszulassen eben viel logischer und vor allem konsequent. Passiert ja auch nicht ohne dass gewisse Regeln eingehalten werden. Aber halt keine 2 m Abstand im Schulzimmer, weil es objektiv betrachtet eh keinen Sinn macht. Wenn es dann passiert, dann ist es eben passiert. Entweder man entscheidet sich dafür, das Risiko jetzt einzugehen, oder man lässt es ganz bleiben.


    Ist dann nicht Sachsens Weg doch der logischere?

    Ist nicht vielleicht Schwedens Weg der logischere? Bzw. begeben wir uns nicht gerade sowieso alle auf den schwedischen Weg? Provokant, ich weiss. Und ich möchte vor allem betonen, dass ich mir ganz sicher bin, dass der Lockdown für uns in der Schweiz richtig war. Aber jetzt beginnt eine neue Phase und die sieht mir wirklich sehr schwedisch aus. Ich meine mich sogar daran zu erinnern, dass hier irgendwo mal öffentlich kommuniziert wurde, dass man mit der Öffnung der Schulen ganz bewusst die Kinder dem Infektionsrisiko aussetzt. Ich google nachher mal, ob ich das noch finde, nicht dass ich jetzt Schmarrn schreibe.

  • Durch den Lockdown hat man ja definitiv Zeit gewonnen,

    - man kann den Virus nun besser einschätzen (zumindest im Ansatz).

    - Krankenhäuser und Praxen konnten sich vorbereiten

    - man weiß (?) mittlerweile bessere, wie man behandeln kann

    - die Leute sind (zumindest zum Teil) vorsichtiger.


    Daher denke ich auch dass soweit alles richtig war. Aber eben auch, dass es nicht ewig so weiter geht.

    Mir graut es mehr vorm ÖPNV als vor den Schulen. Wobei es dort auch manchmal echt eng zugeht. Also rollierendes System für den Start empfinde ich persönlich auch als entspannter.

  • Kann vielleicht einer der Zahlenexperten erklären: Wenn jetzt von einer Erhöhung der Zahlen (ich schreibe bewusst nicht zweite Welle) als mögliches Szenario gesprochen wird, heißt es immer wieder in ca. drei bis vier Monaten also Sommer/Herbst. Das ist so, weil die Eigenverantwortung und Vorsicht einger (weniger) das GEschehen zeitlich in die Länge zieht? Ich dachte bisher der Zeitraum, den man beobachten muss, ist zwei bis drei Wochen.


    Ich hatte schon gepostet und dann erst den SPON-Artikel entdekct: https://www.spiegel.de/wissens…b8-4f65-8959-35de88c6a385

  • Zitat aus dem verlinkten SPON-Artikel von Herrn Wieler:


    "Das ist eine Pandemie. Und bei einer Pandemie wird dieses Virus so lange Krankheiten hervorrufen, bis 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert sind."


    Ich wundere mich wirklich, dass diese Ratlosigkeit und dieses Erstaunen hier immer wieder hochkommt. Das ist doch auch in den letzten Wochen zigfach hier im Forum genau so geschrieben worden.


    Was war der Sinn des Lockdowns? Die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, das Gesundheitssystem aufrüsten, sich vorbereiten auf ein Leben mit Corona. Wie gut das gelungen ist, das werden wir jetzt sehen. Risikofrei ist das alles nicht, aber das hat auch nie irgendjemand behauptet.

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