Ja ... ich schreib ja, ich finde das auch kacke. Nur haben solche punktuellen Ereignisse nicht irre viel mit dem bisherigen Verlauf der Pandemie zu tun. Im Umfeld von Alten- und Pflegeheimen kam es aber überall auf der Welt zigfach zu grösseren Ausbrüchen, auch in sehr reichen Ländern wie hier bei uns sind bald die Hälfte aller Covid-19-Toten in solchen Einrichtungen gestorben. Wenn sich jetzt abzeichnet (und das tut es für den Moment nur sehr vage, so weit ist die Statistik einfach noch nicht fortgeschritten), dass in dieser Kohorte sogar deutlich weniger Personen sterben könnten als "normal", dann frage ich mich schon allmählich, was da eigentlich so grundsätzlich los ist.
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Ja, natürlich gibt es dafür eine Quelle, die hier auch schon sicher 5 x verlinkt wurde:
Ich würde vorschlagen, Du guckst Dir mal ein bisschen an, was in diesem Thread schon gelaufen ist, bevor Du weiter so pampig daherkommst.
Das war nicht pampig gemeint, das war eine ernsthafte Frage.
Die Suchmaschine liefer für diesen Thread übrigens (ohne deinen oben zitierten Beitrag) erst 4 mal Euromomo.
Welche Länder, welchen Alterklasse hast du betrachtet?
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Die Suchmaschine liefer für diesen Thread übrigens (ohne deinen oben zitierten Beitrag) erst 4 mal Euromomo.
Oh wow ... Ehrlich, in dem Stil habe ich keine Lust zu diskutieren.
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Wollsocken80: ich sehe das anders. In Singapur dachte man, man habe die Lage im Griff, bis es in den Unterkünften von Wanderarbeitern zu massiven Ausbrüchen kam. Ich sehe da durchaus Parallelen zu den Lebensverhältnissen der rumänischen Arbeiter in den Fleischbetrieben.
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Halten wir doch jetzt einfach fest, dass das neue Ziel Herdenimmunität ist oder sein muss. Und leider muss ich Moebius widersprechen: Öffentlich kommuniziert wird das so klar nicht. Jetzt müsste klar und transparent gemacht werden: Es gibt keine anderen Weg als die geordnete Infektion möglichst vieler in überschaubarer Zeit, vulnerable Gruppen müssen sich noch mehr schützen als zuvor.
Es wird keinen Ausschluss einzelner Klassen oder Schließung einer Schule mehr geben. Die Testzahlen sind wenig bis nicht aussagekräftig (wer lässt scih testen, wie viel wird gestestet, wer entscheidet), alles von anderen Faktoren abhängig als nur Gesundheitsrisiko.
Wie schon gesagt: Ich verstehe die aktuellen Entscheidungen. Aber nochmal: Jetzt ist es noch gefährlicher als vor den Beschränkungen. Es wird keinen Weg zurück in dei Beschränkungen geben, außer bei massiven Ausbrüchen. Das hilft aber den einzelnen vulnerablen Menschen überhaupt nichts. Es heißt Eigenverantwortung (Maske/Abstand), bedeutet aber tatsächlich schnelle geordnete Ansteckung für alle.
Jetzt vergiss doch mal den Begriff Herdenimmunität via Infektion. Es ist nicht das politische Ziel, sondern erst einmal in ein relativ normales Leben zurückzukehren, weil es einfach irgendwie weitergehen muss. Dass sich dabei Leute anstecken und so eine gewisse Immunität aufgebaut wird, ist ein nettes Nebenprodukt. Der Weg zu Herdenimmunität ist ein langer.
Ich glaube auch nicht, dass man politisch aktiv mit einer Impfung oder Medikamenten plant. Dafür ist viel zu ungewiss, wann das kommt und was das wirklich bringt. Remdesivir verkürzt nach aktuellem Stand die Erkrankungsdauer um 4 Tage - nett, aber noch nichts bahnbrechendes.
Ich denke, man muss einfach abwarten, was sich für Erkenntnisse ergeben über die Eigenschaften des Virus, Medikamente oder eime Impfung. Jetzt alles auf eine Karte (Eindämmung, schnelle Durchseuchung, Medikament oder Impfung) zu setzen, wäre blöd. Tut man ja auch nicht.
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In Singapur dachte man, man habe die Lage im Griff, bis es in den Unterkünften von Wanderarbeitern zu massiven Ausbrüchen kam.
In Singapur, ja. Auf diesem Weg kam das Virus aber nicht nach Europa und auf diesem Weg hat es sich in Europa auch nicht ausgebreitet. Die hauptsächlichen Treiber der Pandemie in Europa waren 20 - 40jährige, sportlich und gesellschaftlich aktive, gesunde Menschen, die es über Fasnacht so richtig schön haben krachen lassen. Dann ist es in Alten- und Pflegeheime eingeschleppt worden und das grosse Sterben nahm seinen Lauf. Hat man gerade an Deutschland sehr schön gesehen da dort die Sterberate aufgrund des jungen Durchschnittsalter der Infizierten lange sehr klein war. Jetzt ist sie es nicht mehr. Weil auch in Deutschland jetzt alte Leute sterben. Stattdessen diskutieren wir aber seit Wochen über die unüberschaubar grosse Gefahr, die sicher von Schulkindern ausgeht. Ein bisschen bekloppt ist das ja schon.
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Noch einmal: In Singapur kam das Virus auch nicht über die Wanderarbeiter, hat aber dazu geführt, dass in einer zweiten Welle die Infektionen stark angestiegen sind: https://orf.at/stories/3163165/
Und genau dieses Phänomen haben wir jetzt punktuell in D bei den rumänischen Fleischverarbeitern auch: Enge Wohnverhältnisse, überfüllte Transportbusse zur Arbeit, kein Arbeitsschutz...
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Und genau dieses Phänomen haben wir jetzt punktuell in D bei den rumänischen Fleischverarbeitern auch: Enge Wohnverhältnisse, überfüllte Transportbusse zur Arbeit, kein Arbeitsschutz...
Aha. Und daher soll jetzt generell eine 2. grosse Welle kommen? Wohl eher nicht, wenn man den Ausbruch doch erkannt hat.
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Woher weißt du, ob man den Ausbruch annähernd erkannt hat? In ein paar Betrieben hat man das erkannt, aber da gibt es doch viele weitere. NRW will jetzt dort reihenweise testen, von den anderen BL habe ich das nicht gehört. Mal ganz abgesehen von den vielen landwirtschaftlichen Betrieben...
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Jetzt vergiss doch mal den Begriff Herdenimmunität via Infektion. Es ist nicht das politische Ziel, sondern erst einmal in ein relativ normales Leben zurückzukehren, weil es einfach irgendwie weitergehen muss. Dass sich dabei Leute anstecken und so eine gewisse Immunität aufgebaut wird, ist ein nettes Nebenprodukt. Der Weg zu Herdenimmunität ist ein langer.
Ich glaube auch nicht, dass man politisch aktiv mit einer Impfung oder Medikamenten plant. Dafür ist viel zu ungewiss, wann das kommt und was das wirklich bringt. Remdesivir verkürzt nach aktuellem Stand die Erkrankungsdauer um 4 Tage - nett, aber noch nichts bahnbrechendes.
Ich denke, man muss einfach abwarten, was sich für Erkenntnisse ergeben über die Eigenschaften des Virus, Medikamente oder eime Impfung. Jetzt alles auf eine Karte (Eindämmung, schnelle Durchseuchung, Medikament oder Impfung) zu setzen, wäre blöd. Tut man ja auch nicht.
Ja, du hast recht, das hatte ich nicht richtig durdacht. Es braucht die Herdenimmunität nicht. Es geht um Breitendurchinfizierung (mir fällt kein besserer Begriff ein), aber ja es geht nicht um Herdenimmunität über mehrere Jahre.
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Ja ... ich schreib ja, ich finde das auch kacke. Nur haben solche punktuellen Ereignisse nicht irre viel mit dem bisherigen Verlauf der Pandemie zu tun. Im Umfeld von Alten- und Pflegeheimen kam es aber überall auf der Welt zigfach zu grösseren Ausbrüchen, auch in sehr reichen Ländern wie hier bei uns sind bald die Hälfte aller Covid-19-Toten in solchen Einrichtungen gestorben. Wenn sich jetzt abzeichnet (und das tut es für den Moment nur sehr vage, so weit ist die Statistik einfach noch nicht fortgeschritten), dass in dieser Kohorte sogar deutlich weniger Personen sterben könnten als "normal", dann frage ich mich schon allmählich, was da eigentlich so grundsätzlich los ist.
Was da los ist?
Das fragst du dich?
Ich weiß, wieso meine Schwester als examinierte Krankenschwester zum Arbeiten (und dann studieren) in die Schweiz ist... denn in Deutschland sind Pflegekräfte massiv unterbezahlt, das führt zu
- überforderten Idealisten mit helfersyndrom, die irgendwann zusammenklappen
- schlecht bis unqualifizierten "Hilfskräften", die für wenig Lohn halt auch nix tun, außer irgendwo unterschreiben
- zu wenig Personal für zu viele Alte
- teilweise eifach grottigen Hygienezuständen - in der Schweiz habt ihr mWn noch Reinigungspersonal, hier sogar in manchen Krankenhäusern nicht, und wenn das Personal dann weder Lust noch Zeit hat...
Und diese "Alten" sterben nun mal jetzt vermehrt, aus eben diesen Gründen.
Natürlich nicht in allen Heimen. Aber wie es in vielen aussieht, wusste man doch spätestens seit der entsprechenden Reportage von Günther Wallraff. Bisher haben die dort oft wohl - verzeiht mir den Ausdruck - "zwischengelagerten" Alten noch vor sich hinsiechen können, und das klappt nun eben nicht mehr. Unschön, aber das ist eben die - logische - Quittung für eine jahrelange vergurkte Pflege"politik". Das perverse daran ist, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit genau diese alten Leute diese "Regierung" gewählt haben, die sie krank- und jetzt totgespart hat, und das nie verstanden haben.
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OT:
Diese ganzen Corona-Threads werden wahrscheinlich mal wichtige Quellen .
Nochmal OT:
Wie geht es euch eigentlich in dieser blöden Coronazeit?
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Nochmal OT:
Wie geht es euch eigentlich in dieser blöden Coronazeit?
OT: Och, ganz gut. Ich baue den BER mit der neuen App vom Postillon und erlebe dabei verschiedene Probleme (Orgonit-Pyramide verstrahlt, Kai-Uwe hat seine Hand eingemauert, Lindner hält Reden vor den Bauarbeitern, Gleis 9 3/4 kaputt), die meine derzeitigen Sorgen um Gesundheit und Wirtschaft echt alt aussehen lassen. Vermutlich gebe ich noch bis Mitternacht auf.
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Ich habe andere Probleme als Corona.
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Ehrlich gesagt nervt es mich total, das im fernsehn nichts anderes als corona Thema ist und die gleichen Beiträge 10000mal wiederholt werden als würde wegen corona nichts anderes auf der Welt mehr passieren.
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[Ironie]Tut es doch auch nicht, oder[/Ironie]
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Ich habe andere Probleme als Corona.
Ich leider auch.
@Wollsocken80 und Moebius vielen Dank für eure informativen Beiträge.
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Der Ansteckungswert ist bei 1,1, dass sollte uns zu denken geben!
Und zig tausende Deppen demonstrieren, weil sie glauben, man nimmt ihnen die Freiheit.
Was sagen denn unsere Optimisten zu dem Anstieg, nun wo der Wert wieder im kritischen Bereich ist?
Das RKI beruhigt ja noch ein wenig, warnt aber:
ZitatDas RKI warnte, angesichts statistischer Schwankungen, die durch die gegenwärtig relativ geringe Zahl von Infizierten noch verstärkt würden, lasse sich allerdings nicht sagen, "ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt". Der Anstieg der geschätzten Reproduktionszahl mache es aber in jedem Fall "erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten".
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Sorry, aber das ist mir viel zu hysterisch.
Die Zahlen sind klein, daher jede Erhöhung merkbar und ein Ort hat soviele Neuinfektionen, wie die anderen nicht mal aktive Fälle haben, also warum sollten wir alle ein Problem haben?
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Der Ansteckungswert ist bei 1,1, dass sollte uns zu denken geben!
Freitag war der erste Tag seit ca. 4 Wochen, bei denen die Zahlen der Neuinfektionen einmalig über dem Wert der Vorwoche lagen und Simsalabim ist R0 auf einmal über 1. Das muss man erst mal hinkriegen.
Der Freitag in der Vorwoche war allerdings der 1. Mai.
(Und ganz nebenbei gibt das RKI immer noch an, die Werte der letzten drei Tage nicht zu berücksichtigen. Wenn Freitag noch nicht mit drin ist, kommt man also mit durchgehend fallenden Rohdaten auf das Ergebnis, dass die Werte steigen. Ja, liebe Leute, so funktioniert Mathe. Das Geheimnis liegt vermutlich einfach darin begründet, dass auch die Berechnung von R0 die Schwankungen im Wochenverlauf abbildet, aber mir einigen Tagen Verzögerung. R0 ist in den letzten Wochen am Samstag/Sontag immer leicht gestiegen und gegen Wochenmitte wieder gesunken - vermutlich laufen dann die Zahlen vom Wochenende mit in das Berechnungsfenster. Und wenn die Zahlen insgesamt kleiner werden, schwankt der relative Wert für R0 natürlich mehr.)
Das ich auf die Kennzahl nicht mehr all zu viel gebe, habe ich ja schon angedeutet.
Wenn man den Wert weiterhin tagesaktuell berechnen möchte, wird er vermutlich die nächsten zwei Wochen um 1 schwanken.
Der starke Rückgang in den letzten 2 Wochen geht überwiegend auf das Konto der vorher stark betroffenen Bundesländer wie Bayern. Bei den anderen konnte man bereits sehen, dass die Zahlen nach einem stärkeren Rückgang dann auf niedrigem Niveau stagnieren. MV zB hat seit Wochen immer eine Hand voll Neuinfektionen pro Tag. Das ist auch nicht überraschen, weil die Krankheit teilweise verdeckt weiter zirkuliert und symptomfreie Infektionsketten dann in der 3. oder 4. Generation doch irgendwann zu Symptomen führen und entdeckt werden.
Es ist also nicht überraschend, dass eine geringe Zahl an Neuinfektionen über eine längeren Zeitraum erhalten bleibt und auf ganz Deutschland hochgerechnet sind das dann 500-1000. Und so lange wir in diesem Bereich liegen, schwankt R0 halt um 1.
Wenn es sehr gut läuft (woran ich eher Zweifel habe), hat man das verbliebene Dunkelfeld dann irgendwann abgearbeitet und die Zahlen sinken noch weiter. Es kann aber auch sein, dass uns dieses Level langfristig einfach erhalten bleibt.
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