Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Verstehe ich das richtig? Du sagst also, dass wir Menschen auf Risikogruppen nicht bevormunden sollten (richtig, genau deshalb müssen wir ja alle unseren Teil beitragen und nicht verlangen, dass diejenigen sich eben isolieren sollen), aber ungewollt schwangere Frauen sollten wir schon bevormunden und ihnen Abtreibungen untersagen? :autsch:

    Volle Zustimmung!

    Gerade beim Thema "Abtreibungen" werde ich zur feministischen Furie.

    Kein Mensch, absolut keiner, hat das Recht einer Frau, das Recht über ihren eigenen Körper zu entscheiden, zu mindern. Schon gar nicht alte Männer, die eigentlich gar nicht wissen dürften, wie eine Frau "richtig" aussieht.


    Ich befürworte keine Schwangerschaftsabbrüche, ich hätte es nie getan, aber, es ist das Recht einer Frau, sich dafür zu entscheiden. Es fällt denen schwer genug und viele leiden lange darunter. Dennoch. Da gibt es keine Diskussion.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Aber man kann doch nicht wie jetzt einfach Kinder zu Hause isolieren. Die kommen ja oftmals nicht zum einkaufen raus und selbst ein Videotelefonat ersetzt keine spielerische Interaktion mit Gleichaltrigen.

    Ich merke jedenfalls einen deutlichen Unterschied in meinen Kindern nach 3 Tagen Kindergarten letzte Woche, auch wenn sie jetzt wieder 4 Tage zu Hause sind.

    Und Spielplätze öffnen, aber indirekt verbieten mit zwei Familien im Garten zu spielen ist halt auch suboptimal.

    Und das sind eben auch gesundheitliche Folgen und zwar große, die man eben als Kollateral-Schaden einfach teilweise abtut. Warum sind die Leben der Risikogruppen mehr wert, als die der Kinder?

  • Moebius

    In einem meiner vorherigen Beitrag habe ich das ja auch schon angedeutet. Solche Memes wie "OK boomer" kamen vor der Pandemie auch schon hoch (bei Walulis gab es eine interessante Folge dazu) und die Konfliktlinie wird sich weiterziehen, sobald der jetzige Burgfrieden vorbei ist. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich hoffe, dass das in der Politik auch mal gesehen wird anstatt vor jeder Bundestagswahl Rentner mit irgendwelchen Rentengeschenken zu ködern. Ich sehe das genau so wie du.

  • Und das sind eben auch gesundheitliche Folgen und zwar große, die man eben als Kollateral-Schaden einfach teilweise abtut. Warum sind die Leben der Risikogruppen mehr wert, als die der Kinder?

    Also da hörts aber mal auf. Du vergleichst jemanden, der als Risikopatient elendig an Corona verreckt (und dann nie wieder irgendetwas auf dieser Erde machen wird), doch nicht mit einem Kind, das gerade keine Spielkameraden hat und gezwungen ist sich zuhause zu beschäftigen.

    Unglaublich.

  • Man wird es nicht allen recht machen können, aber grundsätzlich glaube ich nicht, dass es für Kinder schädlich für deren Entwicklung ist, einige Wochen oder auch Monate nur mit ihrer Familie zusammen zu sein (Ausnahme sind natürlich Familien, in denen etwas grundsätzlich nicht stimmt). Zudem könnte man die Regeln für Kinder auch anderweitig lockern, ohne sie direkt wieder möglichst alle zusammen in die KiTas zu stecken. Man könnte z. B. Spielbesuche mit einem Kind je Kind erlauben, draußen unterwegs sein von zwei Elternteilen und deren Kindern befreundeter Familien oder jede Familie soll sich mit einer anderen vernetzen und die treffen sich regelmäßig.. Irgendwie so eine Regelung. Aus solchen Gründen die Kitas oder auch Schulen zu vorschnell zu öffnen und zu voll zu stopfen, das würde mich beunruhigen und ich verstehe es auch nicht.

  • Warum sind die Leben der Risikogruppen mehr wert, als die der Kinder?

    Das ist dann aber auch sehr pauschal...oder? Ich dachte, wir wollten hier keine Pauschalisierungen.


    Seit wann besteht die Risikogruppe "nur" aus alten Menschen?


    Ich frage mal umgekehrt: Warum ist das Leben meines Risikogruppen-Kindes weniger wert als das eines gesunden Kindes?

  • Das ist dann aber auch sehr pauschal...oder? Ich dachte, wir wollten hier keine Pauschalisierungen.


    Seit wann besteht die Risikogruppe "nur" aus alten Menschen?


    Ich frage mal umgekehrt: Warum ist das Leben meines Risikogruppen-Kindes weniger wert als das eines gesunden Kindes?

    Nein, das ist nicht mehr pauschalisiert

    Es geht ja aber eben einerseits nicht nur um ältere Mitbürger*innen, sondern auf um die Millionen anderen Menschen aus Risikogruppen.

    sondern genau auf den Beitrag bezogen.


    Und um auf deinen Beitrag zurückzukommen, aktuell stellt man die Risiko-Gruppen-Kinder eben über normale Kinder, sonst würde man die z.B. wieder in die Kita lassen.

  • Ich verstehe das Argument, auch wenn ich es nicht teile.


    Das Problem ist aber, dass schon bald nicht mehr argumentiert werden wird, sondern es wird bald heißen: "Sollen 'die' sich halt schützen und 'wir' wollen normal leben." Genau dann wird aber nicht mehr gefragt, wer 'die' eigentlich sind.


    Und: Als es um eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems ging, weil ja nicht nur 'die' betroffen gewesen wären, gab es Einsicht.

  • normale Kinder,

    Das sagt mir schon genug, danke!:autsch:



    Im Übrigen: Gehen nur "normale" Kinder in die Kita? Haben die Risiko-Gruppen-Kinder nicht die gleichen sozialen Nachteile durch den Kontaktverlust? Inwiefern stellt man sie also "über" die anderen?

  • Das sagt mir schon genug, danke!:autsch:



    Im Übrigen: Gehen nur "normale" Kinder in die Kita? Haben die Risiko-Gruppen-Kinder nicht die gleichen sozialen Nachteile durch den Kontaktverlust? Inwiefern stellt man sie also "über" die anderen?

    So ist es. Meine Kinder würden sehr gerne wieder zur Schule gehen, aber sie sehen auch ein, warum das grade nicht geht.


    Und um noch mal die Verhältnismäßigkeit herzustellen: bei den Risikokindern geht es im Zweifelsfall um das nackte Überleben! Steht das für Dich wirklich auf der selben Stufe wie das Fehlen von Spielpartnern und Tagesstruktur?

  • Ich denke gerade an Mrs. Lovejoy von den Simpsons.

    Unsere Jugendlichen am Schulstandort feiern seit Wochen Party, offen und teilweise versteckt zu Hause, mit mehren Freunden. Einige von Ihnen waren Anfang des Jahres in im Skiurlaub und die Eltern von mindestens vier der Feierwütigen waren in Quarantäne. Das interessiert die Leute hier so wenig wie in China der umfallende Sack Reis. Ist ja ländliche Gegend, unsssss passiert schon nichts. Aber bei uns kommt man auch noch mit gebrochenem Bein oder Arm oder Schlüsselbein zur Arbeit. Oder mit Gürtelrose. Oder ignoriert Anzeichen von Krätze und wundert sich dann, wenn mehrere Kinder der Klasse das auf einmal haben....so nach mehreren Wochen Kontakt.

    Ich hab von einigen mir bekannten Menschen Sprüche a la "Ein bisschen Schwund ist halt immer" gehört wenn es um Risikogruppen etc. ging.


    Tagesstruktur kann man doch vorgeben auch wenn man zu Hause ist oder ist das wirklich so schwierig? Klappt zumindest bei Freunden mit Kindern ganz gut und die sind dafür auch dankbar.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • So ist es. Meine Kinder würden sehr gerne wieder zur Schule gehen, aber sie sehen auch ein, warum das grade nicht geht.


    Und um noch mal die Verhältnismäßigkeit herzustellen: bei den Risikokindern geht es im Zweifelsfall um das nackte Überleben! Steht das für Dich wirklich auf der selben Stufe wie das Fehlen von Spielpartnern und Tagesstruktur?

    Ich glaube, du verstehst das Problem überhaupt nicht, es geht nicht um fehlen von Spielpartner usw. sondern um die psychischen Schäden, die doch diverse Kindern durch die momentane Situation entstehen.


    Und auch das bedeutet dann evtl. mal, dass es ums nackte Überleben geht.

  • Ich glaube, du verstehst das Problem überhaupt nicht, es geht nicht um fehlen von Spielpartner usw. sondern um die psychischen Schäden, die doch diverse Kindern durch die momentane Situation entstehen.


    Und auch das bedeutet dann evtl. mal, dass es ums nackte Überleben geht.

    Boah, langsam schwillt mir der Kamm.


    Erstens: die Kontakte fehlen auch den Risikokindern.


    Zweitens: wir reden hier von ein paar Wochen (!) ohne Spielpartner, nicht von über Jahre im Schrank eingesperrten Kindern. Wohl gemerkt im Zeitalter von digitalen Medien, mit denen man seine Freunde auch sehen kann.


    Drittens: es spricht doch wirklich niemand davon, dass wir jetzt 2 Jahre lang die Kinder zuhause einsperren. Es geht darum, bei der Öffnung langsam und mit Bedacht vorzugehen.


    Viertens: ich kenne sehr viele Familien, die sich gut mit der Situation arrangiert haben und dann halt neue Wege als Familie finden. Stell dir vor, manche genießen es sogar!


    Fünftens: Es gibt durchaus Kinder, die keinen Kindergarten besuchen und über Generationen gab es Kinder, die z.B. mit ihrer Familie auf einem abgelegenen Hof aufgewachsen sind und nie eine Schule besucht haben. Noch heute findest du solche Familien z.B. im australischen Outback. Haben die alle schwere psychische Schäden?


    Ganz ehrlich: ich hoffe inständig, meine Kinder lernen Solidarität und nicht, dass man doch wegen den paar Menschenleben keinen Aufriss machen muss. :autsch:

  • Man wird es nicht allen recht machen können, aber grundsätzlich glaube ich nicht, dass es für Kinder schädlich für deren Entwicklung ist, einige Wochen oder auch Monate nur mit ihrer Familie zusammen zu sein (Ausnahme sind natürlich Familien, in denen etwas grundsätzlich nicht stimmt). Zudem könnte man die Regeln für Kinder auch anderweitig lockern, ohne sie direkt wieder möglichst alle zusammen in die KiTas zu stecken. Man könnte z. B. Spielbesuche mit einem Kind je Kind erlauben, draußen unterwegs sein von zwei Elternteilen und deren Kindern befreundeter Familien oder jede Familie soll sich mit einer anderen vernetzen und die treffen sich regelmäßig.. Irgendwie so eine Regelung. Aus solchen Gründen die Kitas oder auch Schulen zu vorschnell zu öffnen und zu voll zu stopfen, das würde mich beunruhigen und ich verstehe es auch nicht.

    ...ich kenne Kinder, bei denen eigentlich jede Stunde "in Familie" als gesundheitsabträglich einzustufen ist.

    Warum - diverse Gründe.

    "Müsste da nicht der Staat/das Amt/..."

    Ja. müsste. Ob - steht auf einem anderen Blatt...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Nein, das ist nicht mehr pauschalisiert

    sondern genau auf den Beitrag bezogen.


    Und um auf deinen Beitrag zurückzukommen, aktuell stellt man die Risiko-Gruppen-Kinder eben über normale Kinder, sonst würde man die z.B. wieder in die Kita lassen.

    Ich bitte dich, das muss du doch sehen: Bei den Risikogruppen-Kindern und anderen Risikogruppen geht es quasi teilweise echt um Leben und Tod. Man stellt also den Schutz des Lebens über den Schutz vor Langeweile. Was ich ehrlich gesagt okay finde :)


    Ich bin übrigens auch dafür, Spielplätze zeitnah zu öffnen und ein Treffen von zwei Familien mit Kindern zu erlauben, aber den Aufschrei, dass bei den Kindern psychische Folgen drohen, sollten die Kitas geschlossen bleiben, kann ich so pauschal wie er derzeit gemacht wird eben auch nicht verstehen. Da war neulich ein ganz interessanter Artikel auf tagesschau.de dazu.

    Natürlich sollten Kinder aus problematischen Familien da baldmöglichst wieder raus (die gehen ja zum Teil jetzt schon in die Notbetreuung).

  • ...ich kenne Kinder, bei denen eigentlich jede Stunde "in Familie" als gesundheitsabträglich einzustufen ist.

    Warum - diverse Gründe.

    "Müsste da nicht der Staat/das Amt/..."

    Ja. müsste. Ob - steht auf einem anderen Blatt...

    Deshalb haben ja die meisten (oder alle?) BL die Notbetreuung erweitert.

    Ich wäre sehr dafür, individuell Kinder in die Notbetreuung aufzunehmen, bei denen solche Sorgen bestehen.

    Die Untätigkeit der Ämter besteht ja nicht nur derzeit.

  • Bei den Risikogruppen-Kindern und anderen Risikogruppen geht es quasi teilweise echt um Leben und Tod. Man stellt also den Schutz des Lebens über den Schutz vor Langeweile. Was ich ehrlich gesagt okay finde

    Nochmal, ich rede hier nicht von Langerweile, sondern den Schäden, die die gesunden Kinder auch nehmen und ja, das ist dann bei Risiko-Kindern die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber deshalb müssen ja nicht alle an Pest/Cholera erkranken.


    Eben diese vielen Kollateralschäden (die es auch bei den Erwachsenen in Mengen geben wird), die eben einige einfach nicht sehen wollen.


    Aber gut, dann macht es auch keinen Sinn darüber zu diskutieren.

  • Sicher werden nicht ALLE Kinder Schäden erleiden.

    Und übrigens gibt es auch jetzt schon legale Möglichkeiten, wie man seinen Kindern Kontakte ermöglichen kann. Es gibt ja keine Ausgangssperren (mehr).

    Kinder können sich problemlos mit einem Freund draußen treffen. Schwierig ist das nur bei kleineren Kindern, aber auch da könnte man ein befreundetes Kind in den Garten einladen (sofern man einen hat). Meine 4 Jährige lasse ich z. B. mit einem Nachbarsmädchen vor der Tür spielen. Klar ist das nicht gewollt, aber verboten ist es nicht.

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