Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • die immer auf Basis von Zahlen anstatt von biologischen Mechanismen argumentieren

    Biologie hat ja mit Zahlen per se nüscht zu tun. Lernt man ja so im Studium, gell?


  • Kurz zusammengefasst lautet dein Argument, dass es eine Wellenbewegung geben wird, weil das Virus im Sommer nicht verschwinden wird, weil es nicht jahreszeitabhängig ist und dann im Herbst wieder aufflammen wird weil es dann doch wieder jahreszeitabhängig ist.

    Es ist bezeichnend für dein Bestreben, sich jeweils die negativsten möglichen Szenarios zusammen zu basteln, selbst wenn das zu offensichtlichen Widersprüchen führt.


    Und die Argumentation in dem von dir verlinkten Artikel steht und fällt halt mit dem Einfluss der Schulschließungen auf R0. Wenn ich da einen hohen hypothetischen Wert ansetze, komme ich halt auf solche Ergebnisse. Trotzdem werden die Belege dafür dadurch nicht stärker.

  • Wenn man seriös über Jahreszeitabhängigkeit reden möchte, müsste man jetzt eigentlich auf die Südhalbkugel gucken und vergleichen, ob es dort schwerer ist als bei uns, das Virus in den Griff zu bekommen. leider gibt es dort praktisch keine Länder, die mit dem europäischen Standard vergleichbar sind. Einzig Australien würde mir einfallen. Das Land ist zwar insgesamt sehr dünn besiedelt, es gibt aber zumindest einige Großstädte, deren Bevölkerungsstruktur und Lebensverhältnisse im Prinzip unseren Bedingungen entsprechen. Bisher hatte Australien einen sehr schwachen Ausbruch im März, den sie relativ schnell in den Griff bekommen haben. Wenn es da jetzt im Mai/Juni zu einer zweiten Welle kommt, wäre das ein mögliches Indiz für eine größere Jahreszeitabhängigkeit.

  • Nachdem ich die stark fallende Anzahl der Neuinfektionen von gestern gesehen habe: D 890, AUT 27 und CH 112 , erkläre ich für mich die Krise für fast beendet. Ich verweise noch einmal auf den verlinkten Artikel in #5928.


    Nachdem nun sogar der Spiegel (nur der Anfang ist ist sichtbar, der Rest kostet Geld) mit Kritik anfängt (ein biblisches Wunder!) und Sachsen-Anhalt jetzt massiv lockert, dürfte es nun wieder langsam normal werden.

    Ich werde mich natürlich an die noch geltenden Maßnahmen halten, aber sehe optimistisch in die nahe Zukunft.


    Sicher ist, wenn Bayern das Oktoberfest wieder zulässt, ist alles gut. Und meine Glaskugel sagt mir: Das passiert.

    Die Bayern werden Söder lieben und ihm alles "verzeihen".


    Ihr dürft mich gern auslachen, wenn ich mich täusche. Sollte ich recht haben, so nennt mich bitte "Gurvi" (soll die weibliche Form von Guru sein).

    Bis alles wieder normal ist, werde ich, wie Dieter Nuhr, der Flora und Fauna in meiner Maske etwas Nahrung und Wasser geben. :top:

    Einen schönen Sonntag und bleibt/werdet optimistisch.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Auf die Idee, dass sich Corona schnell von selbst erledigt, egal was man macht, oder dass man sich lustig macht mit „wir werden alle sterben“, kann man nur kommen, wenn man sich für unverwundbar hält. Also glaubt, dass die allgemeinen Einschränkungen einem selbst nichts nutzen bzw. der Allgemeinheit mehr schaden als nutzen. Befeuert wird das Präventionsparadox von einer intensiven Kampagne der Wirtschaft.


    Die Erfahrungen der ersten Tage im direkten Umfeld der Schulen aber zeigen, dass es bei den Schülern intensive face-to-face Kontakte (und das sind nicht nur Gespräche) von zumindest kumulativ 15 Minuten zuhauf gibt. Die Lehrer konnten das nicht verhindern. Das ist nicht hypothetisch, sondern ist Erfahrung. Bei jüngeren Schülern werden sie das erst recht nicht verhindern können.


    Selbst wenn die Hälfte aller Schüler nie am Stück und nie kumulativ solche Kontakte hätte, wird in kurzer Zeit das Gesundheitssystem überlastet. Die durch die Lockerungen angestrebte Auslastung zwecks zügigerer Durchseuchung ist eine Hochrisikospiel. Dazu kommt noch die wachsende Nachlässigkeit der Erwachsenen. Man setzt offensichtlich darauf, dass es reicht, wenn sich allein die Risikogruppen, dazu gehört jeder Vierte, weiter an strenge Einschränkungen halten. Aber übersieht, dass durch die sich für unverwundbar haltenden Schüler und Erwachsenen wieder massenhaft unerkannte Infektionsketten entstehen, die nicht mehr rechtzeitig nachverfolgt werden können. Die Folgen auch für die Wirtschaft werden schlimmer sein, als es weitere 3 Wochen Lockdown mit der von Drosten dann erwarteten RO von 0,2 gewesen wären.

  • Die Folgen auch für die Wirtschaft werden schlimmer sein, als es weitere 3 Wochen Lockdown mit der von Drosten dann erwarteten RO von 0,2 gewesen wären.

    Dafür hätte ich doch gerne eine Quelle.

    Soweit ich weiß ist R0 niergendwo auch nur annähernd in einer so niedrigen Größenordnung gewesen, egal mit welchen Maßnahmen, selbst die gefakten Zahlen aus China zum "harten Lockdown" kommen nicht auf diesen Wert. (So lang man nicht die 15k Nachmeldungen durch Änderung der Zählweise mit rein nimmt.)

  • In Bayern wird es so schnell kein Bierfest geben. Hier ist das Mitterteicher Starkbierfest und seine Auswirkungen viel zu präsent. Ein Fest, das noch im März stattgefunden hat mit der Auswirkung, dass in einem kleinen Landkreis mit 70000 Einwohnern über 100 Tote zu beklagen sind mit einer massiven Übersterblichkeit. Auch in den Nachbarlandkreisen hohe Opferzahlen. Die Stimmung hier ist so, dass wir dem Söder nix "verzeihen" müssen, sondern froh sind, dass es insgesamt glimpflich abgelaufen ist.

  • In Bayern wird es so schnell kein Bierfest geben. Hier ist das Mitterteicher Starkbierfest und seine Auswirkungen viel zu präsent. Ein Fest, das noch im März stattgefunden hat mit der Auswirkung, dass in einem kleinen Landkreis mit 70000 Einwohnern über 100 Tote zu beklagen sind mit einer massiven Übersterblichkeit. Auch in den Nachbarlandkreisen hohe Opferzahlen. Die Stimmung hier ist so, dass wir dem Söder nix "verzeihen" müssen, sondern froh sind, dass es insgesamt glimpflich abgelaufen ist.

    Ok und sorry, ich kann das aus der Entfernung wohl nicht richtig einschätzen.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Naja, das liegt doch auf der Hand. Die Faktoren, die bei anderen Virenerkrankungen dafür sorgen, dass es nur eine Welle gibt, die treffen ja auf Corona hier ja nicht zu.

    Erstens ist es ein Corona-Virus und wird somit nicht groß anders sein als seine hier heimischen Verwandten und SARS. In der warmen Jahreszeit vertschüssen sie sich. Dass man in Industriestaaten auf der Süghalbkugel derzeit keine Probleme damit hat, kam ja schon von Moebius.

    Zweitens wären wir im Falle einer zweiten Welle darauf vorbereitet. Das Virus würde auf keinen Fall auf eine völlig unvorbereitete Bevölkerung stoßen, wo es sich ungehemmt verbreiten könnte. Dass bereits mildere Maßnahmen greifen, um einzudämmen, sieht man ja an Schweden. Jetzt kommen sicherlich wieder die hohen Todeszahlen von dir und ich verweise darauf, dass die Hälfte der Todesfälle aus Pflegeheimen kommen und nicht aus der breiten Bevölkerung. Da haben sie einfach nicht aufgepasst.

  • Erstens ist es ein Corona-Virus und wird somit nicht groß anders sein als seine hier heimischen Verwandten und SARS.

    Eigentlich müsste auch ein Laie erkennen, dass es sich durch Einlagerung anderer Gene (B) eben nicht um eine einfache Mutation eines bekannten Corana Erkältungsvirus (A) handelt.


    Die aktuell günstige Entwicklung wegen des vorherigen Lockdowns verführt hier offensichtlich dazu, wieder wie Anfangs der Pandemie an die relative Harmlosigkeit einer Erkältung zu glauben. Sterben ja eh nur die üblichen Verdächtigen im Heim, flüstert das Präventionsparadox.

  • Ich denke schon, dass eine zweite Welle im Herbst wahrscheinlicher ist als keine. Davor wird ja auch oft genug gewarnt. Aber ich denke auch, dass sie durch weiter bestehende Einschränkungen lange nicht so groß werden wird. Die Frage ist halt, wie man die Menschen im Falle eines neuen Anstiegs der Infektionszahlen dazu motivieren kann, sich an Einschränkungen zu halten. Am 1. Mai gab es hier schon einige, die Party gemacht haben. Das Argument "Es ist doch alles nicht so schlimm / nur eine Grippe." wird sich weiter verbreiten.


    Spannender für uns finde ich die Frage, wie es in Schule weitergeht. Ich denke wir werden noch lange mit Systemen wie halbe Klassen leben müssen. Dazu Homeschooling. Eigentlich wäre es jetzt der richtige Zeitpunkt Digitalisierung etc. voranzutreiben. Schön wäre ja, wenn wir für eine zweite Welle so gut darstellen würden, dass alle Schulen Cloudsysteme etc. haben und jeder Schüler Zugang zu einem Endgerät ...

  • Eine Kausalität, die einzig und allein auf deiner persönlichen Einschätzung beruht, weil du es dir nicht anders vorstellen kannst.

    Alle bisher vorliegenden realen Daten sprechen eine andere Sprache.

    Zweite Welle hin oder her (die schließe ich ja gar nicht aus), Schweden oder die Daten aus der Schweiz, auf die Wolkensocke80 schon oft hingewiesen hat, bestätigen, dass Schulen zur Gesamtentwicklung keinen wesentlichen Beitrag leisten.

    Das lässt sich so aber nicht nachweisen. Sonst würden wir uns den ganzen Kram mit Abstandsregeln und halben Klassen sparen. Die Daten zeigen lediglich, dass man das man Infektionsgeschehen auch mit anderen Maßnahmen und insbesondere in Schweden mit freiwilligen Maßnahmen und Vernunft eingrenzen konnte.

  • Eigentlich müsste auch ein Laie erkennen, dass es sich durch Einlagerung anderer Gene (B) eben nicht um eine einfache Mutation eines bekannten Corana Erkältungsvirus (A) handelt.

    Was ändert die Gensequenz im Virus daran, dass die Hülle bei wärmeren Witterungsbedingungen schneller kaputtgeht und die Übertragung erheblich erschwert?

  • Nachdem ich die stark fallende Anzahl der Neuinfektionen von gestern gesehen habe: D 890, AUT 27 und CH 112 , erkläre ich für mich die Krise für fast beendet.

    Die Krise ist nicht beendet, sie geht in eine neue Phase über. Der Leiter der Taskforce Covid-19 beim Schweizerischen Bund sagt heute im Interview mit der NZZ, er geht davon aus, dass wir die nächsten 2 Jahre mit den geltenden Abstands- und Hygieneregeln leben. Als Entscheidungsträger denkt der sich so eine Zahl nicht aus. Es wird in München kein Oktoberfest geben wie es in Basel keine Fasnacht gab, da bin ich mir sehr sicher.

  • Was ändert die Gensequenz im Virus daran, dass die Hülle bei wärmeren Witterungsbedingungen schneller kaputtgeht

    Die biologische Antwort darauf ist: Die Gensequenz entscheidet darüber, welche Proteinhülle exprimiert wird und wie stabil die gegenüber Denaturierung durch Austrocknung ist.

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