Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • https://www.tagesschau.de/aerger-um-kitaoeffnung-101.html

    Auch hier wird sie mit der Aussage, die Kitas könnten nicht bis August vollständig geschlossen bleiben, zitiert.

    Was das genau heißt, ist allerdings nicht klar.


    Viel absurder finde ich, dass das Land Lehrer nun wieder zum Arbeiten vor Ort antreten lässt (was grundsätzlich natürlich in Ordnung ist), sie aber nicht als systemrelevant einstuft und damit eigene Beamte/Angestellte in Betreuungsprobleme manövriert.

    HH bietet allen Lehrern die Notbetreuung der Kitas an.

  • Masernviren verbreiten sich übrigens über 30-m-Abstände hinweg, da haben wir noch richtig Glück mit dem aktuellen Erreger

    Mit "Glück" hat das nicht viel zu tun, denn die Verbreitung von Viren folgt einer gewissen biologischen Logik. Würde sich SARS-CoV-2 genauso verbreiten wie die Masern und dabei seine aktuelle Letalität behalten, würde es sich eher früher als später zu Tode mutieren wie SARS-CoV-1. Für ein Virus ist es nicht sehr klug, seinen Wirt allzu schnell umzubringen. SARS-CoV-2 ist vor allem deshalb so lästig, weil es in allem so mittelmässig ist.

    Man hat uns Deutschen schon so viel genommen, das über fremde Menschen aufregen ist eines der wenigen Dinge, das uns bleibt.

    Das ist kulturell tief verwurzelt.

    Darüber hat letzte Woche sogar die NZZ sinniert, ob das nicht Teil des deutschen Erfolgsrezepts bei der Eindämmung der Corona-Epidemie ist.

  • Hier mal noch eine interessante Graphik, wobei natürlich fraglich ist, ob vor allem die Zahlen bei den "Genesenen" wirklich so stimmen:



    Demnach hätten aktuell ja vor allem Deutschland, Österreich und die Schweiz ein ausgesprochen gutes Verhältnis an aktiven Infektionen zu bereits Genesenen. Bei uns wir die Zahl der Genesenen nur von einzelnen Kantonen explizit ausgewiesen, was insofern "gefährlich" ist, dass dann eben schnell mal der Eindruck ensteht, dass jetzt ja eh schon alles easy ist. In Basel haben wir kaum noch aktive Infektionen und mein subjektiver Eindruck ist, dass die Leute allmählich auch keine rechte Lust auf Ausgangsbeschränkung haben. "Volle Innenstadt" und sowas ist hier immer noch kein Thema, aber dafür sorgt schon die Kantonspolizei. Überhaupt scheint mir, dass bei uns die Leute die höhere Polizeipräsenz sowieso gewöhnt sind, da gibt es kaum Stress. Die Polizei reguliert auch mit sehr viel Augenmass und drückt in letzter Zeit eher mal ein Auge zu, wenn an der Birs 6 statt nur 5 Jugendliche Volleyball spielen.

  • Die Bundesfamilienministerin Giffey hat heute verkündet, dass Kita-Öffnungen vor August (!!!!!) nicht möglich sind. Unfassbar.

    Das ist eine wirkliche Katastrophe. Sollen die Mütter mit kleinen Kindern wieder an den Herd zurück?

    Das Maß ist langsam voll.

    Ehrlich gesagt finde ich das gut und richtig. Ich habe gerade mit einer Mutter gesprochen, die im Kindergarten arbeitet. Sie hatte nur Notbetreuung und auch Kinder auf dem Schoss. Was will sie sonst aus 1,50 m Abstand mit einem weinenden Kind machen? Ich denke es absolut sinnvoll, die Kinder im Kindergarten auf das absolut notwendigste zu reduzieren. Notbetreuung und ansonsten schließen. Gerade auch für die dort arbeitenden Erzieher. Aus meiner Sicht gilt das übrigens auch mindestens für Klasse 1 und 2.

  • Ehrlich gesagt finde ich das gut und richtig. Ich habe gerade mit einer Mutter gesprochen, die im Kindergarten arbeitet. Sie hatte nur Notbetreuung und auch Kinder auf dem Schoss. Was will sie sonst aus 1,50 m Abstand mit einem weinenden Kind machen? Ich denke es absolut sinnvoll, die Kinder im Kindergarten auf das absolut notwendigste zu reduzieren. Notbetreuung und ansonsten schließen. Gerade auch für die dort arbeitenden Erzieher. Aus meiner Sicht gilt das übrigens auch mindestens für Klasse 1 und 2.

    Du hast selbst keine Kinder, oder? Für uns Eltern mit kleinen Kindern ist es einfach eine Katastrophe. Wie oft schreibe ich meinen Schülern und muss dann von vorne anfangen, weil meine fünfjährige etwas will. Zwischendrin weint sie, weil sie ja nichts machen darf und alles vermisst. Ich muss sie häufig einfach mal vor Netflix und Co parken, um Haushalt, Arbeit und Co verbinden.

    Wenn die Notbetreuung ja wenigstens überall gleich wäre, sodass jeder sie nutzen kann, vorallem, wenn kein Home Office möglich ist...

    • Offizieller Beitrag

    Wie du im letzten Satz schreibst: es ist eine Frage der Notbetreuung, nicht der KiTa-Öffnung.


    Aber sei beruhigt - mit deinen Problemen bist du nicht alleine. Die Eltern deiner Schüler haben die gleichen ähnliche Probleme, weil die Kinder nicht in der Schule sind.


    Kl.gr.Frosch

  • Du hast selbst keine Kinder, oder? Für uns Eltern mit kleinen Kindern ist es einfach eine Katastrophe. Wie oft schreibe ich meinen Schülern und muss dann von vorne anfangen, weil meine fünfjährige etwas will. Zwischendrin weint sie, weil sie ja nichts machen darf und alles vermisst. Ich muss sie häufig einfach mal vor Netflix und Co parken, um Haushalt, Arbeit und Co verbinden.

    Wenn die Notbetreuung ja wenigstens überall gleich wäre, sodass jeder sie nutzen kann, vorallem, wenn kein Home Office möglich ist...

    Also, ich habe 2 Kinder (8 und 4) und empfinde es als sehr angenehm gerade. Natürlich kann ich nicht konsequent richtig gut und konzentriert arbeiten, aber stückerlsweise halt. Haushalt und Co machen wir gemeinsam. Natürlich läuft es nicht immer rund.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich verstehe, dass du es aus Familiensicht siehst. Nur es bringt uns allen nichts, wenn die Infektionszahlen wieder hochgehen. Was hat es für einen Sinn, wenn man privat versucht Kontakte zu reduzieren und das Kind dann im Kindergarten auf 10 andere Kinder trifft? Wie stellst du dir denn eine Öffnung des Kindergartens vor? Wie sollen sich die Mitarbeiter dort vor Infektionen schützen?


    Für die Eltern ist es natürlich blöd, aber ich sehe nicht die Alternativen. Notfalls müssen die Eltern halt vom Arbeitgeber frei gestellt werden, wenn es keine Notbetreuung für sie gibt. Ob nun bezahlt oder unbezahlt. Da muss man halt überlegen, was uns wichtig ist. Und die Leute dürfen in die Notbetreuung. Auf die, die wir jetzt verzichten können, können dann halt nicht arbeiten. Aber alles besser als in einem halben Jahr eine unkontrollierbare zweite Welle zu haben ... Aus meiner Sicht muss es jetzt (im Sommer) vor allem darum gehen, dass wir die Zahlen runterkriegen. Was sagte Herr Drosten gestern? Die Intensivestation des Charites wird immer voller. Sie sehen noch nichts von einem Rückgang. Da muss man alles zurückstellen, was ein hohes Infektionsrisiko hat.

  • Die Bekannte ist Kinderärztin mit Fachrichtung Lunge in Aachen, also in der Nähe Von Heinsberg.

    Sie hatte bisher ein Kind im Klinikum mit Corona. Das Kind war wegen einer Gehirnerschütterung eingeliefert worden und wegen der Krankheit der Mutter getestet worden. Laut Infektionsketten hat das Kind niemanden infiziert und hatte auch keinerlei Symptome. Alle anderen getesteten Kinder waren negativ.


    Wir werden ja sehen wie sich die Zahlen in Dänemark und der Schweiz entwickeln.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich verstehe, dass du es aus Familiensicht siehst. Nur es bringt uns allen nichts, wenn die Infektionszahlen wieder hochgehen. Was hat es für einen Sinn, wenn man privat versucht Kontakte zu reduzieren und das Kind dann im Kindergarten auf 10 andere Kinder trifft? Wie stellst du dir denn eine Öffnung des Kindergartens vor? Wie sollen sich die Mitarbeiter dort vor Infektionen schützen?


    Für die Eltern ist es natürlich blöd, aber ich sehe nicht die Alternativen. Notfalls müssen die Eltern halt vom Arbeitgeber frei gestellt werden, wenn es keine Notbetreuung für sie gibt. Ob nun bezahlt oder unbezahlt. Da muss man halt überlegen, was uns wichtig ist. Und die Leute dürfen in die Notbetreuung. Auf die, die wir jetzt verzichten können, können dann halt nicht arbeiten. Aber alles besser als in einem halben Jahr eine unkontrollierbare zweite Welle zu haben ... Aus meiner Sicht muss es jetzt (im Sommer) vor allem darum gehen, dass wir die Zahlen runterkriegen. Was sagte Herr Drosten gestern? Die Intensivestation des Charites wird immer voller. Sie sehen noch nichts von einem Rückgang. Da muss man alles zurückstellen, was ein hohes Infektionsrisiko hat.

    Wir hessischen Lehrer sind nicht systemrelevant und dürfen nicht in die Notbetreuung...


    Ja, wenn es Alternativen gäbe, dann wäre es was anderes aber genau die gibt es ja nicht.

  • Die Bekannte ist Kinderärztin mit Fachrichtung Lunge in Aachen, also in der Nähe Von Heinsberg.

    Sie hatte bisher ein Kind im Klinikum mit Corona. Das Kind war wegen einer Gehirnerschütterung eingeliefert worden und wegen der Krankheit der Mutter getestet worden. Laut Infektionsketten hat das Kind niemanden infiziert und hatte auch keinerlei Symptome. Alle anderen getesteten Kinder waren negativ.


    Wir werden ja sehen wie sich die Zahlen in Dänemark und der Schweiz entwickeln.

    Ich frage mich, woher man die Reihenfolge weiß. Kann es nicht genau umgekehrt gewesen sein, Kind steckte die Mutter an, die dann sichtbar erkrankt? Und da die Inkubationszeit sehr unterschiedlich lange ist und man in dieser bereits andere anstecken kann, wie sollte man dies ausschließen? Ich bin aktuell der Meinung, es ist viel zu wenig bekannt, aber viel zu viele wollen mehr Lockerung, es ist doch gar nicht schlimm mit Corona.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir werden ja sehen wie sich die Zahlen in Dänemark und der Schweiz entwickeln.

    Die obligatorischen Schulen öffnen bei uns erst am 11. Mai wieder, dann aber alle Klassenstufen zugleich. Was man jetzt schon sagen kann: Kinder, die sich auf Spielplätzen treffen, sind kein Problem.

  • Der RO-Wert steigt wieder, dass ist Fakt!

    Und da sind die Zahlen vom Osterwochenende noch nicht drin.

    Warten wir mal diese und die der anstehenden Schulöffnungen ab.Dann werden wir sehen, wo die Reise hingeht.

    Das Schulen bis Ende des Jahres nicht im Normalbetrieb laufen werden, ist meiner Meinung nach sicher.


    Ich hoffe, dass alle Optimisten Recht haben.

    Nichts würde ich mir mehr wünschen, als das wir die Pandemie schnell überstehen.

    Die Realität wird meines Erachtens aber anders aussehen, wenn ich mir gerade das öffentliche Leben anschaue.

    Viele Menschen sind leider zu dumm, den Ernst der Lage zu erkennen, und sich weiterhin an die Vorgaben zu halten.

  • Da steht aber jetzt nicht wirklich was Substantielles. Man weiss immer noch nicht, wie die den R0-Wert genau berechnen und das was Moebius zuletzt geschrieben hat, dass der auch kräftig von einer veränderten Zählweise beeinflusst werden kann, halte ich für sehr plausibel.

    Auszug aus Datenseite n-tv ("Pandemie-Parameter"):

    Die tägliche Zuwachsrate hat sich verbessert, die Verdopplungszeit hat sich verbessert, angeblich hat sich gleichzeitig die R_0 Zahl verschlechtert.

    Das ist ein offensichtlicher Widerspruch, der sich nur dadurch erklären lässt, dass man bei den verschiedenen Berechnungen unterschiedliche Zeitbereiche verwendet, sonst müssten die Wert im Gleichschritt laufen.

    Am sinnvollsten ist der Vergleich für mich immer noch, indem man keine hypothetischen, berechneten Werte betrachtet, sondern die aktuellen Zahlen mit denen des gleichen Wochentages der Vorwoche vergleicht.

  • nein substanziell ist er nicht, sonst hätte ich ihn im Faktenthread veröffentlicht.


    Mich stört nur, dass so viele glauben, alles sei vorbei und sich über Maßnahmen (Masken, Beschränkungen) aufregen. Das andere geht unter (auch in den Medien, auch hier). Man vergleicht mit Dänemark oder Österreich und ubersieht deren Werte (Österreich hatte bereits Anfang April Werte von 0,5 bzw, 0,6 und wartet trotzdem noch.

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