Ich laufe beim spazieren Slalom und beim einkaufen und versuche allem und jedem aus dem Weg zu gehen, und auf einmal sitze ich wieder vor vielen KuK und SuS?
Könnte ab Mai tatsächlich so sein befürchte ich. Meine Vermutung: Man wird feststellen, dass mit hohen Hygienestandards (so wie in Läden oder bei uns während des Abiturs), also Abstand usw., eigentlich nahezu gar kein Unterricht möglich wäre.
Daraufhin wird man das lockern für die Schule. Und dann hast du das so, wie du schreibst, ja!
Egal welche Klassen unterrichtet werden solle: das abstandsgebot und die Hygienemaßnahmen gelten oder? Sind also rechtsverbindlich?
In der Schule ist es mit Sicherheit nicht rechtsverbindlich. Da gelten ja auch andere Bestimmungen des Arbeitsschutzes nicht (Lautstärke, Pausenregelungen usw.).
Ich glaube sogar, dass das Einfordern der Hygienebedingungen zu Problemen führen kann:
Wenn du z.B. einen Schüler nach hause schickst, weil er wiederholt den Abstand nicht einhält und eine Gefahr für dich und seine Mitschüler ist, dann hast vermutlich DU die Folgen zu tragen. Genauso, wenn du einen offensichtlich kranken Schüler nach hause schicken willst, aber die Eltern nicht da sind oder schlicht keine Lust haben auf das kranke Kind zuhause. Da hilft vermutlich nur einen Krankenwagen zu bestellen, aber wer macht das schon?
Meiner Einschätzung nach hat man als Lehrer keine Handhabe und kann sich nicht darauf verlassen, dass die Hygienemaßnahmen und der Abstand gewahrt werden.
Die kurve kriege ich gedanklich auch nicht wirklich hin - weil sich sonst auch keiner um die Belange der Lehrkräfte schert, soll man sich nicht beschweren und freiwillig in "den sauren apfel beißen"?
Lernt man bereits im Referendariat so, ja. Die meisten schalten nach Abschluss dessen nicht um, sondern behalten das bei.
Man verstehe mich nicht falsch, bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit habe auch ich einige Kröten geschluckt, die die SL heutzutage nur noch mit äußerster Gewalt meinen Hals hinunter gedrückt bekäme.
Aber ich möchte, dass der Rahmen sinnvoller Möglichkeiten auch wirklich ausgeschöpft wird. Und wenn einfach mutwillig ohne Sinn und Verstand Lehrer wie "Kanonenfutter" behandelt werden, dann sollte man das nicht einfach schlucken, weil das halt "schon immer so war".
Das Problem ist, dass man aus Infektionsbiologischer Sicht keine wirklich sinnvollen, effizienten Lösungen finden kann.
Der Lehrerberuf ist darauf ausgerichtet eine (viel zu) große Masse an SuS bei minimalsten Kosten (Räumlichkeiten, Ausstattung, Personalschlüssel) zu beschulen. Wir sind ja ohne Corona schon an räumlichen Grenzen.
Der Lehrerberuf ist die Massentierhaltung unter den Lehrberufen. Schlimmer ist da der Schlüssel Lehrkraft / Lernende(r) eigentlich nur bei Vorlesungen an der Uni.
Man müsste zur Einhaltung minimalster Hygiene- und Sicherheitsstandards den Stoff so einkürzen, dass sich eine Lösung wie konsequentes E-Learning deutliche effektiver zeigen würde.
Was soll ich mit meinem Pofilkurs machen beim Experimentieren? WIr sind annäherend 30 Leute, das ist eh viel zu viel schon unter normalen Bedinungen.
Den Kurs in vier Teilgruppen teilen und die nacheinander unterrichten, Mittelstufe fällt dafür komplett aus? Habe ja dann keine Zeit mehr irgendwelche Aufgaben denen zu geben.
Was ist dadurch gewonnen? Ja, ein bisschen praktische Erfahrung im Labor mehr. Aber zu welchem Preis?
Kleingruppen unterrichten ist einfach total ineffzient (deshalb stopft man uns die Klassen doch so voll, weil man aus einem Lehrer für das Geld möglichst viel Output rausquetschen will).