Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Frosch, ich glaube schon, dass es aus dem Kontext heraus klar ist, was niemand bedeutet. Letztlich haben wir auch so etwas wie Meinungsfreiheit in Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Gericht diese Aussage monieren würde. Wenn sie schreibt, dass sich niemand um die Lehrergesundheit kümmert, ist das ihre persönliche Meinung. Diese sollte sie auch in einem Forum äußern dürfen.


    Ohne dich angreifen zu wollen, fallen mir auch eine reine von Aussagen der "Gegenseite" ein, die man sonst auch alle mit Verweis auf die Nutzungsbedingungen ermahnen müsste.

  • Was mir auch Sorgen macht, ist die Sache mit den Abschlussklassen. Schon im Beruflichen Gym kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Tragweite erkannt haben. Abschlussklassen sind aber eben nicht nur Abiturklassen, sondern auch FOS, Berufsfachschulen, Ausbildungsklassen....

    Unsere BFS-Klassen (für Nicht-Hessen: um die 16-18 Jahre alt, machen innerhalb von zwei Jahren die Mitllere Reife statt in einem auf der Realschule) sind knallevoll und der Großteil der Schüler befindet sich in der BFS, weil ihnen die mangelnde Sozialkompetenz im Wege steht. Von diesen Schülern traue ich nicht der Hälfte zu, dass sie sich an Hygieneregeln halten und Mundschutz tragen etc. (Schon vor Corona krabbelte es dort regelmäßig) Die gehören aber eben auch zu den Abschlussklassen....


    Wir sind eine Schule mit ca. 1400 Schülern, min 400 davon machen dieses Schuljahr ihren Abschluss. Wir haben ein entsprechend großes Kollegium (aber: nur zwei Kopierer, die Schlangen mit entsprechendem Sicherheitsabstand liegen dann außerhalb des Gebäudes :wink_1:), wenn ich nur grob Lehrer in der Risikogruppe überschlage, dezimiert es sich um mindestens 30.



    Ich habe noch eine ernstgemeinte Frage an die Eltern von Kleinkindern: wie organisiert ihr es, wenn die Kitas noch nicht offen sein sollten und euer Partner kein Homeoffice machen kann?

    • Offizieller Beitrag

    Tom "Niemand" heißt "Niemand". Da braucht man nicht diskutieren.


    Und bzgl. Aussagen von der Gegenseite, möchte ich mich selbst von oben zitieren:

    Zitat

    hinter den Kulissen mehr läuft, als du merkst.

  • Wo bleiben leichte Schritte aus der eigenen Komfortzone heraus? Wo die Bereitschaft, sich mal auf was Neues einzulassen, Schulentwicklung zu betreiben?

    Naja, wobei:

    1. Ich werde nie nach meinen Schulentwicklungsvoschlägen gefragt, so auch hier nicht.

    2. Im Homeschoolthread werden durchaus Ideen ausgetauscht, wir MACHEN ja bereits unsere Arbeit und das kreativ angepasst an die aktuellen Bedingungen.

    3. Natürlich dürfen wir uns Gedanken um unsere Arbeitsbedingungen machen, das machen Ärzte und jede andere Berufsgruppe auch.


    Nur was ich nicht sehe: ein Anrecht aufs Zuhausebleiben bis zum Impfstoff.

  • Ist ein Szenario, von dem ich auch mal gehört habe.

    "Hammer and Dance" - zuerst mit einer Hammer-Maßnahme das Ganze unter Kontrolle bringen, dann "tanzend" immer wieder einzelne Bereiche kontrolliert hoch- und wieder runterfahren. Hört sich für mich nicht unlogisch an.


    Kl.gr.Frosch

    Das Szenario ist im Faktenthread unter dem Link zur Verschlusssache des Innenministeriums zum Nachlesen verlinkt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gut, so oder so wird es wohl in die beschriebene Richtung gehen, egal was ma davon hält.

    Zitat

    +++ 15:14 Viel Zustimmung für Leopoldina-Exit-Plan +++


    Die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, hat der Bundesregierung Vorschläge für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität in Deutschland vorgelegt. Nur wenige Stunden nach seiner Veröffentlichung erhalten die Experten schon große Unterstützung aus Regierung und Opposition für ihr Papier.

    • Forschungsministerin Anja Karliczek bezeichnete die Vorschläge als "exzellente Beratungsgrundlage" für die anstehenden Entscheidungen der Bundesregierung.
    • FDP-Fraktionsvize Michael Theurer nannte die Empfehlungen der Leopoldina einen weiteren Weckruf für die Bundesregierung bezeichnet. Der Bericht sei auch "Startschuss für die Bundesregierung zur Entwicklung und Umsetzung eines Masterplans zum stufenweisen Wiedereinstieg in eine neue Normalität", erklärte Theurer. "Zudem ist es eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung wegen der immer noch fehlenden freiwilligen Corona-App und zugleich ein Appell, das schnellstens nachzuholen."
    • Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bezeichnetete das Papier als die "bisher fundierteste und plausibelste wissenschaftliche Handlungsempfehlung zur Corona-Krise".


    Wir werden uns mit einem Stufenmodell arrangieren können oder müssen. Wie genau das dann aussieht, erfahren wir frühestens Mittwoch, vermutlich auch nicht überall gleich. Und dann sollte man sehen, wie man innerhalb dieses Modells konstruktiv mit gestalten kann. Und wer das überhaupt nicht kann, der lässt sich halt "bis zum Sommer rausschreiben". Auch damit muss man bis zu einem gewissen Grad rechnen.

  • die alternative zur "kontrollierten durchseuchung" = "herdenimmunität" = ansteckung möglichst vieler, aber mit nicht überlasteten its:


    "box it in" (das virus einfangen, unterdrücken).

    der begriff kursiert seit gestern, ist aus den usa. die werden das wohl nicht schaffen, weil zu lange unkontrollierte community transmission, aber wir könnten das schaffen, südkorea und taiwan schaffen es ja auch. sagt zumindest die leopoldina in ihrem vorletzen papier, das war die mathematische modellierung, auf der das heutige, eher sozial- und geisteswissenschaftliche papier aufsattelt. ziel dieses papers ist "box it in", halt nicht unter diesem namen.


    "box it in" konkret: zurück in die erste phase der seuchenbekämpfung kommen, ins "containment" (eindämung eines ausbruchs durch kontaktverfolgung, social distancing usw. mit dem ziel, die mehrzahl der übertragungen zu kontrollieren, indem man die infektionskette durch identifiktaion der fälle und deren isolation in quarantäne abbricht). momentan sind wir in der "migitation"-phase, d.h. wir schützen vulnerable gruppen und machen sonst halt containment, so gut es noch geht, aber es geht eben kaum noch, weil die meisten infektionen nicht mehr nachverfolgabr sind ("community transmission"). migitation ist die 2. phase der seuchenbekämpfung. wir müssen zurück in phase 1 und dort möglichst bis zu einem impfstoff bleiben.


    voraussetzungen zur erreichung dieses ziels:

    • reproduktionsfaktor stabil (!) unter 1 für längere zeit, aktuell in deutschland laut rki leider 1,3 (beschreibt zeit vor ca. 4-7 tagen), tendenz steigend.
    • geringe absolute zahl laufenender infektionen, die aktuelle infektionszahl ist viel zu hoch


    weg zur erreichung dieses ziels laut vorletztem leopoldina-paper:

    1. längerer lockdown, um reproduktionsfaktor stabil unter 1 zu bringen und absolute fallzahl zu reduzieren (krankheit dauert bei milden fällen mindestens 14 tage symptomatisch plus inkuabtionszeit und es müssen alle mitgenommen werden, die sich noch angesteckt haben, ergo wenigstens vier wochen, eher doppelt so lang oder länger)
    2. danach schrittweises hochfahren und natürlich auch wieder ruterfahren, falls doch lokaler ausbruch (!), des öffentlichen lebens mit regionalen unterschieden. wie vorher wird dabei nichts sein, aber vieles normaler als jetzt. abstandsregeln, mundnaseschutzpflicht, tracing app für mindestens 60%, viel mehr studien, v.a. längere verfolgung einer randomisierten, also repräsentativen kohorte über längere zeit, vgl. zum beispiel die aktuelle münchner erhebung usw. werden bleiben müssen. veranstaltungen sicher keine, abstandsregeln in geschäften usw. unbedingt auch weiterhin. schule in bisheriger präsenzform in 33er-gruppen passt hier nicht rein. man muss schule ganz anders gestalten, damit diese vorgaben umsetzbar sind und präsenzunterricht trotzdem einen mehrwert hat und man wird auch ganz unterschiedlich für verschiedene zielgruppen vorgehen müssen.

    zeitlicher rahmen: lockdown mindestens bis mitte mai laut vorletztem leopoldina-paper. söder: wir seien drei wochen hinter österreich, das entspricht dem in etwa. dann beginn des hochfahrens. ganz langsam, ganz kleinschrittig, einfach weil viel trail und error sein wird, sein muss, diese situation ist völlig neu. es gibt keine erfahrungswerte. außer eventuell südkorea und taiwan oder so ("oder so" ist hier der kernpunkt. es ist alles sehr glaskugel.)


    einordnung neuestes leopoldina-paper: versuch, diese strategie ("box it in") konkret in vorschläge für politische maßnahmen zu überführen. dumm nur, dass die betreffenden wissenschaftler eben leider keine experten für praktische abläufe in echten schulen zu sein scheinen. daher mein appell, sich hier als ebensolche experten, eben als lehrerInnen dringend einzubringen durch politische interessensvertretung. jetzt. lautstark.


    politische einordnung: laschet versucht gerade, cdu-vorsitzender, noch besser kanzlerkandidat zu werden. seine truppe ist die werteuntion (sehr konservativ) und aktuell bild, zudem die pr-agentur ("story machine"... hihi), die die sicherlich diskutable heinsberg-studie sehr, sehr einseitig kommuniziert, vermarktet halt. den bonner forschern scheint das gerade selber unheimlich zu werden, was da passiert. laschet ist fan der herdenimmunität. er will nicht "box it in", er will eine "kontrollierte" durchseuchung der bevölkerung (= alle dürfen krank werden, außer risikogruppen, wir haben dann ja genug freie betten auf der its für die 20% schweren verläufe, also alles gut für ihn).


    die leopoldina will das eigentlich eben gerade nicht. die wollen r0 unter 1 bringen und die fallzahlen senken und dadurch zurück ins containment, statt bei migitation zu bleiben. ziel also der leopoldina: möglichst wenig leute stecken sich an


    vs. ziel herdenimmunität: möglichst viele stecken sich an, aber ohne überlastete its.


    man muss jetzt politisch laut werden, um zu verhindern, dass sich einfache medien-narrative ("leopoldina empfiehlt: schulen zuerst öffnen" - ja, aber eben nur bei passenden voraussetzungen, die aktuell null (!) vorliegen) + konservative politische interessen (wirtschaftlicher profit + laschet kanzlerkandidat + endlich eine neue agenda für die rechtspopulisten, denen keiner mehr zuhört, weil es gerade so gar nicht um migration geht oder nu kaum) die message des leopoldina-paper unter den nagel reißen, obwohl das das paper echt nicht hergibt.


    oder ganz kurz zusammengefasst: man muss politisch laut werden, um nicht wie jetzt schon kassiererinnen oder medizinisches personal ohne ausreichenden schutz für eine politische agenda weniger verheizt zu werden.


    ("flatten the curve" musste leider stereben, weil es schlicht zulange dauert. wir haben keine ressourcen für 18 monate lockdown. das wäre stratgie 4 neben "nichts tun", "herdenimmunität" und "box it in").

  • Ich habe noch eine ernstgemeinte Frage an die Eltern von Kleinkindern: wie organisiert ihr es, wenn die Kitas noch nicht offen sein sollten und euer Partner kein Homeoffice machen kann?

    Dann kann ich nicht arbeiten, kann ja meine Kinder schlecht allein daheim lassen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wo bleiben kreative Ideen, wie man bis Sommer weitermachen könnte? Wo bleiben leichte Schritte aus der eigenen Komfortzone heraus? Wo die Bereitschaft, sich mal auf was Neues einzulassen, Schulentwicklung zu betreiben?


    Zudem stört mich ein der Egoismus - und das Ganze bei voller Besoldung.

    Meine kreative Lösung heißt Online Unterricht. Zur Not schicken von Material an die Schule, wo es ausgedruckt und hinterlegt wird.

    Ich weiß nicht, warum du immer danach schreist die Besoldung einzukürzen. Du darfst mir gerne die Hälfte überweisen, wenn du so ein schlechtes Gewissen hast, dass du zu viel bekommst. Alternativ spende es doch. Niemand zwingt dich eine volle Besoldung anzunehmen.

    Wer in den nächsten Monaten nicht vor die Tür kann, aus verschiedensten Gründen, sollte das schnell mit seiner Schulleitung besprechen. Und dann auch damit fertig werden, dass es wie in jedem anderen Beruf auch Anweisungen gibt. Oder eben den Ausstieg.

    Wer in den nächsten Monaten nicht vor die Tür kann hat z.B. gesundheitliche Probleme, vielleicht weil er oder sie zur Risikogruppe gehört. Er oder sie sollte schnellstmöglich ein Attest vom Arzt holen und es der Schulleitung vorlegen (das ist die sogenannte Mitwirkungspflicht eines Beamten im Falle von Krankheit).

    Was sollte die Schulleitung da anweisen?

    Ausstieg ist finanziell nicht sinnvoll, es sei denn man hat eine Alternative. Wenn jemand so panisch ist, dass er oder sie keinen Fuß mehr vor die Tür setzen kann, dann ist das ein psychisch relevanter Sachverhalt und erfordert ebenso die Konsultation des Hausarztes. Dieser wird eventuell eine Auszeit (übrigens bei vollen Bezügen) für eine Psychotherapie wegen Krankheitsängsten, Agoraphobie oder was auch immer auf der Diagnose stehen wird, verschreiben.

    Wenn das über ein halbes Jahr andauert ohne Aussicht auf Besserung, dann tritt Dienstunfähigkeit ein. Auch das ist sinnvoller als sich ohne Bezüge beurlauben zu lassen, da man zumindest noch Grundversorgt wird.

    Deine Tipps sich ohne Bezüge beurlauben zu lassen halte ich für sehr fragwürdig, da kann man schnell in existentielle Notstände rutschen!

    Warum versucht man nicht, wenn man im nächsten Jahr aus persönlichem Gründen kein Risiko eingehen möchte und niemandem begegnen möchte, unbezahlten Urlaub einzureichen?

    Weil ich Geld verdienen möchte? Und zwar unter Bedingungen, die nicht unverhältnismäßig gesundheitsgefährdend sind. Gerne stelle ich meine volle Arbeitskfraft zur Verfügung Materialen zu erstellen, die für das selbstorganisierte Lernen geeignet sind. Ich stehe auch tagtäglich für Fragen zur Verfügung.


    Klar kann es nicht so laufen wie vorher, aber anstatt zu jammern und zu pöbeln, könnte man ja auch mal überlegen, was man beitragen kann und Ideen für eine neue Schule sammeln. Und nicht immer nur schreiben, was man alles nicht macht.

    Ich habe gerade heute (in den Ferien) ein AB für meinen Chemiekurs angefangen und ein Video zu dem Versuch organisiert. Das kann ich dann verschicken und die SuS können es bearbeiten.

    Das wäre mein Beitrag für heute.

    Diese Einstellung gibt es in meinem Freundes- und Familienkreis einfach nicht (bin die einzige Lehrerin).

    In meinem Freundeskreis sind momentan sehr viele im Homeoffice und die schütteln mit dem Kopf, wenn ich denen berichte, dass die die Schulen aufmachen wollen.


    Wem der Job derart stinkt, dass er nur noch zynisch meckern kann, der sollte kündigen.

    Zynisch würde ich es nicht nennen, wenn man sich sehr um die Gesundheit sorgt. Noch einmal, ich halte es für keine guten Ratschläge, dass jemand kündigen soll. Du stürzt Leute damit in finanzielle Schwierigkeiten. So einen Ratschlag empfinde ich als zynisch, wenn man genau weiß, dass Lehrer so schlecht angesehen sind auf dem Arbeitsmarkt.

  • "miese stimmung im forum" - ja himmel, vielleicht weil wir in einer globalen pandemie mit tausenden von toten (bald mehr) hängen? das haben viele einfach noch nicht verstanden, scheint mir. es ist zu weit weg von ihnen. hier war 1) oma aus dem nachbarshaus bei den enkeln, kommentar nachbar "wie schön". nee, nicht schön, illegal, und vielleicht omas tod. (ja, ich hab ihr das gesagt, zusammen mit überbrachtem osterlamm, lamm vor tür, ich wieder raus, klingeln, sehr nettes gespräch vom balkon in den hof). 2) nachbarin über mir hat besuch, "nicht so wild, wir sind im hof im freien". jo, schön, dicht an dicht an 1 kaffeetisch. übrigens auch illegal. 3) im park nebenan beschweren sich leute in unseren viertel-whatsappgruppen, weil die polizei den dicht an dicht von schwitzenen leuten genutzten freisportplatz (klimmzugstangen und so) räumt und platzverweise verteilt. "unangemessen". ja, aber sicher doch.


    800m weiter ist ein größeres krankenhaus. laut intensivregister (online nachzulesen) sind seine covid-kapazitäten fast voll belegt. alle paar stunden bringt der hubschrauber neue fälle. die sirene hört man ca. zweimal die stunde (krankenwagen), normal ist ca. 2x am tag. die leute realisieren einfach nicht, was das heißt, und wer da in ein paar wochen liegen wird. ja, es gibt anlass für miese stimmung. und nein, dass es anderswo noch schlimmer ist (lombardei, madrid, ny...), macht es nicht besser. wie herr drosten immer wiederholt: "there is no glory in prevention". trotzdem ist sie (überlebens-)wichtig.

  • Dann kann ich nicht arbeiten, kann ja meine Kinder schlecht allein daheim lassen.

    Geht mir genauso. Mein Mann muss in die Firma. Ich erwarte, dass Lehrerkinder in die Notfallbetreuung können, wenn die Schulen öffnen.

  • Gut, so oder so wird es wohl in die beschriebene Richtung gehen, egal was ma davon hält.


    Wir werden uns mit einem Stufenmodell arrangieren können oder müssen. Wie genau das dann aussieht, erfahren wir frühestens Mittwoch, vermutlich auch nicht überall gleich. Und dann sollte man sehen, wie man innerhalb dieses Modells konstruktiv mit gestalten kann. Und wer das überhaupt nicht kann, der lässt sich halt "bis zum Sommer rausschreiben". Auch damit muss man bis zu einem gewissen Grad rechnen.

    Zumal unser SL bei der konkreten Ausgestaltung sicherlich auch den Lehrerrat - wie bei den bisherigen Entscheidungen - mit einbezieht.

  • Meine kreative Lösung heißt, dass ich meinen Schülern eben nicht über die Schulter schauen werde, sondern sie aus der Distanz anweise und sie im Zweifelsfall zwar alles falsch machen, wir aber beide gesund bleiben. Und irgendwo gibt es im Klassenzimmer eine Kiste, da kommen die Hefte et al rein und ich schaue mir das dann daheim an. Pause wird zeitversetzt stattfinden, immer nur eine Klasse, sicher habe ich dann keine richtige Pause, aber das ist verschmerzbar, so großartig waren die vorher auch nicht.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich erwarte, dass Lehrerkinder in die Notfallbetreuung können, wenn die Schulen öffnen.

    Welches Bundesland bist du? Solltest du in NRW wohnen, kann ich mit Sicherheit sagen, dass das so ist. Ist auch jetzt schon so.

    Wenn ich es richtig im Kopf habe, gilt das aber auch in vielen anderen Bundesländern. (Stand hier mal irgendwann auf den letzten 250 Seiten so.) Für dein Bundesland müsstest du einmal recherchieren, da ich das (ohne dein Bundesland zu kennen) natürlich nicht sagen kann.


    kl. gr. frosch

  • Was mir auch Sorgen macht, ist die Sache mit den Abschlussklassen. Schon im Beruflichen Gym kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Tragweite erkannt haben. Abschlussklassen sind aber eben nicht nur Abiturklassen, sondern auch FOS, Berufsfachschulen, Ausbildungsklassen....

    Unsere BFS-Klassen (für Nicht-Hessen: um die 16-18 Jahre alt, machen innerhalb von zwei Jahren die Mitllere Reife statt in einem auf der Realschule) sind knallevoll und der Großteil der Schüler befindet sich in der BFS, weil ihnen die mangelnde Sozialkompetenz im Wege steht. Von diesen Schülern traue ich nicht der Hälfte zu, dass sie sich an Hygieneregeln halten und Mundschutz tragen etc. (Schon vor Corona krabbelte es dort regelmäßig) Die gehören aber eben auch zu den Abschlussklassen....


    Wir sind eine Schule mit ca. 1400 Schülern, min 400 davon machen dieses Schuljahr ihren Abschluss. Wir haben ein entsprechend großes Kollegium (aber: nur zwei Kopierer, die Schlangen mit entsprechendem Sicherheitsabstand liegen dann außerhalb des Gebäudes :wink_1:), wenn ich nur grob Lehrer in der Risikogruppe überschlage, dezimiert es sich um mindestens 30.

    Diese Fragen gehen mir auch ständig durch den Kopf. Haben die Entscheidungsträger auf dem Schirm, dass abschlussklasse näher definiert werden muss? Ich glaube, bei dem begriff wird nur an Gym 13 oder HS etc abschlussklassen gedacht. Aber theoretisch sind alle einjährigen Bildungsgänge der BBS abschlussklassen. Und davon haben wir an unserer Schule übern Daumen gezählt mindestens 15-20 mit durchschnittlich 25 sus. Und ich wage zu bezweifeln, dass der Großteil hygieneregeln einhalten kann. Wenn ich an regelmäßiges wildes rumgeknutsche in den Pausen denke sowie die Unart, tütenweise Knapperzeugs auf Tischen auszuschütten und gemeinschaftlich darin rumzurühren, mit 10 Leuten aus einer Flasche zu trinken, weil sonst keiner was eigenes dabei hat :weissnicht: oder allein das nicht Vorhandensein eigener Arbeitsmaterialien wie kullis, die pro Tag fünf mal den Besitzer wechseln. Und ja, auch bei uns sind die gesundheitlichen zustände auch sonst sehr mäßig, von Krätze über Pilze und Herpes ist eigentlich fast immer etwas vertreten :neenee: Ist ja schön, dass Entscheidungsträger älteren abschlussklassen zutrauen, brav hygieneregeln einzuhalten. Basierend auf meinen Erfahrungen kann ich da nicht zustimmen. Das Wort abschlussklasse MUSS präzisiert werden. Ich bin sehr gespannt, wie oder was entschieden wird. Wenn jedoch wirklich BFS etc mit Gym 13 gleichgesetzt wird, dann wird das ein utopisches Chaosprojekt an meiner Schule werden. Aber da das meine Stamm-Bildungsgänge sind, bin ich eh chaos- und Trubelerprobt :hammer:

  • Frage mich, warum hier schon wieder von reduzierten Bezügen gesprochen wurde.

    Hätte gerne meine Überstunden bezahlt, die ich laut Arbeitsrecht gar nicht unbezahlt hätte machen müssen.

    Oder Freizeitausgleich, da kann ich noch ein paar Monate zu Hause bleiben.:)

  • Und irgendwo gibt es im Klassenzimmer eine Kiste, da kommen die Hefte et al rein und ich schaue mir das dann daheim an.

    Ich werde kein Heft anfassen. Du weißt, dass Viren zum Teil mehrere Tage nachgewiesen werden können. Das kann auch keine SL anweisen ohne Botschaft von meinem Anwalt zu bekommen.

    Es bringt doch nichts Abstand zu halten und dann eine Kiste voll Hefte, auf die die SuS raufgetatscht, raufgeniest, oder einfach durchs Reden oder lachen ihr Aerosol darauf verteilt haben.

    Meine kreative Lösung heißt, dass ich meinen Schülern eben nicht über die Schulter schauen werde, sondern sie aus der Distanz anweise

    Wenn ich vor Ort sein muss, dann höchstens so, ja!

  • Ich werde kein Heft anfassen. Du weißt, dass Viren zum Teil mehrere Tage nachgewiesen werden können. Das kann auch keine SL anweisen ohne Botschaft von meinem Anwalt zu bekommen.

    Es bringt doch nichts Abstand zu halten und dann eine Kiste voll Hefte, auf die die SuS raufgetatscht, raufgeniest, oder einfach durchs Reden oder lachen ihr Aerosol darauf verteilt haben.

    Wenn ich vor Ort sein muss, dann höchstens so, ja!

    Aber mit Einmalhandschuhen und wenn die Hefte erstmal 1-2 Tage gestanden sind?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Endlosschleife.

    "Viren nachweisbar" heißt nicht, "Infektion möglich".

    Corona wird über Tröpfcheninfektion übertragen, alles andere ist akademisch interessant, mehr aber auch nicht.

  • Aber mit Einmalhandschuhen und wenn die Hefte erstmal 1-2 Tage gestanden sind?

    Besser zumindest.

    Willst du einen Raum in der Schule schaffen, wo die Hefte erstmal mehrer Tage stehen? Zuhause würde ich die nicht hinstellen und im Auto transportieren schon gar nicht.

    Logistisch aber ein ganz schöner Aufwand.

    Was spricht dagegen die Lösung mit den SuS an der Tafel zu besprechen und die SuS sollen in ihren eigenen Heften korrigieren. Wenn ein Kind unsicher ist, ob die Lösung nicht doch korrekt ist, kann es ja ihre auch noch vorlesen.

    Ich halte es nach wie vor für sinnvoll möglichst wenig Kontakt zu haben und Gegenstände, die jemand anderes benutzt hat, würde ich auch nicht in irgendeiner Form anfassen.

    Man beugt sich beim Kontrollieren ja auch automatisch sehr über das Heft drüber mit dem Gesicht.

    Ich finde da stehen Risiko und Aufwand (immer Einmalhandschuhe verwenden, mehrere Tage zwischenlagern) nicht wirklich in Kosten / Nutzen Relation.

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