Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Die Testhäufigkeit und die Kapazitäten sind regional sehr unterschiedlich. Das Testen ist doch schon bei medizinischem Personal aufgrund der Kapazitäten kaum möglich. Nächste Prioriät wären Pflegeheime, auch da kann nicht überall sytematisch getestet werden. Wie soll das bei Schulen funktionieren?


    Die einwöchige Schließung bei Infektionsfällen hatten wir doch vor dem Shutdown schon. Das war pures Chaos. Eine Schule hat Kinder derselben Klasse nachhause geschickt, teilweise nur für ein oder zwei Tage. Andere Schulen die ganze Klasse in Quarantäne geschickt oder die Schule geschlossen. Warum sollte das jetzt systematischer ablaufen.


    Davon abgesehen: Wäre es für arbeitende Eltern nicht eine Belastung, wenn quasi immer damit zu rechnen ist, dass man auf Verdacht mit der ganzen Familie regelmäßig in Quarantäne muss, weil wieder etwas in der Schule war? Bei Familien mit Kindern an verschiedenen Schulen wird das Hölle.

  • ...Der Verantwortliche räumte selbst ein, dass die tatsächliche Todesrate schlichtweg unbekannt ist, aber die Medien stürzen sich drauf, reißen Aussagen aus dem Zusammenhang, nur um zu beweisen: ist doch alles gar nicht so schlimm.

    Echt? Das wundert mich, die Medien, die ich konsumiere stürzen nicht, sondern berichten darüber, wie über alle anderen Spekulationen auch. Und dass Corona medial gerade heruntergespielt wird kann man nicht wirklich finden, oder? 8o


    Ich finde es dagegen ziemlich traurig, dass diese Krise im Gegensatz zu einem Erdbeben oder so auch noch zur moralischen wird. Nicht nur sachliche, ethische Diskussionen werden geführt, auch das sollten Akademiker*innen natürlich tun, sondern da wird "schämst du dich nicht?!" gerufen und das Christentum bemüht, an die Liebe zur Oma appelliert, um... ja was eigentlich? Irgendwen von irgendwas zu überzeugen? Und wen genau von was eigentlich?

  • Das ist ein wichtiger Punkt. Welche Schule hat genügend Desinfektionsmittel? Als wir nachfragten, erfuhren wir, dass die Vorsichtsmaßnahmen an unserer Schule darin bestehen, die Tische auseinanderzurücken:autsch:


    Es gibt immer noch kaum welche zu kaufen. Das ist auch bei Einweghandschuhen der Fall.


    Einige Kollegen versuchen die Reste aufzukaufen. Eine Flasche 6 Euro war ein Angebot.


    Ich weiß nicht, was die Verantwortlichen denken. Das wird eine angesagte Katastrophe.

  • samu,

    wir diskutieren darüber, ob eine frühe Schulöffnung Sinn macht oder nicht. Ob ein Exit zu diesem Zeitpunkt Sinn macht. Einige weisen auf die Folgen hin, die ein früher Exit hätte (viele Tote, auch bei Jüngeren, da das Gesundheitssystem überlastet wird), andere weisen auf die Heinsberg Studie hin, die problematisch ist, wieder andere betonen die Folgen eines späten Exit. Natürlich ist es eine ethische Frage, welchen Weg wir einschlagen wollen. Bei einem Erdbeben stellen sich diese Fragen nicht, dort geht es nur um akute, schnelle Hilfe, um Menschen zu retten.

    Im Augenblick ist es bei Corona aber auch eine Diskussion, ob man viele sterben lassen möchte, um einen wirtschaftlichen Totalcrash zu verhindern.

    Meine Position ist klar. Um es zu verdeutlichen. Ich würde auf einen Teil meines Einkommens freiwillig verzichten, um zu verhindern, dass man das Gesundheitssystem an die Wand fährt.

    Andere sehen es nicht so.

  • Danke für diesen Denkfehler, weil er sehr schön verdeutlicht, worauf ich hier schon mehrfach hingewiesen habe, nämlich dass der Begriff "Verdopplungszeit" im Augenblick überhaupt keine passende Bezeichnung ist.

    Dass ich "VerdoppelungsRATE" geschrieben hatte, ist dir nicht entgangen? Wie im Begriff "Verdoppelung" ein Denkfehler enthalten sein soll, wenn man davon ausgeht, dass sich die Zahl der Erkrankten nach einer bestimmten Zeit verdoppelt hat, erschließt sich mir nicht. Da wäre ich doch auf eine klare und einleuchtende Erläuterung gespannt. Auch Grundschüler verstehen eigentlich, dass "doppelt so viel" auch "doppelt so viel" bedeutet.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Zum Desinfektionsmittel:
    Bei den derzeitigen Preisen kann man mit (volljährigen) Schülern auch einen "Best-Practice-Chemieunterricht" veranstalten. Ich erinnere mich noch gut an unseren Chemielehrer (Wiedereinsteiger wegen Lehrermangels mit über 70), der mit uns die 2-Liter-Bombe Rotweinfusel in Hochprozentiges destilliert hatte. Wir benutzten zwei verschiedene Weinsorten. Den guten ins Kröpfchen, den schlechten ins Töpfchen. So geht Chemie! ;)

    Rezept für Desinfektionsmittel:

    Falls ihr Handdesinfektion selbst herstellen wollt, finden sich Rezepturen im Netz. Die Zusammensetzung an sich ist einfach, die Mittel (fast) problemlos zu besorgen.


    Rezept 1:

    Ethanol 96 %: 830 ml

    Wasserstoffperoxid 3 %: 45 ml (optional)

    Glycerin 98 %: 15 ml

    Abgekochtes Wasser: 110 ml


    Rezept 2:

    Isopropylalkohol 99,8 %: 750 ml

    Wasserstoffperoxid 3%: 45 ml (optional)

    Glycerin 98 %: 15 ml

    Abgekochtes Wasser: 190 ml


    Die Zutaten finden sich im Chemieschrank der Schule. Alternativ (mit nicht ganz so feinem Geruch, weil vergällt, nehmt ihr an Stelle von Ethanol Spiritus aus dem Baumarkt. 3%iges Wasserstoffperoxid gibt es bei den Haushaltschemikalien im Drogeriemarkt, Glycerin ebenfalls (ich hol' mir das für meine fotochemischen Experimente bzw. für Riesenseifenblasen beim Müller)

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  • DU kannst ja gerne Desinfektionsmittel fürs nächste Altersheim herstellen. Gute Sache. Aber um ein Abitur auf Teufel komm raus unter "grotesken" Bedingungen sicherzustellen? Wenn das KM ihre Abschlussprüfungen will und Vorschriften bezüglich Hygiene mit Desinfektionsmittel und Handschuhen macht, dann muss "von oben" auch sichergestellt sein, dass diese Vorschriften auch umzusetzen sind. Ansonsten ist halt kein Abitur möglich.

  • Also ich habe mich ja durchaus gefragt, warum unsere ganzen Chemiker an den Schulen angesichts der dortigen Ethanol-Vorräte diese nicht schon viel eher im Rahmen ihres Unterrichts zu Desinfektionsmittel verarbeitet haben. :P

    Die WHO hat ein Rezept herausgegeben. Das ist in jeder Schule machbar mit halbwegs ausgestatteter Chemiesammlung machbar.

    Bei uns könnte ich Literweise davon herstellen. Ob das alles so Sinn der Sache ist, ich weiß ja nicht.


    https://www.dentalmagazin.de/n…nsmittel-nach-who-rezept/


    Studie: Coronavirus könnte auch das Nervensystem schädigen

    https://www.gmx.net/magazine/n…ystem-schaedigen-34606476

  • DU kannst ja gerne Desinfektionsmittel fürs nächste Altersheim herstellen. Gute Sache. Aber um ein Abitur auf Teufel komm raus unter "grotesken" Bedingungen sicherzustellen? Wenn das KM ihre Abschlussprüfungen will und Vorschriften bezüglich Hygiene mit Desinfektionsmittel und Handschuhen macht, dann muss "von oben" auch sichergestellt sein, dass diese Vorschriften auch umzusetzen sind. Ansonsten ist halt kein Abitur möglich.

    Ist doch wie die Maskenpflicht in Österreich, wo sie schon am ersten Tag feststellten, dass sie, oh Wunder, gar nicht genug haben dafür!

  • Ich war am Dienstag im Baumarkt. Der Parkplatz war zwar voll, die Anzahl Kunden im Laden war aber beschränkt (wie in jedem Laden hier). Beim Warten draußen und auch im Laden hat das mit dem Abstand gut funktioniert. Ich weiß, ist nicht repräsentativ und zu sagen habe ich in der Hinsicht auch nichts, aber ich sehe nicht, warum Baumärkte geschlossen werden sollten.


    Das ist eben der Unterschied, warum ich eine Öffnung von Teilen der Wirtschaft für deutlich deutlich [...] deutlich machbarer halte, als eine Öffnung der Schulen.

    Echt? Das wundert mich, die Medien, die ich konsumiere stürzen nicht, sondern berichten darüber, wie über alle anderen Spekulationen auch. Und dass Corona medial gerade heruntergespielt wird kann man nicht wirklich finden, oder? 8o

    Heruntergespielt wird es bislang vor allem, meiner Meinung nach, kann ja jeder anders sehen, in diesem Forum, wenn auch glücklicherweise nicht von allen.

  • Dass ich "VerdoppelungsRATE" geschrieben hatte, ist dir nicht entgangen? Wie im Begriff "Verdoppelung" ein Denkfehler enthalten sein soll, wenn man davon ausgeht, dass sich die Zahl der Erkrankten nach einer bestimmten Zeit verdoppelt hat, erschließt sich mir nicht. Da wäre ich doch auf eine klare und einleuchtende Erläuterung gespannt. Auch Grundschüler verstehen eigentlich, dass "doppelt so viel" auch "doppelt so viel" bedeutet.

    Gerne:


    120 000 Fälle, +5 000 Neuinfektionen, entspricht +4%

    exponentiell: 120 000 * 1,04^17=234 000, also eine (knappe) Verdopplung in 17 Tagen

    linear: 120 000 +5 000 * 17 = 205 000.

    120 000 + 5000 * 24 = 240 000


    Auch wenn immer noch von einer "Verdopplungszeit von 17 Tagen" in den Medien geredet ist, würde eine tatsächliche Verdopplung in der aktuellen Situation 24 Tage dauern. (Natürlich nur hypothetisch, real werden wir die Verdopplung mit der aktuellen Infektionswelle vermutlich gar nicht mehr erreichen.)

    Um es klar zu sagen: der "Verdopplungszeit 17 Tage" heißt aktuell eben nicht, dass sich die Zahl in 17 Tagen verdoppelt.


    Das Kernproblem beim Begriff Verdopplungszeit ist, dass er sich immer auf die Grundgesamtheit aller bisher positiven Tests bezieht und das ist spätestens dann eine völlig ungeeignete Größe, wenn ein Großteil dieser Personen bereits geheilt ist.


    Im Augenblick lässt der Begriff die Situation schlechter erscheinen, als sie eigentlich ist, Falls bei einer Lockerung die Fallzahlen wieder massiv steigeigen, wäre es genau umgekehrt, dann würde der Begriff einen ein falscher Sicherheit wiegen. Beispiel:

    Angenommen wir haben die Fallzahlen bei 200 000 positiv getesteten auf 100 Neuinfektionen reduziert. Und dann werden in fünf aufeinander folgenden Tagen 100/200/400/800/1600 Neuinfektionen gemessen. Dann müssten eigentlich alle roten Lichter angehen, weil wir wieder voll in einem (viel stärkeren) exponentiellem Wachstum wären. Die rechnerische Verdopplungszeit würde am fünften Tag aber fantastische 90 Tage sein, wenn man die 1600 Neuinfektionen auf die 200 000 Gesamtfälle bezieht.

  • Das ist ja auch der Grund, warum die Ärztin, die sie neulich hatten meinte, bei einer Verdoppelungszeit bei 14 Tagen und mehr wäre das alles kein Problem mit dem Gesundheitssystem, weil sie nach ca. 14 Tagen die Leute aus dem KKH wieder entlassen.

    Es also zu keiner Überlastung kommen kann, weil die Betten bereits wieder frei sind.

  • Falls die Schulen wieder aufmachen und kein Mundschutz zur Verfügung steht:

    https://www.hr1.de/programm/be…13178_v-16to9__medium.jpg

    ... kann man zur Not auch durch andere Verkleidungen ersetzen, etwa so:

    https://www.google.com/search?…oECAwQBA&biw=1536&bih=701


    Passende Handschuhe wird's vll. auch geben.

    https://www.google.com/search?…oECAsQBA&biw=1536&bih=701


    Zur Not eben aufem Kopf Tiger, an der Hand etwas anderes

  • https://www.bildung.sachsen.de…en-wieder-an-die-schulen/


    Ich finde es sehr schade, dass - obwohl bildungspolitische Entscheidungen natürlich Ländersache sind - nun schon wieder ein Bundesland vorprescht und ankündigt direkt nach den Osterferien die Schulen für die Abschlussklassen wieder zu öffnen. Erinnert mich stark an die schleswig-holsteinische Kultusministerin mit ihrer (vorschnellen und dann wieder zurückgenommenen) Ankündigung sämtliche Abschlussprüfungen absagen zu wollen...

    Besser fände ich es, wenn alle Kultusministerien dahingehend erstmal die Füße stillhalten und noch einige Tage abwarten würden, um dann gemeinsam über eine mögliche Öffnung oder Teilöffnung der Schulen zu beraten. Dass dieser Zeitpunkt und auch die Handhabung in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausfallen kann, wäre m. E. kein Problem, insbesondere vor dem Hintergrund der zu verschiedenen Zeitpunkten beginnenden Sommerferien.


    In der Zeitung las ich vorhin übrigens, dass Angie und Co. erst am 19.04. über eine Lockerung der derzeitigen Beschränkungen des öffentlichen Leben entscheiden wollen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • gingergirl

    Exakt meine Meinung. An den KHs und anderen medizinischen Einrichtungen bemühen sich die Leiter um die Beschaffung. Sie bemühen sich, ob es gelingt, ist dahingestellt. Aber das zeugt wenigstens von etwas Problembewusstsein.

    Bei Schulen und Lehren. Nichts. Entweder hält man uns für blöd oder für todesmutig. Keinerlei Auskunft wie ein möglicher Schutz aussehen soll.

    Ich gehe aus diesem Grund nicht davon aus, dass Schutzkleidung am Tag X vorhanden ist. Wenn wir es selbst nicht gebacken bekommen ( was gar nicht unsere Aufgabe ist), müssen wir neu denken. Ohne Schutz wäre es nicht durchführbar. Und Schutz heißt nicht, Bänke auseinander rutschen.

  • Humblebee

    Besorg dir deinen eigenen Schutz, wenn du in Sachsen lebst. Es kann sein, dass du am 19ten erfährst, dass du am 20ten antreten musst:autsch:


    Alle KMs hätten abwarten sollen. Über 140tsd Schüler protestieren. Man bringt Lehrer und Schüler in Gefahr und warum das alles? Ich verstehe es wirklich nicht.

    Die Unis verschieben die Bewerbungsfristen und dann fängt man eben im Januar an. Das sind ein paar Monate. An anderen Schularten genauso. Und bis dahin online und Notbetreuung. Mir kommt das ganze Theater vor, als ob da ein kleines Kind im Supi steht, mit den Füßen stampft und unbedingt den Lolly will. Die Welt steht still, ja aber das Abi, ja aber die Schulen.

    Ich frage mich auch, wie die dann noch ruhig schlafen können, wenn die Zahlen wieder hochschnellen.

  • Ich hätte da noch einen Bärenkopf aus Plüsch da, der sonst an Fasnet nie mit in die Schule darf, weil Kopfmasken nicht zulässig (Restverkleidung aber SEHR erwünscht) ist, den könnte ich ja mal "ausmotten". ^^

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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