Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Du kannst nur raten.

    Mit Raten hat das nun ganz wenig zu tun. Ich glaube ich begründe meine Meinungen oder Vermutungen recht ausführlich und jeder kann selbst beurteilen, wie plausibel mein Standpunkt ist. Das kann man dann alles für Unsinn halten, ich lese auch gerne andere Überlegungen, so lang es nicht gerade emotional vorgetragene Weltuntergangsfantasien sind.


    Es gab auch Stimmen, die die hohe Dunkelziffer eher am Anfang des Ausbruchs vermutet haben, der Aspekt ist vermutlich hochgradig unsicher. Aber die knapp 30 000 Infektionen, die am 23.3. positiv getestet waren sind Fakt und ich glaube nicht, dass bis zu diesem Zeitpunkt die begrenzte Testkapazität eine große Rolle gespielt hat. Ob es am 13.3. nun real 50k, 100k oder 200k Infizierte gegeben hat - geschenkt. Wenige Einzelfälle sind das auf jeden Fall nicht.

    Und mein Kernpunkt ist immer noch der Gleiche: Schulen als Zentrale Orte des Infektionsgeschehens werden hier immer wieder postuliert, mit mehr oder weniger plausiblen Begründungen, warum man sich das vorstellen könnte. Ein empirischer Beleg fehlt ebenfalls bis heute.


    Auch als Pessimist hinsichtlich der Problematik "Infektionsgeschehen an Schulen" könnte man ja mal die Frage stellen, warum dieser Punkt dann im aktuellen wissenschaftlichen Geschehen so vernachlässigt wird. Es sind ja nun diverse Untersuchungen zu Antikörpern, etc. in der Mache oder zum Teil schon Fortgeschritten. Soweit mir bekannt, beschäftigt sich kein einziger davon gezielt und ausdrücklich mit der Schulfrage.

  • Wenn ich so einen Scheiss höre...

    gerade die "Bude" braucht Hilfe,

    Großkotzerne brauchen höchstes einen Arschtritt, deren Vorstände stinken nach wie vor vor Geld - wird Zeit, dass das unters Volk kommt.


    Und... Christ... nein,nicht in diesem Thread. Aber wer sich darauf was einbildet, hat in Geschichte geschlafen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Coole ruhige Argumentation, Miss Jones. Respekt.

    Ich könnte auch sagen, ich bin Mensch, wenn du dich so an christlich störst.

    Eine Welt, in der Leben nach wirtschaftlichem Wert bemessen wird, lehne ich ab. Bei Herdenimmunität ist genau das der Fall.

    Was Konzerne betrifft, sind wir nicht weit auseinander.


  • Moebius: Zum Zeitpunkt der Schulschließung lag die Verdoppelungsrate der Ansteckung noch bei knapp über 2 Tagen. Nun sind wir bei 16 Tagen.
    Was jedoch immer noch eine immense Steigerung der Fälle bedeutet. Heute aktuell 119.000. Bleibt es bei der Verdoppelungsrate, liegen wir in zwei Wochen bei knapp 240.000, zwei Wochen später wäre die halbe Million fällig. Und die Todesfallraten laufen analog.

    Danke für diesen Denkfehler, weil er sehr schön verdeutlicht, worauf ich hier schon mehrfach hingewiesen habe, nämlich dass der Begriff "Verdopplungszeit" im Augenblick überhaupt keine passende Bezeichnung ist. Um es noch mal klar zu sagen:


    Der Begriff macht nur Sinn bei einem exponentiellem Wachstum, also wenn der Wert konstant mit gleichem prozentualem Wert wächst. Es ist aber völlig unstrittig, dass das aktuell nicht der Fall ist. Aktuell liegt die Zunahme bei grob +5000 pro Tag (und die hatten wir vor zwei Wochen auch schon, da kann man nun wirklich nicht mehr von einer Zunahme des Wachstums reden). Offensichtlich würden sich die Zahlen mit konstanter Zunahme eben nicht in 16 Tagen verdoppelt, das wäre dann nämlich nur +80 000 insgesamt, und schon gar nicht würden sie sich in den nächsten zwei Wochen auf 500k erhöhen. Das würde nur funktionieren, wenn die tägliche Zunahme mit wächst.

    Zu einem noch offensichtlich unsinnigerem Ergebnis kommt man in China, wo aktuell auch noch Verdopplungszeiten (>1 Jahr) angegeben werden. Wenn es dort zu einer zweite Welle kommt und die Infektionszahlen auf einmal wieder explodieren, würde sich die Verdopplungszahl zunächst kaum ändern, da hier die 80000 mit gewichtet werden, die bereits genesen sind.

    Die Verdopplungszahl ist eine sinnvolle am Anfang eines Wachstumsprozesses, im späteren Verlauf oder gar in einer Wellenbewegung hat sie überhaupt keine Aussagekraft.

  • Im Heim meiner Oma sind jetzt 2 gestorben. Und das obwohl vor 3 Tagen noch gesagt wurde, dass alle nur leichtes Fieber haben. Da waren es von 55 Bewohnern 26 Erkrankte inkl. unserer Oma. Da sie in einem Quarantänezimmer ist, können wir sie nicht täglich erreichen und wollen auch das Personal nicht ständig nerven. Das ist so schlimm und wenn ich dann bei Facebook Kommentare lese, dass das ja alles sehr Alte mit Vorerkrankungen waren, dass die ja vielleicht auch so gestorben wären...



    Ja unsere Oma ist 93 und hat natürlich zahlreiche Vorerkrankungen aber dennoch war sie z.B. das letzte Jahr soweit fit und hatte nur mal einen Husten.... Natürlich es Corona, was diese Menschen dahinrafft.

  • Eine größere Ausbreitung an Schulen ist zumindest hier in der näheren Umgebung deshalb ausgeblieben, weil die Ausbreitung in der ersten Phase vor der Schulschließung ganz erheblich durch Leute passierte, die aus dem Skiurlaub zurückkamen und in Risikogebieten waren. Unsere Schüler und ihre Familien betraf das nicht, wir haben keine Winterferien. In den Nachbarkreisen wurden sofort Schulen dicht gemacht, sobald nur ein Fall auftrat, bzw. Kindergruppen, die auf Skifreizeit waren, wurden sofort unter Quarantäne gestellt und kamen weder mit der breiten Schulgemeinde noch mit Lehrern in Kontakt, die nicht mitfuhren. Damals waren auch teilweise Infektionsketten noch nachvollziehbar. Das ist heute nicht mehr der Fall. Ich finde auch das dauernde Nachtreten „Es gibt keine Beweise“ nicht sehr sinnig. Klar fehlen hier empirische Belege. Wollen wir die liefern?! Mir genügt, ehrlich gesagt, erst einmal die Möglichkeit. Und die ziehen selbst Wissenschaftler in der Regel nicht in Frage.

    Und wenn ich dann die Sicherheitsvorkehrungen anschaue, die beim Abi in Hessen getroffen wurden und auch für andere Bundesländer vorgesehen sind einschließlich Handschuhe bei der Ausgabe von Arbeitsblättern, einzelnes Hineingeleiten der Schüler in die Klasse, maximal 9 Schüler pro Raum, intensives Desinfizieren, dann scheint mir, dass auch hier die Möglichkeit einer Übertragung schon reichte. Ohne Empirie.

  • Anja82,

    es kommt näher und ich wünsche dir viel Kraft in der nächsten Zeit.


    Ich kann mir ausmalen, wie groß die Angst dort sein muss.


    Deiner Großmutter gute Besserung!!


    Alten-und Pflegeheime wären bei einer Öffnung noch gefährdeter als sie jetzt schon sind. Die Pflegekräfte haben auch ein Privatleben und warum sollte man von ihnen Zurückhaltung erwarten? Die Ansteckungszahlen würden sehr schnell steigen.

  • Ja unsere Oma ist 93 und hat natürlich zahlreiche Vorerkrankungen aber dennoch war sie z.B. das letzte Jahr soweit fit und hatte nur mal einen Husten.... Natürlich es Corona, was diese Menschen dahinrafft.

    Nunja, das ist natürlich nicht schön, aber es könnte eben auch genauso etwas anderes sein.


    Meine Großmutter ist letztendlich an den Folgen eines Oberschenkelbruchs gestorben. Das lange Liegen, der Nagel musste mehrmals neu gesetzt werden, die Narkose usw. sorgten dafür, dass eine einfache Erkältung sie dahingerafft hat.


    Jede Krankheit kann für älter tödlich sein! Ich drücke euch die Daumen, dass es zumindest nicht Corona ist, woran sie stirbt und ihr sie so problemlos später noch sehen und besuchen könnt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Alten-und Pflegeheime wären bei einer Öffnung noch gefährdeter als sie jetzt schon sind. Die Pflegekräfte haben auch ein Privatleben und warum sollte man von ihnen Zurückhaltung erwarten? Die Ansteckungszahlen würden sehr schnell steigen.

    Weil man von allen erwarten sollte, dass sie sich so gut es eben in/mit ihrem Aufgabenbereich möglich ist, schützen. Für sich und andere.


    Ich finde es gerade interessant, dass du auf der einen Seite ständig alles sehr schwarz malst und (sicherlich zu recht, aber das bestreitet hier auch praktisch und grundsätzlich auch niemand) darauf hinweist, dass man zusehen muss, dass man die Infektion nicht weiter verbreitet. Jetzt muss man aber wohl rauslesen, dass du die Selbstdisziplin jedes einzelnen nicht einforderst.


    kl. gr. frosch

  • Susannea,


    das ist jetzt nicht dein Ernst? Weißt du, wie man an Covid stirbt?

    Ich bin angewidert, dass der Satz:

    'Nun ja, ist nicht schön, aber könnte auch was anderes sein '

    so stehen bleibt.

    Was ist hier los?


    @kl. grüner Frosch

    Wie sollte ich Selbstdisziplin von Pflegern einfordern, wenn eine Öffnung erfolgen sollte. Es ist schon jetzt schwer genug, eine Ansteckung zu verhindern. Wie sollen sich selbst hochdisziplinierte Pfleger schützen? ( Einkauf, Kinder in Schule...) Soll man sie im Pflegeheim einkasernieren?

    Ich frage mich, warum man einfachste Sachverhalte erklären muss.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von fonsi

    das ist jetzt nicht dein Ernst? Weißt du, wie man an Covid stirbt?


    Zitat von Susannea

    Ich drücke euch die Daumen, dass es zumindest nicht Corona ist,

    fonsi - liest du die Beiträge eigentlich, auf die du reagierst und über die du dich hier aufregst? *kopfschüttel*


    Zu deiner Frage an mich:

    du schreibst doch selbst von dem "Zurückhaltung üben".


    kl. gr. frosch


    Nachtrag: Anja, alles Gute deiner Oma.

  • Ich finde auch das dauernde Nachtreten „Es gibt keine Beweise“ nicht sehr sinnig.

    Die Tatsache, dass ich eine permanent wieder vorgetragene Behauptung nicht einfach irgendwann akzeptiere ist für dich Nachtreten?


    Zum besseren Verständnis vielleicht einfach mal eine Gegentheorie:

    Bei Kindern verlaufen Infektionen meist ohne Symptome, zum großen Teil bilden Sie ohne zu erkranken Antikörper aus. Die beschriebenen Fälle von symptomfreier Weitergabe der Infektion existieren zwar, sind aber die deutliche Ausnahme und nicht die Regel. Durch diese Effekte sinkt das normalerweise bekannte R_0=3 in einer Population mit einem steigenden Anteil von Kindern. Im Bezugssystem Schule ist der Anteil an Kindern so groß, dass R_0 in dieser Gruppe sogar unter 1 sinkt. Bedeutet: Eine in einer Schule ausgebrochene Infektion breitet sich dort nicht exponentiell aus sondern läuft sich im Gegenteil sehr schnell tot. Schüler sollten sich daher möglichst viel in der Schule aufhalten und möglichst weniger in ihren häuslichen Bezuggruppen, in denen der prozentuale Anteil Erwachsener deutlich höher ist.


    Um eins klar zustellen: ich will diesen Standpunkt genau so wenig propagieren, wie die "Schule als Infektionsherd"-Theorie. Selbstverständlich ist sie erst recht nicht bewiesen und ich glaube sie auch nicht.

    Aber auch diese Argumentation ist von ihrer Logik her auch nicht abwegig. Trotzdem würden die meisten hier wohl recht empfindlich reagieren, wenn sie von einem Diskussionsteilnehmer täglich wiederholt und als Tatsache hingestellt würde. Und jemand der diese Theorie vertritt könnte das "wir müssen das jetzt so machen um Menschenleben zu retten" Argument genau so für sich in Anspruch nehmen.


    Wir wissen viele Dinge nicht. Niemand ist hier in der Position, seine persönliche Überzeugung zur moralischen Überlegenheit zu erheben.

  • Wegen Anja82 s Oma: Ich glaube, dass Susannea das so nicht meinte, wie es bei manchen gerade herüberkommt. Es ist normal, dass man möglichst lange Zeit mit seinen Ahnen verbringen möchte - geht mir auch so. Meine Oma ist in fortgeschrittenem Alter und ich hoffe, dass sie noch lange lebt, um irgendwann auch ihre Urenkel kennenlernen zu können. Gleichzeitig ist das Leben endlich und inzwischen ist ja in weiten Teilen der Bevölkerung Konsens, dass man würdevoll sterben soll. Gerade bei Menschen Ü90 können vermeintlich harmlose Erkrankungen im weitesten Sinne weitreichende gesundheitliche Folgen haben. Keiner soll wegen Corona sterben, aber die Letalitätsraten nach Alter sind leider ja auch bekannt...

  • Wir sind wahrscheinlich alle unter Druck. Ich reagiere zu schnell und zu heftig, bei anderen wirkt es auf mich ähnlich. Ich entschuldige mich, sollte meine Worte negative Emotionen geweckt haben. In der Sache bleibe ich aber konstant bei meiner Meinung.

    Neuinfektionen in Südkorea.

    https://orf.at/stories/3161420/


    Damit dürfte sich Herdenimmunität erübrigt haben. Besser keine Erstinfektion zuziehen.

  • Also der angeblich zunvernachlässigenden symptomlosen Weitergabe von Corona hat gerade die Tage Karl Lauterbach bei Lanz vehement widersprochen. Er spricht gerade bei (noch) symptomfreien Infizierten von einer besonders hohen Viruslast, nachzulesen hier ganz am Ende: https://www.gesundheitsstadt-b…st-viel-zu-riskant-14147/


    Lauterbach ist übrigens Epidemiologe. Mehrfach war auch schon von Fachleuten die Aussage getroffen worden, dass Kinder eine besonders hohe Virenlast haben. Z.B. hier nachzulesen: https://www.n-tv.de/wissen/War…d-19-article21648505.html. Dass sich die Infektion deshalb in der Schule totlaufen sollte und Kinder deshalb so oft wie möglich dort sein sollten, scheint mir unrealistisch. Zumal die Erinnerung: Schule ist keine reine Kinderveranstaltung.

  • Lt. Lauterbach (bei Lanz diese Woche) seien 50% der Ansteckung durch symptomfreie Personen geschehen (zusammengesetzt aus Menschen, die symtomfrei blieben und Menschen, die später erst Symptome entwickelt haben). Er wiederholte dies noch einmal sebr deutlich (also keine Ausnahme). Es gibt auch eine Beobachtung über ein Dorf (in Quaratäne), wo dies geschah. https://de.euronews.com/2020/0…-ohne-symptome-ansteckend


    Zum Gegenteil, in der 2. Hälfte der Erkrankung (mit deutlichen Symptomen) werden kaum noch Viren ausgeschieden.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Anja, ich wünsche dir alles Gute für deine Oma. Meine Mutter ist auch im Pflegeheim und ich habe auch ständig Angst, dass dort etwas passiert.

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