Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Die Antwort war nicht ausweichend, sondern dass man unter Berücksichtigung der falsch-positiv Quote auf eine konservative Schätzung von 15% komme. Ohne dies zu berücksichtigen wäre man bei 20% gewesen.

    Nein das habe ich so nicht verstanden. Er sagte was von einer anderen Berechnungsmethode. Wenn die Antikörpertests andere Krankheiten mit anzeigen wird sicher nicht was von 20% rauskommen. Dann müsste es nämlich weniger Immunität sein. Edit: Genau genommen wäre es dann gar nicht skalierbar.

  • Wenn ich was zu entscheiden hätte, dann würde ich jetzt mir jeden Tag 5 meiner 25 Kinder in die Schule bestellen. Meinetwegen erstmal nur 1-4- Stunde. Man könnte Dinge einführen, die Homeschoolingsachen anschauen etc..


    Übrigens... Ich hoffe da sehr auf Angela Merkel. Die möchte keinesfalls eine 2. Welle.

  • Es reicht da schon das Atmen um ein Aerosol mit Viren zu verbreiten.

    Sars-CoV-2 ist eine Tröpfcheninfektion und keine, die über die Luft übertragen wird.

    Lustigerweise aus genau dem Interview von der "international renommierten Koryphäe", aus dem du selber den angeblichen Ausbruch in einer Schule rausgelesen hast, der da gar nicht drin steht.

  • Nein das habe ich so nicht verstanden. Er sagte was von einer anderen Berechnungsmethode. Wenn die Antikörpertests andere Krankheiten mit anzeigen wird sicher nicht was von 20% rauskommen. Dann müsste es nämlich weniger Immunität sein.

    Er hat gesagt, dass man nicht völlig ausschließen könne, dass die Tests durch andere Coronavieren falsch-positive Ergebnisse liefern. Ein Test hätte eine Immunität von 20% ergeben, berücksichtigt man die falsch-positiv Quote, ergäbe sich bei konservative Schätzung ein Corona-Sars2 Kontakt für 15%.

    Das Interview ist online noch zu finden, jeder, der sich für solche methodischen Details interessiert, kann es sich angucken, wer die genaue Auswertung nachvollziehen möchte, wird wohl auf die wissenschaftliche Veröffentlichung warten müssen.

  • Anja82 : Etwas ähnliches habe ich auch schon vorgeschlagen. Geht vermutlich am einfachsten in Schulformen mit viel Klassenlehrerunterricht (G/Fö/H).

  • Ja das ist mir klar, aber dennoch ist das eben dann wieder eine statistische Schätzung und bringt uns doch nicht weiter. Theoretisch können eben auch viel mehr falsch positiv sein. Dann soll man eben lieber den aufwendigeren Test nehmen und wirklich Ergebnisse liefern. Aber ich bin da Laie, das ist nur meine Laiensicht.

  • Ja das ist mir klar, aber dennoch ist das eben dann wieder eine statistische Schätzung und bringt uns doch nicht weiter. Theoretisch können eben auch viel mehr falsch positiv sein. Dann soll man eben lieber den aufwendigeren Test nehmen und wirklich Ergebnisse liefern. Aber ich bin da Laie, das ist nur meine Laiensicht.

    Es ist ein "aufwändiger Test" gemacht worden, sprich ein Labortest, kein halbseidener Schnelltest (die jeder im Internet bestellen kann und die praktisch überhaupt nicht zwischen den verschiedenen Coronavieren unterscheiden können und somit faktisch überhaupt keinen Wert für die aktuelle Situation haben, da die vier harmlosen Coronavieren in der Gesamtbevökerung immer noch deutlich weiter verbreitet sind als Covid-Sars2).

    Alle existierenden ELISA-Tests haben das Problem, dass die Spezifität hinsichtlich der Untescheidung zwischen verschiedenen Coronavieren noch nicht abschließend geklärt ist. Nachgewiesen eindeutige Antikörpertests existieren nicht.

  • Die Weltbevölkerung wird durchseucht werden mit Corvid19 - so wie es auch schon mit der Pest, Diphterie, Masern, Grippe etc war.

    Dabei sind stets sehr viele Menschen gestorben, bis es Impfungen gab. Auch die Folgeerkrankungen sind nicht zu unterschätzen.


    Besonders massiv waren die Ausbrüche in der neuen Welt, die Indigenen starben massenweise an für Europäer auch harmlos verlaufenden Erkrankungen.


    Solange wir keine Medikamente und keine Impfung haben, werden wir auf Herdenimmunität setzen müssen. Dabei sterben Menschen. Ja.

    Wir werden die Menschen aber nicht mehr als 1 Jahr in der Ausgangssperre halten können, die in anderen Ländern ja wesentlich rigider ist - in F und ES darf niemand mehr zum Sport raus. Das wird nicht jahrelang gehen können.


    Also werden wir als Gesellschaft das Risiko eingehen, dass Menschen sterben. Um zu verhindern, dass in der Folge des Lockdowns Menschen verhungern, an häuslicher Gewalt oder Suizid sterben.


    Wer Angst hat, kann sich dem normalen Arbeitsleben entziehen - sicher wird ein Arzt krank schreiben. Eine Garantie auf Leben und Überleben ergibt sich daraus aber nicht.


    Ich tippe mal, dass sich für bereits Genesende nach Antikörpertetsts viele Freiheiten ergeben, die noch nicht Erkrankten nicht zustehen.

    Insofern wäre ich dankbar, wenn ich es bereits hinter mir hätte.

  • Das alles kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das alles irgendwie "anders" regeln könnte...

    Das liegt daran, dass viele nach wie vor darüber nachdenken, wie "normaler" Unterricht unter Einhaltung der Hygienevorgaben abgehalten werden kann. Aber wir werden auf längere Zeit hin keinen "normalen" Unterricht mehr machen. Zeitliche und inhaltliche Vorgaben (vulgo: "Stoffdruck") und didaktisch-methodische Überlegungen werden für mindestens den Rest dieses Schuljahrs und wahrscheinlich auch nächstes Schuljahr vernachlässigt werden müssen.

    Nicht nur, dass man im Unterricht auch MITeinander arbeitet, nicht nur alleine jeder für sich

    So wird das aber aussehen müssen. Keine Gruppenarbeit, keine Partnerarbeit, keine Sitzordnung in Gruppentischen. Einzeltische und dann halt so viele wie unter Einhaltung der Abstandsregeln in ein Klassenzimmer passen. Entsprechend eine andere Strukturierung von Unterricht und Klasseneinteilung, wie hier ja schon mehrfach vorgeschlagen. Und dann halt Frontalunterricht.

    Wenn ich meine Kinder zu zweit oder zu dritt in die Garderobe schicke, damit sie ausreichend Abstand halten können, dauert das Umziehen bei einer ersten Klasse sicher über eine halbe STunde, bis alle fertig sind...

    Dann wird das so sein. Dann dauert das halt zu Unterrichtsbeginn und am Ende und in der Pause jeweils eine halbe Stunde. Völlig egal. Darum wird es nicht gehen.


    Ich will damit nicht sagen, dass so ein Vorgehen in allen Schulformen sinnvoll oder auch nur umsetzbar ist. Schon gar nicht finde ich das eine gute Lösung oder so, aber es wird schon in der Diskussion sehr deutlich, dass viele KollegInnen an die Problematik mit pädagogisch-didaktischer Sichtweise herangehen. Daran ist erstmal nichts auszusetzen, denn irgendwer muss auch solche Kriterien in die Diskussion einbringen. Man muss sich aber eben immer wieder bewusst machen, dass diese Kriterien in der Prioritätenliste ganz weit unten stehen werden.

  • Von einem Arzt. Sehr guter Beitrag.

    Alle Bundesländer, die die Schulen in naher Zukunft öffnen, gehen auch mit einer stufenweisen Öffnung ein sehr großes Risiko ein. Ich verstehe die Verantwortlichen nicht. Wie kann man so leichtfertig mit dem Leben von Schülern und Lehrern spielen?

    https://www.mittellaendische.c…litischen-entscheidungen/

    Womit geht man denn kein Risiko ein, mal so ganz blöd gefragt? Irgendwo muss man den Anfang machen und an Schülern hängen eben auch Eltern dran, die ohne Betreuung (sei es tage- oder stundenweise) nicht zur Arbeit können. So hat jede Strategie ihre Vor- und Nachteile. Die ganze Angelegenheit verschließt sich eben einer einfachen Lösung.

  • Lustigerweise aus genau dem Interview von der "international renommierten Koryphäe", aus dem du selber den angeblichen Ausbruch in einer Schule rausgelesen hast, der da gar nicht drin steht.

    Im Podcast von Drosten wurde die Übertragung über die Luft aber auch erklärt und als Infektionsweg angenommen.


    Das hier fand ich auch interessant: https://www.faz.net/aktuell/po…siv-beatmet-16719749.html

  • Aber das Interessante an der Situation ist, dass verschiedene Länder an verschiedenen Zeitpunkten des Verlaufs sind. Frankreich und Spanien hatten längere und striktere Maßnahmen. Jetzt soll gelockert werden. Ich habe es schon mehrmals geschrieben: Ein wenig weiter warten, beobachten, kluge Schlüsse ziehen.


    Ich setze auch auf Merkel und ihre Vorsicht.

  • @ Anja

    Ich kann mir selbst bei 5 Schülern das schlecht vorstellen, wenn ich davon ausgehen muss, dass einer infiziert sein kann. Bei den Schülern untereinander entsteht eine bessere Situation, wie ist aber die Distanz vom Schüler zur Lehrkraft und umgekehrt einzuhalten?
    Ich muss denen ja auch einmal in die Hefte schauen und gucken, was sie machen. Und zwar, während sie arbeiten. Normalerweise kommen die Schüler zur Lehrkraft an ihren Pult, zeigen ihre Arbeiten oder die Lehrkraft beugt sich über die Schüler. Ich kann mich da als Lehrkraft immer anstecken. Ich kann ja nicht die ganze Zeit Einführungsunterricht auf Distanz und frontales Abschreiben machen.

    Das empfinde ich als sehr schwierig. Wir könnten da nur mit wenigen Schülern sehr eingeschränkten Frontalunterricht machen um die Distanz zu wahren. Die andere Seite ist, ob unsere lebhaften Grundschüler diese Disziplin aufbringen können. Außerdem sollte man viel reden vermeiden. Je mehr wir reden, desto mehr könnten sich die Viren, sofern jemand infiziert ist, im geschlossenen Klassenraum verbreiten. Ich empfinde das als seltsamen Unterricht.


    In meinen Augen kann man nur darauf hoffen, dass es Schnelltests gibt, die alle paar Tage bei Schülern und Lehrern gemacht werden um die Infektionsherde schnell zu erkennen und zu isolieren. Oder die Infektionen gehen so weit runter, dass es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass jemand infiziert ist.


    Irgendwie verschiebt sich so oder so die Wahrnehmung. Es heißt ja immer, wir müssen Infektionen vermeiden um die Risikogruppen zu schützen. Doch irgendwie ist man verunsichert und will selbst auf keinen Fall infiziert werden. Ich gehöre rein vom Alter her zur Risikogruppe. Dagegen spricht mein gutes Immunsystem, doch inzwischen bin ich so beeinflusst, dass ich auf jeden Fall jede Möglichkeit einer Infektion vermeide.

  • Im Podcast von Drosten wurde die Übertragung über die Luft aber auch erklärt und als Infektionsweg angenommen.

    Ist mir klar, faktisch sind die beiden Begriffe ja auch nicht trennscharf, weil es sich letztlich in beiden Fällen doch wieder um Tröpfchen handelt, nur halt mit unterschiedlicher Größe. Aber Firelilly geht es ja auch nicht um definitorische Details sondern darum, den Eindruck zu verbreiten, dass die Infektionsgefahr viel größer ist. Ohne Gegenmaßnahmen ist das viel diskutierte R_0 bei Grippe etwa 2, bei Covid19 etwa 3 und bei Masern etwa 20 (DAS ist dann eine echte Übertragung "über die Luft").

  • Also werden wir als Gesellschaft das Risiko eingehen, dass Menschen sterben. Um zu verhindern, dass in der Folge des Lockdowns Menschen verhungern, an häuslicher Gewalt oder Suizid sterben.

    Wielange muss ein Lockdown gehen, damit Menschen aufgrund des Lockdowns verhungern? Halte ich für ein unpassendes Argument.

    Wegen häuslicher Gewalt oder Suizidalität den Lockdown aufheben? Total unverhältnismäßig!

    Ich argumentiere mal anders herum:

    Als Gesellschaft sollte man Verhungern wegen eines Lockdowns, sowie sterben aufgrund von häuslicher Gewalt oder Suizid wegen Lockdowns in Kauf nehmen. Man schützt dadurch mehr Menschen vor dem Corona-Tod, als man Menschen an Verhungern oder häusliche Gewalt verliert.


    Mal ernsthaft, hältst du das Risiko an häuslicher Gewalt zu sterben oder zu verhungern für annähernd in der Größenordnung von Corona?

    Wir werden die Menschen aber nicht mehr als 1 Jahr in der Ausgangssperre halten können, die in anderen Ländern ja wesentlich rigider ist - in F und ES darf niemand mehr zum Sport raus. Das wird nicht jahrelang gehen können.

    Ja, dann machen wir es erstmal ein Jahr. Damit ist schon extrem viel gewonnen!


    Irgendwo muss man den Anfang machen

    Aber warum sollte man da einen Anfang machen, wo das Infektionsrisiko um Potenzen größer ist.

    Warum Schule eröffnen, wo 1000 Leute in einem Gebäude hocken, teilweise 30 Leute eng gedrängt in Klassenräumen
    um sich dann auf den Fluren zu begegnen.

    Die Schule ist der schlechteste denkbare Anfang. Ich könnte mir nur wenig vorstellen, was unsinniger ist. So etwas wie die Öffnung durch ein

    Fußballspiel vor Zuschauern im Stadion durchzuführen.

    Wobei einzelne Fußballspiele an frischer Luft vermutlich ungefährlicher sind, als wenn man deutschlandweit die Anzahl der Schulen hochrechnet, wo immer Massen von SuS und KuK zusammenkommen.

    Insofern gibt es glaube ich gar nichts, was eine dümmere Idee eines "Anfangs" ist.

  • Stille Mitleserin

    Herdenimmunität ist eine Schnapsidee. UK und Schweden haben diese Idee nicht weiter verfolgt. Aus gutem Grund. Da wären wir wieder bei der einfachen Mathematik. Es werden mehr Menschen erkranken als das Gesundheitssystem abfedern kann. Die einzig mögliche Strategie ist Containment. Es geht jetzt darum, die Zahlen weiter zu drücken und nicht neue Infektionsherde zu eröffnen.

    Wir sollten uns mehr an Südkorea, Singapur orientieren. Ein Blick nach Ecuador sollte Mahnung genug sein.

    Deshalb wirkt die Diskussion über eine Schulöffnung surreal.

    https://www.google.com/amp/s/w…emie-zr-13647574.amp.html

  • So wird das aber aussehen müssen. Keine Gruppenarbeit, keine Partnerarbeit, keine Sitzordnung in Gruppentischen. Einzeltische und dann halt so viele wie unter Einhaltung der Abstandsregeln in ein Klassenzimmer passen. Entsprechend eine andere Strukturierung von Unterricht und Klasseneinteilung, wie hier ja schon mehrfach vorgeschlagen. Und dann halt Frontalunterricht.

    Wie bekommt man einen Leistungskurs mit knapp 30 Leuten in einem Raum unter?

    Das ist logistisch gar nicht zu machen. Und genau deshalb wird man die Sicherheitsbedingungen für Schulen kippen.

    Alle Sicherheitsregeln, die in der Schule nicht umsetzbar sind, wurden doch seit jeher außer Kraft gesetzt.

    Wenn man in der Schule ernsthaft die gesetzlichen Arbeitsschutzrichtlinien durchsetzen würde, müssten die KuK oft Gehörschutz tragen und so weiter.

    Schule ist ein Mikrokosmos parallel zur normalen Welt, da werden viele sonst übliche Regelgungen außer Kraft gesetzt. So wird es auch beim Infektionsschutz sein.

    Das war doch schon so, als Großveranstaltungen von 1000 Leuten und dann 100 Leuten verboten wurden. Parallel dazu hat noch eine Zeit lang Schule stattgefunden. Sonderreglung!

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